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Lilien im Topf – das Wichtigste zur Pflege als Zimmerpflanze

Lilien sind in jedem Garten eine wahre Augenweide. Sie sorgen dafür, dass auch in unseren Breiten so etwas wie verführerisches, exotisches Flair möglich wird. Wer keinen eigenen Garten hat, muss auf diese fantastische Pflanze trotzdem nicht verzichten. Lilien lassen sich nämlich mit etwas Know-how auch ganz leicht in der Wohnung kultivieren. Der nötige Pflegeaufwand hält sich dabei wirklich in Grenzen.

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Liliengewächse

Lilien, deren lateinische Bezeichnung schlicht Lilium lautet, gehören zur Familie der Liliengewächse, die insgesamt rund 115 Arten umfasst. Die Pflanze wächst aus einer Zwiebel heraus und kann je nach Art eine Höhe von mehr als drei Metern erreichen. Charakteristisch für Lilien sind ihre sehr auffälligen, in Form und Farbe höchst unterschiedlich ausfallenden Blüten. Vor allem deswegen werden Lilien als Zierpflanzen praktisch weltweit geschätzt. Sie gelten nicht umsonst als die wohl ältesten Zierpflanzen der Welt. Ursprünglich stammen Liliengewächse aus dem Himalaya-Gebiet. Zwischenzeitlich sind sie aber auf der gesamten nördlichen Halbkugel der Erde verbreitet. Sie bevorzugen ein gemäßigtes Klima und lieben die Sonne. Lilien sind besonders ausdauernde Pflanzen.

Lilienzwiebeln

Wie bereits erwähnt, wachsen Lilien aus einer Zwiebel heraus. Lilienzwiebeln sind eiförmig und setzen sich aus einer Vielzahl an einzelnen Schuppen zusammen. Sie besitzen keine schützende Zwiebelhaut. Wer Lilien selbst im Garten oder als Zimmerpflanze kultivieren möchte, kauft sich am besten im Fachhandel Lilienzwiebeln. Die Zwiebel dient dann außerdem der Vermehrung. Und über die Zwiebel wird die Lilie schließlich auch überwintert. Ideal ist es, immer mehrere und nach Möglichkeit unterschiedliche Zwiebeln in einer Gruppe zu pflanzen. Auf diese Weise entsteht dann ein herrliches Lilienensemble mit verschiedenen Blüten.

Lilien im Topf

Lilien sind eigentlich typische Gartenpflanzen, die unter freiem Himmel am besten gedeihen. Dennoch eignen sie sich auch für die Kultivierung auf dem Balkon oder in der Wohnung. Unabdingbar dafür ist natürlich ein Pflanzgefäß. Bei der Auswahl dieses Pflanzgefäßes kommt es vor allem auf die Größe an. Diese wiederum ist davon abhängig, ob nur eine einzige Lilienzwiebel gepflanzt werden soll oder gleich eine ganze Gruppe. Dabei ist zu beachten, dass die Zwiebel mindestens in einer Tiefe von 15 bis 25 Zentimetern in der Erde verschwinden muss. Das Pflanzgefäß sollte also die entsprechende Tiefe bzw. Höhe haben.

Lilie - Lilium

Bei einer einzelnen Pflanze ist ein Durchmesser von etwa 20 Zentimetern vollkommen ausreichend. Werden mehrere Zwiebeln zu einer Gruppe kombiniert, braucht es natürlich einen deutlich größeren Durchmesser. Es empfiehlt sich ein Abstand von rund zehn Zentimetern zwischen den einzelnen Zwiebeln. Noch besser ist allerdings ein Abstand von etwa 15 Zentimetern.

Tipp:

Das Pflanzgefäß sollte lieber etwas größer ausfallen, um der Lilie auch die Möglichkeit zu geben, sich voll entfalten zu können. Ideal sind große Pflanzkübel, die an der Unterseite über ein Loch zur Ableitung von Wasser verfügen.

Sorten für den Topf

Nicht alle Lilienarten bzw. -sorten eignen sich gleichermaßen gut für die Kultivierung in einem Topf. Die besten Erfolge erzielt man, wenn man sich für eher kleinwüchsige Sorten entscheidet. Ideal sind:

  • Avignon
  • Marco Polo
  • Mona Lisa
  • Le Rève

Möchte man dennoch eher auf großwachsenden Sorten wie beispielsweise „Anges Dream“ oder „Royal Wedding“ zurückgreifen, muss das Pflanzgefäß auch entsprechend groß sein. Genaue Größenangaben sind schwierig. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass es eigentlich gar nicht zu groß sein kann.

Zwiebeln pflanzen

Die beste Zeit um Lilienzwiebeln zu pflanzen ist zweifellos das Frühjahr. Als Pflanzsubstrat eignet sich herkömmliche Blumenerde. Aber auch mit Kakteenerde oder einem Gemisch aus Blumenerde und einem Granulat kommen die Pflanzen ausgesprochen gut zurecht. Wichtig ist nur, dass das Substrat eine gute Wasserdurchlässigkeit bietet, da Lilien keine Staunässe vertragen. Die Zwiebeln werden locker in der einer Tiefe von 15 bis 25 Zentimetern in das Substrat gepflanzt. Werden mehrere Zwiebeln in einem Gefäß kombiniert muss der Abstand zwischen ihnen rund 15 Zentimeter betragen. Nach dem Pflanzen wird sofort gegossen.

Tipp:

Den Topf mit den Lilien nie in einen Untersetzer stellen, um eventuelle Staunässe zu vermeiden.

Standort

Lilien mögen und brauchen Sonne. Ein sonniger, heller Standort ist deshalb dringend angeraten. Allerdings vertragen Lilien keine pralle Mittagssonne. Bei der Wahl des richtigen Platzes gilt es das natürlich zu berücksichtigen. Auf gar keinen Fall darf es für die Pflanze zu heiß werden. Wer seine Lilien auf dem Balkon kultivieren möchte, sollte deshalb stets im Hinterkopf behalten, dass es dort unter Umständen übermäßig heiß werden kann.

Ein idealer Standort ist in Richtung Westen oder Südosten ausgerichtet. Steht die Lilie auf der Terrasse oder einem Balkon sollte sie zudem vor Wind geschützt sein, da der den empfindlichen Blüten schnell gefährlich werden kann. Gleichzeitig gilt es aber auch darauf zu achten, dass die Pflanze nicht zu nahe an einer Wand steht, um einen möglichen Hitzestau zu vermeiden.

Pflege

Ruft man sich die Pracht in Erinnerung, mit der Lilien blühen, könnte man leicht zu der Überzeugung gelangen, dass dafür ein unglaublich hoher Pflegeaufwand notwendig wäre. In Wahrheit ist aber genau das Gegenteil der Fall. Lilien sind auch als Topfpflanzen ausgesprochen pflegeleicht und bedürfen nur wenig Aufmerksamkeit. Allerdings müssen sie regelmäßig gegossen werden. Im Sommer muss das sogar täglich erfolgen. Diese Grundsätze gelten ganz allgemein für die Pflege von Lilien:

  • regelmäßig Gießen und dabei unbedingt Staunässe vermeiden
  • ab Juni im Abstand von vier Wochen düngen
  • verwelkte Blüten umgehend abschneiden
  • Pflanze im Herbst zurückschneiden

Gießen

Lilie - Lilium

Regelmäßige Wassergaben sind für das Gedeihen der Lilien enorm wichtig. Zu viel Wasser jedoch kann sehr schnell dazu führen, dass die Pflanze verkümmert. Um das richtige Maß zu finden, testet man am besten immer wieder den Feuchtigkeitsgehalt des Erdreichs, das die Lilie umgibt. Als Faustregel lässt sich sagen, dass es zwischen den einzelnen Wassergaben zwar oberflächlich an-, aber auf gar keinen Fall ausgetrocknet sein darf. Eine Antrocknung der Oberfläche wird in einem warmen oder gar heißen Sommer relativ schnell erfolgen, weshalb hier definitiv tägliches Gießen angesagt ist.

Überwinterung

Lilien sind erstaunlich robuste Pflanzen, die auch mit sehr kalten Temperaturen gut zurecht kommen. Ihre Zwiebeln sind sogar winterhart und können auch bei Schnee und Eis im Freien verbleiben. Eine Überwinterung für Lilien im Topf ist dennoch angesagt – vor allem dann, wenn sie als Zimmerpflanzen kultiviert worden sind. Sie müssen auf jeden Fall raus aus der geheizten Wohnung und an einen möglichst kühlen Ort verbracht werden, wo sie auch den gesamten Winter über bleiben sollten. Zuvor müssen alle überirdischen Pflanzenteile radikal abgeschnitten werden, um eine mögliche Schimmelbildung zu verhindern.

Die Zwiebel kann während des Winters getrost im Topf bzw. im Pflanzsubstrat verbleiben. Die Erde sollte dabei allerdings möglichst trocken sein. Und auch auf das Gießen während der Wintermonate sollte man komplett verzichten. Alternativ kann die Zwiebel übrigens auch ausgegraben, von der Erde gereinigt und in einem kühlen, dunklen Raum gelagert werden. Im kommenden Frühjahr wird sie dann ganz einfach wieder eingepflanzt. Dabei muss aber darauf geachtet werden, dass nicht die Pflanzerde vom Vorjahr verwendet wird.

Krankheiten und Fressfeinde

Stimmen die Standortbedingungen und wird ausreichend, aber eben auch nicht zu viel gegossen, sind Lilien im Topf kaum anfällig für Krankheiten. Sie können allerdings von bestimmten Pilzen und Viren bedroht werden. Eine Gelbfärbung der Blattspitzen deutet meist darauf hin, dass die Pflanze erkrankt ist. Für eine Rettung der Lilie ist es dann meistens aber schon zu spät. Es hilft nur, die Pflanze zu entsorgen. Dabei muss das Erdreich gleich mit entsorgt werden. Darin können sich nämlich Pilzsporen befinden, die bei einer Wiederverwendung der nächsten Pflanzen gefährlich werden würden.

Wer seine Lilien auf dem Balkon oder der Terrasse stehen hat, kann unter Umständen Probleme mit Fressfeinden bekommen. Zu nennen wäre hier vor allem das große Lilienhähnchen, einem roten Käfer, dessen Larven die Pflanze in kürzester Zeit kahl fressen können. Regelmäßige Kontrolle der Blätter und des Stiels tut deshalb Not. Entdeckt man eines der Tiere, sollte die komplette Pflanze sofort intensiv abgeduscht werden.

Lilien und Katzen

Lilien im Topf, die in der Wohnung oder auf dem Balkon kultiviert werden, kommen nicht selten auch in Kontakt mit Haustieren. Vor allem Katzen neigen dazu, die Pflanze anzuknabbern. Das ist allerdings weder für die Lilie noch für das Tier gut. Die Pflanzenteile sind nämlich für Katzen hochgiftig. Der Pflanzensaft, der von den Tieren aufgenommen wird, kann zu einem Nierenversagen bzw. zu einem unheilbaren Nierenleiden führen, an dem die Katze dann zwangsläufig stirbt. Es ist daher dringend angeraten, die Lilien in der Wohnung so zu platzieren, dass sie von einer Katze definitiv nicht erreicht werden können.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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