Startseite » Pflanzen » Ziergehölze » Drachenweide, Amur-Weide – Salix udensis Sekka – Pflege

Drachenweide, Amur-Weide – Salix udensis Sekka – Pflege

Die Drachenweide Salix udensis Sekka wird häufig auch als Amur-Weide bezeichnet und wächst als kleiner Baum oder 3-5 m hoher und breiter Strauch. Seine rötlichen Triebe sind im jungen Stadium grau behaart. Während die Blattoberseiten grün und glänzend sind, sind die Unterseiten eher bläulich grün. Die weißen, becherförmigen Blüten der Drachenweide erscheinen im März/April noch vor dem Laubaustrieb. Dieses Gehölz ist relativ wärmebedürftig aber trotz allem gut winterhart. Das Besondere an dieser Pflanze sind zweifellos ihre flachen, eingekräuselten Zweige, denen sie auch ihren Namen verdankt, denn sie erinnern an Drachenschwänze.

Video-Tipp

Standort- und Bodenbeschaffenheit

Diese Drachenweide auch Japanische Drachenweide genannt, ist sehr anspruchslos das gilt sowohl für den Standort als auch den Boden. Da sie mehr in die Breite als in die Höhe wächst, ist auf ausreichend Abstand zu anderen Pflanzen aber auch zum Nachbargrundstück zu achten. Sie gedeiht an sonnigen und halbschattigen Standorten gleichermaßen gut. Auch auf die Beschaffenheit des Bodens muss nicht besonders geachtet werden, allerdings wächst sie auf sandigen Böden etwas besser. Dort fällt in der Regel auch die Blüte üppiger aus. Verdichtete Böden sollten gemieden werden, denn die neigen zu stauender Nässe. Das hat wiederum einen kümmerlichen Wuchs zur Folge und erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten und einen Schädlingsbefall. Das Gleiche gilt für kalkhaltige Böden auch die sollten gemieden werden, denn sie können Chlorosen begünstigen. Ansonsten eignet sich diese Pflanze für alle feuchten, sauren bis neutralen und nährstoffreichen Böden. Sandig-lehmige und kiesig-lehmige Substrate werden ebenso gut vertragen wie sandig-tonige.

Tipp:

Beim Pflanzen der Drachenweide sollte man darauf achten, einen Standort zu wählen, an dem sie viele Jahre stehen bleiben kann, denn Veränderungen bzw. Umpflanzen mag sie gar nicht. Ist ein Umpflanzen unumgänglich, sollte man dies ausschließlich bei kühleren Temperaturen tun, beispielsweise im Oktober.

Ansprüche an die Pflege

  • Drachenweide stellt kaum Ansprüche an die Pflege.
  • Ihr machen weder Hitze noch Kälte etwas aus.
  • Trotz allem sollte man sie regelmäßig bewässern, vor allem bei länger anhaltender Trockenheit.
  • Bei der Pflanzung etwas Kompost in den Boden einarbeiten.
  • Eine weitere Düngung ist nicht erforderlich.
  • Einen Winterschutz benötigt dieses Gehölz nicht, es ist gut frosthart.
  • Ein wichtiger Teil der Pflege ist der Schnitt.
  • Die Drachenweide ist sehr schnittverträglich.
  • Regelmäßig zurückschneiden, gegebenenfalls auch zweimal im Jahr.
  • Wird komplett auf den Schnitt verzichtet, wird sie nur kümmerlich wachsen.
  • Auf einen starken Rückschnitt reagiert sie mit einem kräftigeren Wuchs.
  • Zudem begünstigt er die Ausbildung dieser bizarren Verformungen (Verbänderungen).
  • Diese Verformungen sind charakteristisch für diese Pflanze und ihr bester Schmuck.
  • Die sogenannten Verbänderungen sind übrigens die Folge genetischer Störungen.
  • Bei anderen Pflanzen sind derartige Verformungen teilweise auch auf Viren zurückzuführen.
  • Bei jedem Rückschnitt  auch abgestorbene Pflanzenteile mit entfernen.
Tipp:

Bei älteren Exemplaren kann es vorkommen, dass sich sowohl an Zweigen als auch an Ästen  kleine schwarze Knubbel bilden, die man möglichst immer herausschneiden sollte.

Vermehrung ausschließlich vegetativ

Die Drachenweide kann nur vegetativ d.h., durch Steckhölzer vermehrt werden. Im Gegensatz zu Stecklingen, die halb verholzt und beblättert sind, sind Steckhölzer blattlose, verholzte Triebstücke, idealerweise von Trieben aus dem Vorjahr. Diese werden während der Vegetationspause im Herbst oder Winter geschnitten, beispielsweise beim Auslichten der Drachenweide oder beim regulären Rückschnitt im Winter. Die Steckhölzer sollten etwa 20 cm lang und wie bereits erwähnt, blattlos sein. Allerdings sollten sie über 4-5 Knospen (Augen) verfügen. Sie werden dann so tief in ein Gemisch aus Gartenerde und Sand zu gleichen Teilen gesteckt, dass lediglich das oberste Auge aus dem Substrat herausschaut. Aus den Knospen, die unter der Erde liegen, bilden sich dann die Wurzeln. Möglich ist auch eine Bewurzelung im Wasserglas, die allerdings sehr langwierig und nicht immer erfolgreich ist. In milden Wintern können die Steckhölzer nach dem Schnitt direkt im Garten in die Erde gesteckt werden. Wer sichergehen will, dass sie den Winter unbeschadet überstehen, der sollte sie in Töpfen in der Wohnung vorziehen und im Frühjahr, wenn sie gut bewurzelt sind, nach draußen in den Garten pflanzen. Empfehlenswerter ist das Vorziehen in der Wohnung, denn je kühler es ist, desto länger dauert es, bis sie Wurzeln gebildet haben, bzw. angewachsen sind. Das Substrat sollte während dieser Zeit immer gleichmäßig feucht sein und nicht austrocknen. Damit das Steckholz nicht nur Wurzeln, sondern von Anfang an mehrere Austriebe bildet, ist es ratsam, dass das Steckholz sowohl oben als auch unten geschnitten wurde, also über zwei Schnittflächen verfügt. Wichtig hierbei ist das Markieren von oberem und unterem Ende, damit das Steckholz richtig herum in den Boden kommt. Am besten schneidet man unten schräg und oben gerade. Bestenfalls sollte die Schnittstelle immer gegenüber einem Auge liegen.

Tipp:

Um optimale Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, die Steckhölzer ausschließlich von gesunden und kräftigen Trieben zu schneiden. Zudem sollten Steckhölzer immer aus einjährigen und nicht aus älterem Holz geschnitten werden, denn diese bilden nur sehr schwer oder gar keine Wurzeln.

Krankheits- und Schädlingsbefall

Drachenweiden können u.a. von Pilzkrankheiten wie der Weiden-Anthraknose befallen werden. Die Weiden- Anthraknose zeigt sich an braunen Blattflecken und schorfartig aufplatzender schwarzbrauner Rinde zweijähriger Triebe oder komplett schwarzbraunen einjährigen Trieben. Zur Bekämpfung kann ein starker Rückschnitt bis ins gesunde Holz erfolgen oder eine Behandlung mit entsprechenden Fungiziden. Des Weiteren besteht die Gefahr eines Schädlingsbefalls durch den Weidenblattkäfer oder den Weidenbohrer. Der Weidenblattkäfer ist ein kleiner silbrig glänzender roter, blauer oder gefleckter Käfer, der Löcher in die Blätter frisst. Eine Bekämpfung ist normalerweise nicht erforderlich. Bei Bedarf können Präparate, speziell gegen Blattkäfer an Ziergehölzen eingesetzt werden. Aus einem anfänglichen Befall mit dem Weidenbohrer, einem Nachtfalter und deren Larven, wird schnell ein starker, denn der arttypische Geruch dieser Schädlinge lockt immer mehr Weibchen an. So kommt es zu einem starken Befall mit den Larven dieses Falters (Raupen), die in unterschiedlichen Altersstufen das Holz schädigen. Wird der Befall frühzeitig erkannt, kann mit einem systemisch wirkenden Insektizid behandelt werden. Später hilft nur noch das Fällen bzw. das Roden des Baumes samt Wurzel.

Fazit

Die Drachenweide ist in heimischen Gärten nicht oft zu finden, doch dort, wo sie steht, wird sie zu einem echten Hingucker, besonders im Winter. Ihre skurril verformten Zweige sind nicht nur im Garten sehr dekorativ, sondern auch in Trockensträußen oder Gestecken sehr schön anzusehen. Sie eignet sich für große und kleine Gärten und ist zudem noch sehr pflegeleicht.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Ziergehölze

Zum Thema Ziergehölze

Scroll Up