Vorab: wenn ich von einem japanischen Garten spreche, dann meine ich damit ganz überwiegend einen an Pflanzen orientierten Begriff - nicht die "japanische Gartenkunst", die sich nach strengen Regeln mit Steingärten etc. befasst; auch wenn ich einige Stilelemente übernehme (keine allzu klaren Sichtachsen zB).
Aber wenn ich mir die Diskussion hier so ansehe, dann geht das ja in die Richtung.
Ich würde noch die japanische Lärche ins Spiel bringen. Leider weiß ich nicht, was im Garten für ein Exemplar steht, aber es ist sehr langsam wüchsig, ein Hochstamm mit kugeliger Krone, nach etlichen Jahren ohne Schnitt etwa 1,50m hoch. Was ich sehr schön finde ist das wechselnde Farbenspiel der Nadeln über die Jahreszeiten hinweg - was wiederum ein Element japanischer Gärten ist. In der richtigen Variante gekauft nimmt sie auch kaum Platz weg. Sie ist kalkverträglich, steht eher in einer Windschneise und hat relativ viel aber nicht durchgängig Sonne und gedeiht ganz gut. Wie gesagt gibt es eine Unzahl an Sorten, also wegen der Größe und Wuchsform erst erkundigen, aber das wäre sicherlich ein denkbares Element.
Hortensien und Azaleen wären mir natürlich auch eingefallen, wobei die ja durchaus Ansprüchen an den Boden stellen. Speziell bei japanischen Azaleensorten wäre ich auch vorsichtig mit praller Sonne. In Kombination mit Hortensien könnte das im Halbschatten aber ganz gut klappen und zeitlich gibt es was die Blüte angeht zwar einen 4-Wochen-Gap zwischen Ende Mai und Anfang Juli... aber irgendwas ist ja immer. Als mMn unterschätztes Element der Hortensien (nicht aller) wäre auch die Blatt-Herbstfärbung zu nennen, die eigentlich wunderbar in ein japanisches Setting passt. Nur so als Tipp worauf man bei der Hortensienauswahl achten könnte.
Ansonsten: Herbstanemonen würden mir noch einfallen, weil sie - ich glaube unbekanntermaßen - in Japan durchaus beliebt sind; wenn auch nicht unbedingt in kleinen angelegten Gärten. Mir persönlich passen sie einfach nicht ins Konzept
Unabhängig vom japanischen Thema käme mir noch Sternmoos in den Sinn, das - wie ich finde - gerade in Kombination mit einigen "steinigen Gebieten" (die man durchaus als Stilelement einsetzen kann) im Garten sehr gut harmoniert und als Unterpflanzung der Hortensien (wenn sie mal Schatten spenden) gut funktioniert. Genauso wie natürlich bekanntermaßen Funkien - aber ich komme vom Thema ab...
Ich wage es nicht wirklich vorzuschlagen, weil viel Arbeit - aber bietet sich der Ort für einen Laubenbogen oder Ähnliches an? Dann würde ich an Blauregen denken. Kann man ja auch auf einen Stamm ziehen und halten, aber es ist eben viel Arbeit notwendig.
Ahorne sind ein eigenes Thema und da bin ich selbst kein Experte über das hier schon gesagte hinaus.
Und um es nicht zu lang werden zu lassen: In Richtung Ziergräser, Farne und Co "muss" man natürlich auch ganz stark denken, aber da hast Du ja schon Beratung bekommen. Ich würde sagen, dass diese oft als "langweilig" verschrienen Pflanzen mit ihrem saftigen Grün (Bärenfell wie empfohlen zB) - und aber auch den nicht zu unterschätzenden eher sanften Farbtönen (bei diversen Gräsern aber auch Farnen) - erst den ruhigen Hintergrund für dann einige gezielt gewählt Farbtupfer je nach Jahreszeit geben. Das kann die Azaleengruppe sein oder der Ahorn.
Bevor ich jetzt aber zu sehr in die Philosophie abdrifte belasse ich es mal dabei.