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Ehrenpreis – Anbau, Pflege und Verwendung

Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium)

Der Ehrenpreis (Veronica) ist weltweit mit etwa vierhundertfünfzig Arten vertreten. Früher zählte er zur Familie der Braunwurzgewächse, neuerdings wird er jedoch den Wegerichgewächsen zugeordnet. Zum Teil wird er auch als eigene Familie der Ehrenpreisgewächse (Veronicaceae) aufgeführt.

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Merkmale des Ehrenpreis‘

Ehrenpreis wächst als ein- bis mehrjähriges, ausdauerndes Kraut. Fast alle Sorten überwintern mit kriechendem Wurzelstock, der im Frühjahr niederliegende Sprosse von zehn bis zwanzig Zentimetern mit aufsteigenden Seitenzweigen und aufrechten Blütenständen treibt.

Die Blätter sind gegenständig angeordnet und zum Teil mit steifen Haaren besetzt. Die Blüten stehen in einem traubigen, sehr kurz gestielten Blütenstand, der in der Achsel des Laubblattes entspringt und sich nach der Blüte noch etwas verlängert.

Die Einzelblüten sitzen in der Achsel eines kleinen Hochblattes auf kurzen, aufrechten Stielen. Die meist hellviolette, selten weiße, vierzipfelige Krone ist aus fünf verwachsenen Kronenblättern zusammengesetzt und bildet am Grund eine sehr kurze Röhre.

Ehrenpreis im Kräutergarten

In der Zeit von Juni bis August treibt der Ehrenpreis unzählige seiner violetten Blüten aus und kann innerhalb kurzer Zeit brachliegende Flächen begrünen.

Verbreitung

Der Ehrenpreis ist über fast ganz Europa und Vorderasien verbreitet. Auch in Nordamerika gilt er als heimisch. Im Garten werden weniger der Echte Ehrenpreis (V. officinalis) oder der Efeublättrige Ehrenpreis (V. hederifolia) kultiviert, da sie sich stark verbreiten und als Unkraut gelten.

Kultiviert werden eher Arten wie der Ährige Ehrenpreis (V. spicata), der allerdings deutlich höher wächst und bis zu vierzig Zentimeter Höhe erreichen kann, sowie der Heide-Ehrenpreis (V. dillenii), der durch fleischige Blätter und dunkelviolette Blüten auffällt, jedoch nur einjährig wächst. Beide Arten sind jedoch nur noch selten in der freien Natur zu finden und wurden deshalb unter Artenschutz gestellt.

Anbau

Ehrenpreis gedeiht auf nahezu allen Böden. Vor allem im Rasen, in Sandheiden und Kiefernwälder sowie auf Äckern findet man verschiedene Arten der Pflanze. Er bevorzugt trockenen, kalkfreien Boden in meist freien Lagen, wobei auch halbschattige Standorte günstig sind.

Ehrenpreis Blüten

Ehrenpreis eignet sich vor allem zur Begrünung von Zwischenräumen oder brachliegenden Flächen. So kann er

  • in Steingärten,
  • an sonnigen Abhängen sowie
  • unter Nadelbäumen

gepflanzt werden. Abzuraten ist jedoch die Pflanzung in der Nähe von Rasenflächen, da er sich schnell ausbreitet und im Rasen nur schwer entfernt werden kann.

Gepflanzt werden einjährige Arten im Frühjahr im Abstand von etwa zwanzig Zentimetern. Mehrjährige Arten können im Frühjahr sowie im Sommer gepflanzt werden und bilden bereits im darauffolgenden Jahr meist dichte Teppiche. Etliche Arten säen sich auch selbst aus, sodass manchmal die Verbreitung auch lästig sein kann. Der Boden sollte vor allem gut entwässert sein und wenig Nährstoffe aufweisen.

Für die Kultivierung im Garten als Bodendecker eignen sich vor allem

  • der Faden-Ehrenpreis (V. filiformis),
  • der Gamander-Ehrenpreis (V. chamaedrys),
  • der Alpen-Ehrenpreis (V. alpina),
  • der Blattlose Ehrenpreis (V. aphylla) sowie der
  • Ährige Ehrenpreis (V. spicata)

Ehrenpreis – Pflege

Ehrenpreis nah

Ehrenpreis benötigt nahezu keine Pflege. Lediglich einjährige Arten sollten im Herbst ausgerissen und kompostiert werden. Die mehrjährigen Arten sind meist bis zu minus fünfzehn Grad Celsius winterhart, sodass sie auch keinen Winterschutz benötigen. Die Pflanzen ziehen nach der Vegetationsperiode ein und treiben im Frühjahr wieder aus.

Breiten sich im Garten die Wildarten aus, so kann dies als lästig empfunden werden. Vor allem der Efeublättrige Ehrenpreis neigt dazu, sich im Rasen sowie auf Beeten rasant auszubreiten. Ist dies der Fall, sollte er akribisch durch gründliches Ausreißen mit der Wurzel entfernt werden. Bereits im zeitigen Frühjahr sollte damit begonnen werden, da er sich ansonsten durch eine Selbstaussaat schnell ausbreitet.

Bei kultivierten Arten im Garten sollte auf einen ausreichenden Wasserabzug geachtet werden. Hierfür kann es hilfreich sein, dem Boden etwa Kies unterzumischen, damit es durch zu viel Feuchtigkeit nicht zur Fäule der Pflanzen kommt.

Verwendung

Das Kraut des Ehrenpreises enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe sowie ätherische Öle. Früher wurde das Kraut in der Volksheilkunde als auswurfförderndes Mittel bei Erkrankungen der Atmungsorgane sowie bei Gicht, Rheuma und Durchfall angewendet.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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