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Einjährige und zweijährige Kräuter – 10 beliebte Sorten

Mal würzig, mal süß – und immer wieder schmackhaft. Aromatische Kräuter sind aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Besonders lecker schmecken Schnittlauch, Petersilie und Co., wenn sie aus eigenem Anbau stammen. Doch wenn es um die Kultivierungsdauer geht, herrscht bei manchem Hobbygärtner Unsicherheit: Soll das betreffende Gewächs einjährig oder zweijährig kultiviert werden. Und: Welche Sorten sind wirklich lohnenswert?

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Definition „einjährig“

Die Begriffe „einjährig“, „zweijährig“ und „ausdauernd“ werden im Zusammenhang mit Kräutern häufig und mit großer Selbstverständlichkeit verwendet; dabei ist eine klare Unterscheidung zwischen den einzelnen Varianten schwierig. So sind echte einjährige Kräuter sehr selten; es handelt sich um Sorten, die sich im Laufe einer zusammenhängenden Vegetationsperiode nur einmal fortpflanzen und anschließend absterben. Hierzu gehört beispielsweise die in unseren Breiten selten angebaute „Kanarische Kapuzinerkresse“.

Die als klassisch einjährig bezeichneten Kräuter, die in unseren Breiten bekannt sind, werden hingegen meist lediglich auf diese Weise gezogen – zum Beispiel, weil sie ursprünglich aus wärmeren Ländern stammen und hier nicht überwintern können.

Hinweis:

Bei vielen Kräutern, die einjährig gezogen werden, lohnt sich deshalb ein Überwinterungsversuch im Haus! Sie werden dann zu zweijährigen oder mehrjährigen Kräutern.

Einjährig gezogene Kräuter

Dill

Viele Kräuter werden in unseren Breiten nur einen Sommer lang kultiviert. Hierzu gehören beispielsweise beliebte Küchenkräuter, die sowohl im Freibeet als auch in der Küche auf der Fensterbank angebaut werden können. Für die einjährige Kultivierung stehen zur Verfügung:

  • Bohnenkraut (Blätter)
  • Dill (Früchte und Blattspitzen)
  • Kerbel (Blätter)
  • Koriander (Früchte)

Dill und Kerbel

– einjährige Kräuter für den Halbschatten –

Die beliebten Küchenkräuter Dill und Kerbel werden innerhalb eines Kräutergartens häufig zusammen gepflanzt, da sie ähnliche Kulturbedingungen aufweisen:

  • Aussaat ab April (Vorsicht bei Nachfrösten!)
  • Kultivierung in halbschattiger Lage möglich
  • Als optimales Substrat kommt nährstoffreiche und humose Komposterde zum Einsatz
  • Der Boden sollte vor Verdichtung geschützt werden
  • Die Ernte erfolgt im Sommer

Während Dill mit seinem frischen, mildwürzigen Aroma vor allem für Fischgerichte verwendet wird, ist der leicht süßliche anisartige Geschmack des Kerbels vor allem in Eierspeisen oder hellen Soßen beliebt. Wer sein Kräuterbeet erweitern möchte, kann die klassischen Küchenkräuter Petersilie und Schnittlauch an denselben Standort verorten – sie wachsen ebenfalls noch im Halbschatten.

Bohnenkraut und Koriander

– Einjährige Sonnenanbeter –

Bohnenkraut

Bohnenkraut und Koriander können am selben Standort gepflanzt werden, da beide ähnliche Kulturbedingungen aufweisen:

  • Aussaat ab Mitte April
  • Kultivierung in humusreichem und durchlässigem Boden
  • Eine sonnige Lage wird bevorzugt
  • Die Ernte erfolgt ab dem Frühsommer

Während Bohnenkraut auch gut mit magerem Boden zurechtkommt, sollte die Beetecke, in der Koriander ausgesät wird, zusätzlich mit Nährstoffen angereichert werden.

Der Einsatz von Koriander präsentiert sich vielfältig; besonders gut schmecken Kartoffelgerichte, wenn sie mit dem Gewürz verfeinert werden; aber auch Weihnachtsgebäck erhält mit Koriander ein besonderes Aroma. Bohnenkraut hingegen wird aufgrund seines scharfen und leicht pfeffrigen Geschmacks häufig zur Verfeinerung pikanter Eintöpfe sowie Gemüse- und Fleischgerichte verwendet.

Tipp:

Bohnenkraut kann sehr gut auch in direkter Nachbarschaft zu Basilikum angebaut werden!

Einjährige Kräuter, die auch mehrjährig kultiviert werden

Neben den klassischen Kräutern, deren Wachstumsperiode lediglich ein Jahr andauert, stehen auch solche zur Verfügung, von denen zusätzlich ausdauernde Sorten erhältlich sind. Hierzu gehören vor allem Basilikum und Sellerie.

Basilikum

– der Klassiker schlechthin –

Basilikum

Basilikum gehört zu den Klassikern der italienischen Küche und findet vor allem Verwendung bei verschiedenen Pizza- und Pastagerichten. Alle Basilikumarten wachsen schnell – insbesondere, wenn ideale Standortbedingungen geboten werden:

  • Die Aussaat erfolgt erst ab April (optimale Lichtbedingungen)
  • Die Pflanze gedeiht auf nährstoffreichem Substrat
  • Der Standort wird hell und warm gewählt
  • Im Sommer kann bereits mit der Ernte begonnen werden
Hinweis:

Das einjährige Basilikum ist nicht winterhart.

Folgende Sorten sind besonders beliebt:

  • Genoveser Basilikum: die bekannteste Art, aromatisch und großblättrig
  • Basilikum „Fino Verde“: kleine Blätter, hervorragend für die Pestoherstellung geeignet
  • Basilikum „Feines Grünes“: feinblättrig und für Süßspeisen geeignet
  • Basilikum „Toscano“: großblättrige mit feinem Minze-Geschmack
  • Neapolitanisches Basilikum: große, helle Blätter mit pfeffrigem Aroma
  • Basilikum „Cardinal“: dekorative rote Blüten

Zusätzlich stehen unterschiedliche Sorten Buschbasilikum zur Verfügung, die meist etwas kleinere Blätter liefern, zum Beispiel türkisches Buschbasilikum (mit besonders süßem Duft) oder das echte Provence-Basilikum. Basilikum ist vereinzelt jedoch auch als ausdauernde Pflanze erhältlich. Folgende Sorten lassen sich überwintern:

  • Wildes Basilikum: sehr robust, leicht rauchige Note
  • Afrikanisches Baumbasilikum: würzig, nelkenartig
  • Zyprisches Strauchbasilikum: große Pflanze mit spätem Blühbeginn

Sellerie

– auch als Suppengemüse –

Stangensellerie - Apium graveolens

Wer eine kräftige Gemüsesuppe zubereiten möchte, benötigt als wichtige Grundzutat Sellerie, ein Kraut, das sich gut anbauen lässt. Es handelt sich um ein salzverträgliches Gewächs; der Anbau gelingt am besten, wenn folgende Bedingungen eingehalten werden:

  • Aussaat erfolgt bereits im März
  • Substrat sollte nährstoffreich sein
  • Kultivierung in sonniger Lage oder im Halbschatten
  • Eine regelmäßige Bewässerung ist nötig
  • Substrat sollte stets leicht feucht sein
  • Ernte von Sommer bis Herbst möglich

Sellerie gehört nicht zu zwangsläufig zu den einjährigen Kräutern, da sich verschiedene Sorten auch zweijährig oder ausdauernd kultivieren lassen. Zu den beliebtesten Sorten gehören:

  • der „Krause Schnittsellerie“: optisch der Petersilie ähnlich, ein- und zweijährig
  • der „Chinesische Sellerie“: besonders schnell wachsender Gemüsesellerie, ein- und zweijährig
  • der „Koreanische Sellerie“: besonders herzhaft mit leicht erdiger Note, ausdauernd

Zweijährige Kräuter

Die klassischen zweijährigen Kräuter benötigen für eine erfolgreiche Kultivierung eine Unterbrechung der Vegetationsperiode; diese kann entweder durch Trockenheit oder aber durch Kälte ausgelöst werden. Nur wenn diese Bedingung erfüllt ist, kommt es später auch zur Blütenbildung. Meist blühen die entsprechenden Gewächse im Frühjahr nach der Aussaat, während der Samen in den Sommermonaten heranreift.
Zu den zweijährigen Kräutern gehören:

  • Fenchel (Früchte)
  • Kümmel (Samen)
  • Petersilie (Laubblätter)
  • Lauch (Blätter)

Fenchel und Kümmel

– klassische Heilkräuter –

Fenchel - Foeniculum vulgare

Fenchel wächst überwiegend mehrjährig, wird aber als Nutzkraut einjährig, zur Samengewinnung zweijährig gezogen. Allerdings erfolgt in unseren Breiten der Anbau meist einjährig – vor allem bei bestimmten frühen Sorten. Hierzu zählt der einjährige Fenchel „Magnafena“, der darauf angelegt ist, sehr früh im Jahr essbare Anteil zu liefern; im Frühjahr schmecken Sprossen, im Verlauf des Jahres Kraut und Samen. Wer beim Fenchel vor allem von der Samengewinnung profitieren möchte, zieht den Fenchel häufig auch zweijährig.
Wer mindestens zwei Jahre etwas von dem leckeren und gesunden Kraut haben möchte, kann zwischen unterschiedlichen Sorten wählen:

  • Gewürzfenchel klassisch als Tee bei Bauschmerzen
  • Gewürzfenchel „Berfena“: kompakte Züchtung mit hohem Ölgehalt und intensivem Aroma
  • Bronzefenchel: kleine Form mit zierendem, rotbraunen Laub

Beim Anbau von Fenchel müssen folgende Aspekte beachtet werden:

  • Aussaat erfolgt erst ab Juni, da Fenchel zum Schossen neigt
  • Verwendung von humosem und durchlässigem Gartenboden, der leicht aufgedüngt wird
  • Als Standort wird ein warmer und sonniger Platz gewählt
  • Bei Trockenheit sollte gewässert werden
  • Salatpflanzen haben sich als ideale Partner in der Mischkultur erwiesen
  • Ernte erfolgt im Herbst

Kümmel gehört ebenfalls zu den klassischen Heilkräutern und wird zusätzlich zum Würzen pikanter Speisen verwendet; besonders schmackhaft ist das Gewürz in orientalischen Gerichten. Kümmel wird sowohl in einjährigen als auch in zweijährigen Sorten angeboten:

  • Bei der zweijährigen Variante erfolgt die Aussaat am besten im Spätsommer
  • Kümmel wird in tiefgründigem und magerem Substrat kultiviert
  • Es muss auf einen stets feuchten Boden geachtet werden
  • Kümmel gedeiht in sonniger Lage und mäßig im Halbschatten
  • Die Samen werden geerntet, wenn sie ihre volle Größe erreicht haben.
Hinweis:

Ein Umpflanzen wird allgemein nicht gut vertragen!

Petersilie

– Klassisches Küchenkraut –

Petersilie - Petroselinum crispum

Meist wird die Petersilie als einjähriges Küchenkraut verkauft; tatsächlich handelt es sich aber um ein Gewächs, das zum Überwintern vorgesehen ist und sortenabhängig zweijährig oder sogar ausdauernd wächst. Der Anbau erfordert allerdings etwas Fingerspitzengefühl; folgende Aspekte sind dabei zu beachten:

  • Aussaat gelingt am besten im August bei vorgedüngtem Boden
  • Kultivierung erfolgt anschließend in kühler, schattiger Lage.
  • Eine Ernte ist dann im Folgejahr ab Frühjahr möglich
Tipp:

Wer im Herbst die Petersilienwurzeln an ihrem Standort belässt, kann in der Folgesaison ab dem späten Frühjahr bereits wieder ernten.

Für unterschiedliche Geschmackseindrücke sorgen folgende Sorten:

  • Petersilie „Mooskrause“: zweijährig, starke gekraust
  • Italienische Petersilie: mehrjährig, glattblättrig
  • Japanische Petersilie: mehrjährig, Geschmack nach Sellerie und Engelwurz

Lauch

– unverzichtbar in Salat-Dressing –

Schnittlauch

Zu den Klassikern unter den zweijährigen Küchenkräutern gehört der Gartenlauch, der eine Höhe von bis zu 80cm erreichen kann. Im Gegensatz zur Wildform bildet er keine Zwiebel aus. Am besten gedeiht das Gewächs, wenn folgende Kulturbedingungen (Sommerlauch) geboten werden:

  • Aussaat erfolgt bereits im Frühjahr
  • Der Boden sollte Reich an Nährstoffen sein
  • Als Standort bietet sich ein heller und sonnigere Ort an
  • Für eine üppige Ernte ist eine stetige Wasserzufuhr wichtig
  • Die Ernte erfolgt im Sommer

Zu den beliebtesten Lauchsorten (Sommerlauch) gehören:

  • Bavaria: zeitiger Lauch, rasch wachsend, große Schärfe
  • Megaton: langstielig, sehr ertragreich
  • Elefant: besonders dicke Schäfte, verträgt keinen Frost
  • Früher Riese: schnell wachsend, hohe Erträge, besonders saftig

Neben den klassischen zweijährigen Gartenlauchsorten sind zunehmend, teilweise exotische Varianten im Handel, die auch länger als zwei Jahre kultiviert werden können. Hierzu gehören beispielsweise:

  • Schnittlauch „Profusion“: dekorative und essbare Blüten
  • Lauch-Scheibenschötchen: leckeres und robustes Wildkraut, das sogar im Winter beerntet werden kann
  • Zwiebellauch: feines Zwiebelaroma mit einer Nuance Knoblauch

Egal, für welche Variante sich der Hobbygärtner entscheidet: Mit der richtigen Würze wird jedes Gericht zu einem Gaumenschmaus

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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