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Skabiose, Witwenblume – Pflanzen und Pflege der Scabiosa

Samt-Skabiose (Scabiosa atropurpurea)

Die genügsame Skabiose eignet sich hervorragend als Beet- und Rabattenstaude, aber sie kann auch eine Blumenwiese mit ihrem Blütenreichtum bereichern. Ihre Wuchshöhe, je nach Sorte 30 bis 90 cm, macht sie zu einem vielseitig einsetzbaren Gewächs. Mit einer Farbpalette von Weiß über Pink bis hin zum Violett decken sie ein breites Spektrum ab und lassen sich bunt durcheinander oder in geordneten Farben pflanzen, so dass sie in jedem Garten eine willkommene Bereicherung darstellen. Die stellen keine besonderen Ansprüche und brauchen kaum Pflege. Wir erklären Ihnen hier, wie die Kultivierung ganz einfach klappt.

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Substrat und Boden

Der Boden sollte durchlässig sein und keine Feuchtigkeit festhalten, lehmhaltigen, schweren Boden mögen die Witwenblumen nicht so gerne, und ihre Lebensdauer wird dadurch verkürzt. Falls Sie schweren Boden haben, lässt er sich einfach mit Sand oder Kies verbessern. Saure Böden sind im wahrsten Sinne des Wortes Gift, hier hilft die Zugabe von Kalk, den die Skabiosen ohnehin bevorzugen.

  • düngen Sie zu Beginn der Saison mit einem guten Langzeitdünger
  • einjährige Pflanzen erhalten bereits beim Einsetzen der Stecklinge etwas Kompost
  • wenn Sie Stauden teilen, legen Sie unter die Wurzeln eine Schicht groben Sand oder Kies
  • auch im Kübel gut zu kultivieren, Boden braucht Wasserablauf, Gefahr von Staunässe

Standort

Sonne ist angesagt, wenn Sie Skabiosen in Ihrem Garten kultivieren wollen. Die kleinen Schönlinge lieben die volle Sonne, geben sich allerdings auch mit Halbschatten zufrieden. Schatten jedoch mögen sie gar nicht, das schlägt sich gleich auf die Blüten nieder oder verhindert sie sogar. Außerdem sollte der Standort windgeschützt sein, damit sie ihre volle Schönheit entfalten können. Als Bienen- und Schmetterlingsweide zieht die Witwenblume Insekten an und bietet ihnen wertvolle Nährstoffe.

Tipp:

Setzen Sie Skabiosen mit kontrastierenden Stauden zusammen, zum Beispiel der Alpen-Elfenblume, bunten Astern oder dem Teppich-Schleierkraut. Sie erhalten eine farbenfrohe und abwechslungsreiche Beetumrandung.

Pflanzen

Die Witwenblume ist in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Als Samen ist es meist einjährig und wird im April/Mai ausgesät, später werden die Sämlinge pikiert. Alternativ kann der Samen im Anzuchttopf vorgezogen werden, so dass die kleinen Pflanzen schon frühzeitig ins Beet gesetzt werden. Als Staudenpflanze ist die Skabiose mehrjährig und sollte im Herbst bis auf den Boden zurückgeschnitten werden. Die Blüte erstreckt sich je nach Sorte von Juni bis weit in den Oktober hinein.

  • Skabiose ist als Staude mehrjährig und verlangt einen klaren Rückschnittachten Sie beim Kauf auf gut durchwurzelte Ballen, nur dann entwickeln sich reiche Blüten
  • das Pflanzloch großzügig ausheben, nach dem Einsetzen reichlich angießen
  • tauschen Sie mit Ihren Nachbar geteilte Stauden aus, damit erhalten Sie Abwechslung im Garten
  • unbedingt abgeblühte Blüten entfernen, es entwickeln sich neue Blütentriebe
Tipp:

Auch wenn die Skabiose als junge Staude zunächst noch etwas unansehnlich aussieht, weil sie noch keine Blätter hat, so entwickelt sie sich im Laufe der Zeit zu einer ordentlichen Größe. Ausschlaggebend ist ein gut entwickelter Ballen.

Gießen und Düngen

Die Witwenblume muss bei Trockenheit regelmäßig gegossen werden, falls die Blätter schlaff herabhängen, ist es schon höchste Zeit. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, der Boden muss gut durchlässig sein. Besonders direkt nach dem Einsetzen einer neuen Staude wird viel Wasser benötigt, damit sich die Wurzeln vollsaugen können. Dünger kann bei Stauden in Form von Kompost verabreicht werden, bewährt hat sich allerdings auch ein Stauden-Langzeitdünger, der die Pflanzen den ganzen Sommer über mit Nährstoffen versorgt.

  • eignet sich gut als Lückenfüller, nimmt anderen Pflanzen kaum etwas weg

Vermehren

Die Witwenblume als Staude wächst im Laufe der Zeit zu einem ordentlichen Host aus, der sich hervorragend teilen und dadurch vermehren lässt. Dazu wird die Staude im Frühling ausgraben, mit einem beherzten Stich des Spatens oder einem scharfen Messer geteilt und gleich wieder an ihrem neuen oder alten Standort eingesetzt. Diese Methode sorgt auch dafür, dass ältere Pflanzen sich wieder prächtiger entwickeln.

Die einjährigen Sorten vermehren sich häufig durch Selbstaussaat, so dass Sie darauf achten sollten, falls im nächsten Jahr etwas anderes an dieser Stelle wachsen soll. Sie können die Samen der ausgewachsenen Blüten sammeln, trocken und dunkel über den Winter lagern und im nächsten Jahr erneut aussäen. Zusätzlich können Sie die besonders schönen Pflanzen durch Stecklinge vermehren. Dazu werden etwa 3 cm lange Triebe im Frühjahr abgeschnitten. Die unteren Blätter werden entfernt, dann kommt der Steckling in einen Topf mit Anzuchterde und wird mit Folie abgedeckt. Nach 4 bis 6 Wochen sollten sich erste Wurzeln gebildet haben.

Tipp:

Achten Sie beim Sammeln der Samen auf die Sorten, wenn Sie farbsortierte Pflanzen haben wollen.

Einjährige Skabiose vermehren sich durch Selbstaussaat

Überwintern

Die mehrjährigen Stauden der Skabiose sind winterhart und brauchen keinen besonderen Schutz. Nur bei sehr starken Frösten empfiehlt es sich, sie mit dichtem Laub oder einem Gärtnervlies abzudecken. Wer seine Skabiosen im Topf oder Kübel zieht, sollte sie im Winter ebenfalls mit Laub oder Vlies abdecken, sie müssen jedoch nicht an einen geschützten Standort gebracht werden.

Krankheiten und Schädlinge

Die robusten Pflanzen sind gegen Krankheiten und Schädlinge nicht anfällig. Allerdings reagieren sie empfindlich auf Staunässe und können dadurch Wurzelfäule entwickeln. Ein sicheres Anzeichen dafür ist das Hängenlassen der Blätter. Falls der Boden an diesem Standort generell zu nass ist, sollte eine Drainage gelegt werden, sonst müssen die Pflanzen einen anderen Standort erhalten.

Empfehlenswerte Sorten

  • Butterfly Blue, die Tauben-Skabiose mit auffallendem Blau, ca. 30 bis 40 cm hoch
  • Perfecta, die Große Skabiose, violettblaue Blüten zu dunklem Laub, ca. 60 bis 80 cm
  • Olymp, einjährige Hybriden in bunten Farben
  • Pingpong, Sternskabiose, goldgelb, auch als Trockenblume geeignet
  • Samtskabiose, 70 bis 100 cm, rot, blau und weiß, auch als Schnittblume geeignet

Fazit

Die Skabiose ist eine anspruchslose, robuste Pflanze, die sich für jeden Garten eignet. Aufgrund ihrer Farben- und Formenvielfalt, wie auch der einfachen Kultur lässt sie sich als Beet- oder Rabattenpflanze nutzen, macht sich als Einjährige gut in kleinen Lücken, die erst später zuwachsen sollen, oder bereichert durch ihre Vielfalt jede Blumenwiese. Die einfache Art der Vermehrung durch Teilung oder Aussaat garantiert über Jahre hinweg immer wieder neue Blütenpracht. Ein Schmuckstück für jeden Garten und mit anderen Staudenblumen hervorragend zu kombinieren.

Steckbrief

  • Art/Familie: Staude oder einjährig; gehört zur Familie der Kardengewächse (Dipsacaceae)
  • Blütezeit: Je nach Art und Sorte Mai bis Oktober in klassisch Violett über Weiß, Rosa oder bis fast Schwarz
  • Belaubung: Grau-grüne bis frischgrüne längliche Blätter
  • Wuchs: Buschig horstartiger Wuchs mit guter Verzweigung
  • Höhe/Breite: Je nach Art und Sorte 30 bis 90 cm hoch und 15 bis 25 cm breit
  • Standort: Sonnig warm. Durchlässiger Boden, eher trocken; je nach Art mehr oder weniger nährstoffreich
  • Pflanzzeit: Jederzeit solange der Boden nicht gefroren ist; kann im zeitigen Frühjahr auch ausgesät werden
  • Schnitt: Frühjahr bodennah
  • Partner: Aster, Feinstrahl, Rose, Salbei, Schafgarbe, Sonnenhut
  • Vermehrung: Stecklinge vom späten Frühjahr bis Frühsommer schneiden oder im zeitigen Frühjahr teilen
  • Pflege: Bei Trockenheit wässern; Düngung je nach Art
  • Überwinterung: Je nach Art unterschiedlich

Besonderheiten

  • sehr beliebte Bienen- und Schmetterlingsweide
  • kann auch gut im Kübel kultiviert werden
  • hohe Sorten können gut für die Vase geschnitten werden und sind dort lange haltbar

Arten

  • Gefüllte Skabiose (Scabiosa japonica): Staude. Blüht von Mai bis August mit flachen innen dicht gefüllten Blüten in rosa oder blau. Winterhart
  • Kaukasus-Skabiose (Scabiosa caucasica): Staude. Höhe 60 bis 90 cm. Blüht von Juni bis September mit großen schalenförmigen Blüten auf straff aufrechten z.T. verzweigten Blütenstielen in blau, blau-violett oder weiß. Blütenblätter sind leicht gekräuselt. Buschig horstartiger Wuchs. Längliche Blätter in grau-grün. Kann im zeitigen Frühjahr auch ausgesät werden. Liebhaberstaude, da weder Frost noch Nässe vertragen wird. Sollte wind- und regengeschützten Platz bekommen. Passt gut zu Aster, Feinstrahl, Rose, Salbei, Schafgarbe, Sonnenhut. Stecklinge vom späten Frühjahr bis Frühsommer schneiden oder im zeitigen Frühjahr teilen. Nährstoffreichen, durchlässigen und kalkhaltigen Boden, eher trocken. Sollte vor Regen etwas geschützt werden. Sehr frostempfindlich, benötigt daher unbedingt guten Winterschutz. In Kübeln frostfrei überwintern lassen. Kommt aus dem Kaukasus
  • Samt-Skabiose (Scabiosa atropurpurea): Einjährig. Höhe 40-60 cm, 15-25 cm breit. Blüht von Hoch- bis Spätsommer mit ca. 5 cm großen Einzelblüten in weiß, blau oder violett. Grüne Blätter. Aufrecht buschiger und gut verzweigter Wuchs. 15 bis 25 cm breit. Neutral bis leicht alkalischer Boden, der nicht zu nährstoffreich sein sollte
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria): Wiesenstaude. Nährstoff- und humusreicher Boden. Winterhart

Sorten (Auswahl)

  • `Blauer Atlas: Kaukasus-Skabiose. Verwöhnt die Augen mit tiefblauen Blüten
  • `Blue Diamonds®: Gefüllte Skabiose. Höhe 25 cm. Blüht von Mai bis August. Tiefblaue gefüllte Blüten
  • `Burgundy Bonnets®: Höhe 50 cm. Blüht von Juni bis September mit gut gefüllten Blüten in zartem rosa, gefüllte Mitte violett mit weißen Spitzen
  • `Chile Black: Blüht von Juni bis Oktober in schwarz mit rötlichem Schimmer
  • `Clive Greaves: Kaukasus-Skabiose. Auffällig hellblaue Blüten
  • `Miss E. Willmott: Kaukasus-Skabiose. Erfreuen mit reinweißen Blüten
  • `Nana Butterfly Blue: Tauben-Skabiose. Höhe 30 cm. Blüht von Mai bis August mit großen offenen Blüten mit gewellten Blütenblättern in hellviolett und deutlicher großer weißer Mitte
  • `Pink Diamonds®: Gefüllte Skabiose. Höhe 25 cm. Blüht von Mai bis August. Gefüllte Blüten in leuchtendem pink
  • `Stäfa: Kaukasus-Skabiose. Begeistert mit Blüten in dunklem violett
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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