Alte Holzdielen wie aufarbeiten?

Trolline

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Hallo miteinander,


ich habe schon die Suche im Forum bemüht, leider bin ich aber bislang nicht fündig geworden.


Wir haben uns gestern spontan entschlossen, im Wohnzimmer den Teppichboden raus zu reißen, da er nichts mehr war und ein heftiges Malheur passiert war. Der Teppichboden war noch von den Vorbesitzern.


Darunter liegen nun unbehandelte Holzdielen, könnte Fichte sein. Hier und da sind noch Reste von der Teppichbodenunterseite dran pappen geblieben, aber er war nicht darauf verklebt. Einige Farbreste vom Anstreichen sind auch stellenweise darauf und Ränder von Wasser, das darüber gegangen ist.


Ich gehe mal davon aus, dass wir den Boden abschleifen können, um den wieder aufzumöbeln.


Im Netz habe ich verschiedene Möglichkeiten gefunden, die Holzdielen danach zu behandeln, bin aber nun ratlos, was für uns geeignet sein könnte. Der Boden wird recht stark beansprucht: vier Kinder, drei Stubentiger und ein Zwergkaninchen, Wohn- und Essbereich. Wäre Laugen und Seifen etwas für uns, und wenn ja, mit welchen Produkten. Gefunden habe ich noch Informationen über Ölen, Wachsen, Lackieren bis hin zu Lackieren mit Schiffsbodenlack.


Ein neuer Bodenbelag ist derzeit finanziell nicht drin.


Welche Erfahrungen habt ihr gemacht.


Liebe Grüße
Trolline
 
  • M

    marsusmar

    Guest
    Wir hatten in einer Wohnung einen herrlichen Holzdielenboden frisch geschliffen und lackiert, das kann immer mal wiederholt werden und vor allem nass gewischt werden.

    Und mein GG hat neulich das Brett (Gegen Dreckrand und Druckflächen an der Wand, beim zusammenschieben allein) am Küchentisch lackiert mit sogenanntem Yachtlack und siehe, das passt jetzt perfekt zum lackierten Küchtentisch. Nächstes Jahr werden wir den auch neu schleifen der hat einige heftige Kratzer und einen Brandfleck und wie wir ihn wieder hinbekommen wissen wir ja jetzt.

    Anhang anzeigen 423133
     

    hemaru53

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    Gerade wenn Kinder im Haus sind würde ich nur ölen und wachsen.
    Macken im Holz können jederzeit zart angeschliffen und wieder geölt
    bzw. gewachst werden. Lackierte Böden müssen komplett geschliffen werden.
     
  • hemaru53

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    Ausserdem ist die Haptik und der Geruch beim geölten Boden viel angenehmet und gesünder. ...
     
  • Trolline

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    Gerade wenn Kinder im Haus sind würde ich nur ölen und wachsen.
    Macken im Holz können jederzeit zart angeschliffen und wieder geölt
    bzw. gewachst werden. Lackierte Böden müssen komplett geschliffen werden.

    Das hört sich sehr gut an. Ich lese gerade dazu einiges durch, mit nicht aushärtenden Öl und dann Wachs. Welche Produkte bzw. Anbieter könnt ihr empfehlen. Und bekommt man diese beim Holzhändler oder beim Farbenexperten?

    Liebe Grüße
    Trolline
     
    M

    marsusmar

    Guest
    Der Makler erzählte auch was von Bienenwachs, ich hätte aber nie gedacht das sowas so fest werden kann ohne lackiert zuwerden?
     
  • Dobifan

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    Ich plaudere mal so vor mich hin...

    Man unterscheidet geschlossenporige und offenporige Behandlungen von Holz.

    Mehrfach auf Nadelholz (NH) aufgetragener Lack bildet einen Film auf der Oberfläche, die Holzporen werden geschlossen und es entsteht eine dünne Kunststoffschicht über dem Holz. Die mechanische und Beständigkeit ist dabei von der Qualität des verwendeten Lackes abhängig.
    Allerdings: Wenn eine mechanische Einwirkung so hoch ist, dass eine Macke ins Holz gehauen wird, ist der Lack an dieser Stelle ebenfalls beschädigt. Das heißt, der Lack hätte hier feine Risse durch die Feuchtigkeit eindringen und den Lack im angrenzenden Bereich weiter schädigen und blind werden lassen kann.
    Die Vorteile eines lackierten Bodens sind die hohe Belastbarkeit, Flüssigkeiten können weggewischt werden und ziehen nicht in das Holz ein. (Hinterlassen i.d.Regel keine Flecken). Mechanische Bechädigungen sind aber optisch natürlich nicht schön und im Endeffekt nur zu beseitigen wenn der Boden erneut abgeschliffen und neu lackiert wird. In welchem Turnus das geschehen muss hängt natürlich von euren Ansprüchen und der Benutzung des Bodens ab.
    Kinder können da drauf rennen wie sie wollen, da passiert nichts. Auch nicht bei Kaninchen und Co. Aber Steinchen unter Schuhen z.B. oder hin und hergeschobene Möbel mit harten Kanten oder Füßen können! (nicht müssen) Kratzer hinterlassen.
    Im Allgemeinen also ein recht strapazierfähiger Boden.

    Offenporige Behandlungen von Holz sperren die Holzoberfläche nicht ab. Das heißt, dass du keine Kunststoffschicht auf dem Holz hast, sondern die Mittel die verwendet werden (Öle, Wachse) in das Holz einziehen, bis es an seiner Oberfläche gesättigt ist. Überschüsse dürfen nicht auf der Fläche verbleiben, da sie hier nicht trocknen würden und nur schmieren. Die Materialien bilden keinen Film aus.
    Das bedeutet im Klartext: Rotwein oder andere gefärbte Flüssigkeiten ziehen mitunter immer noch ein wenig in das Holz ein und können! (nicht müssen) Flecken hinterlassen. Das Hundepipi von unserem Welpen hat z.B. trotz sofortigem Wegwischen Flecken hinterlassen. Sind eure Kaninchen stubenrein? Kleckern eure Kids mit Essen oder Getränken? Auch Fettflecken sind möglich. Da müsst ihr hinterfragen wie eure Kids so drauf sind. Aber dennoch - mir ist mal ein Teller mit Chilli runtergefallen weil ich gestolpert bin. Ganz leichte Flecken sind dort auch im Holz.

    Außerdem ist die Beständigkeit von Ölen/Wachsen überhaupt nicht vergleichbar mit der von Lack. Die Oberfläche bekommt Laufspuren mit der Zeit. Die gute Nachricht: Nachölen hilft. Und vorher brauchst du nicht schleifen, reinigen genügt.

    Je nach Benutzung (Wohnzimmer, Flur) kann es sein, dass du mindestens einmal im Jahr die Fläche nachölen muss. (Vielleicht nicht unter der Couch aber sicher genutzten Flächen). Das lässt sich verringern wenn ihr nur auf Socken oder Hausschuhen lauft. Wenn ihr mit Straßenschuhen in der Wohnung lauft, geht das fixer.

    Also eigentlich geht beides... das eine ist pflegeintensiver die ganze Zeit über, das andere beudetet einen extremen Mehrauwand wenn denn dann doch mal bearbeitet werden muss.
     

    hemaru53

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    Bestens beschrieben:D

    wir haben im Haus Buche und Kiefer verlegt. Buche war zuerst gelackt
    (Plexiert). Nach einiger Zeit und vielen Kinderfüßen mussten wir abschleifen.
    Haben dann geölt und gewachst. Die Kiefer ebenfalls .
    Wie schon auch von dobifan beschrieben ist es wirklich kein Problem
    bei geölten Böden Schrammen, Flecken und Macken ohne großen Aufwand zu beseitigen. Abschleifen ist mit sehr viel mehr Arbeit verbunden
     

    Mr.Ditschy

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    Ein neuer Bodenbelag ist derzeit finanziell nicht drin.


    Hmm, wenn man aber alles mit einrechnet, könnte doch so mancher neuer Teppich/Laminat günstiger sein wie den vorhandenen Holzboden abzuschleifen und zu versiegeln.
    Vor allem wäre er strapazierfähiger, da Fichtenholz als Boden ziemlich weich ist und schnell vermackt.

    Es sei den man mag natürlich den Stil, dann würde ich es sicher auch machen... wobei ich der Fichte dann einen antiken Touch geben würde.
     

    Trolline

    Neuling
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    Erst einmal ein dickes Dankeschön an Dobifan für diese ausführliche Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile.

    Ich tendiere momentan zu Ölen, wenn dass leichter nachzubessern ist. Wir wohnen hier sehr ländlich und die Kinder schleppen schon eine Menge Dreck rein und in der Luft liegt immer Sand, da wir die Sandwerke um die Ecke haben.

    Da Ökotest im Jahrbuch für 2015 auch auf Holzöle eingeht, werde ich mir das Heft besorgen und darin mal nachlesen.

    Hmm, wenn man aber alles mit einrechnet, könnte doch so mancher neuer Teppich/Laminat günstiger sein wie den vorhandenen Holzboden abzuschleifen und zu versiegeln.
    Vor allem wäre er strapazierfähiger, da Fichtenholz als Boden ziemlich weich ist und schnell vermackt.

    Es sei den man mag natürlich den Stil, dann würde ich es sicher auch machen... wobei ich der Fichte dann einen antiken Touch geben würde.

    Hatten wir auch schon drüber nachgedacht. Aber wir haben hier in zwei Räumen schon aus der Not heraus preiswerte Auslegeware verlegt und dies bitter bereut, weil die nach kürzester Zeit einfach nur schäbbig war, und wir nicht anstreben alle zwei Jahre alles zu erneuern. Wenn, dann richtig, dafür ist mir der Aufwand zu groß.

    Der Stil passt schon hierher, dass Haus ist von 1870/80. Und auch die Einrichtung ist eher rustikal und nicht auf chic getrimmt.

    Vorerst mal vielen Dank an alle
    Trolline
     
  • M

    marsusmar

    Guest
    Stimmt Auslegware zu 3 €/m² sieht ruckzuck fertig aus. Wir sind nach der ersten Renovierung unserer Erstausstattung des gesamten Hauses auf PVC in rustikaler Fliesenoptik umgestiegen, zu 8 €/m² die ist 4 mm dick und perfekt läuft sich barfuss wie Teppich.

    Bekommt man bei Roller oder Tedox (kaufen zusammen ein) hab ich neulich entdeckt, wobei Roller bei den bei Gardinen etwas teuerer ist was aber unter 1 € Unterschied liegt. Dürfte also beim Bodenbelag ähnlich sein.

    Nur der Holzboden, den wir in der Mietwohnung hatten, wäre ein Traum, gerade für alte Häuser.
     
  • Dobifan

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    @ Trolline,
    wenn deine Kids mit Schuhe im Wohnzimmer rumlaufen und ihr viel Sand etc. habt dann müsst ihr aber wirklich wirklich alle halbe Jahre die Laufflächen nachölen. Und ihr werdet Macken bekommen, denn Fichteboden ist wirklich weich. Da hat Ditschy schon recht.

    Wir haben hier im Haus auch abgeschliffen und geölt. Aber bei uns hat das einfach keinen Sinn. Im Schlafzimmer ist das für uns in Ordnung. Aber im Wohnzimmer wo die Hunde mit ihren Krallen rumlaufen sieht der Boden mittlerweile vollkommen fertig aus. Ich schleife den nicht mehr ab. Wir schmeissen den raus und dann kommt ein Fliesenboden rein wie in Küche und Flur auch. Zumal wir auch noch sehr sehr weiches Nadelholz haben. (Jahrringe auch noch schön weit auseinander.)
    Weil die Zeit drängte und uns das alles kurz vor Einzug auch zu viel war haben wir halt abgeschliffen und geölt. (Kein Teppichkleber drauf.. puh) Aber wir wussten eigentlich schon, dass das nicht lange halten wird. Und so war es dann auch.

    Pass`auf wenn du Fußbodenöl kaufst, dass es auch wirklich Öl ist. Da kommt der zweite Stolperstein. Einige Produkte verdienen das Wort Öl im Namen nicht im Ansatz und es handelt sich sehr wohl um filmbildende Produkte. Da sind dann sehr wohl lackanteile drin - angeblich damit es wiederstandsfähiger ist.
    Lies also gut durch was drauf steht.
     

    Evi

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    Bei mir sind die alten Dielen gewachst. Bin damit sehr zufrieden. Ist katzenfreundlich, pflegeleicht und sieht gut aus.
    Evi
     

    billymoppel

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    ich habe mein altes haus vor 8 jahren saniert und habe sozusagen langzeiterfahrungen: ich habe neuen cotto (den wir jetzt mal mit holz gleichsetzen, den roh ist er ebenfalls offenporig), 150 jahre alten dielen (küche und eßbereich) und neue dielen (wäschezimmer/gästezmmer - durchgang zur dachterrasse, eines der bäder).
    da du auch den kostenaspekt ansprichst: böden zu ölen ist ein teures unterfangen (überhaupt holzböden aufarbeiten), selbst wenn du alles selbst machst: maschine leihen, schleifpapier...öl (und für fußböden kommt nur ein hartöl in frage), poliermaschine (fußbödenöle werden nicht aufgestrichen, sondern müssen unter druck und wärme eingearbeitet werden). meine altdielen sind geölt (fachfirma), erste laufspuren hatte ich nach fünf jahren und ich habe ein wohnküche - ist der am meisten frequentierte raum. flecken gibts nicht auf einem fachgerecht geölten boden. nada. wichtig ist auch die nachpflege: auf geölten böden darf nur mit baumwolle gewischt werden, microfaser ist tabu, da sie die ölschicht anlöst. dazu geeignete wischzusätze - ich nehme carnaubawachs, gibt einen feinen glanz.
    meinen cotto (wohnbereich, flur, schlafzimmer, weitere zimmer) und die neudielen habe ich nur gewachst (carnaubawachs unverdünnt mit pinsel, 3x), nachpflege mit carnaubawasser. tierurin, sand etc. ist kein problem, rotwein, der länger steht, macht schon mal nen fleck (aber eher auf dem hellen belgischen cotto), der aber im laufe derzeit wieder verschwindet. laufspuren gibts keine.
    im nachhinein bin ich - kosten/nutzen - mit den gewachsten böden zufriedener.
    die fleckresistenz ist nicht viel schlechter - dafür gibts, bei entsprechender pflege - keine laufspuren. carnaubawachs als wischzusatz ist zwar jetzt nicht so billig (kreidezeit, 5l 48 euro, reicht bei mir für 200qm als wischzusatz etwa ein halbes jahr, gibt auch kleinere gebinde).
    wenn du den boden seifen magst, ist das unter dem wachs sicher möglich, alleiniges seifen ist sicher nicht ausreichend.
    bei lack sind nicht nur macken ein problem - holz arbeitet, vor allem dielen (schon wegen der länge), lack altert wegen der kunststoffzusätze - nach fünf jahren hat auch ein lackierter boden fertig - aber dann ist halt einmal ausräumen und nicht nur beischleifen erforderlich.

    ps: ich habe vier hunde, vier katzen - kein kataloghaushalt also :D
     

    Trolline

    Neuling
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    Das Wohn- und Eßzimmer wollten wir eigentlich erst in ein paar Jahren gründlich aufarbeiten. Fakt ist, dass wir da auch wahrscheinlich die Wände neu verputzen müssen, da da von den Vorbesitzern noch ein Wasserschaden war, Leitungen neu verlegt werden sollten und auch in diesem Zusammenhang eine andere Heizungsart ins Haus kommen sollte. Zur Zeit haben wir Nachtspeicheröfen, die wir nicht vom Fleck bewegt bekommen und ein wuchtiger Wohnzimmerschrank im Raum steht, um den wir vorerst herumarbeiten wollten.

    Nur mal so am Rande:

    Ansonsten haben wir hier die unterschiedlichsten Böden mit unterschiedlichen Niveaus. Außer diesen Dielen liegen in der Diele, Bad und WC Fliesen, die stellenweise gebrochen sind bzw. sich vom Boden gelöst haben (vermutlich wegen der Erschütterungen durch den Zugverkehr und Erdbeben). In der Waschküche PVC auf Dielen, Kochküche PVC auf Estrich, Kinderzimmer Parterre und Dachgeschoß Estrich und Teppichboden, unser Schlafzimmer Dielen, darauf ein Granulat zum Höhenausgleich (Absenkung durch Bergbau) mit Platten drauf und Teppichboden. Die Treppe ist Holz mit PVC ausgelegt.

    Bislang habe ich mit Öl und Wachs nur unbehandelte Möbel bearbeitet, fand das Resultat ansprechend und gut zu pflegen. Daher kam mir der Gedanke dies mit Boden vorzunehmen, damit wir zumindest für die nächsten Jahre einen passablen Boden im Wohnbereich haben.

    Gibt es auch reine Öl, die ich nehmen könnte, um danach zu wachsen.
     

    Dobifan

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    Du kannst natürlich auch mit Leinölfirnis ölen und danach wachsen. Alles möglich. Im Handel heißen die Produkte oft Hartwachsöl oder Hartöl. Die sind meistens auch auf Leinölbasis. Leinölfirnis unterscheidet sich von Leinöl darin, dass es sikkativiert ist - das heißt schneller trocknet. Je nach Hersteller sind noch entharzende Zuschlagstoffe beigegeben, die die Benetzung und das Eindringen verbessern sollen. Ich finde die Produkte anwendbar - kann aber keine wirkliche signifikanten Vorteile zum -old school- Leinölfirnis oder Hartöl (Verkochungen von z.B: Tungöl, oder Leinölfirnis mit Kolophonium) feststellen. Außer... den Preis. Der ist nämlich oft deutlich höher. :D

    Generell sind alle trocknenden Öle verwendbar. Leinöl und Tungöl sind z.B. gängig. Du solltest für den Fußboden aber kein unsikkativiertes Leinöl verwenden.

    An Wachsen sind Bienenwachsmischungen und das schon angesprochene Carnaubawachs gängig. Bienenwachs ist deutlich weicher und klebt mehr nach. (Nimmt mehr Schmutz auf). Carnaubawachs ist härter und hat einen höheren Schmelzpunkt. In Mischung ergibt sich oft eine sehr angenehme und gut polierbare Konsistenz.

    Bienenwachs ist beispielsweise aber in warmen Wasser mit Seife verseifbar. Sprich kann damit abgewaschen werden. Das solltest du wissen wegen dem Putzen. Einserseits ist genau das ein Vorteil. (Verschmutztes Wachs kann gut entfernt werden und du kannst neu wachsen), andererseites liegt hier der Nachteil bei der Reinigung wenn du nicht oft genug nachwachst. Der Begriff "Hartwachs" bezeichnet in der Regel Carnaubawachs.

    Der Vorteil wenn du erst ölst und dann wachst liegt darin, dass das Öl das Holz schön anfeuert. Das heißt es entsteht eine schöne satte Farbe. Das Wachs liegt dann als Pflegeschicht darüber.
     

    billymoppel

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    mal ehrlich: man nimmt kein leinöl für füßböden. das zeug trocknet zäh und ist mit maschinen nicht in entsprechende eindringtiefe einzuarbeiten.
    wenn du ölst - nachdem du kräftig geld fürs schleifen ausgegeben hast - mach es einmal richtig und benutze ein hartöl und die entsprechenden maschinen. und bitte kein hartwachöl, weil dir das beim nächsten schleifen lustig die schleifblätter zuklebt. wenn du eine wachsschicht willst, nimm ein wachs extra (wie z.b. carnauba), dass mit heißem wasser vorm nächsten schleifgang entfernbar ist.
    ich wie gesagt, würde nach meinen erfahrungen aufs ölen verzichten.
     

    Dobifan

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    @billymoppel... erklärst du mir warum man für Fußböden kein Leinöl nimmt? (Um mal exakt zu sein habe ich das auch nicht empfolen, sondern sikkativiertes Leinöl) Da gibts eigentlich gar kein Problem beim Auftrag. Warum auch? Das Öl muss auch nicht mit Maschinen aufgetragen werden. Das Wachs schon.

    Ich hatte ja geschrieben, wenn dann sikkativiertes Leinöl (Leinölfirnis) oder Tungöl oder deren Verkochungen. Was ist denn deiner Meinung nach Hartöl? Vielleicht ist das mit den Begrifflichkeiten tatsächlich nicht so einfach..Ich glaube am Ende meinen wir nämlich das gleiche.

    Eine Verkochung von Leinöl oder Tungöl mit Harzen wie Kolophonium IST doch ein Hartöl. Vielleicht habe ich es gerade etwas zu kompliziert geschrieben.

    Reines Carnaubawachs ist mit heißem Wasser übrigens nicht zu lösen. Es sei denn du gehst über den Schmelzpunkt (AUA) ;) Nichts für ungut...
     
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    Trolline

    Neuling
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    Darf ich mal dazwischen fragen - interessehalber - wie hat man früher Holzdielen behandelt?
     

    billymoppel

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    gerne mit ochsenblut (ochsenblut plus sumpfkalk plus leinöl). auch bohnerwachs war zeitweise sehr beliebt. oder völlig unbehandelt. geölt, geseift und gewachst hat man natürlich auch schon so ziemlich immer. da gabs immer regionale und zeitliche moden.

    @ dobifan

    leinölfirnis (leinöl plus trocknungszusätze) zieht ins holz ein und ist nicht filmbildend.
    hartöl - das neben leinöl auch noch andere öle enthält - im wesentlichen u. vor allem terpentinöl (deswegen riechts immer so nach orangenschale) ist filmbildend und zieht ins holz ein. deswegen hälts auch länger.
    und dann guckst du mal nach den empfohlenen anwendungsbereichen (z.b. bei kreidezeit) - und du wirst fußböden nicht finden bei leinölfirnis.
    leinölfirnis ist für hölzer ohne größere mechanische beanspruchung gedacht.
    und natürlich sollte man das hartöl maschinell einarbeiten - einfach weil druck und die daraus resultierenden wärme ein wesentlich besseres ergebnis erzielen.
    jede fachfirma macht das so - nicht weil sie faul sind, sondern weil sie 5 jahre gewährleistung überstehen müssen.
    genau da hatte ich dann die allersten laufspuren, allerdings sind die geölten dielen auch sehr sehr alt und waren schon beim schleifen nicht mehr so glatt zu bekommen, die neudielen im bad haben noch gar keine spuren.
    wachsen muss man dagegen ganz sicher nicht mit einer maschine - weder bei flüssigen, noch bei pastösen wachsen, pinsel oder lappen reicht. wachs ist rein filmbildend. polieren kann man mit maschine, aber ein baumwolllappen tuts auch.
     

    Dobifan

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    Ich weiß langsam gar nicht mehr wie ich es noch erklären soll. Es gibt nicht immer nur ein "richtig" oder "falsch". Es ist eigentlich gar nicht so schwer. Billymoppel und ich sind eigentlich auch fast der gleichen Meinung. Nur im Detail hapert das Verständnis. Ich bin halt nicht so der Super-Erklär-Bär.


    Leinölfirnis zieht ins Holz ein - richtig- bildet keinen Film - richtig - soll es ja auch nicht. Das ist ja gerade der Reiz bei geölten Böden und zieht die schon genannten Vor- und Nachteile mit sich.

    Jetzt gibt es im Handel Produkte die nennen sich Hartöl. Ein Hartöl kann auch Terpentinöl enthalten - richtig- das macht das Öl aber nicht härter oder sorgt für eine Filmbildung, sondern es fungiert als Lösungsmittel. Als Verdünner.
    Die Härte in das Hartöl bringen die beigefügten Hartharze. Das war früher Kolophonium, heute gibt es auch moderne synthetische Hartharze.
    Das heißt: Hartöle trocknen zu einem härteren Material als Leinölfirnis pur. -richtig- Aber.. das muss nicht besser oder schlechter sein.

    Beides kann durchaus gewünscht sein. Ich würde das nicht zwangsläufig werten. Es kommt darauf an, was du möchtest!

    Du kannst Leinölfirnis auch bei einem Boden als Grundierung verwenden. Der Sinn ist da die schöne Anfeuerung des Holzes. Es folgt dann z.B. der angesprochene Wachs.

    Ich hole mal etwas aus (keine Ahnung ob das überhaupt noch interessiert oder arg OT wird..)

    Öle - traditionell offenporig und nicht filmbildend
    Lacke- können offen- und geschlossenporig lackiert werden, filmbildend

    Hartöle enthalten Öl (Bindemittel), Verdünner (z.B. Terpentinöl), Harze oder Balsame (s.B. Kolophonium oder andere Hartharze) und diverse Zusatzstoffe.
    Ob das Produkt dann einen Film ausbildet oder nicht hängt schlicht von der Rezeptur ab bzw. von der Menge der eingesetzten Harze. Da gibt es einfach verschiedene Produkte/Hersteller

    Zum Vergleich:
    Öllack besteht aus Öl (Bindemittel), Verdünner (z.B. Terpentinöl) und Harzen.

    Versteht ihr was ich meine?
    Es gibt Produkte die nennen sich Hartöl, aber die Grenzen zu einem Lack sind beinahe fließend. So gibt es im Baumarkt z.B. ein Produkt das nennt sich Hartöl für Parkett, Holzböden etc. Dieses Produkt bildet einen Film aus. Das ist für mich nach traditioneller Auffassung schlichtweg KEIN Öl im eigentlichen Sinne mehr.
    Dennoch ist das nicht unbedingt schlecht. Natürlich ist dieses Produkt geeignet für Fußböden, natürlich ist dieses Produkt härter als Leinölfirnis an sich. Es ist ja auch eine Weiterentwicklung.
    Natürlich sind 2014 andere Dinge möglich als 1914 oder 1814 oder 1714....

    Es geht doch auch gar nicht um eine Wertung, aber ebenso auch nicht darum zu sagen.. das macht man nicht, das geht nicht... oder ähnliches.

    Ich wollte nur verschiedene Möglichkeiten vorstellen. Du (billymoppel) redest immer von irgendwelchen Produkten - ich habe schlicht ganz allgemein über die Materialien geredet. Es gibt im Handel einfach viel Sch**** der nur weil er Öl heißt, kein Öl im gedachten Sinne mehr sein muss. Viele springen auch gerade auf diesen Öko alles natürlich Werbe-Zug auf.

    Natürlich empfehlen Hersteller Hartöle für Fußböden statt Leinölfirnis. Jetzt mal abgesehen davon, dass die Hersteller ihre Produkte auch irgendwie bewerben und rechtfertigen müssen, Leinölfirnis ein "Allerweltsprodukt" ist, was ungleich günstiger ist als alle speziellen Produkte. ;-)

    Es kommt darauf an was man machen möchte. Aber einfach zu sagen geht nicht... nö. Das ist ja nu auch Quatsch.

    Kreidezeit hat z.B. natürlich gute Produkte. Aber man kann doch auch noch nach links und rechts schauen und das Ganze in einem Zusammenhang sehen.

    Ich jedenfalls will in meiner Wohnung schlichtweg kein "Öl" was bei einem Auftrag einen Film bildet.

    Zum Thema Maschine. Man muss Hartöle nicht mit der Maschine auftragen. Fachfirmen machen das - ja. Wir machen das weil es einfacher im Handling ist, weil das Material gleichmäßig verteilt wird, Überschüsse mit dem Pad abgenommen werden können und keine "Reste" auf der Fläche stehen bleiben.

    Außerdem entsteht Wärme, durch Wärme beeinflusst man die Viskosität (ob ein Material dünnflüssig oder dickflüssig ist) und dadurch dringt es gut ins das Holz ein. Mit Druck hat das aber nicht wirklich was zu tun. Holz hat nur ein bestimmtes Aufnahmevermögen gegenüber Flüssigkeiten. Da ändert auch der Druck von der Maschine nichts eklatant.

    Wachse kannst du aber mit einer Maschine schön polieren.

    Auch hier bin ich der Meinung, man kann, aber man muss nicht.

    Du kannst den Boden auch schön abschleifen. Per Hand ölen und gut. Du kannst auch schleifen, Grundierölen und Wachsen. Das kannst du dann so lassen oder das Wachs mit einer Maschine polieren. Musst du aber nicht.

    Das ist doch gerade das schöne an den ganzen natürlichen Produkten. Man kann so viel damit machen ohne immer wieder schleifen zu müssen. Jedenfalls wenn die verwendeten Produkte diesen Naturprodukten auch noch nahekommen.

    Nichts anderes wollte ich Trolline erklären.

    So.. jetzt bin ich hier raus. Das wird sonst albern und artet in einen Chemiekurs aus. Wie gesagt, ich sprach allgemein und von den Materialien, nicht von "was man macht" oder von bestimmten Produkten.
     

    Dobifan

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    @ Trolline

    Früher wurden Holzdielen traditionell gewachst oder mit Leinöl (Ganz früher Leinöl mit Balsamterpentinöl verdünnt 1:1) eingelassen. Teils auch geölt und dann gewachst. Dann auch gerne gebohnert. Traditionelles Pflegemittel war und ist Marseiller Seife.

    Wenn keine transparenten Beschichtungen gewünscht waren hat man Leinölfarben verwendet.

    Hierzu gehört auch das sehr gebräuchliche Ochsblutrot.
    Diese Farbe enthielt früher neben Kalk tatsächlich Rinderblut. Das brachte neben der typischen Farbe auch eine sehr gute Härte und Wiederstandsfähigkeit mit sich.
    Heute ist handelt es sich im Handel meist um Leinölfarben welche entsprechend eingefärbt sind. Ochsblutrot ist daher meist zu einer Farbangabe geworden.
     

    Trolline

    Neuling
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    Ein ganz dickes Dankeschön für die Erläuterungen. Ich wollte nur keinen Disput auslösen.

    Das mit Ochsenblut gearbeitet worden ist, hört sich interessant an. Wir haben hier dunkelrot bearbeitete Holzdielen in der Waschküche und der Treppe, die nicht deckend sondern eher lasiert scheinen und beim Putzen "Abfärben". Bislang bin ich von Blei vielleicht auch Kadmium oder ähnlichem ausgegangen, weil mich die Farbe an Bleimennige erinnert.

    Vielen Dank
    Trolline
     

    billymoppel

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    wenn du in/um berlin wohnst, kannst du dir sicher sein, ochsenblut zu haben.
    jede der wohnungen, die ich zu studentenzeiten da hatte, war damit verschönert, es scheint einstens in den einfacheren wohnungen die große mode gewesen sein.
    später gern mit farbigem bohnerwachs nachgepflegt.
    in meinem haus habe ich es auf einer treppe (jüngeren datums, vermutlich aus den 20igern und laubholz) gefunden. fieses zeug, läßt sich ganz schwer abschleifen.
    bei mir auch noch in verbindung mit der zentimeterdicken bohnerwachsschicht - es war nicht restlos zu entfernen. es sei denn, ich hätte die treppe in grund und boden geschliffen. im endeffekt war die treppe nur noch farbig lackierbar - leider haben sich die reste sogar stellenweise durch den lack geschlagen.
     

    Trolline

    Neuling
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    Nein, meilenweit daneben. Wir wohnen in der Städteregion Aachen, 50 m von der niederländischen Grenze. Das Haus ist von Ende 19. Jahrhundert, könnte eine Blockstelle der Bahn gewesen und wurde in den 70er Jahren von unsere Vorbesitzer übernommen und aufgehübscht. Seither liegt wahrscheinlich der PVC darüber. Ich hatte nur bislang keine Ahnung, was auf diesen Dielen ist.
     

    pinsel53

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    heeme im schönsten Freistaat der Welt (Sachsen, fü
    Liebe Leute,
    ihr seht mal wieder alles viiiel zu eng. Ich habe mich mühevoll durch all die mehr oder minder richtigen Fachvorträge gelesen. Was soll ich als angehender Fachmann dazu sagen: Ich stehe seit 45 Jahren in diesem irren Job und liebe ihn immer noch. Trotz des geistigen Schwachsinns dessen ich tagtäglich ausgestzt bin! Bitte nehmt´s diesmal persönlich: NICHTS ist für die Ewigkeit. Alles braucht Pflege. Und Geiz ist nun mal nicht Geil! Was will ich damit sagen: Wenn ein geölter Fußboden nach ca 5 Jahren erste Gebrauchsspuren aufweist, ist das für mich eine tolle handwerkliche Leistung! Warum: Nur alleine kehren und wischen ist nicht ausreichend. Geölte Fußböden sollten je nach Beanspruchung alle zwei bis 4 Jahre nachbehandelt werden! Selbst gebohnerte Hölzer wurden seinerzeit von der Hausfrau regelmäßig gebohnert....Und das nicht aller Jubeljahre. In der Regel vierwöchig....
    Nun habe ich in meiner Wohnung, bitte es ist eine Wohnung - keine Schonung-
    (Klartext: Im E Fall geht´s da schon mal mit Dreckstiefeln übers Parkett!) keine Dielen sondern wie eben erwähnt Parkett. Das kann man fast gleich setzen. Denn für Dielen wurde in der Regel wennn schon kein direktes Hartholz (Eiche, Buche usw.) doch schon härteres Holz verwendet. Bei der letzen Renovierung des Wohnzimmers habe ich mich dann doch entschlossen das Parkett endlich mal nach 30 Jahren aufzuarbeiten. Was brauche ich dazu: Eine Parkettschleifmaschiene, je 2 Schleifbänder in der Körnung 80;100;120 und Parkettlack. Bei dem Parkettlack habe ich mich aus Neugierde und aus geruchsgründen für Acryl - Parkettlack entschieden. Das Wohnzimmer hat 4 Ecken und ist 24 m² groß. Kosten: ca 100,- € Entleihkosten für die Schleifmaschiene, ca. 100,-€ alle Schleifbänder, 60,- € Randschleifmaschine und 20,- € für die Schleifmittel dazu. (Wochendtarif - Freitag früh holen und Montag früh bis 8.00 Uhr abgeben) Farbe: 6 ltr. Parkett Acryllack (hier Brillux)
    etwa 50,-€ macht 330,- € Gesamtkosten! Ist also für mich erträglich. Ich habe ca. einen Tag (8 Std. das Parkett geschliffen, (ich wollte eine Top Qualität haben!) und die Fläche 2x lackiert und am drauffolgenden Tag den 3. Anstrich aufgetragen. Zwischen den Anstrichen natürlich nochmals geschliffen....Und als ich fertig war hatte ich mein Erfolgserlebnis in zweifacher Hinsicht. Es sieht top aus, und der Acrylparkettlack gilbt nicht wie ein lösmittelhaltiger Lack nach! (Das war mir neu). Fazit: Auch ich lerne nicht aus.
    Eine Bitte noch: Holzdielen niemals mit Bootslack lackieren, er ist zu spröde für die Dielen (Dielen bewegen sich bei Belastung), immer nur Parkettlack nehmen.

    Ansonsten viel Erfolg und nicht verzagen. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.


    Karl der Heinz


    P.S.
    ein sikkatives Leinöl ist zumidest mir nicht bekannt. Man kann dem Leinöl ein Sikkativ zusetzen, sollte aber dabei beachten jemehr Sikkativ hinzugesetzt wird verändern sich die Eigenschaften des Leinöl oder der Farbe.
    Sikkativ = Trocknungsbeschleuniger ;)
     

    Dobifan

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    Hallo Karl Heinz... ein schöner Bericht von deinem Parkettfußboden. Genauso sehe ich das auch! Dein Boden sieht bestimmt wieder richtig toll aus.

    sikkatives Leinöl.. hab ich das geschrieben? Nein nein das ist dann natürlich ein Tippfehler.... sikkativiertes Leinöl sollte es natürlich heißen. Also Leinöl dem ein Sikkativ, also wie du sagtest Trocknungsbeschleuniger, beigefügt ist.
     

    derschulzi

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    liebe leute,
    ihr seht mal wieder alles viiiel zu eng. Ich habe mich mühevoll durch all die mehr oder minder richtigen fachvorträge gelesen. Was soll ich als angehender fachmann dazu sagen: Ich stehe seit 45 jahren in diesem irren job und liebe ihn immer noch. Trotz des geistigen schwachsinns dessen ich tagtäglich ausgestzt bin! Bitte nehmt´s diesmal persönlich: Nichts ist für die ewigkeit. Alles braucht pflege. Und geiz ist nun mal nicht geil! Was will ich damit sagen: Wenn ein geölter fußboden nach ca 5 jahren erste gebrauchsspuren aufweist, ist das für mich eine tolle handwerkliche leistung! Warum: Nur alleine kehren und wischen ist nicht ausreichend. Geölte fußböden sollten je nach beanspruchung alle zwei bis 4 jahre nachbehandelt werden! Selbst gebohnerte hölzer wurden seinerzeit von der hausfrau regelmäßig gebohnert....und das nicht aller jubeljahre. In der regel vierwöchig....
    Nun habe ich in meiner wohnung, bitte es ist eine wohnung - keine schonung-
    (klartext: Im e fall geht´s da schon mal mit dreckstiefeln übers parkett!) keine dielen sondern wie eben erwähnt parkett. Das kann man fast gleich setzen. Denn für dielen wurde in der regel wennn schon kein direktes hartholz (eiche, buche usw.) doch schon härteres holz verwendet. Bei der letzen renovierung des wohnzimmers habe ich mich dann doch entschlossen das parkett endlich mal nach 30 jahren aufzuarbeiten. Was brauche ich dazu: Eine parkettschleifmaschiene, je 2 schleifbänder in der körnung 80;100;120 und parkettlack. Bei dem parkettlack habe ich mich aus neugierde und aus geruchsgründen für acryl - parkettlack entschieden. Das wohnzimmer hat 4 ecken und ist 24 m² groß. Kosten: Ca 100,- € entleihkosten für die schleifmaschiene, ca. 100,-€ alle schleifbänder, 60,- € randschleifmaschine und 20,- € für die schleifmittel dazu. (wochendtarif - freitag früh holen und montag früh bis 8.00 uhr abgeben) farbe: 6 ltr. Parkett acryllack (hier brillux)
    etwa 50,-€ macht 330,- € gesamtkosten! Ist also für mich erträglich. Ich habe ca. Einen tag (8 std. Das parkett geschliffen, (ich wollte eine top qualität haben!) und die fläche 2x lackiert und am drauffolgenden tag den 3. Anstrich aufgetragen. Zwischen den anstrichen natürlich nochmals geschliffen....und als ich fertig war hatte ich mein erfolgserlebnis in zweifacher hinsicht. Es sieht top aus, und der acrylparkettlack gilbt nicht wie ein lösmittelhaltiger lack nach! (das war mir neu). Fazit: Auch ich lerne nicht aus.
    Eine bitte noch: Holzdielen niemals mit bootslack lackieren, er ist zu spröde für die dielen (dielen bewegen sich bei belastung), immer nur parkettlack nehmen.

    Ansonsten viel erfolg und nicht verzagen. Für rückfragen stehe ich gerne zur verfügung.


    Karl der heinz


    p.s.
    Ein sikkatives leinöl ist zumidest mir nicht bekannt. Man kann dem leinöl ein sikkativ zusetzen, sollte aber dabei beachten jemehr sikkativ hinzugesetzt wird verändern sich die eigenschaften des leinöl oder der farbe.
    Sikkativ = trocknungsbeschleuniger ;)

    Hallo Karl,

    sind das ungefähr alle Kosten, die die Aufarbeitung in Anspruch genommen hat?

    Ich habe fast die gleiche Arbeit für mein Haus vor (der Parkettboden ist mittlerweile 26 Jahre alt..) und muss in den nächsten Wochen das Budget einplanen.

    Übrigens, ich habe auch hier zum ersten Mal gelesen, dass man Leinöl verwenden kann.. :confused:

    Gruß
    Schulzi
     

    florianz

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    hallo,

    Fußböden habe ich noch nicht geölt, aber einige alte Möbel und mein Hartholz-Schneidbrett (Restware vom Baumarkt).

    Leinölfirnis soll über die Jahre wohl gelb werden, habe ich aber noch nicht probiert.

    Im Netz bin ich mal auf eine Seite eines Herrn gestoßen, der sehr ausführlich Tipps zum Ölen nennt, finde den Link aber nicht.
    Bei ihm ist Tungöl weit vorne, nennt auch das passende Öl für das jeweilige Holz. Bei ihm ist Hartöl immer Wachs und Öl.

    Was mich bei den (teils sehr teuren aber nicht guten) Baumarkt-Ölen sehr stört, ist dass sie sehr schnell härten bzw. klebrig werden. Anstatt dass man das Öl übern Nacht einziehen lassen kann, muss man sich sehr beeilen. Dafür dringt es nicht tief ein... Hab mich so beholfen, dass ich ordentlich Olivenöl dazu gegeben habe, das Aushärten passierte langsamer.

    der besagte Kollege meinte dann eben auch, der Vorteil an geölten Oberflächen ist, dass man das Holz fühlt und sieht, nicht eine durchsichtige Beschichtung.
    Und Nachölen kann man schnell mal machen, wenn einem ein paar Macken im Holz nicht jucken.

    Ich habe Bauernschränke und Truhen geölt, da passt der geölte Look super. Das Holz ist auch schön unempflindlich.

    In meiner Berliner Wohnung hatte ich alte geölte Dielen, die super ausgesehen haben, und völlig problemlos waren. Habe halt statt mit scharfen Reiniger mit einem passenden Putzmittel gewischt, damit ich das Öl nicht rausputze. Sahen nach drei Jahren immer noch wie Neu aus.

    Im Haus meiner Eltern gabs einen wunderschönen Holzboden. Der wurde nie geschliffen oder nachgeschtrichen, hatte zahllose Macken (Schäferhunde...), war aber trotzdem saugeil. Daumendicke Vollholzbretter. Was ich damit sagen will, trotz der Benutzungsspuren im Lack und Holz sah der 10 mal besser aus als das Laminat in unserem Haus.

    Sei doch froh, dass du gutes altes Material hast, ich würde es schleifen und Ölen, ist zwar etwas Arbeit, aber sieht dann schön aus. Ab und an nachölen und gut is, in ein paar Jahren schleifen und Ölen.
    viel Erfolg
    flo
     

    Dobifan

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    Hallo Florian... herrlich - noch ein Holzliebhaber. *g*

    Kleiner Tipp: Lass` das mit dem Olivenöl. Olivenöl ist kein trocknendes Öl! Das bleibt dauerklebrig. Geölte Flächen lässt man (unabhängig ob Baumarktprodukt oder nicht), nicht über Nacht trocknen und das überschüssige Öl so lange stehen. Das wird immer klebrig. Überstände kann man ruhig nach ner halben Stunde abnehmen.
     

    florianz

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    Hi Dobifan,
    ja, ordentlich geölt gefällt mir einfach besser.
    Ich weiß, dass man Olivenöl nicht nehmen sollte, wobei ich weiß, dass es Leute gibt, die das dafür hernehmen.
    Ich habs in das Holzöl hinzugemischt, quasi um die Sikkativa zu verdünnen, damit das Zeug nicht schon nach 10 Minuten klebrig wird.
    Hat geklappt, das "neue" Öl hat länger zum härten gebraucht, hat gefunzt.
    vg
    flo
     
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