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Ist die Buntnessel winterhart? 6 Tipps zum Überwintern

Buntnesseln beeindrucken vor allem mit attraktiven Blattfarben und -formen und einer großen Sortenvielfalt. Ihr Erscheinungsbild sorgt für einen spektakulären Auftritt als Kübel- oder Zimmerpflanze, denn sie sind nicht winterhart.

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Winterhart oder nicht?

Ursprünglich stammt die Buntnessel aus Regionen, in denen deutlich wärmere Temperaturen vorherrschen. Die klimatischen Bedingungen hierzulande sind für diese Pflanzen demzufolge nicht optimal, es ist viel zu kalt. Dazu muss es nicht einmal frostig sein, bereits herbstliche Temperaturen können irreparable Schäden verursachen. Frost ist in der Regel tödlich für die Buntnessel.

Entstandene Frostschäden lassen sich auch nicht mehr korrigieren oder reparieren. Ausgepflanzt im Beet wachsen Buntnesseln nur einjährig. Allerdings können die Pflanzen auch ausgegraben und den Winter über in Kübel gepflanzt werden. Im Kübel oder als Zimmerpflanze können sie dann bei entsprechender Überwinterung und richtiger Pflege mehrjährig gehalten werden und sich zu, etwa 80 cm hohen strauchartigen Gewächsen entwickeln.

Den Sommer über können diese Schmuckstücke problemlos im Freien stehen, müssen aber rechtzeitig wieder eingeräumt werden.

Überwinterung vorbereiten

Um diese Pflanzen gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen, sind einige Vorbereitungen vonnöten. Die beginnen bereits im August.

  • ab Ende August das Düngen einstellen
  • erst im März wieder damit beginnen
  • ebenfalls im August die Blütenstände im Ansatz abschneiden
  • keine unnötige Kraft für die Bildung von Samen geht verloren
  • Pflanzen, die im Sommer im Freien standen, auszuputzen
  • kann möglichen Pilzkrankheiten vorbeugen
  • alle welken, abgestorbenen oder kranken Pflanzenteile entfernen
  • die Buntnessel auf Schädlinge kontrollieren

Falls ein Schädlingsbefall vorliegt, sollte er noch vor dem Einräumen ins Winterquartier beseitigt werden. Teilweise kann es sinnvoll sein, die Pflanze zusätzlich um etwa zwei Drittel zurückzuschneiden. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Platz im Winterquartier begrenzt ist.

Zeit zum Einräumen

Da die Buntnessel schon auf kühlere Temperaturen empfindlich reagiert, sollte man mit dem Einräumen nicht zu lange warten. Auf keinen Fall bis zum ersten Frost. Spätestens, wenn sich die Temperaturen der 15-Grad-Marke nähern, ist es Zeit für den Umzug ins Winterquartier. Fallen sie dauerhaft darunter, stellt die Pflanze das Wachstum ein. Die Folge sind welke Blätter bis hin zu Blattfall. Es spricht allerdings nichts dagegen, die Buntnessel schon deutlich früher ins Haus zu holen.

Buntnessel - Coleus blumei - Solenostemon scutellarioides - Plectranthus scutellarioides

Pflege im Winterquartier

Als Winterquartier sind in der Regel alle Räumlichkeiten geeignet, die vor allem hell und mindestens 15 Grad warm sind. Kälter sollte es nicht werden. Ein sonniges Fensterbrett eignet sich sehr gut, insbesondere in Bezug auf die Lichtausbeute.

  • Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad optimal
  • in beheizten Räumen für ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit sorgen
  • durch Besprühen der Pflanze alle zwei bis drei Tage
  • oder das Aufstellen von Luftbefeuchtern
  • im Winter nur sehr sparsam gießen
  • Substrat sollte nicht komplett austrocknen
  • Gießmenge und -häufigkeit abhängig von vorherrschenden Temperaturen
  • je kühler das Quartier, desto weniger gießen
  • bis zum Frühjahr nicht düngen
Tipp:

Das Winterquartier sollte aufgrund der eingeschränkten Lichtintensität während der kalten Jahreszeit nicht zu warm sein. Die Wärme würde den Stoffwechsel ankurbeln, die Buntnessel kann aber keine neuen Reservestoffe bilden, die sie für ein gesundes Wachstum benötigt.

Als Ableger überwintern

Eine gute Alternative für eine besonders platzsparende Überwinterung ist das Schneiden und Überwintern von Stecklingen. Das bietet sich auch für bereits stark verholzte und verkahlte Exemplare an, für die sich eine Überwinterung oft nicht mehr lohnt. Man schneidet ca. 10 cm lange belaubte, noch nicht verholzte Triebstücke ab. Bis auf das obere Blattpaar werden alle Blätter entfernt und die Stecklinge im Wasserglas bewurzelt. Nach erfolgter Bewurzelung in kleine Töpfe mit Anzuchterde pflanzen und den Winter über an einen kühlen und hellen Platz stellen. Die Pflege im Winter entspricht der ausgewachsener Pflanzen.

Fehler beim Überwintern

Im Winterquartier sollte für eine gute Belüftung gesorgt werden, ohne Zugluft zu verursachen. Ohne ausreichende Belüftung haben sowohl pilzliche als auch tierische Schädlinge wie Spinnmilben, Woll- und Schmierläuse leichtes Spiel. Sie treten vor allem bei zu trockener und warmer Heizungsluft im Winter auf. Auch zu dicht sollten die Pflanzen nicht stehen.

Des Weiteren sollte die Buntnessel nicht zu dunkel stehen, das hätte die Bildung langer, dünner, weicher und kraftloser Triebe sogenannter Geiltriebe zur Folge. Wird im Winter zu viel gegossen, besteht die Gefahr von Staunässe und Wurzelfäule. Auch Gießwasser, das sich in Untersetzern oder Übertöpfen sammelt, sollte zeitnah entfernt werden. Geschieht das nicht und der Ballen ist dauerhaft nass, verursacht das kalte Füße, was die Buntnessel übel nehmen könnte.

Tipp:

Im Idealfall nutzt man zum Gießen ausschließlich kalkarmes oder kalkfreies Wasser.

Autor Heim-Redaktion

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