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Zigarrenbaum, Bohnenbaum – Pflege des Trompetenbaums

Trompetenbaum Blüten

Der Trompetenbaum gehört zu den wenigen blühenden Laubbäumen, die ihre Blüten erst im Hochsommer entfalten. Die Trompetenbäume, botanisch Catalpa, treiben erst relativ spät im Frühjahr aus, dafür überraschen sie mit ihren bis zu 30 cm langen Blütenrispen, die sich endständig an den Zweigen bilden. Auch die Früchte des Baumes wirken recht exotisch, wenn sie wie lange Bohnenschoten oder dünne Zigarren aus der Baumkrone herabhängen. Daher stammt auch der Name Bohnenbaum oder Zigarrenbaum. Der Trompetenbaum gehört zu den mittelgroßen Bäumen, die eine Wuchshöhe von bis zu 18 Metern erreichen.

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Kurzer Steckbrief

  • botanischer Name: Catalpa
  • andere Namen: Trompetenbaum, Zigarrenbau, Bohnenbaum, Beamtenbaum, Katalpa
  • gehört in die Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)
  • Wuchshöhe: 15 bis 18 Meter
  • Wuchsform: baumförmig mit verholzendem Stamm
  • Blätter: einfach, herzförmig mit gewelltem Blattrand
  • Blüte: Juni/Juli, trompetenförmig, bis über 15 cm Länge
  • Frucht: lange, dünne Früchte, grün, bohnenschotenförmig

Arten und Vorkommen

Der Trompetenbaum, auch Zigarren- oder Bohnenbaum genannt, kommt in den gemäßigten Gebieten der Erde vor. Einige Arten sowie deren Hybriden werden als dekorative Bäume in Parks oder Hausgärten kultiviert. Die häufigsten Arten, die gut in unseren Gärten wachsen, sind:

  • Catalpa bignonioides (Großkroniger Trompetenbaum, Gewöhnlicher Trompetenbaum): sehr schnellwüchsige Art mit breiter, ausladender Krone, Jahreszuwachs 30 cm, Wuchshöhe 10 bis 15 m
  • Catalpa bungei (Kugel-Trompetenbaum): stammt aus China, sehr häufig als Hochstamm erhältlich, grüngelbe Blüten, etwas kleinere Blätter als C. bignonioides, starkwüchsige Krone
  • Catalpa speciosa (Prächtiger Trompetenbaum, Riesen-Trompetenbaum): vorwiegend in den USA heimisch, wächst schnell und bildet eine sehr ausladende Krone
  • diverse Hybride: wie Catalpa x erubescens (aus Kreuzungen von C. ovata und C. bignonioides)
Tipp:

Trotz Namensgleichheit darf der Trompetenbaum nicht mit der Engelstrompete, botanisch Brugmansia (häufig als Trompetenbaum bezeichnet), verwechselt werden. Es handelt sich hier um zwei völlig verschiedene Pflanzenfamilien.

Pflege-Anleitung

Zigarrenbaum

Im folgenden finden Sie eine Anleitung zur Haltung des Trompetenbaums.

Standort

Der Trompetenbaum benötigt eine exponierte Stelle im Garten und darf dabei sowohl vollsonnig wie auch leicht beschattet stehen. Der starkwüchsige Baum benötigt für ein gutes Wachstum einen frischen, nährstoffreichen Boden, der ausreichende Mengen Wasser speichern kann. Die herzförmige Wurzel breitet sich stark aus, sodass sie sowohl in der Tiefe als auch in der Breite genügend Platz benötigt. Tiefgründige, humose Böden sind daher ideal. Der Baum sollte nicht zu nah an eine Hauswand, Garage, Mauer oder Grundstücksgrenze gepflanzt werden, da er sich im Laufe der Zeit sehr stark ausbreiten kann.  

  • Lichtbedarf: vollsonnig bis heller Halbschatten
  • windgeschützt
  • Boden: frisch und fruchtbar
  • stadtklimafest
  • bedingt trockenheitsverträglich

Pflanzen

Neben der Pflanzung an einen geschützten Standort ins Freiland eignet sich der Zigarrenbaum auch für die Kübelpflanzung. Zumindest Jungpflanzen können deshalb problemlos auch auf dem Balkon oder der Terrasse kultiviert werden. Ab etwa 10 Jahren kann das aparte Gehölz seine Wurzeln besser im Gartenboden ausbreiten und sollte deshalb lieber ausgepflanzt werden.

  • Zeitpunkt: zeitiges Frühjahr
  • Pflanzloch: mindestens doppelte Wurzelballengröße
  • bei zu schweren Böden etwas Humus und Sand einarbeiten
  • zu sandige Böden mit Humus oder reifem Kompost mischen
  • bei Hochstämmen zwei bis drei dicke Rundhölzer mit einpflanzen
  • Baum mit dicken Sisalseilen befestigen
  • gut angießen
  • in den nächsten Monaten Erde immer leicht feucht halten
Tipp:

Ist es zum Pflanzzeitpunkt bereits recht warm oder die Sonne scheint sehr intensiv, muss der Baum vor Verdunstung geschützt werden. Dies geschieht am besten, indem etwa ein Drittel der Krone eingekürzt wird.

Gießen

Da der Bohnenbaum sehr viel Wasser benötigt, ist ein frischer, humoser Boden ideal. Je humoser das Erdreich ist, umso besser kann es das Wasser speichern. Staunässe muss jedoch unbedingt vermieden werden. Das Gehölz verträgt etwas Trockenheit besser als zu nasse Wurzeln. Da sein herzförmiges Wurzelwerk recht tief ins Erdreich ragt, sollte er auf etwas trockeneren Böden immer sehr durchdringend gegossen werden, sobald für längere Zeit keine ausgiebigen Niederschlagsmengen zu verzeichnen sind. Ein guter Zeitpunkt zu gießen sind die frühen Morgenstunden. So kann der Boden während des Tages gut abtrocknen.

Düngen

Catalpa liebt einen humosen, nährstoffreichen Boden. Bei zu geringer Nährstoffkonzentration wird das Gehölz recht schnell anfällig für diverse Pilzerkrankungen. Deshalb sollte bereits ab April mit dem Düngen begonnen werden. Gut eignet sich reifer Kompost aus dem eigenen Garten. Er bietet nicht nur Nährstoffe, die langsam freigesetzt werden, sondern auch gute Wasserspeicherkapazität. Alternativ kann auch ein Langzeitdünger wie Hornspäne oder Hornmehl im Frühjahr eingesetzt werden. Im Frühsommer ist dann noch einmal eine Düngung mit organisch-mineralischem Volldünger notwendig. Ab August sollte nicht mehr gedüngt werden, da der Baum sonst möglicherweise noch einmal einen Wachstumsschub bekommt. Diese späten Triebe können vor dem Winter nicht mehr ausreichend verholzen und sind damit anfällig für Frostschäden.

Schneiden

Bohnenbaum

Trompetenbäume entwickeln sich am schönsten, wenn sie nicht beschnitten werden. Mit zunehmendem Alter bildet sich eine sehr ausladende, leicht überhängende Krone, die dem Gehölz einen ganz besonderen Charme verleiht. Wer also genügend Platz in seinem Garten hat, sollte daher nur gelegentlich totes oder krankes Holz entfernen und sich den Zigarrenbaum ansonsten frei entfalten lassen. Überall da, wo dies nicht möglich ist, muss er alle zwei Jahre verschnitten werden. Ein behutsamer und regelmäßiger Schnitt hat den Vorteil, dass die Krone nicht verkahlt und zudem Erkrankungen (Pilzerkrankungen) vorgebeugt wird.

  • Zeitpunkt: März
  • alle abgestorbenen und kranken Triebe schneiden
  • alle sich kreuzenden Triebe entfernen
  • zum Eindämmen des Wachstums alle zwei Jahre einen radikaleren Schnitt durchführen
  • etwa ein Drittel der Zweiglänge einkürzen
  • immer über einem nach außen gerichteten Auge schneiden

Hochstämme schneiden

Bei Trompetenbäumen, die als Hochstamm gezogen werden, verkahlt möglicherweise die kugelige Krone, wenn diese nicht geschnitten wird. Schneiden Sie frisch gepflanzte Kugeltrompetenbäume im Frühjahr (März) bis zu 30% über der Veredelungsstelle zurück und achten beim Schnitt auf die Formerhaltung. Die Baumkrone treibt danach üppiger und auch gleichmäßiger aus. Der Katalpa verträgt radikale Rückschnitte im Kronenbereich gut, auch wenn diese Maßnahme nur selten in der Praxis angewendet wird. Beim Schnitt darf niemals bis an die Veredelungsstelle zurückgeschnitten werden. Die Krone ist nur auf den Stamm aufgepfropft, sodass sie nicht wieder nachwachsen kann. Mindestens ein bis zwei Augen müssen also unbedingt stehen bleiben. Triebe, die aus dem Stamm wachsen, gehören nicht zum eigentlichen Trompetenbaum, sondern zur robusten und meist schnell wachsenden Unterlage. Werden diese Äste nicht zeitig stammnah geschnitten, überwuchern und verdrängen sie mit der Zeit die veredelte Krone, sodass diese im Extremfall sogar von der unteren Pflanze abgestoßen werden kann.

Vermehren

Trompetenbäume, und zwar nur die normalen Bäume, können durch Aussaat der Samen oder Stecklinge vermehrt werden. Kugel-Trompetenbäume sind auf einen Stamm veredelt. Ein Steckling dieser Sorten besteht meist aus der aufgepfropften Zwergform Catalpa bignonioides ‚Nana‘ und entwickelt sich daher zu einer völlig anderen Pflanzenform.

Anzucht aus Samen

Ältere Bohnenbäume treiben Blüten, die nach der Befruchtung Samen in langen, bohnenförmige Früchte bilden. Diese Samen können zur Vermehrung gesammelt und ausgesät werden.

  • Zeitpunkt für die Aussaat: Frühjahr (theoretisch ganzjährig möglich)
  • Samen in zimmerwarmem Wasser einweichen (24 Stunden)
  • auf feuchte Anzuchterde oder Kakteenerde legen
  • mit etwas feinem Sand bedecken
  • Temperatur: 18 bis 23 Grad
  • auf die halbschattige Fensterbank stellen
  • Keimdauer: 5 bis 8 Wochen
  • Gefäß mit durchsichtigem Becher abdecken oder in Gefrierbeutel stellen
  • regelmäßig lüften
  • Keimlinge mit kräftigem Wuchs ab dem ersten echten Blattpaar vereinzeln
  • schwache Exemplare aussortieren

Vermehren aus Stecklingen

Triebspitzen können auch zur Stecklingsvermehrung des Trompetenbaumes herangezogen werden.

  • Zeitpunkt: Frühsommer
  • leicht verholzte Triebspitze schneiden
  • Länge: etwa 10 cm
  • untere Blätter entfernen
  • übrig bleiben maximal fünf Blätter
  • Rinde im unteren Bereich leicht abschaben
  • in feuchte Anzuchterde oder Kakteenerde stecken
  • kann zum Schutz vor Verdunstung in Gefrierbeutel gestellt werden
  • täglich lüften
  • an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen
  • Temperatur: 16-20 Grad
  • es kann einige Wochen dauern, bis der Steckling wurzelt

Überwintern

Catalpa

Während eingewachsene Exemplare den Winter in gemäßigten Klimazonen problemlos überstehen und bis -25 Grad frostbeständig sind, ist das bei jungen Trompetenbäumen noch etwas anders. Sie reagieren manchmal noch empfindlich auf kühle Temperaturen, vor allem dann, wenn sie nicht windgeschützt stehen. Aus diesem Grund empfiehlt sich hier ein Winterschutz:

  • dicke Schicht Laub, Reisig oder Stroh über den Wurzelballen häufeln
  • Stamm mit Schilfmatte oder Jutevlies umwickeln
  • windige Standorte mit Folienzaun oder Vlies über der Krone schützen
Tipp:

Zwar treibt der Trompetenbaum erst recht spät im Frühjahr wieder neu aus, trotzdem reagieren die frischen Triebe etwas empfindlich auf späte Fröste im Frühjahr. Sind noch einmal Nachtfröste zu erwarten, wenn der Baum schon ausgetrieben hat, lohnt es sich, über Nacht eine Plane oder ein Vlies über die Krone zu stülpen.

Kübelpflanzen überwintern

Kübelpflanzen sollten nur dann im Freien überwintern, wenn ein windgeschützter Platz zur Verfügung steht. In Weinbaugebieten ist eine Freilandüberwinterung in der Regel unproblematisch. In Höhenlagen mit eisigen Winden und Dauerfrösten empfiehlt sich in der kalten Jahreszeit ein Standort in einem ungeheizten Wintergarten, Gewächshaus oder der Garage.

  • Erde mit Stroh oder Laub bedecken
  • Kübel auf „Füßchen“ oder eine dicke Styroporplatte stellen
  • mehrere Lagen Vlies oder Verpackungsfolie um den Topf wickeln
  • alternativ im Wintergarten oder der Garage überwintern
Tipp:

Eine warme Überwinterung verträgt der Trompetenbaum nur schlecht. In der beheizten Wohnung treibt das Gehölz im Winter wieder neu aus. Dann fehlt ihm das Licht, sodass neue Triebe sehr lang und dünn werden.

Krankheiten und Schädlinge

An Schädlingen kommen gelegentlich Raupen oder Blattläuse vor, die aber problemlos zu bekämpfen sind. Schwieriger sind verschiedene Pilzerkrankungen zu behandeln. Neben Mehltau kommt auch die Verticillium-Welke vor, eine Pilzerkrankung, die fast den sicheren Tod des Trompetenbaumes bedeutet. Häufig tritt er nach einer Stresssituation auf. Dazu gehört Trockenheit, ungeeigneter Boden, zu feuchter Standort oder unzureichende Nährstoffversorgung.

Mehltau

Stimmen die äußeren Bedingungen am Standort nicht, kann Mehltau auftreten. Dies ist häufig nach einem sehr nassen und kalten Frühjahr der Fall. Echter Mehltau sitzt als Ektoparasit auf den Blättern und ist leicht am gräulichen Fadengeflecht erkennbar. Der Pilz dringt durch die Blätter ins Innere des Trompetenbaumes ein.

Maßnahmen:

  • erkrankte Triebe schneiden
  • im Hausmüll und nicht auf dem Kompost entsorgen
  • Laub zusammenrechen und entsorgen
  • weitere Ausbreitung mit Fungizid eindämmen
  • in den meisten Fällen nicht lebensbedrohlich

Vorbeugung:

  • nur morgens gießen
  • Krone etwas auslichten, damit die Feuchtigkeit besser verdunsten kann
  • organisch-mineralische Kombinationsdünger zwischen Frühjahr und Sommer einsetzen

Ist schon mehrfach Mehltau im Garten aufgetreten, sollte beim Kauf eines Trompetenbaumes möglicherweise im Gartenfachmarkt nachgefragt werden, ob es resistente Sorten gibt oder welche vorbeugenden Maßnahmen (wie Spritzen mit kupferhaltigem Fungizid) Wirkung zeigen.

Verticillium-Welke

Bei der Verticillium-Welke handelt es sich um eine für den Trompetenbaum lebensbedrohliche Pilzerkrankung. Seine Blätter färben sich gelb und kräuseln sich, häufig sterben nur einzelne Triebe komplett ab, alle übrigen bleiben zunächst grün. Der Pilz dringt in die Leitungsbahnen des Baumes ein und verstopft diese, sodass Wasser- und Nährstofftransport unterbrochen werden. Der Pilz kann nur sehr schwer bekämpft werden. Bei leichten Infektionen müssen so früh wie möglich alle betroffenen Triebe bis ins gesunde Holz geschnitten werden. Das Schnittholz darf nicht auf den Kompost, sondern müssen im Hausmüll entsorgt werden. Andernfalls infizieren sich möglicherweise auch andere Bäume.

Vorbeugung:

  • für ausreichende Mengen an Nährstoffen im Boden sorgen
  • bei schweren Böden alle vier Jahre Wurzeln belüften
  • regelmäßig gießen
  • Schnitte nur mit sehr scharfen und sauberen (desinfizierten) Werkzeugen durchführen
  • Schnittflächen so klein wie möglich halten
  • nur an regenfreien, warmen Tagen schneiden

Fazit

Das Beste am imposant blühenden Trompetenbaum ist, dass der Gärtner keine speziellen Fachkenntnisse benötigt, um ihn in seinem Garten zu kultivieren. Wird auf gute Bewässerung und ausreichende Nährstoffgaben geachtet, können auch unerfahrene Hobbygärtner den Baum jedes Jahr auf ein Neues zur üppigen Blüte animieren und dauerhaft Freude an ihrem Gehölz haben. Wichtig sind ausreichende Wassermengen und eine gelegentliche Düngung, um dem Baum gesund und vital zu halten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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