Ahem... wir haben einen Gala im Garten und LIEBEN ihn...
Das ist wohl einfach Geschmackssache. :grins:
Zugegeben... Meine absolute Lieblingssorte war immer der Braeburn... allerdings eignet der sich absolut nicht für unsere Breiten/Höhen (hab's ausprobiert, trug zwar gut, aber der Schorf raffte regelmäßig die Ernte dahin noch bevor sie ausgereift war...)
Ich finde das Aroma vom Gala recht ähnlich und vergleichbar wie das vieler, beliebter Apfelsorten, die vom Cox Orange abstammen... für mich auch extrem ähnlich wie das des Cox-Kultivars Alkmene (den wir auch im Garten haben)... nur eben erheblich süßer.
Ich weiß allerdings nicht genau, welchen Gala-Abkömmling wir hier haben (es gibt ja mittlerweile einige)
- unserer macht sehr saftiges, festes, spritziges Fruchtfleisch.
Selbst nach einigen Wochen Lagerung.
Kenne ich von den herkömmlichen Supermarkt-Galas so auch nicht unbedingt.
Möglicherweile handelt es sich um einen Gala Schniga (wobei er dafür etwas spät wäre) oder eine andere Gala-Mutation... wir haben mit dem Bäumchen jedenfalls großes Glück gehabt.
Er trägt absolut zuverlässig und reichlich, und das bei einer wirklich großartigen Fruchtqualität.
Gut, dass du sagst, dass der Shampion so fad schmeckt... damit ist er jedenfalls raus!
Florina hatte ich mir auch schon angesehen... klingt eigentlich gut.
Für Pinova, Rubinola und Topaz hatte ich auch schon quergelesen... Rubinola und Topaz wurden hier auch kürzlich verkostet.
Leider spricht gegen den Rubinola, dass er sehr stark und breit wachsend sein soll (so riesig ist der Garten dann leider nicht
), auch war das Fruchtfleisch (sicher bedingt durch die Lagerung) schon etwas mürber, als es bei uns bevorzugt wird.
Topaz soll angeblich einerseits recht Feuerbrand-anfällig sein, und (auf Dauer) nicht so leicht zu lagern -
ich habe hierzu Vorträge von diversen Landesanstalten für Gartenbau gefunden, in denen die Schwierigkeiten & Lösungsstrategien genau erörtert wurden.
Für uns wäre ein unkomplizierter Lagerapfel aber sehr gut, da wir weder die Möglichkeit haben, ein spezielles Kühllager zu errichten, noch Pestizide als Vorbehandlung einsetzen wollen...
Vorerst ist die Entscheidung auf einen Sommerapfel gefallen (Julka), der den Ertrag des Weißen Klarapfels etwas aufstocken soll
Angeblich soll er süß sein... ich bin gespannt.
Weiterhin ist die Entscheidung auf die relativ neue - und angeblich sehr robuste - Sorte "Merkur" gefallen.
Sie entspricht vordergründig all unseren Kriterien (und ist vom selben Züchter wie Rubinola und Topaz).
Wird angeblich als "der süße Topaz" bezeichnet... das, in Kombination mit besserer Lagerfähigkeit und Baumgesundheit, klingt nicht schlecht.
Als drittes ist die Wahl auf den "Berleis" gefallen.
Diese Sorte (syn. auch "Roter Weilheimer) finde ich besonders interessant, da er die Züchtung eines Privatmannes ist, der nun Sortenschutz erteilt wurde.
Es war wohl sein Lebenstraum, den er schon vor zig Jahren begonnen hat, zu verwirklichen -
und die Sorte klingt wirklich gut.
Es ist eine Kreuzung aus Rotem Berlepsch und Rotem Eiser, soll geschmacklich mehr in Richtung Roter Berlepsch gehen (nur ein wenig süßer), sehr gut ans hiesige Klima angepasst sein, extrem robust und unanfällig, und zudem bis zu acht Monaten lagerfähig. (Letzteres ist auch nicht zu verachten...)
Also quasi eine neue Sorte, mit historischen Eltern... und ohne technische/hormonelle oder anderweitige Selektion durch große Firmen oder Konzerne.
Das verdient in meinen Augen definitiv einen Versuch -
wenn er schief geht... auch kein Drama.
Evtl. haben wir etragsmäßig dann nur eine kleine Lücke zwischen Mitte August-Mitte September... Da die Wespen bei unserem Alkmene jedes Mal schneller sind als wir.