Erstes Jahr mit Gewächshaus

Veannon

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Hallo liebes Forum,

das erste Jahr mit Gewächshaus ist vorbei und die Vorbereitung auf die kalte und ertraglose Jahreszeit nähert sich dem Ende. Nun ergeben sich aber einige Fragen, die man gewöhnlich den „Alten“ gestellt hätte. Leider war es mir nicht vergönnt, meine Großeltern über die Geheimnisse des eigenen Gemüsegartens Fragen zu stellen. So muss ich nun sehen, wo ich meine Infos her bekomme. Und da sammeln sich so einige, teilweise recht lapidare, Fragen an. Vielleicht mag mir der ein oder die andere da weiter helfen.

Im ersten Jahr zog ich sieben verschiedene (je eine Pflanze) Sorten Tomaten sowie zwei Sorten Gurken in meinem Gewächshaus. Da anfangs die Pflanzen noch recht klein waren, säte ich zwischen den Pflanzen noch allerhand Gemüse als Pilotprojekt. Möhren wurden gar nichts. Salat lief anfangs gut, mit wachsenden Tomaten immer schlechter. Der Ertrag an Erdbeeren war, sagen wir mal, überschaubar. Aber zwei Hände voll leckerster Erdbeeren warfen meine sechs Pflanzen immerhin ab. Kohlrabi wuchs hervorragend, auch zwischen bereits größeren Tomatenpflanzen. Rettich hingegen wieder genauso wenig wie Radieschen.
Kurzum kam ich zu der Erkenntnis, dass zwischen den Tomaten nichts wächst (mit Ausnahme von Kohlrabi) und ich da nächstes Jahr den Platz lieber einfach frei lasse/verschenke.
Gedüngt wurde ausschließlich mit Brennnesseljauche. 1x/Monat 1 Liter auf 10 Liter Wasser

  • Gurken und Tomaten sollte man nicht zusammen im Gewächshaus ziehen. Wieso? Beide Erträge waren okay. Die Gurkenpflanzen bekamen irgendwann gelbe Blätter und trockneten ein. Aber bis dahin war der Ertrag schon recht ordentlich.
  • Am Ende habe ich alles raus, gehäckselt und auf den Kompost. Danach habe ich gelesen, dass man das nicht tun sollte. Warum? Mit Braunfäule und anderen Tomatenkrankheiten hatte ich nicht zu kämpfen.
  • Die Wurzeln habe ich grob entfernt. Aber je mehr man gräbt, desto mehr findet man. Lässt man die alle über den Winter in der Erde?
  • Die Erde habe ich mit Kompost (gekauft) abgedeckt – hoffe nächstes Jahr eigenen Kompost zu haben. Aber wie gelangen die Nährstoffe denn in den Boden? Es regnet ja nicht im Gewächshaus. Habe jetzt zwei Mal gegossen, aber ob das so sinnvoll/richtig ist…?
  • Kann ich im Winter anderes Gemüse ins (unbeheizte) Gewächshaus pflanzen? Oder sollte ich dem Boden ein halbes Jahr Ruhe gönnen? Wenn ja, was geht?

Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus. :)
 
  • Elkevogel

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    Hallo und willkommen,
    ich bin auch noch nicht so der GWH-Profi und kann auch nur hier fragen oder einfach versuchen:)

    Gurken und Tomaten mache ich auch zusammen im GWH und es funktioniert bestens.
    Voraussetzung ist gute Lüftung: Gurken mögen es eher leicht feucht, können aber auch mit der von den
    Tomaten bevorzugten trockenen Luft gut klarkommen. Vielleicht ist das bei den Gurken aber auch sortenabhängig. Mit der kleinen Salatgurke "Printo F1" geht es.
    Hier wechseln sich Gurken und Tomaten an den Seiten ab:
    1 Jahr Tomaten rechts, 2 Gurken & 2 Luffas links - im Folgejahr andersherum.
    Vor den Gurken habe ich noch ein paar Chilis untergebracht und nebendran eine Ananaskirsche (sehr lecker und ertragreich, breitet sich aber stark aus).

    Vorteil des Seitenwechsels: Tomaten sollten wegen möglicher Braunfäuleerreger nicht 2 x auf dem gleichen Boden stehen. Den Gurken macht das nichts.
    Alle 2 Jahre nehme ich die oberste Erdschicht (10 cm) raus (die kommt dann in den Garten), hacke gründlich auf und ersetze das fehlende Substrat durch eine Mischung aus Gartenerde (Lehm) und Kompost und hacke nochmal durch.
    Feine Wurzeln lasse ich in der Erde, die zersetzen sich irgendwann.
    Kompost als Abdeckung im Winter halte ich wegen der Trockenheit nicht für sinnvoll - wie Du selber schreibst.
    Besser wäre es daher erst im Frühjahr Kompost einzuarbeiten.
    Toll haben im diesem Jahr Rinderdung-Pellets als Dünger funktioniert da ich wegen der Trockenheit 2018 kaum Kompost hatte.

    Im Winter kannst Du z.B. gut Feldsalat setzen. Da wissen andere sicher deutlich mehr.
    Ich mache das nicht, weil der Weg in den Garten weit ist und ich keine Lust zum gießen habe :D

    Hast Du automatische Fensteröffner? Wenn nicht - die Investition lohnt sich um die Durchlüftung zu sichern auch wenn man mal nicht zu Hause ist oder der Weg, wie bei mir, weit..
    Und im Sommer bleibt hier auch die Schiebetür offen, solange die Nächte nicht zu kalt werden sollen.

    Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen helfen.
    Liebe Grüße
    Elkevogel
     

    Veannon

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    Ich danke dir für eine erste Einschätzung.
    Die Fenster öffnen automatisch, ja.

    Der Rest, den du geschrieben hast, scheint auch zu stimmen, da er ja unwidersprochen bleibt. :)

    Rinderdung-Pellets, was es nicht alles gibt. Muss ich mal schauen. Jauche ist zwar günstig. Aber die Dosierung ist mir nicht ganz geheuer. Und ob alles da ankommt, wo es hin soll, bezweifle ich auch.
     
  • Stupsi

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    Hi, ich denke man empfiehlt Gurken und Tomaten nicht zusammen zu setzen da Gurken schnell Mehltau bekommen und dann alles andere anstecken können aber solange du das alles beobachtest mach weiter, sind beides Pflanzen die super gut im Gewächshaus klappen da sie es nachts warm mögen.

    Versuch mal was größeres unter Tomaten, denke da kommt zu wenig Licht hin, vielleicht Zucchini?
    Möhren, Rettich und so was kann man ja schon ab März draußen aussähen, wäre vielleicht was für die Zeit von September - März im Gewächshaus wenn du es frostfrei hast, also da wo sonst nix steht, auch Wintersalate klappen da.
    Es gibt aber auch spezielle Sommersaat bei Möhren und Radischen die da besser wachsen weil die mögen es eher kühler nachts, hab ich auch erst dieses Jahr entdeckt :) mal drauf achten!

    Im Boden würde ich ein paar Wurzelreste lassen für die Kleinstlebewesen die sich dann da ansiedeln können, vielleicht auch Regenwürmer und dir helfen altes Pflanzenmaterial zu zersetzen.
    Eine gewisse Feuchtigkeit ist da im Winter ja auch drin, sonst mal wässern.

    Gesundes Laub kannst du immer auf den Kompost geben nur nicht krankes.
     
  • Elkevogel

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    Rinderdung-Pellets, was es nicht alles gibt. Muss ich mal schauen.

    Ich hatte sie vom Thomas Phillips.
    Dort gibt es auch Pferdedung-Pellets - die waren im überdachten Freiland-Tomatenbeet auch nicht schlecht.

    Oh weh, Mehltau kommt, wenn es feucht ist! Habe ich was verwechselt :oops: ?
    Egal - bei mir klappt es wirklich gut mit Tomaten und Gurken.
    Mehltau bekamen die Gurken erst, als die Tomaten schon raus waren und aufgrund der Temperaturen die Fenster nicht mehr öffneten.
    Jetzt sind nur noch Luffas und ein paar Chili-Töpfe drin; die Schiebetür steht einen Spalt offen solange es nicht friert.
    Bin gespannt ob da noch was reif bzw. rot wird.

    LG
    Elkevogel
     

    Supernovae

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    Hallo!
    Ich bin Freiluftgärtner und hab mit GWH's keine Erfahrung, aber ich vermute, das das Problem bei den Möhren war, dass es zu warm war.
    Das mögen sie nicht so sehr. (Es gibt aber auch Sommerkarotten/und auch -Salat)

    Was kannst du jetzt noch machen: alles was frostfest ist und nicht so viel Zeit zum wachsen braucht.
    (Das ist aber auch abhängig davon was du vielleicht dazu kaufen kannst)
    Asiasalate, Grünkohl oder andere Kohlsorten.
    Mitunter kann es jetzt, deiner Klimazone entsprechend, auch noch sinnvoll sein Zwiebeln zu legen...
     
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