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Clematis armandii – Pflege-Anleitung und immergrüne Sorten

clematis armandii

Die Clematis armandii ist die Clematis, die den stärksten Duft aller Clematisarten verströmt. Die Blüten der Immergrünen Waldrebe wachsen in Blütentrauben über Wochen hinweg an der zarten Kletterpflanze. Die Knospen bilden sich bereits im zeitigen Frühjahr, ab Ende März beginnt diese Clematis (bei guten Witterungsbedingungen), ihre Blüten zu öffnen. Die Armands Waldrebe ist eine immergrüne Kletterpflanze mit einem kräftigen Wuchs, die zudem als unempfindlich gegenüber der gefürchteten Clematis-Welke gilt. Bis auf ein paar Besonderheiten, die bei der Kultivierung zu beachten sind, ist die Clematis armandii wenig pflegeintensiv.

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Kurzer Steckbrief

  • botanischer Name: Clematis armandii
  • andere Namen: Immergrüne Waldrebe, Immergrüne Clematis, Armands Waldrebe
  • gehört in die Familie der Hahnenfußgewächse
  • immergrüne Kletterpflanze
  • im Alter verholzend
  • Blätter: länglich lanzettförmig, auffällig ledrig
  • Blüten: stern- oder schalenförmig, weiß
  • Blütezeit: März bis Mai

Vorkommen

Die Armands Waldrebe kommt ursprünglich aus dem nördlichen Myanmar und China und wurde bereits im 19. Jahrhundert von dem Pflanzensammler Ernest Wilson in England eingeführt, nachdem dieser die Pflanze in China entdeckte. Die Gattung Armandii ist nach dem Missionar J.P. Armand David benannt, der durch China reiste, um seltene Pflanzen zu sammeln.

Standort

clematis armandii Strauch

Die Immergrüne Waldrebe bevorzugt einen sonnigen Standort, an dem sie kletternd spielend eine Wuchshöhe von drei bis fünf Metern erreicht. Sie ist die perfekte Pflanze, um wohlduftende Akzente an Terrassen, Pergolen oder auch Zäunen zu setzen. Die Clematis armandii gedeiht am besten auf humosem Boden, der das Wasser zwar gut speichern kann, jedoch nicht zu Staunässe neigt. Zudem ist es wichtig, dass der Standort gut belüftet ist, damit die Blätter nach einem Regenguss schnell abtrocknen können. Kalte, zugige Stellen sind unbedingt zu vermeiden. Es schadet zudem nicht, wenn die Armands Waldrebe ein wenig vor Regen geschützt steht.

  • Lichtbedarf: sonnig
  • Südlagen eignen sich perfekt
  • am liebsten sechs Stunden Sonne pro Tag
  • Boden: humos und nährstoffreich
  • neutral oder leicht alkalisch
  • durchlässig
  • gut belüftet ohne kalte Zugluft
  • an geschützten Standorten immergrün

Kühle Wurzeln

Bei der Waldrebe gilt eine wichtige Regel: Die Blüten möchten die Sonne, die Wurzeln benötigen Schatten. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet, dem Wald, klettern die langen Triebe aus dem Schatten des Waldbodens nach oben ins Licht. Um der Clematis armandii diese Bedingungen zu bieten, gibt es viele gärtnerische oder dekorative Möglichkeiten. Zu den Füßen der Waldrebe kann beispielsweise das Tränende Herz, eine Rose, Purpurglöckchen oder auch die Akelei wunderschöne Akzente setzen und gleichzeitig die Wurzeln beschatten. Alternativ sind auch Steine zum Hitzeschutz der Wurzeln geeignet. Die Pflanze sollte bis zu einer Höhe von etwa 40 Zentimetern über dem Erdboden beschattet sein.

Pflanzen

Beste Pflanzzeit für die Clematis armandii ist der späte Sommer oder frühe Herbst. So steht der aparten Kletterpflanze noch genügend Wärme im Boden zur Verfügung, um gut anzuwachsen. Nur eine gut eingewachsene Waldrebe übersteht die Fröste im Winter schadlos. Es empfiehlt sich, die Immergrüne Waldrebe mit einem größeren Wurzelballen zu kaufen. Diese größeren und älteren Pflanzen wachsen besser an und sind weniger empfindlich als solche in den üblichen 10-cm-Töpfen. Zwar sind größere Exemplare vergleichsweise teuer, die Investition lohnt aber. Stehen in der Nachbarschaft sehr wuchsfreudige Stauden oder Sträucher, ist eine Wurzelsperre zum Schutz der Wurzeln der Armands Waldrebe notwendig.

  • Pflanzzeit: Frühjahr bis August
  • eventuell im Vorfeld ein Rankgitter anbringen
  • Boden vorbereiten
  • sehr saure Böden mit etwas Kalk vermischen
  • alternativ Holzasche verwenden
  • Erdreich auf einer Fläche von 50 x 50 cm gut auflockern
  • schwere Böden mit Sand und reifem Kompost mischen
  • eventuell Drainage aus Kies oder Sand anlegen
  • sandige oder magere Böden mit Humus oder Kompost versetzen
  • Pflanzloch: mindestens doppelte Ballengröße und -tiefe
  • Einpflanztiefe: tiefer als im Topf
  • das erste Blattpaar (oder Augen) müssen knapp unter Erdniveau liegen
  • leicht schräg zur Kletterhilfe hin einpflanzen
  • – als Wurzelschutz eignet sich Teichfolie
  • alternativ kann auch ein großer Blumentopf (ohne Boden) benutzt werden
  • Pflanzloch mit Humus oder Kompost auffüllen
  • während der ersten Wochen sollte wöchentlich gegossen werden
Tipp:

Seien Sie immer sehr vorsichtig, wenn Sie die Clematis aus ihrem Topf ziehen und einpflanzen. Die Triebe brechen sehr leicht ab.

Kletterhilfe

immergrüne clematis armandii

Die Immergrüne Clematis bildet zum Klettern Blattranken, die sich wie Bohnen um geeignete Unterlagen winden. Deshalb ist in der Regel eine Rankhilfe für die Pflanze notwendig. An einem guten Standort klettert die Pflanze später problemlos auch selbstständig. Finden die jungen Triebe der Waldrebe jedoch nichts, um das sie sich winden können, hören sie auf zu wachsen. Selbst dünne Schnüre reichen aus, damit sich die Triebe festhalten können. Dicke Stäbe eignen sich jedoch genauso wenig wie Obelisken oder andere glatte Oberflächen. Wichtig zum Klettern ist die Dicke der Streben. Diese dürfen maximal einen Zentimeter Durchmesser haben, damit die Blattranken sich noch festhalten können.

  • Drahtschnüre
  • Angelschnüre
  • dünne Zweige
  • Maschendrahtzaun
  • Spaliere
Tipp:

Bei Spalieren, die sehr weit auseinander stehende Streben haben, müssen Hilfsstreben eingezogen werden. Dazu eignen sich Bindfäden oder Angelschnüre perfekt.

Gießen

Alle Clematisarten sind durstige Pflanzen, deshalb benötigen sie eine regelmäßige Bewässerung. Während der Blüte und durch den Sommer sollten sie nicht stark austrocknen. Frisch gepflanzte Waldreben müssen in den ersten Wochen mindestens einmal die Woche gegossen werden, damit die Pflanzen gut einwachsen. Damit sich die Feuchtigkeit besser im Boden hält, empfiehlt es sich, den Boden zu mulchen. Allerdings sollte der Mulch etwas Abstand zu den Trieben haben, die aus dem Boden wachsen. Ein Radius von etwa 10 cm reicht dazu aus.

Düngen

Frisch gepflanzte Immergrüne Waldreben benötigen im ersten Jahr nach der Pflanzung keinen zusätzlichen Dünger, insofern sie mit einer guten Portion Kompost versehen wurden. Ab dem zweiten Jahr sollte jeweils im Frühjahr etwas Kompost oder Langzeitdünger wie Hornmehl oder Hornspäne in den Boden eingearbeitet werden. Rein organischer Dünger liefert über einen Zeitraum von etwa sechs Monaten Nährstoffe für die Armands Clematis. Deshalb reicht ein einmaliges Düngen im Frühjahr aus. Wer herkömmliche Blumendünger verwendet, sollte beim Kauf darauf achten, dass der Dünger einen niedrigen Stickstoffgehalt hat (beispielsweise NPK von 5/10/10). Gedüngt wird nach Anleitung im monatlichen Rhythmus. Ab August wird die Düngung bis ins kommende Frühjahr eingestellt.

Schneiden

Um die Armands Clematis über Jahre kräftig und vital zu halten, ist eine gelegentliche Kontrolle der Pflanze notwendig. Werden verletzte, kranke und welke Triebe frühzeitig erkannt und herausgenommen, reduziert sich das Risiko auf Erkrankungen. Geschnitten wird immer an einem warmen, bewölkten aber trockenen Tag, damit die Wunden schnell abtrocknen können. Die Clematis armandii bildet ihre Blütenknospen bereits im Vorjahr und blüht an den einjährigen Trieben. Deshalb wird sie nicht im Herbst, sondern direkt nach der Blüte geschnitten, um die Pracht nicht unnötig zu schmälern. Das Ziel des Schnittes ist es, zum einen die Wuchshöhe der Clematis einzuschränken, zum anderen mittlerweile blühfaule Ranken herauszunehmen, um Platz für kräftige Jungtriebe zu schaffen.

  • Jungpflanzen nur verhalten schneiden, damit sie sich mehr verzweigen
  • im Vorjahr gepflanzte Clematis: im Frühjahr bis über das erste Paar gesunder Knospen kürzen
  • ältere Pflanzen benötigen einen etwas stärkeren Schnitt
  • sehr hohe Pflanzen bis auf etwa 2 Meter zurückschneiden
  • mittelgroße Pflanzen um etwa 1/3 kürzen
  • lange, unverzweigte Triebe um 2/3 einkürzen
  • alle drei bis vier Jahre einen alten Trieb bodennah schneiden
  • das fördert den Austrieb junger, vitaler Triebe

Vermehren

Die Immergrüne Waldrebe lässt sich sowohl durch Samen als auch durch Stecklinge und Absenker vermehren.

Samen

Da die Samen nicht lange keimfähig sind, sollten sie so früh wie möglich ausgesät werden. Einige Hybriden bilden keine Samen oder erzeugen nur unschöne, schwache Jungpflanzen. Einen Versuch ist es trotzdem Wert.

  • Substrat: Kakteenerde oder Anzuchterde
  • leicht anfeuchten
  • 1 bis 3 Samen pro Topf einlegen
  • leicht andrücken
  • mit einer feinen Schicht Sand bedecken
  • warm und hell aufstellen (keine direkte Sonne)
  • mit Glasscheibe oder Plastiktüte abdecken
  • gelegentlich lüften
  • nach dem Keimen die Tüte entfernen
  • ab der Bildung des ersten Blattpaares in einzelne Töpfe pikieren

Stecklinge

Die beste Zeit zum Schneiden von Stecklingen ist zwischen April und Juni. Geschnitten werden gesunde, kräftige Triebe, die bereits verholzt sind.

  • Länge: etwa 10 bis 15 cm
  • Substrat: Kakteenerde oder Anzuchterde
  • untere Blätter entfernen
  • Rinde unten auf etwa 2 cm abschaben
  • in feuchtes Substrat stecken
  • Triebspitze abschneiden (sorgt für bessere Verzweigung)
  • hell aufstellen (ohne direkte Sonne)
  • Substrat immer leicht feucht halten

Absenker

Die Armands Waldrebe lässt sich auch ganz einfach über Absenker vermehren. Bei dieser Methode besteht nur wenig Gefahr, dass der Steckling abstirbt, da er für die erste Zeit an der Mutterpflanze verbleibt.

  • Zeitpunkt: Frühjahr bis Frühsommer
  • kräftigen, weichen Trieb aussuchen
  • von der Kletterhilfe lösen
  • untere Blätter entfernen
  • Trieb nach unten biegen
  • ebenerdig in Topf mit feuchter Anzuchterde lenken
  • Trieb nur flach eingraben
  • mit Stein oder Metallhaken fixieren
  • Ende des abgeleiteten Triebs mit einem Stab stützen
  • stets leicht feucht halten
clematis armandii

Am besten bleibt der Ableger bis zum nächsten Frühjahr an der Mutterpflanze. Der Topf wird dazu einfach in den Boden versenkt und gut mit Reisig vor Frösten geschützt. Nehmen Sie im Frühjahr den Ballen des Ablegers vorsichtig aus dem Topf und prüfen, ob dieser gut durchwurzelt ist. Ist das der Fall, kann er von der Mutterpflanze getrennt und in einen Blumentopf mit humosem Substrat gepflanzt werden. Sonst verbleibt er einfach noch ein bisschen länger an der Mutterpflanze.

Überwintern

Die Clematis aus der Armandii-Gruppe zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie besser frostresistent sind als andere immergrüne Clematisarten. Trotzdem empfehlen sich ein windgeschützter Standort und ein zusätzlicher Schutz für die kalte Jahreszeit. Da die Immergrüne Waldrebe auch im Winter ihre Blätter behält, ist es sehr wichtig, dass der Pflanze genug Licht zur Verfügung steht und sie in trockenen Zeiten gegossen wird.

  • Boden mit Reisig auslegen
  • alternativ ein paar große Steine auf den Boden legen (speichern die Wärme)

Besondere Sorten

Im Gegensatz zu manch anderer Clematissorte ist die Blüte der Clematis armandii sehr einfach und wirkt immer noch wie eine Wildblume. Alle Sorten der Immergrünen Waldrebe sind sehr filigran und wirken dadurch romantisch. Es gibt eine Vielzahl an Varietäten, die jedoch vorzugsweise in der chinesischen Medizin eingesetzt werden. Für die Gartenkultur eignen sich:

  • ‚Apple Blossom‘: die weiße, sternförmige Blüte (4-6 cm) hat einen zarten Stich ins Rosafarbene
  • ‚Hendersonii Rubra‘: hellrosa Blüten
  • ‚Little White Charm‘: reinweiße Blüte (4-5 cm) mit langen, sehr schmalen Blütenblättern, für milde Lagen, bis -5 Grad winterhart
  • ‚Snowdrift‘: etwas breitere Blütenblätter, winterhart bis -12 Grad

Krankheiten

Die Clematis armandii ist zwar nicht besonders empfänglich für die Clematis-Welke, sie kann aber trotzdem vorkommen. Bei der Clematis-Welke wird zwischen zwei Pilzerkrankungen unterschieden:

Phoma-Clematiswelke

Sie ist an Verfärbungen auf der Blattunterseite zu erkennen. Standorte, an denen die Luft nicht zirkulieren kann, machen die Clematis anfällig. Deshalb sollte die Immergrüne Waldrebe etwas regengeschützt, aber gut belüftet gepflanzt werden. Eine gelegentliche Auslichtung der Triebe sorgt für zusätzliche Durchlüftung. Bei den ersten Symptomen sollten befallene Pflanzenteile abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden.

Fusarium-Clematiswelke

Der Pilz dringt durch Verletzungen an den Trieben ein und schädigt die Pflanze im Inneren schwerwiegend. Die Fusarium-Welke ist sehr gefährlich für die Waldrebe, denn nicht einmal Fungizide helfen. Deshalb müssen infizierte Pflanzen so früh wie möglich bodennah abgeschnitten werden, bevor der Pilz bis in die unteren Pflanzenteile gelangt. Das etwas tiefere Einpflanzen sowie eine regelmäßige Bewässerung und Düngung reduzieren das Risiko, dass die Pflanze erkrankt oder bei einer Infektion stirbt.

Fazit

Die Clematis armandii ist eine wunderbare Kletterpflanze, die sich mit ihren einfachen, weißen Blüten wunderbar in jeden Garten integriert. Bis auf einen geschützten Standort stellen sie keine großen Anforderungen und machen auch nicht viel Arbeit. Besonders schön wirken sie zusammen mit rosafarbenen Buschrosen, die die schlichte Eleganz der Waldrebe unterstreichen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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