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Scheinbeere – Pflege im Garten

Scheinbeere - Gaultheria procumbens

Scheinbeeren (Gaultheria) sind im Regelfall niedrig wachsende immergrüne Sträucher. Die aus dem Himalaya stammende Sorte Gaultheria fragrantissima dagegen wird auch als kleiner Baum bezeichnet und erreicht Wuchshöhen zwischen 5 und 6 Metern. Wir geben Pflege-Tipps für alle Scheinbeeren-Sorten.

Video-Tipp

Scheinbeere – Steckbrief

  • aufrechte bis kriechende Zweige
  • grüne Blätter, die beim Zerreiben einen aromatischen Duft verströmen
  • traubenartige Blütenstände
  • weiße, cremefarbene oder rosafarbene Blüten

Die an der Scheinbeere vorhandenen Kapselfrüchte sind kugelig und fleischig, deshalb werden sie auch als Beeren bezeichnet und die Pflanze hat daher ihren Namen. Sie können rot oder blau, bei einigen Sorten auch weiß werden. Insgesamt sind von der Scheinbeere bis zu 135 verschiedene Arten bekannt.

Die Blüten der Scheinbeere sind einzeln oder bis zu zwölf an Blütenständen angeordnet, die wie Trauben zusammengewachsen sind. Die Scheinbeere wird auch als Arzneipflanze genutzt. Gegen rheumatische Erkrankungen oder Nervenschmerzen werden besonders die Blätter verwendet. In Amerika wird daraus sogar Tee hergestellt. Die Blätter riechen beim Zerreiben nach Kaugummi, die Kaugummi-Industrie verwendet sie deshalb als Aromastoff. Aus der Pflanze wird außerdem das sogenannte Immergrün-Öl (Wintergreen) gewonnen, das auch in Zahncreme Verwendung findet.

Die Blätter der Scheinbeere haben einen kurzen Stiel und sitzen an einem Stengel. Auch sie können in unterschiedlichen Formen und Farben ausgebildet werden und stellen einen weiteren reizvollen Punkt der Pflanze dar. Die Blüten der Shallon-Scheinbeere (Gaultheria shallon) sehen aus wie die Blüten des Tränenden Herz oder wie kleine Glöckchen. Durch die Vielzahl der Variationen können nicht nur Gartenflächen grün bedeckt und mit reizvollen Kontrasten versehen werden. Als Einzelpflanze oder als Gruppenbepflanzung bilden die Sorten der Gaultheria einen Hingucker im Garten.

Die bekanntesten Sorten

Die Ursprungsländer der Scheinbeere sind Nord- und Südamerika, Indien, Australien und auch Neuseeland. Manche von ihnen kommen aus dem fernöstlichen Teil der Erde, wie aus Japan oder dem Himalaya. Die Scheinbeere ist auch unter der Bezeichnung Rebhuhnbeere bekannt.

Achtung

Die Beeren der Scheinbeere werden als leicht giftig eingestuft und verursachen Erbrechen!

Im Garten findet die Scheinbeere entweder als bunte Herbst- und Winterpflanze ihren Platz und bildet mit ihren gefärbten Blättern und den schönen roten oder blauen bzw. weißen Beeren bunte Farbtupfer in einem Herbstgarten. Wird sie als niedrige Variante gepflanzt, kann sie als Bodendecker oder auch als Teppichbeere (Gaultheria procumbens) bezeichnet werden.

Standort im Garten

Scheinbeere - Gaultheria procumbens

Wenn die Scheinbeere im Garten ausgepflanzt wird, benötigt sie dort einen Platz, der in der Sonne bis Halbschatten liegt. Er sollte so hell wie möglich sein, dann werden viele neue Blüten und Beeren gebildet. Die Erde sollte für die Scheinbeere nicht austrocknen, sie mag überhaupt keine Trockenheit. Wenn sie dagegen zeitweilig sogar richtig nasse Füße bekommt, macht ihr das gar nichts aus. Eine Portion Mulch sollte sie im Garten davor beschützen, auszutrocknen. Wenn sie in Moorbeeterde gepflanzt wird oder in Rhododendrenerde, sollte der Boden außerdem einen pH-Wert im sauren Bereich aufweisen.

Tipp:

Von Frühling bis August einmal monatlich kalkfrei düngen.

Nach August sollte die Scheinbeere nicht mehr gedüngt werden. In dieser Zeit soll sie sich verholzen, würde sie weiter gedüngt, würde sie stattdessen weiterwachsen. Wenn sie nicht verholzt, ist sie empfindlich gegen Frost. Sie kann einen schönen Platz unter Gehölzen finden, wo sie gerne die Lücken in der Bepflanzung schließt. Ihr langsames Wachstum ist jedoch nichts für ungeduldige Gartenbesitzer.

Bei der Kultur im Garten bildet die Scheinbeere unterirdische Ausläufer, wodurch sie sich vermehrt. Dies geschieht jedoch sehr langsam, sie hat eine Wuchskraft von 10 cm pro Jahr. Trotzdem sollte man die Pflanzen in einem Abstand von einem halben Meter aussetzen. Wenn die Scheinbeere vor der Blüte zurückgeschnitten wird, kann man den Zeitpunkt der Blüte hinauszögern. Auf diese Weise lässt sich die schöne Zeit der roten Beeren verlängern oder variieren, wenn zum Beispiel mehrere Gruppen im Garten gepflanzt wurden.

Tipp:

Vögel mögen die Beeren der Scheinbeere nicht, Hummeln lieben sie ganz besonders.

Kübelpflanze

In der herbstlichen Dekoration spielt die Scheinbeere eine besondere Rolle. Durch ihr schönes Farbspiel der Blätter und der verschiedenfarbig erhältlichen Beerenfarben ist sie genau die richtige Bepflanzung für einen herbstlichen Blumenkübel oder einen Balkonkasten. Sie ist winterhart, deshalb übersteht sie auch Fröste und könnte praktisch ein Dauerbewohner werden. Besonders vor Weihnachten wird die Scheinbeere gerne zur Dekoration draußen genutzt. Sie ist robust und gleichzeitig sehr dekorativ, ihre kleinen roten Beeren sehen aus wie kleine Weihnachtskugeln und zieren deshalb festliche Arrangements auf der Treppe zum Haus.

Wissenswertes in Kürze

  • Es gibt eine Vielzahl von weiteren Namen für die Scheinbeere. So ist sie beispielsweise auch unter den Namen Niederliegende Scheinbeere, Niederliegende Rebhuhnbeere, Fruchtige Moosbeere, Amerikanisches Wintergrün oder Wintergrünstrauch bekannt.
  • Die Scheinbeere wird nur etwa 15 Zentimeter hoch und geht dafür in die Breite bis zu 50 Zentimeter. Deshalb wird sie gerne als Bodendecker eingesetzt.
  • Sie ist eine Heidekraut– und Moorbeetpflanze und hat ähnliche Ansprüche wie die Erika. Der Boden sollte sauer und feucht sein. Der Standort schattig bis halbschattig.
  • Als Dünger braucht die Scheinbeere zeitweilige Torfgaben und ab und zu mineralische oder organische Mischungen.
  • Die Pflanze ist sehr empfindlich gegen Trockenheit, braucht also bei einem Anhalten derselben eine ausreichende Wasserversorgung.
  • Dagegen ist sie frosthart. Im Winter ziert sie Ihren Garten mit bronzerotem Laub und den schön anzusehenden Früchten.

Die Scheinbeere blüht mit hellrosa bis weißen Blüten im Juli und August und trägt danach bis zum Frühjahr kleine, rote Beeren, von denen manche behaupten, sie seien essbar, während wiederum der Giftnotruf vor deren Giftigkeit warnt. Heidekräuter, zu denen auch die Scheinbeere gehört, sollten stets in größeren Gruppen zusammengepflanzt werden.

Scheinbeere - Gaultheria procumbens

Der Vorteil ist hierbei, dass die erwachsenen Pflanzen zusammenhängende Bestände bilden und dadurch kein Platz für Unkraut ist.

Die Scheinbeere kann zwischen Mitte März und Mitte April zurück geschnitten werden. Das begünstigt das Wachstum und die Knospenbildung im kommenden Sommer.

Ein Schnitt bewirkt im Allgemeinen eine spätere Blüte. Dies können Sie für sich nutzen und so, durch das Schneiden zu verschiedenen Zeitpunkten, eine unterschiedliche Blütezeit erhalten. Das heißt, die Blütezeit der Fläche kann so verlängert werden und Sie können sich länger an der Pracht Ihrer blühenden Scheinbeere erfreuen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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