" Aus Schädlingen wird man klüger"

Stupsi

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Hallo zusammen, ich lese gerade das Buch " Der Biogarten von M.L.Kreuter" und bin bei dem Kapitel über Schädlinge angelangt.

Ich finde diese dort genannte Betrachtungsweise so gut und richtig, dass ich sie Euch nicht vorenthalten möchte 😉😁

1. Auch Schädlinge Sorgen für ein Gleichgewicht in der Natur, wo keine Schädlinge, da keine Nützlinge!
Marienkäfer, Vögel, Raubmilben und viele andere, würden schlicht verhungern.
Man sollte deshalb auch kleine Ernteausfälle mal in kauf nehmen und möglichst biologisch nur spritzen ,wenn die Schädlinge wirklich überhand nehmen.

2. Auch die lästige Schnecke, die kleine Ameise oder die stinkende Wanze, beseitigen vieles was schwach und krank ist, sorgen dafür dass Verwesendes nicht liegen bleibt und gehören deshalb zur "Gesundheitspolizei" in einem Garten.

3. Aus Schädlingen klüger werden kann man, weil sie uns zeigen( wo sie plötzlich in Scharen Auftreten) da haben WIR meist etwas falsch gemacht !!!
Man sollte erst einmal darüber nachdenken anstatt zu schimpfen und zu spritzen, ob:
-die Bodenverhältnisse stimmen, Bsp vielleicht zu viel Dünger....?!
-Genug Luft zirkuliert, vielleicht zu sonnig oder zu schattiger Standort und auch das Wasser für die Pflanze stimmt usw.

4. Die Natur versucht sich auch oft selber zu regulieren, viele Marienkäfer zum bsp. treten oft auf ,bei einer vorherige Läuseplage.

5. Schädlinge sind Schwachparasiten, bedeutet sie befallen meistens Pflanzen ,die schon Wachstumsstörungen aufweisen, womit wir wieder zu Punkt3 kommen.

Heutige Monokulturen fördern sie auch und bieten ihnen beste vermehrungs Möglichkeiten,lieber mal wieder eine Blume zwischen den Salat Pflanzen !!!
Es ist auch nicht sehr hilfreich das alles an Obst und Gemüse immer größer ,dicker und gesünder aussehen muss.
Man sollte lieber wieder auf kleines Obst und Gemüse setzen, das auch ruhig mal Unregelmäßigkeiten aufweisen darf, dafür aber sehr wohlschmeckend ist und gesund, da alte Sorten leider oft in Vergessenheit geraten, obwohl sie sich jahrelang an dem Standort hervorragend gemacht haben.

Meine Idee dazu, frag doch einfach mal eure "älteren"Nachbarn ,ob sie nicht Saatgut von einer alte Sorte für Euch haben,die dort schon immer gewachsen ist, man gibt doch gerne etwas weiter, um es zu erhalten 😊

Wünsche euch allen noch einen schönen Sonntag 🌸
 
  • Stupsi

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    Ich hänge noch ein paar Sätze zu den Unkräutern an, die in der Natur ja eigentlich Wildkräuter sind....

    Viele können uns Menschen sehr nützlich sein , da gesund, heilsam ,viele Vitamine usw.

    Alte Märchen Weisheiten sagen, sie sind die wirklichen Gartenzwerge, die echten Heinzelmännchen 😁
    Wer mit ihnen im rechten Sinne umzugehen versteht ,dem sind sie treue und geduldige Helfer, wer ihn mit Gift zu Leibe rückt und zornig auf sie ist, dem spielen sie gerne einen Schabernack nach dem anderen.
    Was heißt das aber nun??? 😊

    Wir sollten einmal beobachten welche Unkräuter wo auftreten, da auch sie hilfreiche Zeigerpflanzen sind, wie es in unseren Garten um den Boden bestellt ist.

    Ein Hahnenfuß den man nur sehr mühsam entfernen kann ,da er sehr verankerte Wurzeln hat, mach das nicht um uns zu ärgern 😁 er zeigt uns viel mehr an ,dass dieser Boden sehr viel Staunässe hat und sehr verdichtet ist.
    Auch Wucherblumen, Sauerampfer und Breitwegerich sind solche Zeigerpflanzen die schwere undurchlässige Böden anzeigen und uns dazu ermutigen sollten die Erde zu lockern und den Humusgehalt zu verbessern.
    Wenn man das Grün dieser Pflanzen zerkleinert, kann es als Mulchschicht sogar noch dazu dienen, den Boden an dieser Stelle zu verbessern.
    Wenn man nichts tut, werden diese Pflanzen die Aufgabe für euch übernehmen, ja deshalb wuchern sie sich mit so verankernden Wurzeln durch euren Boden, nicht um euch zu ärgern 😁

    Es kann sein dass nach 2-3 Jahren diese Unkräuter plötzlich verschwinden, weil der Boden sich dann verbessert hat das andere Wildkräuter nun dort viel lieber wachsen

    Wo sich z.b. die leicht zu entfernende Vogelmiere ausbreitet, die übrigens sehr viel Vitamin C hat und im Salat sehr lecker schmeckt, darf der Gärtner zufrieden sein ,da dies einen lockeren und humusreichen Boden anzeigt.

    Geiskraut, schwarzer Nachtschatten und Klettenlabkraut zeigen z.b. einen sehr hohen Stickstoffgehalt an.
    Diese Kräuter wachsen nicht zufällig, sie ziehen z.b. diese Nährstoffe auch aus dem Boden, so dass sich auch hier alles wieder normalisiert.

    Fazit der Geschichte ,wir sollten einfach geduldiger auf diese Wildkräuter oder Unkräuter schauen, uns nicht über sie ärgern ,sondern durch sie herrausfinden, wie es um unsere Böden bestellt ist , das erspart Euch teurer Bodenanalysen und da millionenfach an Saatgut davon im Boden liegt, übertragen durch Wind,Vögel u.a. sind diese kleinen Gartenzwerge immer für euch da😊
     
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