DDR Gartenlaube Innenanstrich

Geldi

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Hallo
Ich habe vor kurzem begonnen meine Gartenlaube von Innen zu renovieren. Die Wände sind mit Hartfaserplatten verkleidet.
Jetzt meine Frage was für Farbe kann ich nehmen um die Innenwände zu streichen, ich möchte sie in weis streichen.
 
  • Pumkin

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    dann würde ich weiße Farbe empfehlen.
    ...na lustig aber auch :)
    falls die Hartfaserplatten auch noch aus DDR-Zeiten sind besteht Gefahr das die Teile bei Feuchtigkeit langsam aber sicher zerbröseln. Ich hab das bei Fußbodenverlegeplatten erlebt - war nicht so dolle. Vielleicht das erst testen....?
     
  • NorsKitsune

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    Goldener Spaten incoming, so viel Aktivität ist hier im Renovierungs-/Hausbauunterforum leider nicht. :D

    Solange die Platten intakt bleiben, sehe ich neue Farbe unabhängig des Fasermaterials als unkritisch. Gerade beständiges Fasermaterial aka Asbest / künstliche Mineralfaser zerfällt nicht einfach, das Bindemittel altert über Zeit natürlich. Dann sind die Platten allerdings schon vor dem Streichen kaputt oder beschädigt.

    Farbe halte ich für unkritisch - die damit aufgebrachte Feuchtigkeit verdunstet sehr schnell. Solange sichergestellt ist, dass von Wand / Dach keine Feuchtigkeit in Dauerwirkung eindringt und die Matrix (das, was die Fasern zusammenhält) beschädigt, bringt ein Farbanstrich keinen haltbarkeitstechnischen Unterschied ein.

    Spanendes / beschädigendes Vorgehen, bspw. Elektroinstallation, Faserplatten herunterreißen ist kritisch in Bezug auf die Faserbruchstück-Freisetzung. Da dies hier nicht geplant ist: Farbe aufrollen setzt keine Fasern frei, es sei denn, das Material ist bereits vorgeschädigt und gehört entsorgt.

    Welche Farbe: Innenraum- oder Feuchtraumfarbe, je nach Wohnklima ist Feuchtraumfarbe empfehlenswerter. Vorher evtl. mit Spachtel Unebenheiten auffüllen, ohne die Faserplatten zu beschädigen. Falls bereits ein Auftrag vorhanden war, versuch diesen, ohne mechanische Schäden an den Faserplatten zu entfernen - oder streiche ihn über (risikofrei, aber nicht immer möglich => lösende Tapeten bspw.).
     
  • Galileo

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    Hi @NorsKitsune und willkommen im Forum.

    Hartfaserplatten bestehen nur aus Holz-, Stroh- oder/und Zuckerrohrfasern und Bindemitteln.
    Es gibt und gab nie Asbestanteile.

    Grüsse

    Edit: Ansonsten hast Du selbstverständlich recht, mit Deinen Tips zur Weiterverwendung von asbesthaltigen Platten :D
     
    Zuletzt bearbeitet:

    NorsKitsune

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    Hallo @Galileo , danke für die freundliche Begrüßung! (y)

    Dass Hartfaserplatten eine Einschränkung bzgl. ihrer Bestandteile aufweisen, ist mir neu. Von Holzwolle-Verbundplatten aka Heraklith kenne ich Diskussionen, welche das Thema Asbestfaserzusatz erörtern - zumeist mit Resultat: Kein Asbest.. andererseits wurden mineralische Fasern selbst billigsten Produkten beigemischt:

    Zement, Beton, Gips, Spachtel, Bakelit.. Vinylplatten mit Asbestfasern, Textilien, Kartonplatten mit Asbest (Leichtbauplatten) - überraschend, dass sie bei Hartfaserplatten nicht zum Einsatz kamen.

    Falls die Hartfaserplatten keine Vorschäden bspw. durch Feuchtigkeit, Zerfall (des Bindemittels) oder wechselnde thermische Belastungen (Rissbildungen) aufweisen, ist der Anstrich mit üblichen Innenraum- oder Feuchtraumfarben unbedenklich (aus haltbarkeitstechnischer Sicht - gesundheitlich sind dann ohnehin nur ausdünstende chemische Bestandteile ein Problem).

    Mineralfaserfreie Platten würde ich allerdings auch nicht unbedingt mit feinen Staub produzierenden (Winkelschleifer, Trennscheiben, Flachschleifmaschinen, Oszillationswerkzeuge) Werkzeugen ohne adäquaten Schutz bearbeiten, denn neben chemischen Bestandteilen ist auch Holz- und Pflanzenstaub bei geringer Partikelgröße ein grundsätzliches Gesundheitsrisiko.
     
  • m-arion

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    Guten Tag,

    nachdem ich mich endlich als glückliche Pächterin eines Kleingartens wähnte, ereilt mich jetzt die Nachricht, dass, wenn ich Pech habe, meine Laube je nach Modell asbestverseucht sein könnte..... Jetzt bin ich total verunsichert, durchsuche das ganze Internet, finde aber keine Antwort. Nun bin ich zufällig auf diese Seite gestoßen und freue mich auf Austausch. Vielleicht kann mir jemand von euch helfen. Es steht eine Laube aus "DDR"-Zeiten im Garten. Ich habe auch schon auf der Seite "Gutachter-Wagner" geschaut, bin dort aber nicht fündig geworden. Die Laube hat ein flaches Dach (Pultdach), Front rechts die Eingangstür, links daneben Fenster. An der rechten Laubenwand am rechten Rand Tür zur Toilette, links daneben ein Fenster. An der linken Laubenwand am linken Rand die Tür zum Geräteschuppen. Das Haus ist mit langen Querlatten verkleidet. - Kann mir evtl. jemand von euch weiterhelfen.

    Für jeden Tip bin ich dankbar!

    LG m-arion
     

    NorsKitsune

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    Hallo M-Arion,

    zuerst einmal: Asbestfasern befinden sich auch in der Luft.. :) Überall, weltweit. Niemand kippt deshalb instant tot um.

    Es sind langfristig und je nach Exposition stark gesundheitsschädliche Fasern, welche leider genau die richtigen Eigenschaften aufweisen, um sich dauerhaft im Körper anzusammeln (Lunge), nicht durch den Körper zersetzt und auch sehr schlecht / geringfügig abtransportiert werden zu können. Durch die persistenten Entzündungsreaktionen der verhakten Fasern können (Zellsterben => Erneuerung => Entzündung => Zellsterben.. usw.) Zellentartungen stark begünstigt werden => Wucherungen, Narbenbildung und Tumore.

    Allerdings ist die "Hintergrundbelastung" der Luft durch natürliches Material und die bestehenden, umfangreichen Bauten, gerade in Altstädten - welche außen partiell zerfallen / verwittern - deutlich größer, als Deine zusätzliche Belastung in Innenräumen, bei welchen das Material intakt und gebunden vorliegt. Solange Du es nicht mechanisch bearbeitest, versteht sich.

    Mein Eigentumsgarten (2., der 1. ist mit Massivbaubungalow) ab nächstem Monat weist auch eine der DDR-Lauben auf, das bereitet mir wenig Kopfzerbrechen. Dach wurde erneuert (vor fünf Jahren o.Ä., da partiell Durchbruch), Wände / Holzverschalung sind intakt. Elektronikinstallation ist Aufputzverlegt, ergo besteht auch wenig Notwendigkeit, die Wände abzureißen.

    Selbst, wenn dort Asbest vorhanden ist - zumindest in den Verschalungen wahrscheinlich: in gebundener Form lässt es sich mit überschaubarem Aufwand demontieren (adäquater Staubschutz ist Pflicht) und Recyclinghöfe nehmen das Material in spezielle versiegelnden Säcken (dort zum Erwerb vorliegend) günstig an, als Sondermüll. Denn niemand möchte die Alternative: dass das Material aufgrund komplizierter und teurer Entsorgung einfach "im Wald entsorgt wird", da zuviel Aufwand.

    Anders sieht es bei ungebundenem oder schwach gebundenem Asbest aus, dieser muss durch Fachfirmen entfernt werden und der Aufwand ist oftmals sehr hoch (Überdruck-Luftschleusensystem, Filtersystem..). So sind die Fasern dort gewissermaßen offen und frei, so dass jede mechanische Demontage zwangsläufig große Fasermengen freisetzt. Dies wurde hauptsächlich als Spritzasbest zu Flammschutz und Isolation eingesetzt, sicher nicht bei DDR-Gartenlauben.

    Bzgl. Deiner Laube: Versuche, die genaue Bezeichnung (Modellname und -nummer) herauszufinden sowie das Aufstelljahr. Die Raumanordnung muss leider nicht viel aussagen, da die Unterteilung durch den Eigentümer vorgenommen wurde (Wohnzimmer, Küche, Bad.. oder Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer.. oder Schlafzimmer, Werkstatt, Bad.. oder, oder).

    Mit der Modellbezeichnung kannst Du im Netz schon einmal genaueres zum üblichen Aufbau herausfinden. Bei der Übernahme würde ich grundsätzlich Wert auf ein intaktes, bestenfalls vor kurzem saniertes / ersetztes Dach legen, denn das sind die Hauptschwachstellen nach vielen Jahren Standzeit und sie bedeuten Arbeit oder Kosten.

    Auch sind Asbestverkleidungen und -verbundplatten, genau wie die "Holzoptik"anteile klangtechnisch von "richtigem" Holz oder anderen Materialkombinationen gut unterscheidbar. So hast Du direkt eine Übersicht darüber, welche Wände oder Flächen Du bestenfalls nicht mechanisch beschädigen solltest. Einen Nagel einzuschlagen ist kaum ein Risiko. Alle hochfrequenten, schleifenden oder zerstörerischen Arbeiten sind wahre Faserbomben für die Raumluft.

    Falls Du riskante Anteile der Konstruktion gefunden hast, kannst Du sie auch im Labor probenseitig analysieren lassen. So kann festgestellt werden, ob es sich bspw. um Asbest / künstliche Mineralfasern oder abweichende, risikoärmere Zusätze handelt.

    Hast Du eventuell Bilder der Außengestaltung der Laube / des Bungalows? Dann haben diejenigen mit mehr Erfahrung bzgl. den DDR-Modellnummern eine Möglichkeit, Dir direkt Tipps dazu zu liefern.
     

    m-arion

    Neuling
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    Hallo, NorsKitsune,

    herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich versuche Bilder hochzuladen.

    Beste Grüße
    m-arion
     

    Frau B aus C

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    Die Beschreibung aller DDR-Bungalows findest Du im Internet. Suchen.
    ASBEST wurde bei einigen Typen verbaut,
    allerdings nicht im Innenbereich. Wenn, dann nur die Außenwände und das Dach.

    Ich kenne mehrere solcher Bungalows. Solange Du die Außenwände nicht bearbeitest, besteht keine Gefahr.
    Natürlich ist es auch kein schöner Gedanke mit dem Asbestdach. Schließlich ist es weit über 30 Jahre alt und muss in Kürze erneuert werden. Und die Erneuerung kann bestimmt nicht von Laien gemacht werden. Und die Entsorgung ist auch nicht billig.
     
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