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Musa Tropicana – Pflege der Zierbanane im Zimmer

Zierbanane

Musa Tropicana ist ein Kunstname. Salopp mit Zierbanane, Bananenpalme oder Zimmerbanane übersetzt, weiß fast jeder was gemeint ist. Unter der Bezeichnung Musa Tropicana werden unterschiedliche Sorten von Zierbananen angeboten. Am häufigsten begegnet man Sorten der Musa acuminata. Für die Kultur im Zimmer ist die kleinwüchsige  ‚Dwarf Cavendish‘ eine beliebte Sorte. Aber auch sie kann unter guten Bedingungen bis zu zwei Meter hoch wachsen.

Für die reine Zimmerkultur sind Musa acuminata Züchtungen sehr gut geeignet. Sie gehören zur Familie der Bananengewächse (musacea), zählen zur Ordnung der Ingwerartigen (zingiberales) und sind somit weder Baum noch Palme.

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Standort

Sämtliche Bananenpflanzen stammen aus den tropischen Regionen Südostasiens und Südamerikas. Keine Frage also, dass auch unsere Musa Tropicana im Zimmer viel Licht, Wärme und Luftfeuchtigkeit benötigt.

Wer eine noch recht junge Pflanze kauft, sollte sie in den ersten zwei Jahren noch nicht ganztägig der prallen Sonne ausliefern. Die jungen Blätter verbrennen leicht. Ältere Pflanzen sind robuster und vertragen intensives Sonnenlicht ganz gut. Der Standort muss aber sehr hell sein. Wer über einen Balkon oder eine Terrasse verfügt, kann seine Zierbanane auch den Sommer über ins Freie stellen. Hier liebt sie einen warmen, windgeschützen Standort. Bei Wind, ebenso bei starker Zugluft im Zimmer, neigen die Blätter dazu auszufransen. Das mag manch einen optisch stören, fügt der Bananenpflanze selbst jedoch keinen Schaden zu.

Boden

An ihr Substrat erhebt die Zierbanane keine großen Ansprüche. Normale Blumenerde oder Zimmerpflanzenerde sind gut geeignet. Wer es besonders gut meint, kann die Erde mit Tongranulat oder Sand, 1 Teil auf 3 Teile Erde, durchmischen. Damit wird der Wasserablauf verbessert. Bei dauerhafter Staunässe faulen die Wurzeln der Zierbanane.

Gießen und Düngen

In der Wachstumsphase, von April bis September, braucht die Zierbanane reichlich Wasser. Je heißer es ist, desto mehr Wasser benötigt sie. Wenn es kühler ist und in der Winterzeit reichen ein bis drei Wassergaben in der Woche. Der Wurzelballen darf niemals vollständig austrocknen. Ebenso wenig darf er dauerhaft durchnässt sein. Nach dem Gießen sollte im Untersatz oder Übertopf das Wasser nicht länger als ein bis zwei Stunden stehen bleiben. Fast genauso wichtig, wie das Gießwasser, ist eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Dazu kann man die Pflanze regelmäßig besprühen. Besonders im Winter, bei trockener Heizungsluft ist es wichtig, für eine gewisse Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Am einfachsten ist es dann, neben der Pflanze zusätzlich ein Gefäß mit Wasser aufzustellen.

Bei der wuchsfreudigen Bananenpflanze ist die Düngung eher eine Platzfrage als eine Frage des Überlebens. Kurz, wer über viel Platz, und zwar in Höhe und Breite, verfügt düngt kräftig, ansonsten eher weniger. Ein handelsüblicher Gründünger tut hier gute Dienste. Gedüngt wird in der Wachstumsphase, von April bis September. In diesen Monaten darf es einmal monatlich eine Gabe mit Flüssigdünger sein. Düngestäbchen sind sehr praktisch. Sie werden einmal zu Beginn, also im April und dann noch einmal im Juni/ Juli in die Topferde gesteckt.

Umtopfen

Musa Tropicana

Wegen ihrer bereits erwähnten Wuchsfreudigkeit benötigt die Zierbanane auch öfter mal einen größeren Topf, besonders in den ersten Jahren. Ein letzter Hinweis für das Umtopfen ist eine vollständige Durchwurzelung des Topfes. Das neue Gefäß darf nicht zu groß gewählt werden. In einem zu großen Topf setzt die Pflanze zunächst all ihre Kraft in die neue Wurzelbildung, oberhalb der Erde verliert sie an Kraft und Wuchsfreudigkeit.

Wer seine Zierbanane als 20 Zentimeter hohes Pflänzchen kauft, kann fast zusehen, wie sie wächst. Bereits nach einem Jahr kann sie eine Höhe von einem Meter erreichen (je nach Sorte). In der Breite sieht man ständig kleine Tochterpflanzen hervorsprießen. Beim Umtopfen lassen sie sich gut von der Mutterpflanze trennen und als separate Pflanzen großziehen oder weitergeben.

Die beste Zeit zum Umtopfen ist kurz vor der nächsten Wachstumsperiode, Anfang des Jahres.

Kauf

Beim Kauf einer Musa Tropicana sollte man sich zuvor erkundigen, um welche Sorte es sich genau handelt. Es gibt viele unterschiedliche Züchtungen und darunter so ziemlich alle Varianten für gute Wachstumsbedingungen in der Winterzeit:

  • winterharte Sorten
  • winterwarme Sorten
  • winterkalte Sorten

Nur die beiden letztgenannten Sorten sind für die Wohnung geeignet. Wobei diejenigen, die kühl (10-15°C) überwintert werden müssen, sich nicht ganzjährig als Begrünung für die warme Stube eignen. Auch in der Größe, der Blühfreudigkeit und den Blattfarben gibt es Unterschiede, die man nicht unbedingt auf dem ersten Blick erkennen kann, schon gar nicht am Namen Musa Tropicana.

Vermehren

Ganz problemlos lassen sich Bananenpflanzen durch ihre Sprossachsen vermehren. Sie sprießen mit der Zeit, mal mehr mal weniger zahlreich, direkt neben der Hauptpflanze aus der Erde hervor. Am besten trennt man sie, bei der nächsten Umtopfaktion von der Mutterpflanze und setzt sie in separate Töpfe wieder ein. Normale Blumenerde sowie eine gute Dränage im Topf lässt sie binnen kurzer Zeit zu einer neuen kleinen Zierbanane heranwachsen.

Etwas anspruchsvoller ist die Vermehrung durch Samen. Denn zu allererst geht es darum, die Mutterpflanze zum Blühen zu bringen. Bis zur ersten Blüte kann einige Jahre dauern oder sie wird niemals blühen. Wer es dennoch mit einer Aussaat versuchen möchte und über keine blühende Zierbanane verfügt, kann Samen unterschiedlicher Züchtungen im Fachhandel kaufen.

Die Samen werden dafür einen Tag zuvor in Wasser eingeweicht und können dann direkt in einen kleinen Topf mit Blumenerde gelegt werden. Jetzt heißt es warm halten, 25-30°C. Das Substrat muss immer feucht gehalten werden. Und: Geduld haben! Es kann einige Wochen dauern, bis ein Keimling die Erde durchbricht.

Tipp:

Auch ein Bananentrieb stirbt irgendwann ab. Meistens nach der Blüte. Da viele Zimmer-Zierbananen nicht zur Blüte kommen, passiert es einfach mit den Jahren, dass die Pflanze eingeht. Man erkennt es dann daran, dass sie vorher besonders viele kleine Seitentriebe ausbildet.

Krankheiten und Schädlinge

Wie so oft bei Zimmerpflanzen, hängt ein Schädlingsbefall oder eine Krankheit auch bei der Zierbanane meistens mit Pflegefehlern oder einem ungünstigen Standort zusammen.

Zunächst eine Entwarnung. Wenn die Banane von Zeit zu Zeit die unteren Blätter abstößt, ist das völlig normal, solange die restliche Pflanze einen gesunden Eindruck macht und neue Blätter produziert.

Musa Tropicana Blätter

Besonders in der Winterzeit sind die Bedingungen oft günstig für Schädlinge und Krankheiten. Entweder steht die Pflanze zu dunkel, die Luft ist zu trocken oder sie bekommt zuwenig, beziehungsweise zuviel Wasser. Dadurch ist die Pflanze geschwächt und die Gelegenheit für die Spinnmilben, Schildläuse und Co günstig.

Spinnmilben

Ist eine Zimmerpflanze geschwächt, sind sie die ersten, die wie aus dem Nichts auftauchen. Im Nu haben sie Blätter und Stile mit ihrem feinen Gespinst umwoben. Ihr bevorzugtes Klima ist trockene, warme Heizungsluft. Die ersten Maßnahmen:

  • befallene Pflanzen lauwarm abduschen
  • danach für wenige Tage in mit Plastikfolie umgeben um möglichst viel Luftfeuchtigkeit zu erzeugen (nicht länger als drei Tage, da ansonsten Schimmelbildung droht)
  • als Hausmittel haben sich bewährt: mehrmaliges Besprühen mit einer ölhaltigen Wassermischung, mit seifenlaugenhaltigem Wasser oder einem Knoblauchsud

Thripse

Auch die Thripsen treten am liebsten bei trockner und warmer Heizungsluft im Winter auf. Den Befall bemerkt man meistens zuerst an einigen Blätter, die ungewöhnlich gewellt oder verkrüppelt aussehen. Daher im Winter immer für ausreichend Luftfeuchtigkeit sorgen. Erste Maßnahmen gegen einen Thripsenbefall:

  • Pflanze von anderen Pflanzen sofort isolieren
  • Pflanze gründlich lauwarm abduschen, dabei verhindern, dass Eier oder Larven auf die Erde gespült werden.
  • danach regelmäßig Einsprühen oder abduschen
  • Blautafeln aufhängen (Fachhandel), daran bleiben die Thripsen kleben

Tipp: Wenn die Zierbanane im Winter sämtliche Blätter verloren hat, dann bestimmt, weil sie zu dunkel stand. Doch sollte man den Strunk im nächsten Jahr ruhig weiter pflegen. In den meisten Fällen treibt sie dann im Frühjahr wieder neu aus.

Fazit

Egal für welche Sorte oder Züchtung man sich entscheidet, eine Zierbanane ist eine grüne, exotische Zierde fürs Zimmer. Hinzu kommt, dass man ihr beim Wachsen zusehen kann und das ist äußerst befriedigend. Wer im Winter ein wenig aufpasst, dass sie nicht zu trocken und dunkel steht und ihr im Sommer reichlich Wasser ohne Staunässe gönnt, macht bereits alles richtig. Vielleicht trägt sie nach drei bis vier Jahren sogar Blüten. Was für eine Freude!

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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