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Krankheiten und Schädlingen an der Kiwi von A-Z | Kiwipflanze

Die Kiwi ist in den hiesigen Breitengraden eine beliebte Frucht, die als sehr lecker und vor allem auch sehr gesund gilt. Die Pflanze kann im eigenen Garten leicht kultiviert werden. Auch wenn die Kiwi-Pflanze als recht pflegeleicht und winterhart gilt, so können auch an dieser Pflanze Krankheiten und Schädlinge auftreten. Um welche es sich hier handelt, wird im folgenden Artikel erklärt.

Video-Tipp

Braune Blattränder

Zeigt die Kiwi-Pflanze braune Blattränder, dann handelt es sich hierbei nicht direkt um eine Krankheit sondern um einen akuten Wassermangel. Die Pflanze benötigt viel Wasser, wobei Staunässe vermieden werden sollte. Zeigen sich die braunen Ränder an den Blättern, dann sollte sofort wie folgt vorgegangen werden:

  • sofort gut wässern
  • alle geschädigten Blätter entfernen
  • auf dem Kompost entsorgen
  • Äste und Triebe prüfen
  • eventuell sind diese ebenfalls bereits trocken
  • wenn ja, dann entfernen
Tipp:

Damit eine Trockenheit vermieden werden kann, muss die Kiwi vor allem an sehr heißen Tagen regelmäßig gegossen werden. Hierzu die frühen Morgen- oder späten Abendstunden nutzen. Nicht über die Blätter, Blüten oder Früchte gießen.

Chlorose

Eine Chlorose zeigt sich vor allem an sehr hellen bis ausgeblichenen Blättern. In einem solchen Fall ist der Boden sehr nass und verdichtet. Dann können, auch wenn regelmäßig gedüngt wird, die Nährstoffe nicht mehr über die Wurzeln aufgenommen werden. Vor allem leidet die Kiwi in einem solchen Fall unter Eisenmangel. Hiergegen kann wie folgt vorgegangen werden:

  • Erde rund um die Pflanze gut auflockern
  • Kompost und Sand unterheben
  • so kann der Boden nicht so schnell verdichten
  • Pflanze mit Eisen versorgen
  • hierzu speziellen Dünger nutzen
  • Blätter färben sich nach einiger Zeit wieder satt grün
  • eventuell gegen nassen Boden Drainage anlegen

Frostschaden

Auch wenn die älteren Kiwi-Pflanzen winterhart sind, so können die jungen Kiwis in den ersten Jahren einen Frostschaden erleiden. Wurde auch die Wurzel betroffen, dann sind die Bäume nicht mehr zu retten. Ist der Frostschaden hingegen nur oberflächlich, dann sollten die folgenden Maßnahmen getroffen werden:

  • alle betroffenen Äste entfernen
  • eventuell auch Stamm bis zum Boden schneiden
  • dann bilden sich neue Triebe aus den Wurzeln
Tipp:

Damit es gar nicht erst zu einem Frostschaden kommt empfiehlt es sich, die jungen Bäume erst nach den Eisheiligen einzupflanzen und in den ersten vier Wintern gut zu schützen.

Kalkunverträglichkeit

Kiwi - Actinidia deliciosa

Die Kiwi-Pflanze verträgt keinen Kalk und reagiert hierauf sehr sensibel. Die Blätter hängen und fallen unter Umständen ganz ab. Wird regelmäßig mit kalkhaltigem Wasser gegossen oder die Pflanze sogar mit einem Dünger versorgt, der viel Kalk enthält, dann stirbt die Kiwi ganz ab und ist nicht mehr zu retten. Daher sollte vor allem bei der Pflege auf das Folgende geachtet werden:

  • nur mit Regenwasser gießen
  • alternativ abgestandenes und gefiltertes Leitungswasser
  • bei Dünger auf Inhalt achten
  • ohne Kalk düngen

Pilzbefall

Ist ein Sommer sehr nass und feucht oder hat die Kiwi-Pflanze den falschen Standort, an dem sie nach einem Regenguss nicht abtrocknen kann, dann kann es leicht zu einem Pilzbefall kommen. Dieser zeigt sich mit hellen oder braunen Flecken auf den Blättern und Früchten. Bevor der Pilz in die gesamte Pflanze eindringen kann, sollte hiergegen wie folgt vorgegangen werden:

  • alle befallenen Blätter und Früchte entsorgen
  • in den Restemüll geben
  • über den Kompost könnte Pilz sich im Garten vermehren
  • befallene Äste schneiden
  • mit Fungiziden vorgehen
  • auch den Boden mit behandeln
  • hier könnte der Pilz überleben
  • eventuell Standort wechseln
Tipp:

Wurden die Früchte bereits von dem Pilz befallen, dann sollten diese der Gesundheit zu liebe nicht mehr verzehrt werden. Denn auch wenn nur die äußere Schale sichtbar betroffen ist, kann der Pilz schon ins Fruchtfleisch vorgedrungen sein und gelangt durch den Verzehr dann bis in den menschlichen Körper.

Schnecken

Vor allem die jungen Pflanzen sind von Schneckenfraß betroffen. Denn die kleinen Kiwi-Pflanzen sind im ersten Jahr nach dem Pflanzen noch nicht sehr hoch und können daher von den lästigen Schädlingen gut erreicht werden. Wird an den zarten Blättern ein Schneckenfraß entdeckt, dann sollte sofort vorgegangen werden. Denn im schlimmsten Fall wird die gesamte Pflanze abgefressen. Gegen Schnecken kann wie folgt vorgegangen werden:

  • natürliche Schneckenbarrieren
  • Holzspäne oder Sand rund um die Pflanze streuen
  • Schnecken am Abend mit der Hand absammeln
  • Schneckenkorn auslegen
  • Schneckenzaun rund um die Pflanzen ziehen

Spinnmilben

Kiwi - Actinidia deliciosa

Ist ein Sommer sehr heiß, dann sollte die Kiwi auf Spinnmilben untersuchen, die sich bei warmen Wetter auf den Blättern niederlassen und diese aussaugen. Die Schädlinge sind so klein, dass sie mit dem bloßen Auge kaum erkannt werden, doch es werden Gespinste an den Blättern gebildet und so ist ein Befall schnell ersichtlich. Zeigen sich Spinnmilben an der Kiwi, sollte sofort wie folgt vorgegangen werden:

  • mit einem Schlauch abbrausen
  • mehrere Tage hinter einander wiederholen
  • eventuell befallene Blätter entfernen
  • ebenfalls die betroffenen Triebe
  • nicht auf Kompost geben
  • sonst verbreiten sich die Schädlinge weiter
  • besser im Restemüll entsorgen
  • als natürliche Waffe Raubmilben einsetzen
  • ebenso Gallmückenart Feltiella
  • werden beide im Internet angeboten

Die natürlichen Fressfeinde der Spinnmilben sind auch für das Freiland geeignet und einsetzbar und bevorzugen dieselben warmen Temperaturen wie die Schädlinge. Sind alle Spinnmilben vernichtet, dann sterben auch die Raubmilben sowie die Mücken aufgrund von Nahrungsmangel ab. Die Pflanze selbst wird durch diese Insekten nicht beschädigt.

Tipp:

Auf chemische Insektizide sollte bei der Kiwi-Pflanze verzichtet werden, auch wenn die Früchte nur geschält verzehrt werden. Es bleiben immer chemische Partikel hängen, die durch die Schale in die Frucht eindringen können und so bei einem Verzehr aufgenommen werden.

Vitaminmangel

Gerade, wenn die Kiwi zu wenig Dünger erhält und dann unter einem Nährstoff- und Vitaminmangel leidet, kommt es häufig zu einem Befall von Schädlingen oder Krankheiten. Denn eine gesunde und vitale Pflanze kann sich gegen die äußeren Einflüsse besser verteidigen und ist widerstandsfähiger. Daher ist eine regelmäßige Düngung mit den richtigen Mineralien und Nährstoffen wichtig, um die Kiwi-Pflanze gesund zu halten. Beim Düngen sollte hierbei wie folgt vorgegangen werden:

  • Kiwi wünscht leicht sauren Boden
  • auf Kalk verzichten
  • Rhododendron- oder Azaleendünger verwenden
  • im Frühjahr einmal Kompost unterheben
  • danach alle zwei bis drei Wochen düngen
  • auf Herstellerangaben achten
  • ab August die Düngung einstellen

Wurzelfäule

Kiwi - Actinidia deliciosa

Leidet die Kiwi unter einer Wurzelfäule, dann zeigt sich dies an gelbraunen, oft schlaffen Blättern. Vor allem dann, wenn sie genügend gegossen wurde, sollte über die Wurzelfäule nachgedacht werden. Diese entsteht vor allem bei Staunässe und kann der Pflanze massiv schaden. Daher sollte bei der Pflanzung bereits eine Drainage aus Kies oder Steinen im Pflanzloch angelegt werden, damit das überschüssige Gieß- und Regenwasser gut abfließen kann. Wird Wurzelfäule entdeckt, dann sollten sofort die folgenden Maßnahmen eingeleitet werden:

  • Wurzel vorsichtig ausgraben
  • bei größeren Pflanzen vorsichtig freilegen
  • alle beschädigten Wurzeln entfernen
  • Wurzelballen abtrocknen lassen
  • Erde abtrocknen lassen
  • eventuell mit Sand für bessere Durchlässigkeit vermischen
  • erst nach dem Trocknen wieder einsetzen

Sind die Wurzeln bereits massiv von der Fäule geschädigt, dann ist die Pflanze leider verloren und sollte entsorgt werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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