Acer palmatum - was mach ich falsch?

Rosabelverde

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Bei mir wollen die nicht. Wahrscheinlich rächen die sich dafür, dass ich keine Ahnung habe. Oder leiden an meiner Ignoranz.:(Hoffentlich kann mich jemand auf die richtige Spur bringen ...

Letzten Sommer hatte ich einen dunkelroten Acer palmatum gekauft, Namen vergessen, der zwar klein war, aber kräftig aussah. Ins Beet gepflanzt: kalkhaltiger Lehm, Ostseite. Wuchs gut an, kriegte Triebe, verlor im Winter die Blätter, trieb im Frühjahr gut wieder aus ... aber dann fing einer der beiden Hauptäste an zu mickern, die Blätter rollten sich, starben ab, schließlich der komplette Ast ... stand zwar "nicht schneiden" auf dem Begleitetikett, ich tat's aber trotzdem, als der Ast tot war. Der andere wuchs nur noch ein paar Wochen weiter, bis auch er aufgab. Pflanze entsorgt und getrauert.

Dieses Frühjahr einen neuen Acer palmatum gekauft: heißt orange dream und freute mich sehr mit seiner heiter leuchtenden Blattfarbe. War aber nur 30 cm groß, daher fand ich es sicherer, ihn nicht gleich ins Beet zu setzen, sondern erstmal in einen Tontopf mit Kübelpflanzenerde.

Den stellte ich auf die Terrasse, Westseite, morgens Schatten, nachmittags sehr sonnig. Zu sonnig? Als die ersten Blätter sich braun ränderten und zu kräuseln begannen, pflanzte ich ihn im selben Topf in Rhodo-Erde (irgendwo aufgeschnappt, dass der sauren Boden mag) und stellte ihn an die Ostseite.

Da steht er nun seit 3 oder 4 Wochen, hat morgens Vollsonne und ab mittags Schatten, wächst nicht, aber kräuselt die Blattränder und sieht kein bisschen glücklicher aus. Ich auch nicht. Möchte ihn aber gern zu einem leuchtenden Bäumchen wachsen sehen. Wie stell ich das an?

crplmtm.jpg
 
  • R

    Rentner

    Guest
    ... stand zwar "nicht schneiden" auf dem Begleitetikett, ...


    Das ist leider eine weit verbreitete Mär aus dem Reich der Sagen und Legenden.


    Orange dream -

    morgens Schatten, nachmittags sehr sonnig.


    Andersrum wäre es besser, obwohl er auch Vollsonne verträgt, wenn er reichlich mit Regenwasser gegossen wird.
    Leitungswasser verursacht in Zusammenhang mit einem sehr sonnigen Standort und/oder windigen Standort diese braunen Blattränder mit anschließender Verkrüppelung.
    Ursache sind Mineralstoffe und Salze, die im Leitungswasser enthalten sind.
    Bei der Transpiration über die Spaltöffnungen der Blätter lagern sich diese Stoffe an den Blatträndern ab und verursachen dort dieses Schadbild.

    ... in Rhodo-Erde (irgendwo aufgeschnappt, dass der sauren Boden mag)


    Acer p. mag ein leicht saures bis neutrales Substrat, pH-Wert 5,5 - 7,5.
    Reine Rhodoerde ist schon etwas zuviel des Guten.
    Folgendes Substrat wäre für einen Acer p. im Kulturgefäß sicher nicht die schlechteste Wahl:

    2 Teile Bims
    3 Teile Akadama
    1 Teil Kanuma
     

    Rosabelverde

    Moderatrix
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    Danke für deine hilfreiche Antwort, Pit. :cool:

    Dann hätte ich wohl einen weiteren Fehler gemacht, indem ich (noch vor dem Umpflanzen in Rhodo-Erde) dem Bäumchen mit Flüssigdünger einen Gefallen zu tun glaubte? Zuviel Salze & Mineralien?

    Heute ist mir das Regenwasser ausgegangen! Neues ist nicht in Sich. Geht abgestandenes Leitungswasser vorübergehend auch? Ist reichlich kalkhaltig hier. Oder besser abgekochtes?

    Orange Dream steht jetzt an der Ostseite und kriegt volle Morgensonne. Morgen werde ich die gerollten Blätter abschneiden, zum Stoffwechsel der Pflanze werden sie wohl nichts mehr beitragen.

    Was Akadama und Kanuma ist, muss ich erst noch in Erfahrung bringen! :grins:
     
  • Rosabelverde

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    Pit, könntest du noch mal deinen Blick hierher lenken?

    Mein Bäumchen wächst wieder und treibt schöne neue Blätter. Wenn das so bleibt, braucht es bald einen größeren Topf. Nun hab ich irgendwo gehört oder gelesen oder aufgeschnappt oder geträumt, dass, wenn man einen Acer palmatum umpflanzt, der neuen Topf nur eine, höchstens 2 Nummern größer sein sollte als der bisherige.

    Wenn das stimmt, wär's ja falsch, ihn überhaupt ins Beet zu pflanzen ... oder ist das mit der Topfgröße wieder eines aus der unendlichen Zahl der Botanikgerüchte? Im Topf soll er jedenfalls noch eine Zeitlang bleiben.
     
  • Linserich

    Schoggifreak
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    Ich wage jetzt mal, bevor Pit seinen Senf dazu gibt, meine These bekannt zu geben: das mit dem Topf ist meines Erachtens nicht unbedingt ein Gerücht aus der Botanik-Ecke, aber auch kein Verbot. Es kommt vorallem aufs Giessen drauf an. Wenn der Topf zu gross ist, dann kann es schnell sein, dass man zuviel Wasser für die kleine Pflanze gibt und die Erde, wo (noch) keine Wurzeln drin, sind nass bleibt und evtl. zu schimmeln beginnt. Also kann man schon einen grösserern Topf geben, aber man muss aufs giessen achten.

    Dein Argument, dass man die Pflanze so ja gar nicht ins Beet pflanzen dürfte, ist nicht so weit hergeholt, einfach dort ist die Erde nicht von Topfrändern eingeschlossen und kann eher trocknen.
     

    Rosabelverde

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    Aha, danke dir, beste Wasserlinse! Deine Erklärung leuchtet mir ein, und sobald ich was kapiert habe, kann ich's auch anwenden, nur mit begründungslosen Anweisungen hab ich immer so meine Schwierigkeiten.

    Also dann lieber erstmal einen nicht viel größeren neuen Topf, denn der Orange Dream steht ja im Freien, zwar unterm Dachvorsprung, kriegt aber doch ein wenig Regen ab.
     
  • R

    Rentner

    Guest
    ... oder ist das mit der Topfgröße wieder eines aus der unendlichen Zahl der Botanikgerüchte?


    ...jein...

    Es ist generell immer eine Frage des verwendeten Substrates. Du kannst einen Zahnstocher in einen 10 ltr-Eimer packen (Abzugslöcher vorausgesetzt), der vorher mit durchlässigem Substrat gefüllt wurde.
    Dieser Eimer kann dann problemlos 2 Wochen lang im Dauerregen stehen bleiben, ohne dass Staunässe entsteht.
    Das Gießen bzw. die Gießmenge ist in dieser Kombination nicht das eigentliche Problem.
    Wenn du dagegen herkömmliche Blumenpampe verwendest, wirst du bei Verwendung eines zu großen Eimers mit Sicherheit mit Staunässe rechnen müssen.
    Wichtiger finde ich die Tatsache, dass es selbst bei Verwendung eines groben Substrates den Wurzeln im Inneren eines zu großen Pottes ganz einfach an Wärme fehlt.
    Das Substrat kann im Zentrum eines zu großen Topfes schlecht Wärme aufnehmen und speichern, das mögen die Wurzeln nicht so besonders.
    Wärme ist, wie wir alle wissen, ein wichtiger Faktor für das Austriebsverhalten einer Pflanze; Wärme ist in diesem Zusammenhang sogar wichtiger als Licht.

    Gerade im Spätwinter bzw. im zeitigen Frühjahr kann es leicht passieren, dass Stamm, Zweige und Äste im Saftfluss stehen, während das Wurzelsystem noch tiefgefroren im Inneren eines zu großen Kulturgefäßes schlummert.
    Das kann den Exitus der Pflanze bedeuten.

    Auch im Frühling/Sommer kann es deswegen zu "Erkältungskrankheiten" und in Folge zu entsprechenden Mangelerscheinungen und Schadbildern kommen, über deren Ursachen dann in diversen Gartenforen wieder einmal fachmännisch gerätselt wird.

    Ich würde daher ebenfalls einen neuen Topf, der max. 2 Nummern größer ausfällt als der alte, wählen.

    P.S. Es gibt übrigens auch Gewächse (z.B. Azaleen), die lieber auf Druck wachsen wollen, also sich eher in einem kleineren Gefäß wohler fühlen.
     

    Hero

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    Da hänge ich mich einfach an.
    Vor 2 Jahren habe ich einen Acer palmatum in ein Beet gepflanzt um ihn mit der Zeit in Richtung Niwaki zu schneiden.
    Jetzt stelle ich fest, daß einer der Hauptäste anfängt braune Rinde zu bekommen und ich fürchte, daß der dann abstirbt.
    Der Boden ist lehmig - gute Gartenerde. Keine Staunässe.
    Was muß ich ändern, denn ich möchte an dieser Stelle unbedingt einen roten Acer palmatum haben.
    LG von Hero
     
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