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Eisfreihalter kaufen und selber bauen – die besten Varianten

Alternativ zu aufwendigen Maßnahmen hilft auch ein Eisfreihalter, damit das Leben im Teich weitergehen kann. Allerdings müssen trotzdem einige Dinge erledigt werden.

Video-Tipp

Was muss getan werden, um einen Teich winterfest zu machen?

  • Pumpe und sämtliche Geräte mit Wasserdurchlauf aus dem Wasser nehmen, säubern und frostfrei lagern. Wichtig ist, dass alles Wasser heraus ist.
  • Laub, Blätter und kleine Äste um den Teich regelmäßig entfernen, damit sie nicht ins Wasser gelangen und Faulschlamm bilden können
  • Im Wasser befindlichen Unrat entfernen. Durch die Zersetzung der organischen Masse im Teich wird zu viel Sauerstoff verbraucht.
  • Wasserpflanzen können zurückgeschnitten werden, man schneidet sie möglichst tief ab
  • Laub regelmäßig abfischen
  • Fadenalgen und alles, was sich zersetzen kann, regelmäßig abfischen
  • Ideal ist, mit einem Teichschlammsauger faulige Überreste und Algen abzusaugen
  • Das Wasser eisfrei halten, damit Faulgase entweichen können

Wie funktioniert ein Eisfreihalter?

Eisfreihalter werden eigentlich nur benötigt, wenn der Teich nicht tief genug ist, dass die Gefahr besteht, dass er durchfriert und wenn Fische oder andere Tiere im Teich leben. Pflanzen, zumindest heimische Exemplare, überleben in der Regel auch starke Fröste. Der Eisfreihalter hat die Funktion, im Winter den Teich eisfrei zu halten, damit das Wasser Sauerstoff aus der Luft aufnehmen kann, den alle Lebewesen und alle Pflanzen unter Wasser benötigen. Faulgase, die sich unterhalb der Eisfläche stauen, können durch die freie Stelle im Eis entweichen.

Eisfreihalter werden einfach auf die Wasseroberfläche gelegt. Sie sind leicht, meist aus Styropor und schwimmen auf der Oberfläche des Teiches. Meist handelt es sich um einen Ring. Die Fläche innen bleibt eisfrei. Günstig ist, wenn die Teile mit einem Lüftungsrohr ausgerüstet sind. Es entsteht eine Luftblase in dem Styroporgehäuse. Die Luft darin ist wärmer als die Außentemperatur und dadurch kann der Teich nicht zufrieren. Bis –20°C sollen diese Geräte funktionieren. Es gibt Modelle mit und ohne Kabelanschluss. Zuverlässiger sind natürlich die mit einem Stromanschluss. Sie haben meist eine Leistung von 5 Watt, verbrauchen also nicht zu viel Strom und müssen ja auch erst angeschaltet werden, wenn es wirklich stark friert. Ideal ist, wenn die Geräte über einen integrierten Frostwächter verfügen. Dieser schaltet den Eisfreihalter bei Bedarf automatisch zu bzw. auch wieder ab. Der Nachteil dieser Geräte ist ihr deutlich höherer Stromverbrauch. Styropor ist leicht, weshalb so ein Eisfreihalter auch schon mal vom Wind weggetragen wird. Sinnvoll sind deshalb solche Modelle, die entweder einen Anker besitzen oder die mit Sand bzw. Kies gefüllt werden können.

Tipp:

Weit verbreitet ist, den zugefrorenen Teich aufzuhacken. Das ist sehr ungünstig. Dadurch entstehen Schockwellen, die besonders für Fische lebensbedrohlich sein können.

Ist ein Eisfreihalter sinnvoll?

Über diese Frage streiten die Gelehrten. Viele sind der Meinung, dass man nicht in den Kreislauf der Natur eingreifen soll. Am besten ist demnach, ausreichend tiefe Teiche zu bauen, die nicht bis zum Grund durchfrieren. Dort überleben die Geschöpfe des Wassers. Nicht jeder Garten gibt das allerdings her, weshalb ein Eisfreihalter sinnvoll sein kann. Allerdings empfehlen dann diese Experten, für kleine Teiche ein oder mehrere Bündel Stroh hineinzustellen, weil die für den Sauerstoffaustausch reichen, ebenso wie für das Entweichen der Faulgase. Bei größeren, aber weniger tiefen Teichen werden elektrische Eisfreihalter empfohlen, ob Membranpumpe, Heizstab und Frostwächter oder ähnliches. Das verursacht zwar Stromkosten, aber je nach Auswahl nicht viel. Viele Fachleute empfehlen auch, nicht in die Natur einzugreifen, sondern alles natürlich zu lassen, auch wenn dabei nicht alles überlebt. Eingreifen kann schlimmere Folgen haben. Das muss aber Jeder für sich entscheiden.

  • Ein ausreichend tiefer Teich kommt meist ohne Eisfreihalter aus.
  • Für kleine und flache Teiche durchaus sinnvoll
  • Es gibt Alternativen
  • Günstig sind elektrische Eisfreihalter

Eisfreihalter kaufen

Es gibt verschiedenste Modelle von Eisfreihaltern. Die preiswertesten kosten unter 10€. Nach oben sind die Grenzen offen. Die preiswerteren Geräte bestehen aus einem Styroporkörper, der in die Mitte des Teiches gesetzt wird. Er besitzt Einkerbungen, mit deren Hilfe der Gasaustausch gewährleistet wird. Der Körper sollte verankert werden, damit er nicht ans Ufer driften und Wind ihn nicht au dem Wasser blasen kann. Der Styroporkörper lässt sich mit einer Belüftungspumpe und auch mit einer Teichheizung kombinieren. Besonders effektive Eisfreihalter sind auch mit einer Pumpe ausrüstbar. Sie sorgt für die Umwälzung des Wassers und somit für eine gute Sauerstoffversorgung. Durch die Arbeit der Pumpe wird verhindert, dass das Wasser innerhalb des Eisfreihalters gefriert. Selbiges wird erreicht, indem das Wasser erwärmt wird. Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sind absolut ausreichend.

Die meisten der Geräte arbeiten mit einer Entlüftungspumpe und einer schwachen Niedervoltheizung. Sie funktionieren bis zu –20°C und oft noch darüber hinaus, sind sehr effektiv und gut geeignet für alle Teichbesitzer, die auf Nummer sicher gehen wollen. Die Preise für Eisfreihalter können recht unterschiedlich sein und richten sich nach der Technik und den Geräten. Von knapp 10€ bis über 50/60€ ist alles möglich. Zu beachten ist die Wattzahl, nach ihr richtet sich der Stromverbrauch.

Eisfreihalter bauen

Einen Eisfreihalter kann man sich auch recht einfach bauen. Man nutzt einige Styroporplatten, am besten fünf, mindestens 50 x 50 cm groß, ein Plastikrohr mit zwei 90° Rohrbögen und einen guten Kleber für Plastik bzw. Kunststoff. Wichtig ist, dass der Kleber lösungsmittelfrei ist, denn Rückstände können ins Wasser gelangen und den Tieren schaden. Auf vier Styroporplatten wird ein Kreis von 50 cm und von 30 cm gezeichnet. Die gezeichneten Ringe werden ausgeschnitten, am besten mit einem scharfen Teppichmesser. Mit Kleber werden die 50 cm Ringe aneinander befestigt.  Für den Deckel werden zwei 30 cm Kreise benötigt, wovon einer noch einmal um einen Zentimeter verkleinert wird. Die zwei Ringe werden ebenfalls zusammengeklebt. Durch den Deckel wird das Plastikrohr gesteckt und fixiert. Es muss weit genug ins Wasser reichen und auch nach oben in die Luft. So können Faulgase entweichen und Sauerstoff ins Wasser gelangen. Mehr ist nicht zu tun.

Alternativen zum Eisfreihalter

Bei großen Gartenteichen, die am Rand gut bepflanzt sind, kann der Eisfreihalter häufig eingespart werden. Große, starke Wassergräser sorgen dafür, dass zwischen ihnen das Eis Freiflächen aufweist. Bei starkem Frost sollte da aber kontrolliert werden. Außerdem kann ein Teich mit einer entsprechend großen Styroporplatte abgedeckt werden. Diese muss mit Belüftungslöchern versehen sein. Die Platte wird auf den Teich gelegt. Die Bewegung der Platte auf dem Wasser verhindert, dass diese Löcher zufrieren. Durch sie gelangt Sauerstoff ins Wasser und die Faulgase können entweichen. Diese Variante ist natürlich nur für kleinere Teiche geeignet. Was auch gut funktioniert ist, die Wasserfläche mit PE-Bällen abzudecken. Die mit Luft gefüllten Bälle verhindern ein zu starkes Auskühlen und Zufrieren des Wassers. Die Bälle sind lichtdurchlässig, so dass für die Lebewesen im Teich keine Nachteile zu befürchten sind. Mindestens zwei Drittel des Teiches sollten mit den Bällen belegt werden. Empfohlen werden häufig schwarze Bälle. Zwar heizen sie sich am schnellsten auf und geben die Wärme an das Teichwasser ab, aber sie lassen auch das wenigste Licht durch. Außerdem wirken sie im winterlichen Garten sehr düster und eher fremd. Besser sind grüne Bälle. Sie passen farblich, lassen mehr Licht durch und heizen sich auch ganz gut auf.  Die Luft in ihnen erwärmt sich recht schnell, was für die Auskühlung des Teiches vorteilhaft sein kann. PE-Bälle sind allerdings keine preiswerte Wahl. Dafür sind sie unschädlich. Der Kunststoff enthält keine Weichmacher, so werden keine giftigen Stoffe ins Teichwasser abgegeben. Es gibt sogar solche, die auf Lebensmittelechtheit geprüft sind. Bedenken sollte man, dass die Bälle, wenn sie abgefischt worden sind, irgendwo gelagert werden müssen. Je nach Teichgröße sind das eine ganze Menge. Dafür wird Platz benötigt. Eine andere Alternative bieten Sauerstoffsteine. Je nach Größe des Teiches werden mehr oder weniger davon benötigt. Wenn sie an der richten Stelle, also nicht zu hoch und nicht zu tief eingebaut werden, sorgen sie dafür, dass eine oder mehrere Stellen im Eis offen bleiben. Sie erzeugen Sauerstoffbläschen, durch welche das Wasser in deren Umgebung in Bewegung bleibt und sich dort kein Eis bilden kann.

  • Große, starke Wassergräser
  • Abdeckung mit Styroporplatten
  • PE-Bälle
  • Sauerstoffsteine

Fazit

In der Regel tut es ein selbstgebauter Eisfreihalter. Wer aber teure Fische wie Koikarpfen im Wasser hat, für den lohnt schon die Anschaffung eines Eisfreihalters mit Heizung und Umwälzpumpe. Es gibt eine große Auswahl an Geräten. Wer sich damit nicht auskennt, sollte sich beraten lassen. In Foren findet man viele Ratschläge von Nutzern und auch Erfahrungsberichte. Von solchen kann man viel lernen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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