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Ahornblättrige Platane, Platanus acerifolia – Pflanzen & Pflege

Platane

Ungeschnitten werden die Bäume 30 m hoch und mehr und auch bis 20 m breit. Das Längenwachstum in einem Jahr kann bis zu 50 cm betragen. Dafür wird eine Menge Platz benötigt. Dieser ist in Hausgärten heute meist eher knapp bemessen. Deshalb wird dort auch in der Regel die als Dach oder Schirm gezogene Platane gepflanzt, bei welcher der Haupttrieb gekappt wird. Die Äste werden dann waagerecht geleitet.  So bilden sie mit den Jahren ein dichtes und natürliches Dach. Vor der Pflanzung bedenken sollte man, dass auch die Wurzeln der Platane große Ausmaße annehmen, etwa immer angepasst an die Krone. Auch sind sie sehr kräftig. Alles in allem ist dieses Gehölz aber sehr schön. Besonders auffällig ist der Stamm. Der Pflegeaufwand ist gering, lediglich die Dachform muss regelmäßig geschnitten werden. Was beim Umgang mit der Ahornblättrigen Platane zu beachten ist, lesen Sie im folgenden Text.                  

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Kurzer Steckbrief

  • Platanus x hispanica, Syn. Platanus x acerifolia, Platanus x hybrida)
  • Familie der Platanengewächse
  • Hybridzüchtung aus unterschiedlichen Platanen
  • Sommergrüner Baum, 30 bis 40 m hoch
  • Krone bis 20 m breit
  • Typisch ist die abblätternde Borke
  • Hohe und breite Baumkrone
  • Blätter sehr ahornähnlich, glänzend dunkelgrün
  • Einhäusig getrenntgeschlechtig
  • Blüten im Mai, zusammen mit Laub
  • Eher unauffällig und klein
  • Kugelige Samenfrucht
  • Bleiben den Winter über am Baum
  • Herzwurzler
  • Seltene und schöne Zuchtform – Suttneri – weißbunte Blätter, nur 22 m hoch
  • Interessante Form – Dachplatane – waagerechter Wuchs durch Erziehungsschnitt und Leiten der Triebe

Pflege der Ahornblättrigen Platane

Die Pflege der Ahornblättrigen Platane ist unkompliziert. Bei günstigem Standort und gutem Pflanzsubstrat kommt sie mit wenig Pflege aus. Nach dem Pflanzen ist die Bewässerung wichtig, aber einmal angewachsen kommen die Gehölze auch mal mit Trockenheit klar, auch wenn sie eigentlich etwas feuchten Boden bevorzugen.

Standortbedingungen

Platane

Platanen mögen die Sonne und kommen auch mit einem vollsonnigen Standort zurecht. Viel wichtiger als die Sonneneinstrahlung ist aber, dass ausreichend Platz für den Baum und vor allem auch für seine Wurzeln vorhanden ist. Das Wurzelwachstum ist stark und passt sich der Größe der Krone an. Bei Dachplatanen bleiben die Wurzeln zwar kleiner, aber wachsen trotzdem 6 bis 8 m in die Breite. Platanen haben starke Wurzeln, die Pflaster oder Gehwegplatten ohne weiteres anheben können. Auch Rohrleitungen sind in Gefahr.

  • Sonnig, auch vollsonnig
  • Maximal halbschattig
  • Viel Platz ringsum einplanen
  • Starkes Wurzelwachstum

An das Pflanzsubstrat stellen die Gehölze keine großen Anforderungen. Von sandig bis lehmig, sie kommen mit fast allen Böden zurecht. Am liebsten ist ihnen aber etwas feuchter Boden, auch wenn sie Trockenheit schon mal verkraften. Günstig ist, wenn das Substrat etwas nährstoffhaltig ist.

  • Wenig anspruchsvoll
  • Sandig bis lehmig
  • Mäßig sauer
  • Toleriert auch kalkhaltige und neutrale Böden
  • Boden mulchen, dass die Feuchtigkeit erhalten bleibt.

Pflanzen

Beim Pflanzen ist zu bedenken, wie hoch und kräftig so eine Platane einmal werden kann. Die Wurzeln breiten sich aus und haben viel Kraft. Am besten steht so ein Baum frei, meterweit von einem Gebäude, Nachbarn, Rohrleitungen und dergleichen entfernt. Platanen werden häufig als Ballenware verkauft. Die Saison zum Verkauf beginnt so Mitte November und endet im April. Außer bei Frost können die Bäume so jederzeit gepflanzt werden. Containerware ist meist ganzjährig im Angebot und kann auch dann gleich nach dem Kauf gepflanzt werden, ausgenommen natürlich wieder Frostperioden.

  • Ballenware ab Mitte November pflanzen
  • Containerware ganzjährig

Das Pflanzloch sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Wichtig ist ein Loch mit geraden Wänden zu graben, damit der Wurzelballen unten vollständig aufliegen kann. Hohlräume sollten vermieden werden. Die Platane sollte nicht zu tief gepflanzt werden. Sie muss in derselben Höhe stehen, wie in der Baumschule. Bei Bedarf kann die Erde vom Aushub noch entsprechend verbessert werden.

  • Doppelt so großes Pflanzloch
  • Ballen muss unten vollkommen aufliegen
  • Auf gleiche Höhe pflanzen wie in Baumschule

Empfehlenswert ist, einen Baumpfahl mit einzugraben, damit der Stamm des Baumes gerade wachsen kann. Der Pfahl wird schon vor der Pflanzung in der Erde eingelassen, ca. 1/3 tief. Er sollte 2,5 m lang sein. Ideal ist der Pfahl auf der Süd-West-Seite platziert, weil er dann bei Wind vom Baum weggeweht wird. So werden Beschädigungen am Baumstamm vermieden. Zum Anbinden am besten ein Gummiband verwenden, auch um die Rinde nicht zu verletzen. Den Pfahl mindestens 2 Jahre stehen lassen, dann ist der Baum gut verankert.

  • Baumpfahl ist empfehlenswert
  • 2,5 m lang
  • An der Süd-West-Seite platziert

Gießen und Düngen

Platane

Bei frisch gepflanzten und jungen Bäumen sind Wassergaben sehr wichtig. Bis zum Anwachsen muss regelmäßig gewässert werden, vor allem tiefgründig, nicht nur oberflächlich. Ältere Gehölze kommen auch mal mit Trockenheit klar, solange es kein Dauerzustand ist. Etwas feuchter Boden ist günstiger als zu trockener.

  • Vor allem junge und frisch gepflanzte Exemplare regelmäßig gießen
  • Ältere vertragen gelegentliche Trockenheit
  • Keine Dauernässe

Zur Düngung ist organischer Dünger empfehlenswert. Dieser verbessert den Boden und gibt die Nährstoffe erst nach und nach ab. So wird eine Überdüngung vermieden. Kuhmist und Kompost sind gute Dünger. Zu viel Dünger ist deutlich schädlicher als zu wenig.

Schnitt der Ahornblättrigen Platane

Platanen lassen sich generell gut schneiden. Es kommt immer darauf an, was man mit einem Schnitt erreichen möchte. Am kräftigsten und häufigsten müssen so genannte Dachplatanen geschnitten werden. So gut wie keinen Schnitt benötigen dagegen Bäume, die ihrer natürlichen Form und Größe nach wachsen können. Hier kann in den ersten Jahren etwas ausgelichtet werden. Später kommt man gar nicht mehr an die Äste heran.

Schnitt der Dachplatane

Dachplatanen werden ganz jung, schon in der Baumschule geschnitten, damit sich die Krone wie gewünscht entwickeln kann. Entscheidend ist, dass der Hauptzweig im Verhältnis zu den übrigen Zweigen steht. Am Haupttrieb muss es also auf den Seiten gleich viel Seitentriebe geben. Sich kreuzende Triebe werden entfernt. Der Baum wird mit einer gut ausgebildeten Krone verkauft. Wenn ein hoher Stamm gewünscht ist, sollten im Juni die langen Seitenzweige der Ahornblättrigen Platane entfernt werden. Geschnitten wird in Etappen. Erst wird ein Sägeschnitt an der Unterseite des Astes gemacht, danach von oben gesägt. Wichtig ist, auf etwas Abstand vom Stamm zu achten. So reißen die Äste nicht vom Baum ab. Starke Äste mit mindestens 10 cm Abstand vom Stamm sägen. Bricht er doch herunter und die Rinde reißt ein, dann nicht bis zum Stamm. Der Schaden lässt sich beheben. Der verbliebene „Stummel“ wird anschließend so abgesägt, dass kein Kleiderhaken verbleibt. Wichtig ist, den Astkragen nicht zu verletzen. Bei großen Wunden ist ein Wundmittel empfehlenswert. Dieses verhindert Infektionen und das Bluten des Baumes.

  • Im Juni die Seitenzweige entfernen.
  • Bis auf ein nach außen zeigendes Auge schneiden.

Im Winter wird der Schnitt nur Korrektur der Krone durchgeführt. Geschnitten wird zwischen Oktober und Februar, in der blattlosen Zeit. Die jungen Triebe des vergangenen Sommers werden bis auf 5 cm zurückgeschnitten. Wichtig ist, nicht bei Frost zu schneiden und nicht bei Sonne.

Im Winter Formschnitt

Die Blätter der Platanen sind leicht behaart, es staubt beim Schneiden. Allergiker haben damit häufig Probleme. Oft reicht schon die Anwesenheit eines Baumes.

Krankheiten und Schädlinge

Platane

Zwar sind Platanen sehr robust, trotzdem können sie von einigen Krankheiten befallen werden. Es gibt sogar auf Platanen spezialisierte Erkrankungen. Besonders Pilze lösen diese aus.

Krebs (Nectria galligena)

  • Pilzbefall, der die Rinde aufbrechen lässt, manchmal sehr krass. Befallene Zweige und Äste schnellstmöglich entfernen und verbrennen. Der schlimmste Fall ist, wenn der Stamm betroffen ist. Hier ist empfehlenswert, einen Fachmann zu konsultieren, der sich mit der Krankheit und dem Schneiden auskennt.
  • Befallene Stellen herausschneiden
  • Bei Stamm Fachmann zu Rate ziehen

Massaria (Splanchnonema platani)

  • ebenfalls Pilzbefall, der ausschließlich bei Platanen auftritt. Der Pilz verstopft die Leitungsbahnen. Die Folge ist, dass Äste absterben, ob kleinere oder größere und wie viele hängt von den Umständen ab. Ein Hinweis auf den Befall können trockene Blätter in der Krone sein. Zu erkennen ist die Erkrankung an den Schnittstellen der entfernten Äste. Zu sehen sind schwarze Verfärbungen. Außer wegschneiden kann man nichts tun.
  • Absterbende Äste und Zweige
  • Herausschneiden
Tipp:

Nicht bei Nässe schneiden, wenn wegen Krankheiten geschnitten werden muss. Die Pilzsporen können dann besser ins Holz eindringen.

Platanen Blattbräune

  • von den Blattadern aus verbreiten sich braune Flecken, die immer größer werden und das ganze Blatt betreffen können. Der Erreger ist wiederum ein Pilz. Die Erkrankung tritt häufig in kühlen, niederschlagreichen Frühjahren auf. Die Blätter fallen ab, es kommt zu einer frühzeitigen Entlaubung. Meist in nur die erste Blattgeneration betroffen. In der Regel regenerieren die Bäume schnell. Für den Hausgartenbereich sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen. Es ist deshalb wichtig, befallenes Falllaub komplett zu entfernen. Betroffene Äste und Zweige sollten entfernt werden, aber erst in den Wintermonaten.
  • Braune Flecken ausgehend von den Blattadern
  • Keine Pflanzenschutzmittel
  • Falllaub absammeln
  • Betroffene Äste im Winter schneiden (aufasten)

Fazit

Wer Platz in die Höhe und in die Breite hat, für den ist eine Ahornblättrige Platane ein guter Hausbaum. Er kann allerdings sehr hoch und breit werden, auch unter der Erde benötigt der Baum enormen Platz für seine starken Wurzeln. Deshalb kann die Platane nicht an jeden Platz gepflanzt werden. Günstiger sind die Exemplare, die als Schirm oder Dach frühzeitig erzogen werden. Diese Bäume bleiben überschaubar, bekommen aber auch eine kräftige Wurzel. Diese Formschnittgehölze brauchen etwas mehr Zuwendung, sie müssen regelmäßig geschnitten werden. Ansonsten hat man mit der Platane nicht viel Arbeit und einen dekorativen Baum.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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