Startseite » Pflanzenschutz » Pflanzenschädlinge » Läuse am Kirschbaum: so bekämpfen Sie die Kirschblattlaus | Blattläuse

Läuse am Kirschbaum: so bekämpfen Sie die Kirschblattlaus | Blattläuse

Die Schwarze Kirschenblattlaus ist ein gefräßiges Insekt, das starke Schäden am Kirschbaum anrichten kann. Aufgrund der geringen Größe wird dieser Parasit oft übersehen und kann sich schnell ausbreiten. Beim Bekämpfen dieser Plagegeister sind natürliche Gegenmittel vorzuziehen, damit die Kirschen nicht durch toxische Substanzen verunreinigt werden. Wenn die Blattläuse rechtzeitig am Ausbreiten gehindert werden, dann lassen sich der Baum und die Ernte noch retten.

Video-Tipp

Kirschenblattlaus

Die dunklen Läuse sind nicht besonders groß und werden deshalb häufig übersehen. Außerdem werden die gefräßigen Parasiten fälschlicherweise mit kleinen Käfern verwechselt, ein Irrtum der fatale Folgen haben kann. Diese speziellen Blattläuse werden in zwei Arten unterschieden, die Süßkirschenblattlaus und die Sauerkirschenblattlaus. Beide Schädlinge verbringen den Winter als Ei auf dem Kirschbaum und schlüpfen pünktlich zum Ausbruch der Knospen. In der Regel wandert ein großer Teil der Bevölkerung der Kirschblattlaus im Sommer auf andere Pflanzen ab und kommt dann im Herbst wieder zurück auf den Kirschbaum, um dort ihre Eier abzulegen.

  • Im Winter werden schwarze Eier auf den Trieben abgelegt
  • Schlüpfen von März bis April
  • Saugen umgehend an den Blättern
  • Kirschblattlaus ist kugelförmig und nur 2 mm lang
  • Beide Schädlingsarten befallen sowohl Süß- als auch Sauerkirschen
  • Unterschiede zeichnen sich durch die entstandenen Schadbilder aus
  • Kolonien finden sich meistens an der Unterseite der Blätter

Schadbild

Da Läuse große Schäden anrichten können, ist die Kirschenblattlaus zum Schutz der Obstbäume unbedingt zu bekämpfen. Oft wird eine Kolonie der Parasiten erst dann bemerkt, wenn es schon zu spät ist und bereits deutliche Schäden am Kirschbaum und seinen Blätter zu sehen sind. Dabei lässt sich der Befall bei genauem Hinschauen mit bloßen Augen erkennen. Nicht nur wirkt der Kirschbaum durch die Fraßschäden unansehnlich, dieser wird dadurch auch extrem geschwächt. Dies kann zu einem Ausfall der Blütezeit und der danach folgenden Ernte führen. Bleibt der Befall unbehandelt, dann kann dieser sogar noch extremere Folgen für den ganzen Baumes generieren.

  • Sauerkirschenblattlaus verursacht Stauchungen an den Trieben
  • Dadurch wölben sich die Blätter leicht
  • Süßkirschenblattlaus verursacht größere Schäden
  • Blätter rollen sich beim Befall an den Spitzen extrem ein
  • Läuse können zum Absterben des Baumes führen
  • Typische ist Bildung von Honigtau
  • Der Honigtau schadet dem Baum zusätzlich
  • Kirschen werden dadurch ungenießbar

Bekämpfen

Zum Bekämpfen der Läuse gibt es bestimmte effektive Methoden, mit dem sich der Befall nachhaltig eindämmen oder sogar ganz beseitigen lässt. Um diese Plage abzuwehren bieten sich vor allem altbewährte Hausmittel an. Im Gegensatz zu chemischen Alternativen sind diese deutlich gesünder und weitaus umweltfreundlicher. Viele der Hausmittel sind in den meisten Küchenschränken bereits vorhanden. Perfekt ist eine Vorgehensweise, mit der sich die Schädlinge umgehend und ganz gezielt von den Blättern entfernen lassen. Zu diesem Zweck eignet sich eine Lauge aus herkömmlicher Seife, welche sich schnell zubereiten lässt. Die hergestellte Seifenlauge bildet einen schmierigen Film auf den Blättern und sorgt dafür, dass sich die Läuse nicht mehr festhalten können. Außerdem werden die Schädlinge dadurch am Atmen behindert.

  • Läuse direkt mit scharf gebündeltem Wasserstrahl abspritzen
  • Vor allem unter den Blättern spritzen
  • Methode öfter wiederholen
  • Bereits stark geschädigte Triebspitzen einfach abschneiden
  • Diese im weit entfernten Hausmüll beseitigen
  • 50 g Kern- oder Schmierseife mit 50 ml Spiritus und 1 Liter Wasser
  • Zutaten gut vermischen, bis sich die Seife im Wasser aufgelöst hat
  • Befallenen Baum damit großzügig besprühen
  • Einige Male wiederholen, im Abstand von ein paar Tagen
Tipp:

Blattläuse müssen stets fachkundig entsorgt werden, ansonsten können sich die Parasiten von dem Ort der Entsorgung im jeweiligen Garten erneut ausbreiten. Deshalb ist ein Komposthaufen kein guter Platz dafür, genauso wenig wie die nahe stehende Mülltonne.

Brennnesselsud

Brennnesselsud

Brennnesselsud wird in den hiesigen Gärten überwiegend als Düngemittel verwendet, dieses Mittel hat sich aber auch als sehr nützlich gegen Schädlinge bewährt. Der Sud sorgt dafür, dass die Blätter im Verlauf der Behandlung deutlich härter werden, sodass diese nicht mehr von den Läusen angefressen werden können. Allerdings muss dafür der Baum in seiner Gesamtheit mit dem Brennnesselsud eingesprüht werden. Wenn nur einzelne und leicht erreichbare Blätter einsprüht werden, dann gehen die Parasiten direkt auf die noch unbehandelten Blätter über. Die Herstellung dieses Gegenmittels ist zwar sehr einfach, aber dauert ein wenig und erfordert etwas Geduld.

  • 1 kg Brennnesseln mit etwa 10 Liter Wasser ansetzen
  • Sowohl getrocknete als auch frische Brennnesselblätter sind geeignet
  • Blätter für einige Tage im Wasser einweichen
  • Zwischendurch immer wieder gut umrühren
  • Wenn keine Blasen mehr aufsteigen, ist der Sud fertig

Knoblauchsud

Knoblauch ist eine beliebte Zutat für viele Gerichte und wird in den meisten Haushalten verwendet. Die Knollen haben einen intensiven Geruch und prägnanten Geschmack, welcher abstoßend für die Schädlinge wirkt. Außerdem verfügt Knoblauch über eine desinfizierende und reinigende Wirkungsweise. Der Knoblauchsud stärkt nachhaltig die Widerstandsfähigkeit des Baumes und bekämpft dazu noch die unerwünschten Parasiten. Die Zubereitung des Hausmittels ist simpel und schnell in der Durchführung.

  • 2-3 Knoblauchzehen grob zerkleinern
  • Mittelgroßen Topf mit einem Liter Wasser auffüllen
  • Knoblauchstücke einige Minuten kochen lassen
  • Dann Stücke aus dem Sud herausfiltern
  • Befallenen Baum mit dem Knoblauchsud ganzheitlich besprühen
  • Behandlung mehrmals wiederholen

Neemöl

Neemöl ist ein biologisches, aber dennoch sehr starkes Mittel gegen Parasiten. Das Öl stammt ursprünglich aus Asien und hat sich dort schon seit langer Zeit als potentes Hausmittel gegen Schädlinge etabliert. Deshalb lassen sich mit diesem die Blattläuse ohne Probleme entfernen. Das pure Neemöl ist jedoch sehr streng, deshalb muss dieses vor der Benutzung verdünnt werden.

  • 5 ml Neemöl mit 1 Liter Wasser vermischen
  • Baum großflächig damit besprühen
  • Behandlung nach einigen Tagen wiederholen
  • Öl nie direkt auf das Pflanzsubstrat sprühen

Vorbeugen

Um einem Befall vorzubeugen, sollten die Kirschbäume sehr aufmerksam beobachtet und sorgfältig gepflegt werden. Je früher die Kolonie mit den Parasiten entdeckt wird, desto effektiver lässt sich diese unterbinden. Durch den Einsatz von natürlichen Fressfeinden lässt sich ein Befall mit der Kirschblattlaus im Garten nachhaltig verhindern. Dafür sollte dieser möglichst naturnah angelegt werden, um Insekten und Vögeln geeignete Lebensräume anzubieten. Sehr hilfreich ist eine große Pflanzenvielfalt im Gartenbereich, mit diversen Mischkulturen. Außerdem spielen auch die Düngergaben eine wichtige Rolle beim Befall mit Blattläusen, denn die Auswahl des Düngemittels kann diese Plagegeister durchaus fördern.

  • Triebe und Blätter regelmäßig untersuchen
  • Ab Ausbruch der Knospen beginnen
  • Zur Blütezeit sind Bäume besonders gefährdet
  • Fressfeinde durch Fliegenkästen, Insektenhotels und Totholzecken anlocken
  • Brutplätze und Rückzugsmöglichkeiten für Vögel anbieten
  • Auf übermäßige Düngergaben mit Stickstoff besser verzichten
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Pflanzenschädlinge

Zum Thema Pflanzenschädlinge

Scroll Up