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Weihnachtsstern überwintern | Ist er winterhart?

Steht der Weihnachtsstern in voller Blüte, sind die winterlichen Feiertage nicht mehr fern und Wintertemperaturen beherrschen den Außenbereich. Vielfach wird angenommen, dass die Euphorbia pulcherrima als klassischer Weihnachtsschmuck entsprechend gut mit Kälte umgehen kann. Aber ist das so? Folgend erfahren Sie, ob der Weihnachtsstern winterhart ist, besondere Maßnahmen zum Überwintern erforderlich sind und worauf sonst zu achten ist.

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Winterhart – ja oder nein?

Der Christstern ist nicht winterhart, obwohl er während der kalten Jahreszeit „Hauptsaison“ hat. Das beruht auf seinem eigentlichen Ursprung. Er stammt aus den tropisch warmen Gefilden Süd- und Mittelamerikas, wo die Temperaturen nie bis nahe an, geschweige denn unter den Gefrierpunkt reichen. Die niedrigste Temperatur, die Weihnachtssterne unbeschadet verkraften, liegt bei fünf Grad Celsius, sofern es sich um eine kurze Zeitspanne handelt. Länger anhaltende Temperaturen um fünf Grad Celsius sind für die Lebensdauer ebenfalls nicht förderlich, sondern können negative Folgen nach sich ziehen.

Ideale Temperaturen

Adventssterne mögen es warm. Während sie den Sommer über gern im Freien verbringen, um „pure Sommerluft zu tanken“, reicht im Winter die Sonnenkraft nicht aus, um ihnen nur annähernd die erforderliche Wärme zu bieten. Optimal ist eine Umgebungstemperatur auf Zimmerniveau um die 21 Grad Celsius. Wenn eine gute Pflege erfolgt, darf die Temperatur auch zwischen 15 Grad Celsius und 24 Grad Celsius betragen. Temperaturen, die darunter oder darüber liegen, können Störungen im Wachstum und der Nährstoffaufnahme verursachen.

Überwinterung

Weihnachtsstern - Euphorbia pulcherrima

Ein Hinweis auf eine Überwinterung ist nur den Pflanzenliebhabern gewidmet, die ihren Weihnachtsstern den Sommer im Freien haben „übersommern“ lassen. Sie haben darauf zu achten, dass ihr Exemplar rechtzeitig an einen frostfreien Platz umpositioniert wird, an dem den ganzen Winter über mindestens fünf Grad Celsius herrschen. In der Regel sinken die Nachttemperaturen im Oktober bereits gelegentlich unter die Mindestmarke, sodass der ideale Zeitpunkt zum Reinholen der September ist, zumal ab Herbstbeginn am 21. September „übersommerte“ Christsterne strikte Dunkelphasen benötigen, damit die Blütenbildung angeregt wird. Ab Beginn der Adventszeit ziehen sie dann in den heimischen Wohnraum um.

Winter-Standort

Sobald ein Adventsstern in voller Blüte steht, was in der Regel spätestens Ende November/Anfang Dezember der Fall ist, sollte der winterliche Standort folgende Bedingungen erfüllen:

  • Lichtverhältnisse: hell
  • Sonnenlicht: keine direkte Sonne
  • Temperatur: warm, wie oben bereits beschrieben
  • Zugluft vermeiden (auch beim kurzen Lüften)
  • Direkte Heizungsluft vermeiden
Tipp:

Weihnachtssterne sollten Sie nicht nahe von einem Obstkorb stellen. Diese können sogenannte Reifegase entwickeln, welche zu einer schnelleren Alterung der Pflanze führen.

Standort Balkon

Theoretisch können Weihnachtssterne den Winter auf dem Balkon verbringen, wenn milde Temperaturen über fünf Grad Celsius an einem windgeschützten Platz herrschen. Fallen die Temperaturen darunter, sind sie unverzüglich reinzuholen. Wird es wieder wärmer, können sie wieder raus. Es sollte aber beachtet werden, dass ständige, starke Temperaturschwankungen dem Weihnachtsstern zu schaffen machen können. Spätestens nach dem zweiten Reinholen ins Warme sollten sie den Rest des Winters auch drin bleiben.

Standort Wintergarten

Meist handelt es sich bei Wintergärten um licht-/sonnendurchflutete Räumlichkeiten. Damit bieten sie sich nicht als idealen Standort für Weihnachtssterne zum Überwintern an, denn das direkte Sonnenlicht wird ihnen zu schaffen machen. Sollte der „glasige“ Wintergarten dennoch als Standort gewünscht sein, ist für einen entsprechenden Sonnenschutz zu sorgen, wie beispielsweise durch Sonnenrollos.

HINWEIS:

Wussten sie schon, dass die Euphorbia pulcherrima zu den Pflanzen gehört, auf die empfindliche Personen allergisch reagieren können. Ein Standort im Schlafzimmer, wo sich acht oder noch mehr Stunden aufgehalten wird, ist nicht für jeden die geeignetste Option.

Pflege

Damit der Adventsstern gut über die Winterzeit kommt und im Idealfall auch noch lange nach den Weihnachtsfeiertagen blüht, ist eine entsprechende Pflege unabdingbar, die exakt den Ansprüchen des Weihnachtssterns gerecht wird. Wichtig ist die richtige Pflege vor allem, wenn er mehrjährig Freude bereiten soll, damit er gestärkt in die Ruhephase ab etwa Februar gehen kann.

Weihnachtsstern

So sieht die optimale Pflege während der Wintermonate aus:

  • Gießen: wenn das Substrat noch leicht feucht, aber nicht zu nass ist – lieber weniger Wasser geben, dafür aber öfter gießen
  • Unbedingt Staunässe vermeiden (nach dem Gießen Unterteller und/oder Topf abschütten)
  • Nur handwarmes, kalkarmes Gießwasser verwenden
  • Blätter und Blüten zwei- bis dreimal in der Woche mit kalkarmem Wasser besprühen
  • Alle zwei Wochen mit herkömmlichem Blumendünger bis Februar/März düngen
  • Völlige Dunkelheit von 12 Stunden regt die Blütenbildung während Wintermonaten an
  • Günstige Massenware aus dem Supermarkt/Discounter umtopfen (idealerweise in Kakteenerde)
  • Für ausreichend Luftfeuchtigkeit sorgen (Lufttrockenheit zieht Schädlinge an)
  • Gelbe oder vertrocknete Blätter/Pflanzenteile abschneiden (ziehen sonst unnötig Nährstoffe)
  • Eventuelles Zurückschneiden erst mit Beginn des natürlichen Blattfalls im zeitigen Frühjahr (wenn „Übersommerung“ gewünscht)
HINWEIS:

Nahezu alle Pflanzenteile vom Weihnachtsstern sind giftig. Besonders der weißliche Milchsaft kann Vergiftungserscheinungen hervorrufen, weshalb bei der Pflege stets auf ein anschließendes Händewaschen und eine sachgerechte Entsorgung abgeschnittener Pflanzenteile zu achten ist.

Im Winter kaufen

Wer pünktlich zur Adventszeit einen Weihnachtsstern sein Eigen nennen möchte, sollte beim Kauf auf einige wichtige Details achten. Neben der Qualität betrifft es vor allem die Standortbedingungen im Geschäft sowie die Transportbedingungen nach Hause.

Verkaufsstandort

Was schnell und/oder in Massen verkauft werden soll, ist in Supermärkten/Discountern sehr oft direkt am Eingang zu finden. Hier stehen Weihnachtssterne meist nur von einer dünnen Folie umhüllt. Bei jeder automatischen Türöffnung durch eintretende Kunden trifft Kälte ein und meist direkt auf die Adventssterne. Dadurch können sie bereits Schäden nehmen, die überwiegend dafür verantwortlich sind, wenn der Weihnachtsstern schon nach wenigen Tagen abstirbt. Deshalb sollten nur Weihnachtssterne gekauft werden, wenn sich diese mittig im Laden, geschützt vor dem Kälteeinzug von Türen, stehen.

Transport

Weil Weihnachtssterne nicht winterhart sind, können bereits kalte Witterungen während der Transportzeit für lebensbedrohliche Schäden sorgen. In manchen Fällen reicht schon das ungeschützte Tragen aus dem Geschäft bis zum Fahrzeug. Landen die Christsterne dann noch im kalten Kofferraum und verbleiben dort, während noch weitere Erledigungen anstehen, ist die Chance hoch, dass der Adventsstern nicht lange überlebt.

Deshalb sollten Weihnachtssterne direkt nach dem Kauf vor der Kälte geschützt werden. In der Regel reicht es, sie beispielsweise in einen ausreichend hohen Karton zu stellen, sodass vor allem kalte Winde nicht auf sie eintreffen. Im Fahrzeuginneren sind sie am besten für das Transportieren nach Hause aufgehoben. Im kalten Kofferraum sollte der Kälteschutz bestehen bleiben und im Idealfall geht es auf dem kürzesten Wege zum neuen Zuhause des Weihnachtssterns.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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