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Wann Tomaten säen | 10 Tipps zu Aussaat & selber ziehen

junge Tomatenpflanze

Die eigene Tomatenernte ist ein Höhepunkt im Gärtnerleben vieler Hobbygärtner. Frisch geerntet schmecken die roten Früchte ja auch viel besser als aus dem Supermarkt und die Auswahl an Sorten scheint jedes Jahr zu steigen. Damit Ihre Ernte reichlich ausfällt, sollten Sie schon bei der Aussaat sorgfältig und geplant vorgehen.

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Wann und wo sollte ich Tomaten aussäen?

Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der wichtigste Faktor ist der spätere Standort Ihrer Tomatenpflanzen (Freiland oder Gewächshaus), denn dieser beeinflusst maßgeblich den Zeitpunkt, zu dem Sie Ihre Jungtomaten auspflanzen können. Zwischen Aussaat und Auspflanzen sollte nicht allzu viel Zeit vergehen, sonst leiden die kleinen Pflänzchen unter Geilwuchs und sind nicht besonders widerstandsfähig. Säen Sie sehr spät, dann haben Ihre Tomaten weniger Zeit zu reifen und Ihre Ernte fällt unter Umständen kleiner aus als nötig. Um eine besonders lange Erntezeit zu erreichen, können Sie auch zu verschiedenen Terminen aussäen.

Anbau im Freiland

Planen Sie den Tomatenanbau im Freiland, möchten die Pflanzen aber auf der Fensterbank oder im Wintergarten vorziehen, dann ist eine Aussaat von Mitte Februar bis Mitte März zu empfehlen. Direkt ins Freiland ist das Säen erst ab Mitte oder Ende Mai (nach den Eisheiligen) sinnvoll, denn Nachttemperaturen unter etwa 15 °C können den Keimlingen schaden.

Anbau im Gewächshaus

In einem beheizten Gewächshaus können Sie Ihre Tomatensamen schon im Februar in die Erde bringen. Sorgen Sie aber unbedingt für eine gleichmäßige Temperatur während der Keimzeit. Nach dem Pikieren darf es dann etwas kälter sein (etwa 16 °C bis 18 °C). Ist Ihr Gewächshaus unbeheizt, dann warten Sie, bis es darin warm genug ist (etwa Mitte März bis Mitte April) oder Sie ziehen die Pflanzen im Haus auf der Fensterbank vor.

Was brauche ich für die Aussaat?

  • Anzuchttöpfe oder -schale
  • spezielle Anzuchterde oder selbst gemischtes Substrat
  • Licht
  • gleichmäßige Temperaturen von 20 °C bis 28 °C
  • zimmerwarmes, kalkarmes Wasser

Anzuchttöpfe oder -schalen?

Im Handel finden viele Varianten von Anzuchttöpfen, -schalen und -paletten (Multitopfpaletten). Welche Variante Sie bevorzugen hängt vielleicht auch vom vorhandenen Platz ab. Verwenden Sie kleine Töpfe oder Multipaletten, dann können Sie sich in der Regel das Pikieren der jungen Pflänzchen sparen. Allerdings sollten Sie daran denken, dass Tomatenpflanzen nun einen etwas höheren Nährstoffbedarf haben.

Tomaten aus samen ziehen

Biologisch abbaubare Töpfe können Sie zusammen mit den Tomatenpflanzen in die Erde setzen. Das erleichtert die Arbeit und ist umweltschonender als die Verwendung von Plastiktöpfen. Multitopfpaletten aus diesem Material müssen Sie vorher natürlich auseinander schneiden.

Spezielle Anzuchterde oder selbst gemischtes Substrat?

Tomatensamen brauchen ein nährstoffarmes Substrat für die Keimung und eine gute Wurzelbildung. Vielleicht erscheint Ihnen das ein wenig paradox, denn Tomatenpflanzen gehören zu den Starkzehrern. In nährstoffreichem Substrat hat der Keimling jedoch keinen Grund, kräftige Wurzeln auszubilden, da die Nährstoffe auch ohne diese gut aufgenommen werden. Später, wenn während der Fruchtreife ein hoher Bedarf besteht, fehlen die kräftigen Wurzeln und Ihre Tomatenpflanze ist unterversorgt.

Sie haben die Wahl zwischen spezieller Anzuchterde oder dem Mischen eines eigenen Substrats. Relativ einfach ist das Mischen von Sand und Torf zu gleichen Teilen. Wollen Sie Gartenerde verwenden, dann nehmen Sie nicht die oberste Erdschicht. Außerdem sollten Sie die Erde sieben und sterilisieren. Dadurch wird die Erde schön fein und Sie töten Insekteneier, Pilzsporen und bakterielle Krankheitserreger ab. Die Sterilisierung dauert in der Mikrowelle nur etwa 10 Minuten (bei 800 Watt), im Backofen bei etwa 150 °C ungefähr eine halbe Stunde.

Tipp:

Ja nach Nährstoffgehalt Ihrer Erde mischen Sie Erde und Sand im Verhältnis 1:1 (nährstoffreicher Boden) oder zwei Teile Erde auf ein Teil Sand (nährstoffarmer Boden). Eventuell können Sie auch etwa reifen Kompost daruntermischen (Verhältnis 1:1:1). Diese Mischung ist vor allem nach dem Pikieren sinnvoll, wenn der Nährstoffbedarf ansteigt.

Licht

Tomatensamen gehören zu den Lichtkeimern. Wenn Sie die Samen zu tief säen, dann werden sie nicht keimen. Das Gleiche gilt, wenn Sie die Anzuchttöpfe für die Keimung an einen dunklen Platz stellen. Die pralle Sonne, vor allem während der Mittagszeit, bekommt den empfindlichen Keimlingen jedoch gar nicht gut. Nehmen Sie die Tomatensaat auch nicht zu früh im Jahr in Angriff. Die Tageslänge beziehungsweise die Lichtmenge pro Tag spielt beim Keimen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Gleichmäßige Temperaturen

Tomatensamen brauchen mindestens 18 °C zum Keimen. Am besten keimen sie jedoch bei Temperaturen zwischen 22 °C und 28 °C. Vermeiden Sie dabei am besten höhere Schwankungen, dann keimen alle Samen relativ gleichzeitig und es entwickeln sich kräftige Pflanzen daraus.

Zimmerwarmes kalkarmes Wasser

Kaltes und kalkreiches Wasser tut Ihren Tomatensamen nicht gut. Am besten vertragen sie weiches Regenwasser. Steht Ihnen das nicht zur Verfügung, dann verwenden Sie abgestandenes Leitungswasser zum Gießen. Entweder gießen Sie sehr vorsichtig, damit die Samen nicht aus dem Substrat ausgeschwemmt werden, oder Sie besprühen das Substrat mit einer Blumenspritze.

Wie nützlich ist ein Gewächshaus?

Tomatensorten

Die Samen und Keimlinge der Tomatenpflanzen sind noch relativ empfindlich. Sie vertragen zu Beginn noch keine Zugluft. Für die Keimung ist außerdem eine gleichbleibende Wärme und auch konstante Feuchtigkeit nötig. Beides kann in einem Gewächshaus gut geregelt werden. Für die Keimung auf der Fensterbank ist ein Mini- oder Zimmergewächshaus sehr hilfreich. Alternativ können Sie die Anzuchttöpfe mit einer durchsichtigen Folie überziehen. Dann sollten Sie aber an das tägliche Lüften denken, sonst könnten Ihre Samen und/oder Keimlinge faulen.

Die Aussaat Schritt für Schritt

  • spezielle Anzuchterde in kleine Töpfe oder eine flache Schale füllen
  • kleine Löcher in die Erde drücken
  • Samen einzeln in diese Löcher stecken
  • Saatlöcher schließen, so dass die Samen maximal etwa 0,5 cm hoch bedeckt sind
  • Anzuchtgefäße an einen hellen warmen Platz stellen
  • Substrat anfeuchten (vorsichtig gießen oder besprühen)
  • für gleichmäßige Wärme und Substratfeuchtigkeit sorgen
  • Keimtemperatur: etwa 18 °C bis 28 °C
  • Keimdauer: ca. 3 bis 10 Tage

Tipps zum Pikieren und Pflegen der Jungpflanzen

  1. Pikieren Sie die Keimlinge nach etwa drei bis vier Wochen, idealerweise wenn sich mindestens drei Blätter gebildet haben.
  2. Verwenden Sie nun ein etwas nährstoffreicheres Substrat als Sie für die Saat genommen haben, damit Ihre Tomatenpflänzchen optimal versorgt werden.
  3. Setzen Sie beim Pikieren die Keimlinge etwas tiefer in die Erde als sie zuvor standen, dadurch regen Sie die Wurzelbildung noch ein wenig mehr an.
  4. Halten Sie die pikierten Jungpflanzen etwas kühler als während der Keimung. Ca. 16 °C bis 20 °C sind ausreichend. Dadurch werden die Pflanzen kräftiger. Zu warm gehalten werden die Pflänzchen gelb und schwach.
  5. Pikieren Sie nicht zu spät. Bleiben die Keimlinge zu lange im nährstoffarmen Anzuchtsubstrat, dann kümmern sie.
  6. Wenn Sie Ihre Tomatensamen einzeln in biologisch abbaubaren Töpfen aussäen, dann entfällt das Pikieren ganz. Geben Sie stattdessen ein wenig reifen Kompost mit ins Anzuchtsubstrat oder später oben in den Topf.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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