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Kumquatbaum – Pflege-Anleitung und Hilfe bei Blattverlust

Als Botschafter südländischer Pflanzenpracht, erobert der Kumquatbaum mit bezaubernd weißer Blüte und erfrischenden Früchten Gärten mediterraner Prägung. Eng verwandt mit den Zitrusfrüchten, besticht das Zier- und Obstgehölz überdies mit einem stattgrünen, dichten Blätterkleid. Bis weit in den Herbst ziert die exotische Fortunella im Kübel als markanter Blickfang die Terrasse, den Balkon oder den Sitzplatz im Garten. Das mediterrane Gehölz kultivieren Sie nach der folgenden Pflege-Anleitung mit Leichtigkeit. Gibt sich die Zwergorange doch einmal heikel, erhalten Sie hier Hilfe bei Blattverlust.

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Pflege-Anleitung

Beheimatet in den warmen Regionen Asiens, Südeuropas und Amerikas, verfügt der Kumquatbaum nicht über die Frosthärte, um einen mitteleuropäischen Winter im Freiland zu überdauern. Damit ist freilich die einzige Einschränkung genannt, der eine Kultivierung von Kumquats im privaten Ziergarten unterliegt. Ansonsten erfüllt das Gehölz alle Erwartungen sowohl als dekorativer Repräsentant mediterraner Flora, als auch als Lieferant erfrischender Früchte. Diese Pflege-Anleitung zeigt auf, wie unkompliziert sich die Fortunella im Allgemeinen gibt.

Standort

Als Gewächs südlicher Gefilde, möchte der Kumquatbaum möglichst sonnig und warm platziert werden. Das gilt insbesondere für die Zeit des Hauptwachstums von März bis Oktober. Je jünger das Gehölz, desto windgeschützter sollte der Standort liegen, damit der Kübel nicht umgeworfen wird. In Wohnräumen fühlt sich eine Fortunella wohl am Südfenster, bei normalen Temperaturen von 18 bis 25 Grad.

Substrat

Um das prächtige Laub, die herrliche Blüte und die schmackhaften Früchte hervorzubringen, bedarf es reichlich an Energie. Diese holt sich der Kumquatbaum aus dem Substrat. Demnach sollte es wie folgt beschaffen sein:

  • Nährstoffreiche Kübelpflanzenerde auf Kompostbasis
  • Optimiert mittels Sand, Perlite oder Blähton für bessere Durchlässigkeit
  • Idealerweise mit einem leicht sauren pH-Wert kleiner 7

Die erfolgreiche Pflege einer Zwergorange basiert in erster Linie auf einem strukturstabilen Substrat, das Gießwasser für kurze Zeit hält, damit die Wurzeln es aufnehmen können. Zu Staunässe darf es indes nicht kommen. Handelsübliche Blumenerde neigt zur Verdichtung, aufgrund des Torfgehaltes. Die empfohlenen anorganischen Zuschlagstoffe schaffen hier Abhilfe.

Tipp:

Eine Drainage aus Tonscherben oder Blähton über dem Wasserablauf im Boden gewährleistet einen ungehinderten Abfluss überschüssigen Gießwassers. Ein Vlies zwischen Substrat und Drainage verhindert, dass Erdkrümel das grobe Material verstopfen.

Gießen und Düngen

Während der Vegetationsperiode bedarf die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen regelmäßiger Aufmerksamkeit. So handhaben Sie es richtig:

  • Fortunella konstant leicht feucht halten
  • Trocknet die Erdoberfläche an, wird gegossen
  • Von März bis August alle 14 Tage düngen mit einem Flüssigpräparat

Um den Kumquatbaum nicht mit einem schädlichen Kalkgehalt zu konfrontieren, empfiehlt sich gesammeltes Regenwasser zum Gießen. Alternativ lassen Sie Leitungswasser 1-2 Tage stehen, um es anschließend zum Wässern zu verwenden. Auf nährstoffreiches und zugleich kalkarmes Teichwasser reagiert die Zwergorange überdies sehr positiv.

Tipp:

Um Kumquats eine vorteilhafte Luftfeuchtigkeit zu bieten, werden die Blätter regelmäßig mit kalkfreiem Wasser eingesprüht. In Zimmerkultur füllen erfahrene Hobbygärtner den Untersetzer mit Kieselsteinen und Wasser. Der aufsteigende Dunst bestreicht das Laubkleid permanent mit vitalisierender Feuchtigkeit.

Überwintern

Die gesamte Pflege steht unter dem Einfluss einer Alternanz im Wuchsverhalten. Botaniker bezeichnen damit die Schwankung des Fruchtertrages von einem Jahr zum nächsten. Im Anschluss an ein üppiges Ertragsjahr, schließt sich in der Regel eine Saison mit geringem oder gar keinem Fruchtbehang an. Wer jetzt enttäuscht die Flinte ins Korn wirft, vertut die Chance auf das nächste Jahr, das nach den Regeln der Alternanz wieder aufwartet mit überbordender Blütenfülle und entsprechend zahlreichen Kumquats. Einen wesentlichen Anteil am erfolgreichen Verlauf des Wachstums nimmt die fachgerechte Überwinterung. Kann sich die Fortunella erholen, bleibt die Vitalität erhalten. Auf diese Aspekte kommt es an:

  • Fallen im Herbst die Temperaturen unter 5 Grad, wird der Kumquatbaum eingeräumt
  • Das Winterquartier ist hell und kühl bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad
  • Nur so viel gießen, dass der Wurzelballen nicht austrocknet
  • Das Ziergehölz während der Überwinterung nicht düngen

Ab Ende Februar/Anfang März nähert sich das Ende der Winterruhe. Gewöhnen Sie die Pflanze nun schrittweise an die Sonne und höhere Temperaturen, ohne plötzliche Veränderungen.

Hilfe bei Blattverlust

Tropische Laubgehölze äußern Unmut und Unwohlsein durch Blattabwurf. In der Regel beginnt das Problem mit einzelnen Blättern, die zu Boden fallen. Im weiteren Verlauf nimmt die Anzahl zu, sodass dringender Handlungsbedarf besteht. Ein vollständiger Blattverlust ist am Kumquatbaum irreversibel und mündet in der Entsorgung der Pflanze. Damit es soweit nicht kommt, steht die Ursachenforschung im Fokus. Die gängigsten Auslöser:

Ursache: Staunässe

Der Gießbedarf einer Fortunella liegt zwar auf vergleichsweise hohem Niveau; zu einer vollständigen Vernässung des Wurzelballens darf es jedoch nicht kommen.

Behandlung

  • Umtopfen in trockenes Substrat
  • Einige Tage nicht gießen
  • Untersetzer stets nach 20 Minuten entleeren
  • Wässern nach dieser Pflege-Anleitung

Ursache: Ballentrockenheit

Gelangt nicht mehr ausreichend Feuchtigkeit an die Wurzeln, schaltet der Kumquatbaum in den Sparmodus und wirft die Blätter ab.

Behandlung

  • Ein Mal durchdringend gießen, bis das Wasser aus der Bodenöffnung läuft
  • In der Folge sogleich gießen, wenn sich das Substrat trocken anfühlt

Ursache: Zu warme Überwinterung

Wo es an einem adäquaten Winterquartier fehlt, platzieren Hobbygärtner die Zwergorange aus falsch verstandener Fürsorge ins warme Wohnzimmer. Unter den dort herrschenden Bedingungen kumulieren zu hohe Temperaturen, zu geringe Lichtmenge und zu trockene Heizungsluft, was unweigerlich zu fallenden Blättern führt.

Behandlung

  • In einen hellen Raum tragen mit Temperaturen von 5-10 Grad
  • Alternativ über der Baumkrone eine künstliche Lichtquelle positionieren mit 100 Watt
  • Die Zwergorange alle 2-3 Tage besprühen mit kalkfreiem Wasser
  • Den Untersetzer füllen mit Kieselsteinen und Wasser

Ursache: Zu kalte Überwinterung

Unter umgekehrten Vorzeichen müssen die Blätter ebenfalls daran glauben. Zu helle Lichtverhältnisse steigern die Photosynthese im Laub und somit den Wasserbedarf. Befindet sich die Temperatur im Wurzelballen auf zu niedrigem Niveau, wird nicht genügend Wasser bis zu den Blättern transportiert und sie fallen ab.

Behandlung

  • Den Kübel auf eine beheizbare Matte stellen, um den Wurzelballen moderat zu erwärmen
  • Proportional zur steigenden Lichtmenge die Temperatur im Winterquartier erhöhen
Tipp:

Wirft ein Kumquatbaum während der Überwinterung das eine oder andere Blatt ab, ist dies kein Grund zur Beunruhigung. Erst wenn sich der Vorgang konstant fortsetzt und eskaliert, sollten die Ursachen ermittelt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Empfehlenswerte Arten und Sorten

Es ist eine exklusive Gattung mit wenigen, von Mutter Natur handverlesenen Arten. Die herausragenden Vertreter lernen Sie im Folgenden kennen:

  • Ovale Kumquat (Fortunella margarita) – Die favorisierte Sorte unter Hobbygärtnern besticht mit dunkelgrünen, leicht glänzenden Blättern mit einer Länge von 10 Zentimetern. Die lästigen Dornen lassen sich hier nicht blicken. Die 3 Zentimeter langen und 2 Zentimeter breiten Früchte sind oval geformt und gedeihen in elegantem Dunkelorange.
  • Marumi Kumquat (Forunella Japonica) – Im gewerblichen Anbau erfreut sich diese Sorte großer Popularität, nicht zuletzt dank der runden Früchten mit glatter Schale. Hier verbergen sich freilich kräftige Dornen unter dem elliptischen Laub. Ungemein dekorativ kommt die dazugehörige Sorte ‚Variegata‘ daher, mit weiß-gelb panaschierten Blättern.
  • Hongkong-Kumquat (Fortunella hindsii) – Hier gedeiht alles im Mini-Format, sodass die Hongkong-Kumquat sich bestens für kleine Gärten eignet. Die Früchte sind kirschgroß und schmecken ziemlich sauer. Der Habitus ähnelt eher einem Strauch, denn einem Baum. Dessenungeachtet wird diese Art vorzugsweise als Bonsai kultiviert.
  • Calamondin (Citrofortunella microcarpa, syn.: Citrus fortunella) – Eine sehr gelungene Kreuzung innerhalb der Rautengewächse, entstand aus einer Mandarine und einer Ovalen Kumquat. Das Resultat ist ein attraktives Bäumchen, das sich als tolerant gegenüber dem Standort erweist und ausgezeichnet gedeiht in Zimmerkultur.

Weitere Arten und Sorten konnten sich bislang im Hobbygarten nicht durchsetzen, weil sie entweder zu empfindlich gegenüber Witterungseinflüssen sind oder eine viel zu dünne Fruchtschale entwickeln, die bei der geringsten Berührung aufplatzt.

Fazit

Der Kumquatbaum kündet vom mediterranen Savoir Vivre auf der sommerlichen Terrasse, in Wintergärten und großen Wohnräumen. Wer dieser Pflege-Anleitung folgt, darf sich im Frühling und Sommer freuen über eine duftende, weiße Blüte über dem immergrünen, glänzend grünen Blätterkleid. Alle 1 bis 2 Jahre gedeihen die kleinen, exotischen Früchte, treffend als Zwergorangen bezeichnet, wenngleich sie mitsamt der Schale verspeist werden. Zentrale Voraussetzung hierfür sind ein sonniger, warmer Standort und eine frostfreie und dennoch kühle Winterruhe. Kommt es dennoch zu einem Blattverlust, leisten die hier erläuterten Ursachen und Behandlungsmethoden Hilfe.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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