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Braune Flecken auf Rosenblättern – Ursache + Was hilft den Rosen?

Rose hat braune Blätter

Wenn der geliebte Rosenstrauch plötzlich braune Blätter bekommt, bricht Panik aus. Ist es eine gefürchtete Pilzkrankheit? Wenn ja, welche? Und vor allem was kann ich tun?

Ein anderes Szenario: Der Wunsch nach Rosen im Garten ist groß! Doch wie oft hört man, dass Rosen sehr anfällig für Schädlinge und Krankheiten sind. Soll man es trotzdem wagen? – Ja, es lohnt sich auf jeden Fall! Denn es lässt sich von vorn herein viel unternehmen, um das Risiko für Krankheiten möglichst gering zu halten.

Video-Tipp

Schadbilder, Diagnose

Leider gibt es gleich mehrere Pilzkrankheiten, die sich durch braune Flecken auf den Rosenblättern bemerkbar machen. In den meisten Fällen stecken zwei, für Rosen recht häufige, Pilzkrankheiten dahinter: der Sternrußtau und der Rosenrost. Etwas weniger häufig zeigt sich auch der Falsche Mehltau, zunächst mit braunen Flecken, auf den Blättern.

Sternrußtau

  • Befall sichtbar ab April, Mai
  • Befall ältere Blätter im unteren Bereich
  • unterschiedlich große Flecken auf den Blattoberseiten
  • Flecken rund, unregelmäßig geformt
  • Flecken schwarzbraun
  • Flecken am Rand strahlenförmig auslaufend
  • Umgebung der Flecken gelb, orangerötlich verfärbt
  • im Sommer vergilben die Blätter
  • Blätter fallen ab
  • Assimilation eingeschränkt
  • Rose ist stark geschwächt
  • kaum neue Blüten
  • Triebe reifen nicht
  • geringere Frosthärte

Rosenrost

  • Befall sichtbar im Frühjahr
  • Blattoberseiten zeigen gelbliche, rostrote Flecken
  • Flecken mit dunklen Rändern
  • Flecken werden bräunlich bis schwarz
  • Flecken gehen ineinander über
  • Blattunterseite längliche Sporenlager
  • Sporen erst gelb dann dunkelbraun
  • Blätter fallen ab

Falscher Mehltau

  • Befall sichtbar auf der Blattoberseite
  • dunkle, bis ins violett gehende Flecken
  • Flecken meist durch die Blattadern begrenzt
  • Flecken später rotbraun
  • Flecken auf der Blattunterseite braun
  • daraus bildet sich der gräuliche Pilzbelag
  • auch Stängel zeigen rötliche Flecken
  • Blätter fallen ab
  • Knospen trocknen ein
  • mickriger Wuchs

Sternrußtau

Am häufigsten werden Rosen vom Sternrußtau (Diplocarpon rosae) befallen. Der Sternrußtau, auch Schwarzfleckenkrankheit genannt, gehört zu den Schlauchpilzen.
Die besten Lebensbedingungen für den Sternrußtau sind eine feuchte Witterung, Temperaturen zwischen 10°C und 15°C sowie eine Blattnässe, die länger als sieben Stunden andauert.

Rose mit braunen Blättern

Bis er die günstigen Bedingungen vorfindet, lagert er den Winter über im Boden, in den abgefallenen, kranken Blättern, in den Trieben und Knospen. Mit dem bloßen Auge sind die Fruchtkörper nicht zu sehen. Sie bilden später die Sporen, die sich erst verbreiten, wenn sie auf günstige Bedingungen stoßen. Darauf können sie unter Umständen mehrere Jahre warten. Auch Temperaturen, die kälter als -15°C sind, können ihnen nichts anhaben.

Rosenrost

Der Rosenrost (Phragmidium mucronatum) tritt nicht ganz so regelmäßig auf, wie der Sternrußtau. Er ist ein sogenannter parasitärer Kleinpilz und gehört zur Ordnung der Rostpilze. Für seinen Lebenszyklus, im Laufe der Infektion, durchläuft er fünf aufeinanderfolgende Sporenformen. Er überwintert in befallenen Blättern oder Zweigen.
Die besten Bedingungen findet dieser Pilz bei einer Blattnässedauer ab zwei Stunden und Temperaturen um die 20°C. Im Frühjahr werden die Sporen mit dem Wind verbreitet.

Falscher Mehltau

Der Peronospora sparsa aus der Ordnung der Eipilze (Peronosporales) der Eipilze, wächst im Blattgewebe seiner Wirtspflanzen. Die Übertragung der Sporen erfolgt durch die Luft und durch Spritzwasser. Als dickwandige, widerstandsfähige Spore überwintert er in der Pflanze. Die besten Bedingungen findet der Falsche Mehltau bei feucht kühler Witterung. Das heißt, eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit bei 15°C bis 20°C ist optimal.

Bekämpfung

Wer erst einmal eine dieser drei Pilzkrankheiten an seinen Rosen entdeckt hat, sollte schnell handeln. Für eine rein biologische Abwehr könnte es bereits zu spät sein. Diese Pilzkrankheiten lassen sich wenn, dann nur noch mit Fungiziden (Gifte gegen Pilze) vollständig ausrotten. Als Sporen sind sie nicht nur unsichtbar, sondern auch so widerstandsfähig, dass sie den meisten biologischen Mitteln trotzen. Die nachfolgend vorgestellten Maßnahmen und Rezepte können bei allen drei Pilzkrankheiten angewendet werden.

Erste Hilfe

  • befallene Blätter und Pflanzenteile entfernen
  • im Restmüll entsorgen
  • oder verbrennen
  • Rosenschere danach desinfizieren (mit kochendem Wasser, Alkohol)
  • gegebenenfalls mit einem Fungizid behandeln (siehe chemische Mittel)
  • Rose stärken (siehe begleitende Maßnahmen)

Begleitende Maßnahmen

Bei einem Pilzbefall muss die Rose selbst auf jeden Fall gestärkt werden. Ähnlich, wie bei erkrankten Menschen, benötigen sie jetzt jede Unterstützung, um ihr Immunsystem zu stärken.

  • Boden überprüfen: der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 7 liegen
  • ist der Boden zu sauer, Algenmehl oder Gesteinsmehl einarbeiten
  • regelmäßig mit reifer Brennnesseljauche (stark verdünnt) gießen
  • Boden lockern und von Unkraut befreien
  • nicht stickstoffbetont düngen
  • Rose mit Schachtelhalmtee abspritzen
  • ansonsten nie von oben gießen, immer möglichst erdnah
  • vor und nach der Winterruhe das Erdreich um die Rose herum gründlich säubern
Tipp:

Wer sich mit Heilpflanzen auskennt, kann Beinwellblätter und -stängel sammeln und zur Stärkung damit die Erde rund um die Rose mulchen.

Chemische Mittel

Rose braune Blätter

Bei einer bestehenden Pilzinfektion helfen nur noch chemische Bekämpfungsmittel. Über die einzelnen Mittel kann man sich vorab beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit informieren. Sie führen eine Datenbank aller Pflanzenschutzmittel, die auch für den privaten Gärten zugelassen sind.

Es gibt unterschiedliche Wirkstoffe, einige davon sind bienengefährlich andere nicht. Die meisten dieser Mittel vernichten auch andere nützliche Insekten wie Schlupfwespen. Am besten ist es, wenn sie gar nicht erst zum Einsatz kommen. Auf jeden Fall sollte man sich vor einer Anwendung, gründlich informieren oder in einer Fachgärtnerei beraten lassen.

Vorbeugung

Die Vorbeugung gegen Pilzerkrankungen ist eine weitaus lohnendere, wenn auch arbeitsintensive Maßnahme. Doch gerade, wer sich an einem ökologischen Naturgarten mit vielen Rosen erfreut, wird mit dieser Art der Bekämpfung erfolgreich und vor allem glücklicher sein.

Standort

Eine ganz wichtige Voraussetzung für gesunde Rosen ist ihr Standort. Er sollte so gewählt werden, dass eine gute Luftzirkulation gegeben ist. So können die Blätter nach jedem Regenguss zügig wieder abtrocknen. Ständig feuchtes Laubwerk ist eine Einladung für die Pilzsporen.

Ein sonniger Standort ist ideal, allerdings nicht in einer windgeschützten Ecke. Für eine bessere Durchlüftung sollte auch auf einen ausreichenden Pflanzabstand zu anderen Rosen oder Gewächsen geachtet werden. Eine neue Rose am besten nicht wieder an einem Standort pflanzen, wo zuvor eine Rose stand. Lässt sich dies nicht vermeiden, muss die Erde großzügig ausgetauscht werden.

Tipp:

Auch ein guter Rückschnitt sorgt für eine ausreichende Durchlüftung der Rose.

Boden, düngen

Der Boden sollte lehmig, humos und durchlässig sein, auf keinen Fall verdichtet und dauerfeucht. Die Rosen lieben ein säurearmes Substrat. Daher Vorsicht mit stickstoffbetontem Dünger. Schnellwachsende Triebe lockt Blattläuse an.
Überhaupt schwächen zu viele Nährstoffe die Rose eher. Am besten man düngt nur mit organischem Düngemitteln oder Kompost.

Tipp:

Ein Kaliummangel lässt sich durch eine natürliche Düngung mit Kaffeesatz oder Rhabarber ausgleichen. (Anzeichen für Kaliummangel: Blüten bleiben klein, junge Blätter sind leicht rötlich)

Stärkungsmittel

Die Natur hat viel Material zu bieten, welches man den Rosen zur Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten verabreichen kann. Einige davon können sogar zu Beginn des Befalls noch eine weitere Verbreitung verhindern. Vorschläge für eine biologische Vorsorge gegen Pilzbefall:

Natron

Sobald der Austrieb beginnt, für eine Weile, alle 14 Tage, die Rosen mit einer Mischung aus Wasser und Natron besprühen.
Rezept

  • 10 Liter Wasser
  • 50 Gramm Natron

Knoblauch

Wenn die ersten Knospen sichtbar werden, im Mai, Knoblauchsud auf die Blätter, und vor allem auf den Boden, verteilen. Am besten Jeden zweiten oder dritten Tag. Das Ganze mindestens dreimal wiederholen.

Rezept

  • 10 Liter Wasser
  • 75 Gramm Knoblauch
  • Zehen grob zerhacken und zunächst mit einem Liter Wasser aufkochen
  • mindestens 24 Stunden stehen lassen
  • dann durchsieben und verdünnen
Tipp:

Knoblauchzehen in die Erde, rund um die Rosen setzen. Sie sollen den Duft verstärken und die Wühlmäuse fernhalten. Ob das auch gegen Pilzkrankheiten und Blattläuse hilft, wäre auszutesten.

Milch

Ebenfalls gegen Pilzkrankheiten soll eine Wasser-Milchmischung helfen. Zumindest kann es, so zeigten einige professionelle Versuchsreihen, den Befall stoppen. Hierfür eine Mischung im Verhältnis von 1:10 (Milch : Wasser) herstellen und verfahren wie bei „Natron“.

Jauchen, Tees, Kaltwasserauszüge und Brühen

Ein Bespritzen und Gießen mit bestimmten Pflanzenzubereitungen, ist eine effektive Vorbeugung zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten. In starker Verdünnung können sie im Gießwasser auch als Dünger eingesetzt werden. Achtung bei Beinwell und Brennnessel, sie sind stark stickstoffhaltig.

Rose - braune Blätter

Eine Behandlung zur Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten sollte ab April alle zwei Wochen erfolgen. Am besten geeignet sind bewölkte Tage, mit leichtem Wind, damit die Blätter schnell abziehen können.

Jauche

Frische oder getrocknete Pflanzenteile zerkleinert in einem Gefäß mit kaltem Wasser in die Sonne stellen. Luftdicht abdecken und täglich umrühren. Es soll eine Gärung erreicht werden. Frische Jauche (Bläschen steigen auf) in einem Verhältnis von 1:50 mit Wasser auf die Pflanze spritzen. Geeignet: Brennnessel, Beinwell.

Tee

Zerkleinerte Pflanzen mit kochendem Wasser übergießen und mindestens 10 Minuten ziehen lassen. Verwendung dann mit einer 1:10 oder 1:20 Verdünnung. Zum Beispiel: Knoblauch, Zwiebeln.

Kaltwasserauszug

Für einen Kaltwasserauszug werden frische oder getrocknete Pflanzenteile ein, bis höchstens drei Tage in Wasser eingeweicht. Es darf nicht zur Gärung kommen. Die abgeseihte Flüssigkeit kann unverdünnt oder im Verhältnis 1:1 mit Wasser angewendet werden. Geeignet gegen Pilzkrankheiten: Ackerschachtelhalm, Brennnessel, Beinwell

Brühe

Für eine Brühe verwendet man 1kg fische oder getrocknete Pflanzenteile auf 10 Liter Wasser. Zuvor wird das Material einen Tag in etwas Wasser eingeweicht und dann eine halbe Stunde lang gekocht. Danach abkühlen, durchseihen und mit Wasser verdünnen. Geeignet gegen Pilzkrankheiten ist diese Zubereitung mit Ackerschachtelhalm.

Tipp:

Etwas Tabak für 1-2 Tage in Wasser eingeweicht, allerdings ohne Aufkochen, soll ebenfalls den Pilzbefall stoppen.

Pilzresistente Rosensorten

Nicht zuletzt, eher ganz zu Beginn, kann man das Risiko für Pilzinfektionen minimieren, indem man schon beim Einkauf darauf achtet, möglichst pilzresistente Rosensorten einzukaufen. Eine Hilfe beim Einkauf kann die Fachkenntnis einer entsprechenden Gärtnerei sein. Auch das ADR-Siegel kennzeichnet recht zuverlässig und aktuell besonders robuste Rosensorten.

ADR steht für „Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung“. Das ist ein Experten Gremium aus dem Bund deutscher Baumschulen (BdB) und Rosenzüchtern. Sie prüfen neue Rosensorten auch dahingehend, ob sie die dreijährige Prüfzeit ohne Pflanzenschutzmittel, und gleichzeitig natürlich ohne Krankheiten, überstehen.  
Einige (wenige) Beispiele für besonders pilzresistente, robuste Rosensorten:

  • ‚Heidesommer‘ weiß, Kordes 1985
  • ‚Schneeflocke‘ weiß, Noack 1991, ADR Rose
  • Rosa rugosa ‚Alba‘, weiß, asiatische Wildrose
  • ‚Graham Thomas‘, gelb, David Austin 1983
  • ‚Felicitas‘ , pink, Kordes 1998, ADR Rose
  • ‚Windrose‘ , hellrosa, Noack 1993, ADR-Rose
  • ‚The Alexandra Rose‘, rosa-gelb, David Austin 1992

Fazit

Wer nicht so viel Zeit in Rosenpflege investieren will, aber dennoch nicht auf diese prachtvollen, relativ anspruchsvollen Gewächse verzichten möchte, sollte unbedingt schon beim Einkauf die richtige Sorte auswählen. Erkennt ein Befall mit Pilzkrankheiten frühzeitig im Jahr, lässt sich meistens, auch ohne chemische Pflanzenschutzmittel, noch das Schlimmste verhindern. Aus Erfahrungen lässt sich sagen, dass ein lichter und luftiger Standort für die Rose eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist, sie vor Pilzkrankheiten zu schützen.

Autor Heim-Redaktion

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