450qm autom. Rasenberegnung Rechteckfläche

colonel328

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Hallo, ich bin Alex, im besten Mannesalter und wohne im Westen der Republik, nahe der NL-Grenze. Bin beim Recherchieren über eine automatische Bewässerung immer wieder auf dieses Forum und die hilfreichen Beiträge vorrangig von Parzival, Regenmacher, niwashi und einigen anderen gestoßen, weshalb ich mich jetzt angemeldet habe.

Eigentlich - ein herrliches Wort - ja, eigentlich wollte ich nur eine Wasserzapfstelle verlegen, die nach dem Ausbau eines Schwimmbads im Garten an eine andere Stelle sollte. Eigentlich - so hatte ich überlegt - ja, eigentlich wäre eine zweite Zapfstelle im vorderen Bereich des Gartens auch schön. Und eigentlich, ja eigentlich müßte die unterirdisch versorgt werden.

Und wenn man eh den Rasen aufbuddelt, könnte man eigentlich auch gleich ein paar zusätzliche Rohre verlegen, um den Rasen zu bewässern. Eigentlich.

Kommen wir zu den Gegebenheiten: Rechteckgarten 30x17m mit Aussparung oben rechts ca. 7x7m (Gartenhaus und Schuppen), zu bewässernde Fläche ca. 450qm. Brunnenschacht ca. 15cm mit ca. 5 Jahre alter (Baumarkt-) Nirosta-Torpedopumpe unbekannter Leistung bzw. unbekannten Kennfelds. Pumpe hat in der Vergangenheit diverse Rasensprenger mittels 1/2" bzw. 3/4" Schlauch ausreichend versorgt. Zwischenzeitliche Ermittlung der Wassermenge: 10l in 12 Sek, somit rund 3m³/h bei unbekanntem Wasserdruck, gemessen direkt oberhalb des Brunnenschachtes.

Eigentlich, ja eigentlich wollte ich vier Stück OS140 an zwei 25mm-Strängen verbauen und die beiden Zapfstellen an einem dritten Strang. Optisch finde ich die grauen Deckel aber wenig attraktiv. Außerdem habe ich im hinteren linken Quadranten Bäume, die die Wurfweite stören könnten. Schließlich höre ich immer wieder von Ameisenbefall und Ausfällen binnen fünf Jahren. Ich habe kein Interesse an einer betreuungsintensiven Anlage und arbeite hier lieber nach dem Motto "Do it once, do it right".

Somit komme ich nach umfassendem und zeitintensivem Studium vieler Posts und des irrigationtutorials doch zu dem Ergebnis, welches ich eigentlich, ja eigentlich gar nicht wollte: Einbau einer Anlage mit einer Vielzahl von (Turbinen-) Regnern mit drei Ventilen und automatischer Steuerung. Da wir ohnehin öfters in den Staaten sind und zumindest die Regner von Hunter bei Home Depot für´n Appel und ´n Ei rausgehauen werden, werde ich mich wohl dort bedienen.

Die Amis sind ja schmerzfrei bei ihrer Verrohrung mit PVC-Rohr, Fittingen und Klemmverbindern. Ich werde wohl eher auf die in unseren Breiten gerne genutzten PE-Rohre gehen, habe lediglich noch nicht entschieden, ob 25 oder 32mm. Ich gehe davon aus, beides geht auf 3/4" IG der Regner.

Hier mal die zu beregnende Fläche:

24975876ro.jpg


Und hier der Regnerplan, den ich dazu erstellt habe:



Quasi in jeder Ecke einen 90° Regner, auf der linken Seite zusätzlich zwei 180° Regner, unten und rechts je einen 180° und an der Ecke des Gartenhauses einen 270° Regner. Jeweils Kopf-zu-Kopf-Überdeckung. Mittig zusätzlich einen 360° Regner. Der wird nicht alle Köpfe erreichen, aber den Großteil abdecken.

An Regnern plane ich durchgehend und der Einfachkeit halber Hunter PGPs. Die Regner sollen bei 3bar bis zu 14m Wurfweite haben, ich habe mit rund 9m geplant, da sollte ausreichend Sicherheit bleiben, falls Wasserdruck geringer oder Wurfweite im real life doch deutlich weniger.

Stränge habe ich noch nicht berechnet, ich gehe aus von einem Strang je Seite plus einem für die beiden Zapfstellen. Evtl. Anbindung von einer Handvoll Sprayern für Beete und Sträucher an die Regnerstränge.

Verlegen wollte ich die Versorgungsrohre ca. 1-2 m vom Zaun nach innen, um Beete (nicht eingezeichnet) um Sträucher nicht zu beschädigen. Regnerplatzierung notfalls mit swing joints oder Stichleitungen.

Was meinen die alten Hasen: paßt das so?
 
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  • Parzival

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    Lieber Alex,

    Mein Kompliment! Endlich mal jemand, der sich schon mal in die zahlreichen Beiträge eingelesen hat, bevor er zur (Planungs-)Tat schreitet.

    In der Rohrfrage kann ich Dich nur bestärken, Dich für die 32 mm zu erwärmen. Man sollte es den drei m³ auf längeren Wegen komfortabel gestalten. Im Hunter-Katalog wird auf den letzten Seiten der Druckverlust bei entsprechendem Druck und Wassermenge gezeigt. Eine überzeugende Darstellung.

    Bei der Dimensionierung der Stränge solltest Du im Auge behalten, dass die in Rede stehenden 3 m³ nicht so unendlich viel sind und diese PGP je nach verwendeter Düse mühelos einen m³ verregnen.

    Bei der Kombination verschiedener Winkel würde der zertifizierte Regenmacher möglicher Weise einflechten, dass die Niederschlagsrate der Regner unterschiedlich ist. Um das Gleiche in der Fläche zu leisten, muß ein 360° viermal so lange werkeln, wie sein 90° Pendant.

    Ich würde die Regner nicht an der äussersten Grundstücksgrenze platzieren, sondern ruhig bis zu einem Meter ins Gelände stellen. Das macht dieses gegenseitige Erreichen um vieles einfacher.

    Ob sich der Import aus den USA heute noch lohnt? Ich sehe diese PGP Ultras inzwischen für 17 EURO in den einschlägigen Bezugs-Quellen. Denen würde ich den Vorzug geben, weil die ein nettes Düsen-Sortiment im Lieferumfang haben, das man sich bei den PGP ADJ erst noch dazu kaufen muß.

    Viel Glück
     

    colonel328

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    Danke, Parzival, für Deinen Beitrag. Auch dafür, daß Du die unterschiedlichen Wasserdurchflußmengen erwähnst und mir ins Gedächtnis rufst.

    Wenn ich mich recht entsinne, dann gibt´s im tutorial den Hinweis, daß die vierfache Wassermenge der 90°-Regner im Vergleich zu den 360ern mittels geeigneter Düsen eingeregelt und angepaßt werden kann. Der Autor gibt auch Empfehlungen zur Bedüsung, je nach Sektoreinstellung.

    Zu den 32mm-Rohren muß ich noch mal nach Preis-Werten Angeboten suchen. Bei den 25mm-Rohren bin ich bei rund 80-90€ für 100 m.

    Für einen Tip oder link zu den Regnern zum von Dir genannten Preis wäre ich dankbar. Bislang habe ich Angebote um die 25€/Stck entdeckt, wobei die gleichen Artikel im Erzeugerland für 18USD abgegeben werden.
     
  • Parzival

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    Lieber Alex,

    einen konkreten Link mit einem Frühjahrs Angebot wirst Du als PN finden.
    Aber eine schnelle Suche via Google HUNTER PGP ULTRA bringt mehrere Optionen.
    Wie dieser Händler funktioniert, weiß ich nicht. Nicht vergessen: Mindestens 2 Hunter-Schlüssel bestellen. Ich selbst habe die Generation PGP ADJ mit diversen Düsensätzen in Nutzung.
    Der Blaue und die grauen Flachstrahldüsen haben sich verschiedentlich bewährt. Wie ich lese, ist der noch preiswerter und erledigt bei sachgemäßem Umgang über viele Jahre im Berliner Stadtrand Dienst.

    Über ein geeignetes Entwässerungskonzept solltest Du ebenfalls nachdenken.

    Der Preis des PE Rohrs? Ich denke, es reicht auch PE-Druckrohr PN 6, 32 x 2,9 mm. Das findet man bestimmt für einen EURO den Meter. Wenn’s sehr sparsam werden soll, kauft man sich die Reste anderer 100 Meter Rollen in den lokalen Kleinanzeigen…

    Düsenauslegung? Wenn es nicht auf den Niederschlags mm ankommt, kann man sicher durch geschickte Kombination manches abfangen. Aber ein Viertel der Menge bei gleicher Reichweite ist sicher schwer einzustellen.

    Mach es doch bitte spannend und zeig‘ gelegentlich etwas vom Baufortschritt oder den Erfahrungen, die Du bei Deinem Projekt sammelst. Das würde dem Bewässerungsforum richtig guttun, wenn es nicht immer nur um die theoretische Anordnung der Regner geht.

    Viel Glück
     
  • Nobbi75

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    Schau Dir mal den Rainbird MaxiPaw an. Bin ein totaler Fan davon geworden (gute Nahfeldbewässerung, unempfindlich, große Reichweite, flexible Einstellung, billig, benötigt wenig Druck, weniger Regner benötigt) ... Dafür ein kleines bisschen lauter....ich mags und bisher hat sich niemand gestört
     

    Parzival

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    Lieber Nobbi,
    es ist wohl wahr, dass RAIN BIRD mit seinem flexiblen Düsenkonzept und der Strahlstörschraube mit diesem MAXI PAW ein wahres Bewässerungswunder am Markt hat.

    Colonel Axel stört sich am Deckel des OS140…damit dürften die IMPACT Sprinkler mit ihren klotzigen Gehäusen nicht die erste Wahl sein. Wenn das nicht das Killer-Argument wäre und Betriebsgeräusch eine untergeordnete Rolle spielte, würde ich mir sofort das PERROT Sortiment anschauen. Ein LVZX ist phänomenal…und einen LVZA müsste man sich mindestens mal angeschaut haben…
     
  • colonel328

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    Hallo zusammen und danke, Parzival, für Deine pns. Ja, die Klassiker und diversen Spezialisten hatte ich auch gefunden. Zur allgemeinen Info: im Erzeugerland liegen die Preise für Regner, Ventile und Steuerungen rund 20% unter denen in D. Hinzu kommt der Wechselkursvorteil, auch wenn dieser derzeit nur rund 10-12% beträgt. Order dort und Versand hierher macht sicher keinen Sinn wegen Versandkosten und EUSt, kaufen dort und mitbringen ist eine Option, die jeder für sich bewerten sollte. Manche wollen sich für 100 Euro Einsparung abschleppen, andere eher nicht.

    Die Perrots und Mini- bzw. Maxipaws habe ich mir natürlich auch angesehen. Bei den Perrots hatte ich den Eindruck, diese seien im Heimgebrauch eher oversized und für professionelle Anwendungen. Möglich, daß mein Eindruck täuscht. Kosten habe ich keine dazu im Kopf, Nobbi, kannst Du helfen? Optik ist etwas angenehmer als bei den OS140 weil grüner Deckel.

    Gerne berichte ich hier etwas über den Baufortschritt, das wird aber dauern bzw. in größeren Abständen geschehen. Zwischenzeitlich bin ich gar nicht mehr sicher, ob das dieses Jahr fertig wird. Urlaub und Broterwerb kosten halt Zeit...

    Über Entwässerung habe ich natürlich auch nachgedacht, allerdings vor anderem Hintergrund. Leider ist der Boden bei uns sehr lehmhaltig und die Fläche neigt nach starken Regenfällen zum Wasserhalten. Im hinteren Bereich des Rasens habe ich vor Jahren mal den Boden 3:1 mit Sand gemischt - war ´ne Schw*ne-Arbeit! Für den verbleibenden Teil dachte ich eher an Entfernen der Grasssoden, Ausbringen von Sand und Einarbeiten mit der Motorhacke. In diesem Zuge würde ich dann auch einige (weitere) Drainagerohre einbauen und an meine neue Sickergrube anschließen.

    Hier stand bis vor einigen Monaten der Pool, auf einer Magerbetonplatte (obwohl: so mager war der gar nicht..). Zunächst wollte ich den Beton abfahren und Kies einbauen. Habe dann aber entschieden, den Abbruch zu verwenden.

    25055982ky.jpg


    Außerdem habe ich vier 100er KG-Rohre für den Anschluß von Drain-Rohren vorbereitet und alles mit AcoDrain-Vlies (teuer!) abgedeckt, damit die Grube mir nicht versandet.

    25055970re.jpg


    Damit sollte ausreichen Platz für abfließendes Wasser sein. Sobald ich das Feld hinter´m Garten beim nächsten Fruchtwechsel befahren kann, lasse ich die Grube mit 10-12m³ Erde befüllen. Dann sehen wir weiter.
     

    Parzival

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    Zum Blick ins Heimatland der großartigen Bewässerungsprodukte…assembled werden sie ja wohl fast ausschließlich in Fernost. Vor 15 Jahren passierte das noch in Mexico:

    Ich denke, Bewässerungsutensil vor Ort zu kaufen, ist eine große Illusion. Einen Regner vielleicht, aber Ventile sind vor Ort im „Fachhandel“ nur als NPT erhältlich. Kein „Baumarkt“ wird sich BSP ans Lager legen, um mal einen ausgefuchsten Europäer glücklich machen zu können. Steuerungen dito – nur in 110 Volt am Lager. Es gibt einige Online-Händler, die sich auf die Europäische Kundschaft eingestellt hat…aber eine Steuerung mit einem 240 V Netzteil kostet eben 20% mehr, als ein 110 V Pendant. Sensoric könnte funktionieren, aber auch in den USA haben Online Händler bessere Preise, als der Shop an der Ecke. Insofern ist das kein einfaches Unterfangen.

    In Frage kommende IMPACT Sprinkler: Perrot oder MAXI PAW (ein Mini ist mir noch nie begegnet)
    Diese Burschen sind wunderbar, weil sie eben anders als Getrieberegner auch ganz mutterselenallein mit überschaubaren Anforderungen an Druck und Wassermenge für die erforderliche Bewässerung in ihrem Sektor sorgen. Ein Maxi PAW wird wohl zwischen 25 und 30 EURO zu beschaffen sein.

    Ein PERROT LVZX wird sicher 40 bis 45 EURO kosten und ein LVZA 22 W sicher nicht unter 120 EURO. Erschwerend kommt hinzu, dass dieser LVZA einen sichtbaren Einbau Durchmesser von 20 cm, aber einen wohltuend sanften Strahlanstieg von 22° hat.

    Vor vielleicht 10 Jahren stand ich vor der Entscheidung im Garten meiner Eltern Versenkregner einzubauen... da habe ich 10 MAXI PAW genommen, weil mir die Einstellmöglichkeiten mit diesen 5 oder 6 verschiedenen Düsen wichtig waren. Wenn ich meine wesentlich kleinere Scholle noch einmal von diesen Getrieberegnern befreien sollte (aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich) würde ich mit Sicherheit auf diese LVZA setzen. Die gehen immer mal für überschaubare Beträge in den Kleinanzeigen oder bei eBay selbst.

    Lass Dir Zeit mit der Geschichte. Schnelle Entscheidungen in Sachen Bewässerung bedeuten meist Lehrgeld und Kümmernisse. …und Danke, dass Du Dein Projekt optisch und verbal so nett illustrierst.

    Viel Glück
     

    colonel328

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    So, kaum 3 ,5 Jahre später und schon habe ich angefangen, das Projekt umzusetzen.

    Der heiße und trockene Sommer im letzten Jahr sowie die heißen zwei Wochen in diesem Jahr haben mich endlich zum Anfangen bewogen. Bis jetzt bin ich immer alle 30 min. raus und habe die mobilen Gardena-Sprenger umgestellt. Da gehen mit allen Teilstücken dann gerne schon mal 3-4 Sunden drauf. Darauf habe ich keine Lust mehr!

    Den Bewässerungsplan habe ich noch etwas verfeinert bzw. angepaßt. Es gibt für die Hauptfläche jetzt 4 Zonen, mit Erweiterungsoptionen für den weiteren Ausbau (weitere Teilflächen, auch vor dem Haus sowie Sprayer oder Drippler für die Nahfeldbewässerung). 4 Zonen wegen der Unsicherheit des Wasserdrucks, dazu später mehr.

    Weil ich mich ohne Erfolgsgarantie kostenmäßig nicht übergebührlich belasten wollte habe ich entschieden, zunächst einmal nur eine Zone zu verbauen (oben links). Das schien mir am einfachsten, außerdem wollte ich da einen (von mind. zwei) Ventilkasten verbauen.

    Vor zwei Wochen habe ich also am hinteren Zaun (der ist neu, mit Betonfundament und verzinkten Pfosten) entlang einen kleinen Graben gezogen, einen Stichgraben zur Hauptleitung Brunnen-Zapfstelle (am Holzhaus, ist auch neu in 32mm) sowie ein Loch für den Ventilkasten. Verbautiefe der Leitungen ist rund 15cm.

    Die Hauptleitung zum Ventilkasten habe ich in 32mm PE gelegt, mit Erweiterungsoption für die nächste Zone. Die Nebenleitung zur Regnerversorgung ist 25mm PE, verlegt im selben Graben. Abgehend davon die Stichleitungen zu den Regnern, ebenfalls 25mm. Auf swing-joints o.ä. habe ich aus Kostengründen verzichtet, das Teilstück wurde (und der Rest der Anlage wird) eh deutlich teurer als geplant. Außerdem verlegt ist natürlich eine Steuerleitung zum Ventilkasten im Flexrohr.

    Im Kasten liegen zwei Magnetventile Hunter PGV101 in 1" auf Kiesbett. Bei der Auslegung habe ich mich an diversen Bildern verschiedener Anbieter orientiert und Dura-Verteiler und T-Stücke mit Kugelhähnen verbaut. Auf die Ausblasvorrichtung mit Druckluft habe ich verzichtet, statt dessen habe ich in Haupt- und Nebenleitung je ein drainvalve gesetzt, jeweils an die tiefste Stelle, auf Kiesbett. Ziel ist es, im Herbst die Kugelhähne aufzumachen und mit dann zwei "Öffnungen" (Ventil und Hahn) die Leitungen sicher zu entleeren, sodaß sie nicht platzen. Würde ich beim nächsten Mal anders machen, PP-Verbinder statt Dura (günstiger), Endkappen statt Kugelhähnen (weniger Platzbedarf).

    An Klemmverbindern für die Leitungen habe ich schwarze (nicht blaue) PP-Teile verbaut. Schwarze sind günstiger, die blauen sind u.a. säurefest, usw., das braucht man im Garten respektive für die Hausbewässerung nicht. Eine Auslegung in PVC mit Klebemuffen statt PE mit Klemmverbindern wäre sicherlich noch günstiger, allerdings traue ich der Klebelösung nicht und bilde mir weiterhin ein, die PE-Rohre sind flexibler beim Verlegen. Habe mit PVC aber wenig Erfahrung (eine Altleitung habe ich dazu mal im Boden gefunden und reparieren müssen).

    An Regnern habe ich drei Hunter PGP-04 Ultra gewählt. Ich gehe gerne groß :cool: Ach ja, und für die Leitungen habe ich einen "Anspitzer" gekauft, der per Akkuschrauber betrieben wird. Damit sollen die Enden besser in die Verbinder gehen. Hat gut geklappt.

    Der Einbau war im Grunde keine große Sache, eher Fleißarbeit. Mühselig war das Trennen der vorhandenen Hauptleitung und das Einsetzen des T-Stücks als Abzweig zum Ventilkasten. Die Leitung war natürlich unterirdisch verlegt, außerdem in einem HT-Rohr als Schutz und drinnen war zusätzlich die Stromleitung für die Pumpe. Getreu dem Motto "zweimal abgeschnitten, noch zu kurz" fehlten mir dann auch drei cm, sodaß ich ein Stück Hauptleitung komplett ersetzen musste. Ging, hat aber nochmal eine Stunde gekostet.

    Den Erstbetrieb nach rund 8 h Einbauzeit haben wir schlauerweise mit offenen Gräben gemacht. Das war gut und richtig, um Leckstellen zu orten. Einige Klemmen mußten nachgezogen werden, im Grunde ging das aber. Ein paar Dura-Verbinder im Ventilkasten muss ich noch mit Teflonband eindichten, dann sollten auch kleine Spritzer ausbleiben. Die Regner habe ich alle mit Teflonband eingedichtet.

    Die Regner sind werkseitig auf 180° Beregnungsfeld eingestellt. Wenn man weiss, wie die Einstellung geht, ist das nicht schwer. Allerdings war die Beschreibung optimierungsbedürftig und jutjuub musste helfen. Zur Info, wer es nicht weiss: der rechte Endpunkt wird fix durch Regnerpositionierung/-drehung festgelegt, nur der linke Endpunkt ist veränderbar. Die Wurfweite (und Durchflussmenge) ist durch Düsenwahl veränderbar. Ich hatte alle verfügbaren Düsen geordert, um eine entsprechende Auswahl zu haben. Das hat sich im Nachhinein als unnötig herausgestellt. Warum?

    Offenbar ist der Wasserdruck deutlich niedriger als erwartet! Bei Verwendung der blauen Düsen sollen Wurfweiten von bis zu 14 m bei 3 bar möglich sein. Meine maximale Wurfweite liegt bei rund 10m, das entspricht rund 1,7 bar. Schade! Da ich die Regnerpositionierung bewusst konservativ ausgelegt habe, komme ich mit dem Wasserdruck einigermaßen klar. Allerdings denke ich schon über eine größere Pumpe nach! Meine Pumpe hat einen max. Druck von 5,5 bar und 50m max. Förderleistung. Ein Kennfeld ist leider nicht verfügbar. Da die Pumpe in rund 6m Tiefe hängt und die Verrohrung nur rund 12-15 m lang ist, hatte ich aber mit deutlich mehr Power gerechnet! Nun denn. Die weiteren Düsen benötige ich also nicht, weil ich damit die erforderlichen Wurfweiten erst gar nicht erreiche.

    Für die Steuerung habe ich ein 7-adriges Kabel verbaut. Einen Controller hatte ich noch nicht geordert, ich wollte zunächst sehen, wie das Ergebnis der "Testzone" aussieht. Die Ventile lassen sich ja auch per Hand betätigen.

    Fazit: Im Grunde bin ich mit meinem Machwerk zufrieden! Handwerklich ist das alles umsetzbar, die Funktionalität ist (nach jetziger Beurteilung) ausreichend. Wie sich das nach Controllereanschluß und im regelmäßigen Betrieb verhält, bleibt abzuwarten. Leider hatte Parzival mit einer Randbemerkung recht, der ich nicht ausreichend Beachtung geschenkt habe: Der 270°-Regner braucht dreimal soiel Wasser wie der 90°-Regner! Da muss ich jetzt testen, ob ich Sumpflandschaft oder Wüste bekomme. Vielleicht kann ich mit Bedüsung ein bisschen nachjustieren, aber 100%-ig wird das wohl nichts. Das heißt aber im Umkehrschluß: eigentlich (ja, eigentlich...) sollte man nur Regner mit gleichen Sektoreinstellung an eine Zone anschließen. Wie soll das im real life wirtschaftlich umzusetzen sein?

    Zu den Kosten: Offenbar habe ich bei der Budgetierung wesentliche Dinge außer Acht gelassen. Das passiert mir sonst nicht. Ich hatte für die komplette Anlage rund 400-600 € zzgl. Controller veranschlagt. Damit werde ich nicht auskommen. Der erste Ausbau hat allein schon rund 300 € verschlungen. Die zweite Zone (jetzt greife ich vor: schon bestellt! :)) kostet ungefähr dasselbe (beinhaltet aber den Controller und das Pumpenrelais/Einmalkosten). Damit rechne ich für die komplette Planumsetzung nunmehr mit rund 1,2-1,5T€. Puh! Wenn das auf ewig hält, ok, falls nicht: doof! Aber mal abwarten.

    Hinweis für Nachmacher: Shop around! Die Preisunterschiede sind unglaublich, sicherlich rund 20-30%, je nach Anbieter! Das fängt an bei PE-Rohren (ich hab die guten mit dem blauen Streifen genommen, den osteuropäischen Kram mit nur 2mm Wandstärke gibt's günstiger), geht weiter über Klemmverbinder (vieeeel Spielraum) und setzt sich fort bei Regnern, Controllern, Ventilkästen, usw. Der Anspitzer in Profiqualität kostet über 120 €, den, den ich gewählt habe, gab es für unter 10 €. Sicherlich nicht so toll, aber für nur ein Projekt ausreichend. Manches habe ich bei speziellen Beregnungsshops gekauft (One-Stop-Shop, bequem, aber teuer), anderes in der Bucht oder beim Großen mit A, wieder anderes direkt auf der Anbieterseite.

    So, bis Mitte nächste Woche erwarte ich den zweiten Schub an Materialien. Gestern kam schon das Meiste, die 32mm-Rohre liegen schon zum Ausbreiten im Garten (schade, wenig Sonne). Evtl. fange ich Montag schon mal an. Dat mut feddich!
     
  • T

    top_gun_de

    Guest
    Hallo Alex,

    Eine erste Zone zu bauen und dann zu testen ist mit Sicherheit nicht verkehrt :)

    Welche Reichweite hattest Du mit den PGP? In einem Setup 1,5-3-6 kann man ohne Bedenken 10m Wurfweite planen, weiter würde ich nicht gehen weil die 1,5er in der Reichweite leider schwächelt. Sonst ersetze sie durch eine 2,0.

    Wenn Du sagst, dass Du mit der größten Düse arbeitest, frage ich sicherheitshalber: Etwa in drei Regnern? Das wären ca 6 Kubikmeter pro Stunde bei Nominaldruck. Und die Daten der Pumpe die Du benannt hats sind dafür mit Sicherheit ungeeignet.

    Bei einer Reichweite von gut 10m im normalen Setup kannst Du für den Viertelkreis mit 1,5er Düse bereits 370l Liter ansetzen. Die Zahlen sind die GPM. Eine 3;0-Düser schiebt also pro Minute 3 Gallonen = 11,4l Wasser raus, in der Stunde also fast 700 Liter. Wenn Du viel Wasser hast und viel auf einmal schaffen möchtest, wirst Du über eine andee Pumpe nachdenken müssen. Dambat und Omnigena sind die gpnstigen Anbieter mit denen man die Anfangsinvestition überschaubar hält. Wenn die Lebensdauer nicht anspricht, kann man in 5 Jahren noch auf Ebara oder Grundfos wechseln.
     
  • colonel328

    Neuling
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    @Top Gun: Kann Dir mit den Zahlenangaben nicht ganz folgen, ich nehme an, Du meinst Düsengrössen?

    Ich habe überall 3er drin, wegen der Reichweite bei entsprechendem Durchfluss. Damit erreiche ich rund 10m, die brauche ich auch für die Kopfüberdeckung. Andere Düsen mit geringerem Durchfluss haben nur rund 7-8m geworfen und damit nicht überlappt.

    Der Durchfluss der 3.0 liegt bei meinem Druck bei rund 0,5cbm/h, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Meine Pumpe leistet 1,6cbm/h Max, passt also. Rumspielen mit den Düsen zur Anpassung der Wassermenge reduziert die Wurfweite, ich muss also entscheiden „Head-to-Head“ oder Durchflussmenge.

    Die Pumpen schau ich mir an, danke.
     
    Zuletzt bearbeitet:

    merls

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    Hallo Colonel329,
    Leider hatte Parzival mit einer Randbemerkung recht, der ich nicht ausreichend Beachtung geschenkt habe: Der 270°-Regner braucht dreimal soiel Wasser wie der 90°-Regner! Da muss ich jetzt testen, ob ich Sumpflandschaft oder Wüste bekomme. Vielleicht kann ich mit Bedüsung ein bisschen nachjustieren, aber 100%-ig wird das wohl nichts. Das heißt aber im Umkehrschluß: eigentlich (ja, eigentlich...) sollte man nur Regner mit gleichen Sektoreinstellung an eine Zone anschließen. Wie soll das im real life wirtschaftlich umzusetzen sein?
    Da kann ich gerade nicht ganz folgen.
    Die verbrauchte Wassermenge pro Stunde ist erst mal grundsätzlich mit der gleichen Düse die gleiche, ob nun 90°, 180°, 270° oder 360° eingestellt sind. Daran ändert sich nix. 500Liter/h bleiben 500Liter pro Stunde ob die nun auf nen 90° Sektor ode rnen 270° Sektor verteilt werden. Jedoch bekommt der 270° Sektor mit einer 3mal größeren Fläche in der gleichen Zeit nur noch ein Dritter der 500Liter Wasser im vergleich zur 90° Fläche.
    Um bei 270° die gleiche Wassermenge Pro Fläche pro Zeit zu verteilen muss die Düse so gewählt werden, das die Wassermenge 3mal so hoch ist wie bei der 90° Düse.

    Das kann man völlig problemlos in einem Strang betreiben solange die abgenommene Gesamt Wassermenge innerhalb deiner Pumpenkennlinie liegt um den erforderlichen Druck zu erreichen.

    Wenn du statt der errechneten 3 Bar nur noch 1,7Bar anliegen hast an den Regnern, so wirst du wohl einfach zuviel Wasser abnehmen und damit schafft die Pumpe mit ihrer Leistung nicht mehr den Druck zu halten sondern knickt ein.

    Leg mal einen dicken Stein auf einen der Regner mit einer größeren Düse und du wirst sehen wie die anderen Regner plötzlich ihre Reichweite verbessern.

    Das Problem kannst du möglichweise beheben wenn du kleinere düsen einsetzt, jedoch wird das dann wieder schwierig mit der Reichweite. Ansonsten halt kräftigere Pumpe oder 1-2 Regner noch neu in einen eigenen Strang packen.
     

    colonel328

    Neuling
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    Die verbrauchte Wassermenge pro Stunde ist erst mal grundsätzlich mit der gleichen Düse die gleiche, ob nun 90°, 180°, 270° oder 360° eingestellt sind. Daran ändert sich nix. 500Liter/h bleiben 500Liter pro Stunde ob die nun auf nen 90° Sektor ode rnen 270° Sektor verteilt werden. Jedoch bekommt der 270° Sektor mit einer 3mal größeren Fläche in der gleichen Zeit nur noch ein Dritter der 500Liter Wasser im vergleich zur 90° Fläche.
    Um bei 270° die gleiche Wassermenge Pro Fläche pro Zeit zu verteilen muss die Düse so gewählt werden, das die Wassermenge 3mal so hoch ist wie bei der 90° Düse.

    Ja, treffender formuliert, im Ergebnis allerdings gleich: ich brauche am 270er mehr Wasser, um die gleiche Bodenfeuchte zu erhalten. Und da ich in einer Station bestimmte Regner nicht länger und andere kürzer laufen lassen kann, diesen Regner nicht separat anschließen will und die Pumpe eine größere Bedüsung nicht schafft, hab ich hier ein Problem.
     

    colonel328

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    So, zwischenzeitlich bin ich weiter respektive habe das Projekt für dieses Jahr abgeschlossen!

    Die zweite Station ist verlegt und angeschlossen. Eigentlich (ja, eigentlich...) wäre ich mit den Rohren gerne an der Grundstrücksgrenze entlanggegangen. Leider gibt es hier ein Betonfundament, welches teilweise bis fast zu Mitte des Beetes reicht. Von den Wurzeln mal ganz zu schweigen. Daher habe ich mich für den Weg am Rande der Rasenfläche entschieden. Ein paar Wurzeln mussten wir auch umgehen, der Nussbaum war zuerst da... :)

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    Neben der 25mm-Leitung zu den Regnern, die ich im Ventilkasten angebunden habe, habe ich zusätzlich eine 32mm-Haupt(weiter)leitung gesetzt. Evtl. werde ich später die Anlage erweitern, vor´s Haus legen, Sprayer oder Drippler verbauen. Die 32er endet mit einem Kugelhahn in einem kleinem Ventilkasten. Bei Erweiterung werde ich beide durch einen großen Kasten mit weiteren Ventilen ersetzen. Natürlich habe ich auch gleich ein Leerrohr mit Zugseil verlegt, um später das Steuerkabel legen zu können.

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    Alle Regner sowie alle Klemmverbinder, alle Kiesbetten und die Ventilkästen habe ich komplett mit Drainvlies eingeschlagen. Der Gedanke war, diese latent beweglichen Teile vor dem Eindringen von Erde zu schützen, um - falls man mal wieder dran muss - das Arbeiten zu erleichtern.

    36632144jv.jpeg


    Leider nur wenige Bilder vom Einbau, ist aber nicht auch nicht so super spannend.
     

    colonel328

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    Ein paar Tage später habe ich die Installation vom X-Core vorgenommen.

    Ich habe lange überlegt, ob ich die Mehrkosten für die Outdoor-Variante auf mich nehmen soll. Als Montageort hatte ich ohnehin den geschützten Bereich unter dem Verandadach des Holzhauses geplant, die Wasserdichtigkeit war also nicht wichtig für mich. Den Ausschlag hat schließlich das eingebaute Netzteil gegeben; ich wollte keine fliegenden Kabel. Die Montage ist wenig spektakulär, drei Schrauben, fertig.

    Für den Betrieb habe ich Strom aus dem Gartenhaus genommen, da hängt bereits eine recht umfassende Unterverteilung für Starkstrom mit Sicherungen und FI. Für die Weihnachtsbeleuchtung hatte ich in der Vergangenheit immer ein Kabel von der Steckdose im Haus durch ein Fenster herausgeführt. Das habe ich jetzt eliminiert und eine Steckdose außen gesetzt. Die Zuleitung zum X-Core (3x1,5) geht durch.

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    Bei der Bewässerung muss das X-Core neben den Ventilen auch die Pumpe mit einschalten. Die entsprechende Funktion ist dafür vorhanden, die Klemmleistenanschlüsse natürlich auch. Da das X-Core aber nur 24V schaltet, bedarf es dazwischen eines Relais. Hunter bietet hierfür ein Pumpenschaltrelais an, welches mir mit rund 120 € aber sehr teuer erschien. Mit Hilfe eines befreundeten Elektrikers, der mir auch bei anderen Fragen und Unsicherheiten zur Seite stand, habe ich dann eine deutlich günstigere Lösung gefunden. Ich habe ein Schütz mit geeigneten Schaltwerten in einem entsprechenden wasserdichten Kasten verbaut. Kosten rund 50 €, davon ca. die Hälfte für den Kasten. Zwischenzeitlich ist mir eingefallen, daß ich den wohl gar nicht gebraucht hätte, weil ich das Schütz in meine Unterverteilung im Gartenhaus hätte einbauen können. Nun denn, beim nächsten Mal wird alles besser... :)

    Der Strom zum Schütz kommmt vom "Dauerstromeingang" am X-Core. Den geschalteten Ausgang vom Schütz habe ich auf eine Steckdose gelegt, an der die Pumpe hängt. Ich habe mich für diese Lösung entschieden, weil ich den wasserdichten Stecker von der Pumpe nicht abschneiden und diese fest anklemmen wollte. Bei evtl. Weitergabe der Pumpe kann der neue Besitzer dann entscheiden, was er damit tut. Ist so nicht erforderlich gewesen, aber die Steckdose hatte ich, genau wie die ganzen anderen Teile, noch in der Garage.

    Weiterhin habe ich einen Schalter verbaut, der das Schütz manuell umgeht. Damit kann ich die Pumpe ohne das X-Core einschalten, um den Gartenschlauch zu betreiben. Das ist vor allem wichtig, wenn wir nicht da sind und unser Faktotum Wasser benötigt. So ganz toll ist die Lösung noch nicht, weil nach Benutzung immer der Wasserhahn wieder zumacht werden muss, sonst fehlt beim Automatikbetrieb natürlich Druck. Das wird gerne schon mal vergessen. Vielleicht baue ich in den Strang zur Zapfstelle noch ein Ventil ein, welches bei Schalterbetätigung auf bzw. zu macht.

    Die Anklemmerei im X-Core ist auch kein Hexenwerk. Links der Strom, rechts die Steuerkabel zu Ventilen und Pumpenrelais. Steuerkabel habe ich schon zwei gelegt, das zweite für die Stationen auf der anderen Gartenseite, die nächstes Jahr kommen sollen.

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    colonel328

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    Zwischenzeitlich und nach ein paar Beregnungssequenzen habe ich die Bedüsung aller Regner, die ich prophylaktisch auf 3.0 gesetzt hatte, individuell angepaßt.

    Die Regner haben tw. über den Kopf des Nachbarregners hinweg geworfen und dry spots erzeugt bzw. Terasse und Holzhaus-Veranda unter Wasser gesetzt. Ich habe also die Wurfweiten reduziert und die Wassermenge adjustiert; bei meinem 270°-Problemkind nach Kräften erhöht.

    Derzeit habe ich also, optisch geprüft, eine gleichmäßigere Beregnung der abgedeckten Fläche. Durch die Wurfweitenreduzierung habe ich aber auch weniger beregnete Fläche, die ich erst in der nächsten Ausbaustufe abdecken kann.

    Hier das veränderte Sprühbild in der Station 1:

    36631991ir.jpeg



    Und hier die Station 2:

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    Ich sach ma: Feddich! (für dieses Jahr)
     

    colonel328

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    Noch ein paar Worte zu den Bedienungsanleitungen der Hunterprodukte: absolute Katastrophe!

    Daß die Ventile eine Flußrichtung haben, welche eingehalten werden muß, weil die X-Core die Ventile sonst nicht steuert, steht nirgendwo! Übrigens auch nicht auf der Hunter-Seite. Auf manchen Ventilen sind Pfeile, auf den PGV101-MM nicht. Darauf bin ich erst gekommen, als dies in einem Video über ein anderes Ventil erwähnt wurde. Ärgerlich!

    Noch schlimmer: die X-Core-Anleitung. Auch hier brauchte ich Videos, um die Programmierung hinzubekommen (nein, ich bin nicht sicher, ob ich schon alles verstanden und richtig umgesetzt habe). Über die drei voreingestellten Programme (A, B und C) habe ich nicht eine Zeile gefunden! Auch ansonsten werden Startplätze und Zonen schon mal gerne verwechselt. Es steht auch nirgendwo, daß die X-Core in einem Startplatz alle Stationen nacheinander abfährt und somit, programmiert man die Stationen guten Glaubens separat, diese mehrfach durchlaufen werden. Falls ich was falsch verstanden habe: ich bin für Richtigstellungen dankbar.

    Die Logik des X-Core: Naja. Offenbar ein altes Gerät mit alter, dafür sicherlich narrensicherer und nahezu unzerstörbarer Technik. Ami-Ware halt. Heute würde man das sicher anders programmieren.
     
    T

    top_gun_de

    Guest
    Ja, treffender formuliert, im Ergebnis allerdings gleich: ich brauche am 270er mehr Wasser, um die gleiche Bodenfeuchte zu erhalten. Und da ich in einer Station bestimmte Regner nicht länger und andere kürzer laufen lassen kann, diesen Regner nicht separat anschließen will und die Pumpe eine größere Bedüsung nicht schafft, hab ich hier ein Problem.

    In der Tat sind die Standarddüsen nach Herstellerangabe in der Beregnungsrate nicht identisch in der Reichweite. Ich habe mich deshalb für die Absicherung meiner Planung an die Tabelle mit Erfahrungswerten von Jess Stryker gehalten:


    Radius from 25 feet to 47 feet on same valve.
    Uses the standard nozzles that come with the rotors.
    RadiusQuarter CircleHalf CircleThree-Quarter CircleFull Circle
    25'-30'1.01.52.03.0
    31'-35'1.02.03.04.0
    36'-40'1.53.04.06.0
    41'-47'2.04.06.08.0

    You will probably need to use the radius adjustment pins on some heads to prevent over-spray outside the desired watering areas.

    Dahinter liegt die Erkenntnis, dass die Reichweitenangaben der Hersteller mit real-life nichts zu tun haben.

    Die Düsen bieten so ausgeglichene Benetzungsrate, und sie können in diesem Setting mit gleicher Laufzeit in einem Strang betrieben werden.

    Für den Druck gilt bei obiger Tabelle: Fließdruck in Psi am Regner >= Entfernung in Fuß. Für eine Positionierung mit 10m = 33 Fuß gilt also mindestens 33 Psi = 2,3 Bar Druck am Regner. Hast Du mehr Druck und noch Wasserreserve, kannst Du bei den Düsen eine Reihe tiefer greifen.

    Mit dieser Düsenverteilung ist die Bewässerung sehr gleichmäßig, bei mir hat es im Bereich 9-11m Wurfweite sehr gut hingehauen. Aber ich habe vorher eine Menge nasse Klamotten in Kauf genommen, um die Kennlinie meiner Brunnenpumpe abzusichern und zu wissen, wieviel dynamischen Druck ich von der Pumpe zu erwarten habe, und mich mit dem Druckverlust in Leitungen, Ventilen und Filter befasst. Der Fließdruck war abgesichert, und ich bin vorsichtshalber 15% unter maximalem Wasserbudget geblieben.

    Eine Betrachtung des dynamischen Druckes ausgehend von der Pumpenkennlinie kann ich bei dir nicht erkennen, die solltest Du nachholen bevor Du im nächsten Jahr weitere Kreise einbaust.

    Eine Alternative ist bei PGP Ultra noch die Nutzung der MPR-Düsen, wobei man mit diesen Sets weniger Flexibilität hat. Hunter zwingt damit in ein festes Muster der Niederschlagsrate.

    Gruß,

    Detlev
     

    colonel328

    Neuling
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    Wie lese ich die Tabelle denn? Bei 30“ im Viertelkreis nehme ich eine 1er Düse, bei 40“ eine 1,5er für die gleiche Wassermenge am Boden?

    Die Druckberechnung scheint aufwendig, tendenziell würde ich mit einer neuen Pumpe Overkill gehen und dann weniger abnehmen, als diese leistet.

    Die MPR-Düsen kenne ich und die mögen auch effizient sein. Das Wurfbild gefällt mir aber gar nicht. Vielen mag das nachts um 4 nicht wichtig sein. Mich stört‘s. Ich finde die neue Bedüsung optisch schon grenzwertig.
     
    T

    top_gun_de

    Guest
    Die Tabelle liest Du bitte einfach innerhalb des methodisch richtigen Vorgehens :)

    Für eine gleichmäßige Beregnung deckst Du dein Grundstück mit Quadraten ab, die nach Möglichkeit gleich groß sind. Wenn Du es schaffst die optimale Quadratgröße für 80-90% der Fläche zu finden, dann belegst Du die Fläche mit diesen Quadraten. An die Schnittpunkte der Quadrate stellst Du die Regner, die dann ggfs. 90,180,360 Grad haben. An Stellen wo das nicht genau hinkommt überlappen sich Quadrate.

    Wenn Teile des Grundstückes eine andere Quadrateinteilung brauchen, wählst Du dort für alle Regner dieses Quadrates die gleiche Zeile.

    Um auf die Ursprungsfrage auch noch einzugehen: Wenn Du die Düsen entsprechend dieser Tabelle einsetzt, dann ergibt sich auch zeilenübergreifend eine einheitliche Beregnungsrate von 10-12mm/h. 20% Toleranz sind Gardemaß in dieser Industrie, besser kann keiner, auch nicht wenn man die Rotatoren mit ihrer vielbeworbenen Gleichmäßigkeit einsetzt.

    Zum Overkill: Ist in Grenzen sinnvoll. Wenn man die Hydraulik nicht segmentweise durchrechnen will, dann macht man eine Worst-Case-Rechnung am längsten und am stärksten Wasserkreis. Du brauchst Leitungsverlust, Ventilverlust, Filterverlust.

    Filterverlust: Ist der längste Kreis z.B. 36m lang und hat 2200l/h Wasserverbrauch, dann ergeben sich aus der Druckverlusttabelle im Hunter-Katalog (Seite 229 im deutschen Katalog) etwa 0,7 Bar Druckverlust auf 100 Meter. Bei 36 Metern also etwa 0,25 Bar. Hunter würde jetzt noch 10% Aufschlag für Fittinge rechnen, den kann man sich bei dieser Überschlagsrechnung schenken.

    Ventilverlust: Im selben Katalog findest Du auf Seite 83 noch eine Tabelle zum Druckverlust von PGV 101-Ventilen, bei 2,5cbm/h werden 0,13 Bar angegeben. Für 2,2cbm setzt man dann 0,12 Bar an.

    Filterverlust: Musst Du beim Hersteller deines Filters nachschlagen. Ich habe einen von Irritec, da findet man es auf der Herstellerseite, die gaben für 3000l 0,3 Bar an.

    In Summe: 0,25 plus 0,13 plus 0,3 Bar ergibt 0,68 Bar. Wenn ich dann am Regner mit 3,1 Bar plane, muss die Pumpe für die Zielwassermenge 3,8 Bar am Übergabepunkt (z.B. Manometer vom Druckschalter) liefern.

    Wenn man die Hunterzertifizierung bestehen will, ist die Hydraulik etwas komplexer. Dann hat man da einen Strang mit z.B. 3 Regnern im Abstand von 30 Fuß mit je 3 GPM. Dann rechnet man von hinten den Verlust bei 3GPM auf 30 Fuß, dann für das nächste Teil 6GPM auf 30 Fuß, dann 9GPM für die Reststrecke bis zur Ventilbox. Hunter will das so präzise, denn eine genaue Berechnung des Leitungsverlustes und der Teilstücke erlaubt dem Profi auch, z.B. auf den letzten Segmenten aus Kostengründen dünnere Leitungen einzusetzen. Wenn auf einem Campus 30 Stränge gebaut werden und jeder Strang 30-50m Länge hat, dann läppern sich solche Ersparnisse.

    Hunterproduktkatalog deutsch - metrisch:

     
    T

    top_gun_de

    Guest
    Dann könnte die Dambat/IBO 3,5 SDM 3/11 etwas für dich sein. Gibt es ab 130 Euro, leistet 800W bei 1100-1200W Stromaufnahme. Durchmesser 90mm, die passt optimal in DN100. Die Pumpe läuft bei mir seit letztem Jahr, Wasserstand ist ca. 5m Höhe in Ruhe.

    Gemessener Druck am Controller bei 2700l/h: (Meine größte Station)

    Druck-bei-2700-Liter.jpg


    Man muss dazusagen, dass die Pumpe schon "gequält" wurde, denn sie wurde auch zum Sauberpumpen des Brunnens nach der Installation genutzt. Man darf diese Pumpe mit ungewöhnlichen 500g Sand pro Kubikmeter Wasser belasten, aber das ist natürlich trotzdem Verschleiß der die Verdichtung verschlechtert. Eine Pumpe die das nicht hinter sich hat, wird noch ein bischen mehr leisten.
     
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