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Heckeneibe, Taxus baccata – Pflege der Eibe als Heckenpflanze

Eibenhecke

Eine Heckeneibe kann eine anziehende und blickdichte Bereicherung im Garten werden, wenn sie die passende Pflege bekommt. Von der Wahl des besten Standorts bis zum Vorgehen beim Verschnitt gibt es daher einige Faktoren und Ansprüche zu beachten. Wird auf diese bei der Kultur Wert gelegt, erweist sich das immergrüne Gewächs als vergleichsweise anspruchslos und pflegeleicht. Damit eignet sie sich auch sehr gut für Anfänger und alle, die im Grünen vor allem entspannen möchten.

Standort

Bei der Wahl des Standorts dürfen Hobbygärtner fast völlig frei entscheiden. Sonne oder Schatten, in beidem und allem dazwischen gedeiht die Heckeneibe. Zu beachten ist jedoch, dass die Eibe im Schatten deutlich langsamer wächst, als an einem lichten Platz. Wer also schnell einen Blickschutz möchte, ist mit einem schattigen Standort für die Heckeneibe nicht gut beraten. Dazu benötigen die Gewächse weder einen Schutz vor Wind noch Wetter, sie zeigen sich recht robust und widerstandsfähig. Auch auf einen großen Abstand zu anderen Pflanzen oder Gehwegplatten und Mauern kann verzichtet werden. Die Wurzeln der Eiben sind nicht zerstörerisch und stellen daher keine Gefahr für Steine, Rohre oder Leitungen dar.

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Substrat

Das Aussuchen des Substrats für die Heckeneibe ist ebenso einfach wie das Finden eines geeigneten Standorts, denn eigentlich gibt sie sich mit nahezu allem zufrieden. Lediglich gut durchlässig sollte die Erde sein, denn Staunässe oder ein verdichteter Boden bekommen den Eiben nicht gut. Optimal wäre ein grobes und lockeres Substrat, das gern auch steinig sein darf. Frische Gartenerde, Sand und Torf zu gleichen Teilen sind eine ideale Kombination. Wer auf Torf verzichten möchte, kann diesen durch Kokosfasern ersetzen.

Tipp:

Bei hohem Grundwasser sollte unter dem Substrat eine Drainageschicht eingebracht werden.

Pflanzen

Der beste Zeitpunkt für das Pflanzen der Heckeneibe liegt im Frühjahr, nach dem letzten Frost. Der Termin sollte also zwischen März und Mai liegen.
Die folgende Anleitung hilft dabei, die Basis für eine dichte und gesunde Hecke zu kreieren:

  1. Der gewünschte Verlauf der Hecke wird wahlweise durch einen gespannten Faden, Stäbe oder Kreide skizziert.
  2. Um das Anwachsen zu begünstigen, sollte anstelle einzelner Pflanzlöcher ein Graben ausgehoben werden. Dieser ist mindestens zweimal so breit und tief wie der Wurzelballen. Wer ein schnelles und starkes Gedeihen begünstigen möchte, gestaltet den Pflanzgraben größer.
  3. Bei Bedarf wird zunächst eine Drainageschicht am Boden ausgebracht. Diese kann aus größeren Steinen, Tonscherben, Splitt oder Kies bestehen.
  4. Das beschriebene Substratgemisch wird so hoch in den ausgehobenen Freiraum gefüllt, dass die Wurzelachse beim Einstellen der Pflanze mit der Erdoberfläche abschließt. Eine Zugabe von Hornspänen oder Blaukorn begünstigt einen starken Start.
  5. Die jungen Eiben werden in einem Abstand von etwa 40 cm eingesetzt. Auch 60 cm sind möglich und langfristig die bessere Wahl, da die einzelnen Pflanzen so nicht in Konkurrenz zueinander treten.
  6. Der Graben wird mit Substrat aufgefüllt, das im Anschluss festgeklopft wird.
  7. Direkt nach dem Pflanzen sollte reichlich gegossen werden.

Gießen

Während des ersten Standjahres benötigt die Heckeneibe ein ständig feuchtes aber nicht nasses Substrat. Ein an den Bedarf angepasstes Gießen ist also Pflicht. Nach dieser anfänglichen Phase kann das zusätzliche Wässern aber stark reduziert werden, da sich die Pflanzen nach dem Anwachsen selbst versorgen. Einzig bei anhaltend trockenem Wetter sollte danach zu Gießkanne oder Schlauch gegriffen werden. Dabei ist es egal, ob die Trockenphase auf den Sommer oder Winter fällt. Im Winter ist jedoch zu beachten, dass an milden, frostfreien Tagen gegossen wird.

Tipp:

Die Heckeneibe verträgt Kalk nicht nur, sondern benötigt ihn sogar. Ein Gießen mit hartem Wasser ist also von Vorteil.

Düngen

Ebenso wie beim Pflanzen sind auch zur Düngung Blaukorn und  Hornspäne angebracht. Alternativ kann ein Koniferen- oder Tannendüngemittel verwendet werden. Die zusätzliche Nährstoffzufuhr erfolgt erstmalig im Frühling des zweiten Standjahrs, am besten, kurz nachdem der erneute Austrieb beginnt. Eine Gabe pro Jahr reicht aus.

Verschneiden

Die Heckeneibe benötigt keinen Verschnitt und wächst auch ohne ihn dicht. Sie verträgt ihn jedoch sehr gut. Auf das Verschneiden kann also vollständig verzichtet werden oder bis in alte, verholzte Pflanzenteile erfolgen. Möglich ist dies das ganze Jahr über an frostfreien Tagen. Ideal ist jedoch ein Termin vor dem Austrieb im Frühjahr. Bei alten Heckeneiben, die am unteren Ende verkahlen oder vertrocknen, sollte an diesen Teilen ein radikaler Verschnitt erfolgen. Dieser wirkt verjüngend.

Tipp:

Aufgrund der Giftigkeit der Eibe ist ein Hautkontakt zu den frischen Schnittstellen dringend zu vermeiden.

  • Ist die Heckeneibe unten kahl geworden, kann sie sogar extrem eingekürzt werden, denn sie treibt aus dem alten Holz wieder aus.
  • Am besten ist es jedoch, einmal jährlich alle herausragenden Triebe einzukürzen.
  • Um die Verkahlung im unteren Bereich der Hecke zu vermeiden, sollte sie trapezförmig, also oben etwas schmaler als unten geschnitten werden, damit auch in den unteren Bereich der Hecke genügend Licht fällt.

Grundsätzlich kann die Heckeneibe das ganze Jahr über beschnitten werden, die beste Zeit hierfür ist jedoch das zeitige Frühjahr, bevor der neue Austrieb beginnt. Findet der Schnitt in den Sommermonaten statt, sollte die Hecke jedoch vorher sorgfältig auf Vogelnester untersucht werden, denn viele Vogelarten nutzen die Heckeneibe gern für ihre Brutstätten.

Überwintern

Ein Winterschutz ist bei der Heckeneibe gar nicht notwendig. Es muss jedoch beachtet werden, dass die Eibe auch in der kalten Jahreszeit vertrocknen oder durch Trockenheit zumindest Schaden nehmen kann. Die Erde sollte also in frostfreien Phasen befeuchtet werden. Staunässe ist aber dringen zu vermeiden.

Typische Pflegefehler, Krankheiten und Schädlinge

Der Heckeneibe können nur wenige Krankheiten und Schädlinge etwas anhaben. Gefährlich sind:

  • Pilzinfektionen
  • Schildläuse
  • Dickmaulrüssler

Pilzinfektionen, die sich durch muffigen Geruch und Verfärbungen der Nadeln zeigen, treten fast ausschließlich bei einer zu nassen Kultur auf. Die beste Vorbeugung wird also durch Drainage und angepasstes Gießen erzielt. Einmal von Pilzen befallen, kann die Eibe noch durch das Entfernen der betroffenen Teile und den Einsatz von Fungiziden behandelt werden.

Finden sich an der Heckeneibe Schädlinge oder auch nur Fraßspuren, sollten die Pflanzen wahlweise in der Morgen- oder Abenddämmerung mit mittlerem bis starkem Wasserdruck abgespült werden. Bringt diese Maßnahme allein keine Besserung, können ein Abdecken oder Austauschen der Erde sowie die Verwendung von entsprechenden Insektiziden den Befall beenden.

Der häufigste Pflegefehler bezieht sich auf den Wasserhaushalt der Heckeneibe. Feuchtes Substrat ist optimal, Nässe und Trockenheit jedoch nicht.

Häufige Fragen

Ist die Heckeneibe giftig?

Blätter, Holz und Früchte der Eibe enthalten Giftstoffe, die schon in recht geringen Mengen zu lebensgefährlichen Zuständen führen können. Sowohl bei Haustieren als auch bei Menschen. In einem Garten, in dem Kinder oder Tiere spielen, an den Pflanzen gerissen wird oder Hände und Pfoten auch mal in Mund und Maul wandern, ist sie daher fehl am Platz. Zudem muss beim Verschnitt der Heckeneibe jeglicher Hautkontakt vermieden werden.

Eignet sich die Eibe für Formhecken?

Aufgrund des dichten Wachstums und der guten Schnittverträglichkeit kann die Heckeneibe in außergewöhnliche Formen gebracht werden. Hierzu ist durch das langsame Wachstum allerdings einige Geduld notwendig.

Wissenswertes zur Heckeneibe in Kürze

Die Heckeneibe (Taxus baccata) gehört zu den beliebten Heckengehölzen, weil sie immergrün ist und dadurch auch im Winter einen guten Sicht- und Windschutz bietet. Sie kann für eine sehr hohe Hecke verwendet werden, weil sie bis zu vier Meter hoch wird, lässt sich durch einen regelmäßigen Schnitt aber auch leicht auf jeder gewünschten Höhe halten. Die Heckeneibe wächst recht langsam und bildet dabei sehr viele Verzweigungen mit zahlreichen weichen Nadeln in einer tiefgrünen Farbe, die eine solche Hecke sehr dicht machen. Sie eignet sich aber auch für kleinere Hecken, die einzelne Bereiche im Garten einfassen. Hierbei kann sie ohne Bedenken in die Nähe von Wegen gepflanzt werden, denn ihre Wurzeln sind sehr fein und richten daher – im Gegensatz zu anderen Pflanzen, die Platten und sogar Asphalt anheben können – keine Schäden an. Ab Juli bilden sich an einer Heckeneibe rote Beeren, die von den Vögeln als Nahrung genutzt werden.

Standort und Pflege

  • Die Heckeneibe wächst am besten an einem sonnigen oder zumindest hellen Standort.
  • Sie kann zwar auch für eine Hecke, die die meiste Zeit des Tages im Schatten liegt, verwendet werden, dort wächst sie aber nur langsam.
  • An den Boden stellt sie keine besonderen Ansprüche, nur gut durchlässig sollte er sein, damit keine Staunässe entsteht.
  • Damit die Hecke dicht wird und später einen guten Sichtschutz bietet, werden die Pflanzen in einem Abstand von etwa 30 bis 40 cm gesetzt.
  • Generell kann ein Eibenhecke sich selbst mit ausreichend Wasser versorgen. Nur in der ersten Zeit nach der Pflanzung sollte sie regelmäßig gegossen werden.
  • Allerdings benötigt sie als immergrüne Pflanze auch im Winter Wasser, daher sollte sie auch in dieser Zeit während länger andauernder Trockenperioden an frostfreien Tagen gewässert werden.
  • Einen Winterschutz braucht die Heckeneibe nicht, denn sie ist als heimische Pflanze sehr gut winterhart.

Schneiden

Die Heckeneibe muss nicht unbedingt geschnitten werden, denn sie wächst mit 20 bis 40 cm pro Jahr recht langsam. Sie ist aber sehr schnittverträglich und kann daher problemlos auf der gewünschten Höhe und Breite gehalten werden.

Vermehren

  • Die Heckeneibe lässt sich leicht durch Stecklinge vermehren.
  • Hierzu werden zum Ende des Sommers Triebe abgeschnitten und in Töpfe mit Anzuchterde gesteckt.
  • Die Erde wird danach gleichmäßig feucht gehalten, sodass die Stecklinge eigene Wurzeln bilden können.
  • Nachdem die neu gezogenen Pflanzen eine ausreichende Höhe erreicht haben, können sie wiederum als Heckenpflanzen oder als einzelne Gehölze in den Garten ausgepflanzt werden.

Achtung: Giftigkeit

Die Heckeneibe eignet sich sehr gut als Heckengehölz, hat allerdings den Nachteil, dass sie stark giftig ist. Besonders gefährdet sind Pferde und Haustiere, aber auch kleine Kinder, die von den roten Beeren essen könnten. Wegen seiner hohen Giftigkeit sollte das Schnittgut einer Eibenhecke daher keinesfalls an Tiere verfüttert werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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