Ausrichtung des Gewächshauses im Klimawandel

ThelmaLouise

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Hallo, ich plane ein Gewächshaus, am Besten ein Anlehngewächshaus zu kaufen. Allgemein sagt man ja, die optimale Ausrichtung sei die Nord-Süd Ausrichtung. Unser Holz-Gartenhaus hat eine große Fensterfront nach Süden und wenn die Gardinen nicht zugezogen sind bei sonnigem Wetter-tja dann sind mehr als 40Grad im Haus-kann man nicht aushalten. Bei zugezogenen Gardinen sind es immer noch über 30Grad.
Nun meine Idee, um das neue Gewächshaus nicht zu überhitzen, es an die Nord/Ost Seite des Hauses zu stellen. Klar wird es dann weniger Tageslicht abbekommen, aber mir verbrennen dann nicht die Pflanzen und im Winter ist es zumindest nicht zu kalt für die Aussaat. Im Sommer schiene die Sonne dann ab 4:30h bis ca 13:30h hinein und im Winter ab ca, 8:00h bis gut 12:00h. Hat das jemand so? Im Zuge des Klimawandels mit im Berliner und Brandenburger Raum sehr vielen heißen und regenarmen Tagen scheint mir das die bessere Alternative zu sein. Freue mich auf Tipps!
 
  • Cepha

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    Kommt vor allem drauf an, was Du im Winter damit machen willst. Wenn im Winter Kulturen darin wachsen(!) sollen brauchst Du maximales Licht in Berlin.
    Schattieren kann man notfalls immer. Künstlich beleuchten hingegen ist Energieaufwändig (und evtl. auch störend für Nachbarn)

    Mir gefällt die Idee eines länglichen Gewächshauses mit First in Nord-Süd-Ausrichtung, an der Seite hoch lichtdurchlässige Verglasung wie Alltop oder Echtglas und am Dach dann eine Eindeckung mit NIR (nahes Infrarot) Blockade, also entweder entsprechende PE-Spezialfolien oder spezielle Stegplatten wie z.B. die Serie hier:

    Das ist meines Wissens so aber alles im Kleingewächshausbereich derzeit nicht von der Stange zu kaufen.

    Wenn kein Winteranbau geplant ist kann man auch schattigere Standorte wählen, aber dann würde ich wenigstens zu einer hoch lichtdurchlässigen Verglasung greifen.
    Morgensonne erscheint mir besser als Abendsonne, morgens ist es noch kühler und die vom Nachttau feuchten Blätter trocknen schneller ab.

    Schlussendlich gibt es Verdunstungskühler, wenn man wirklich Hitzeempfindliche Arten hat wie z.B. Exoten aus den tropischen Nebelwäldern, aber auch die brauche Energie und Wasser und erhöhen die Luftfeuchte im Gewächshaus deutlich.

    MfG
     
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  • Cepha

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    Zum Beispiel die Lumisol Diffused AF von Folitec

    Rudolf Schachtrupp KG | Gewächshausfolie Lumisol Diffused AF

    Gewächshausfolie Lumisol Diffused AF - UV-B durchlässig (hartmann-brockhaus.de)

    Diese Folie lässt UV-A und UV-B durch, ebenso einen Großteil des sichtbares Lichts, blockt aber einen größeren Teil des nahen Infrarotbereichs, der für die Photosynthese nicht nötig ist, aber die Blattoberflächen aufheizt.

    45% der Sonneneinstrahlung ist IR, 50% sichtbar und 5% UV (davon der weitaus größte Teil UV-A)
     
  • SebDob

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    Das ist für ein Foliengewächshaus?

    Ich meine was man auf Scheiben Aufklebt...
     

    Cepha

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    Das ist für ein Foliengewächshaus?

    Ich meine was man auf Scheiben Aufklebt...

    Sowas kenne ich nicht.

    Sollte es mal wieder ein superheißer Sommer werden, dann werde ich für die heißesten Tage/Wochen außen an den Scheiben etwas "Schattierfarbe" aus Weizenmehl und Wasser ausprobieren.

    Verringert natürlich das ganze Spektrum, nicht nur Infrarot.

    Profi-Schattieurng gibt es auch selektiv, die z.B. erhöht den Diffusanteil enorm, blockt NIR deutlich und VIS nur gering:

    Q HEAT - Hermadix

    oder:

    ReduHeat Schattierfarbe - Gärtnereibedarf für Profis (hartmann-brockhaus.de)

    bzw in diffus vom selben Hersteller:

    ReduFuse IR verteilt das Sonnenlicht im Gewächshaus und schützt die Pflanze gegen Wärmestrahlung. : ReduSystems

    Wo man da Kleinmengen für Hobbyanwendungen bekommt weiß ich nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • ThelmaLouise

    Neuling
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    Da danke ich mal für die informierenden Gedanken. Für den Winter liebäugle ich mit dem Unterstellen eines Zitrusbäumchens und Olivenbaum im Kübel. Ab Ende Februar dann mit der Aussaat eigner Gemüsesamen. Nichts dolles, nur für den Kleingarten. Tomaten stehen bei mir wegen Unverträglichkeit nicht auf der Liste, nur evtl Gurken. Die Nachbarn müssen im Sommer, also jetzt ab Mai, schon alles verschatten, daher habe ich mir gedacht, das Gewächshaus gleich an eine schattigere Stelle zu setzen. Allerdings ist das dann ein teures Vergnügen für diese ca. 6qm ein Gewächshaus aus Glas zu setzen. Stegplatten sind bei uns in der Anlage nicht erwünscht Bisher hatte ich die Aussaat im kühlen Wohnzimmer (Ostseite) und meistens zu schwache Pflanzen, die nur mickerten. Gewächshaus Gärtnern will also auch gelernt sein.
     

    Cepha

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    Die Qualität einer Beratung hängt auch davon ab, welche Informationen zur Verfügung stehen.

    1. Es handelt sich um einen Kleingarten?

    2. Die maximale Größe ist 6m²? Gibt es eine maximale Höhe? Stegplatten dürfen aus Prinzip nicht sein oder nur der 4mm Billigkram aus China, der nach 3 Jahren zerbröselt und bei jedem Sturm durch die Anlage segelt?

    3. Wie hoch ist das Budget?

    4. Soll es was fertiges sein oder wär selber bauen auch eine Option?

    In Deutschland beträgt die Sonneneinstrahlung im Sommerhalbjahr bis zu 1000W/m². Wenn das Gewächshaus einen Schatten von 6m² wirft heizen also fast 6000W das Gewächshaus auf, das sind drei Heizlüfter gleichzeitig auf höchster Stufe über Stunden hinweg.

    Diese Wärme geht nur weg, wenn sich die Luft schnell austauscht, dazu muss man LÜFTEN. Die kleinen Billighäuschen haben meist ein Mini-Fenster und eine Mini-Tür, das reicht nicht aus.

    Neben der Lufttemperatur sind für das Verbrennen von Pflanzen vor allem die Blattoberflächentemperaturen relevant und das hat was mit der Art der Verglasung, der Strahlungsbilanz, der Verdunstung und dem (nicht vorhandenen) Wind zu tun.

    Im Idealfall hat man einen hohen Luftaustausch durch reichlich Lüftung, eine niedrige Luftfeuchte durch eben den hohen Luftaustausch und damit verbunden eine hohe Verdunstungsrate, was das Blatt kühlt. Und man hat eine Verglasung die diffuses Licht erzeugt, welches sich besser im Haus verteilt und nicht auf wenige Blätter konzentriert.

    Im schlechten Fall hat man ein schlecht gelüftetes Minihaus mit hohen Lufttemperaturen und geschlossenen Spaltöffungem, was die Kühlung der Blätter verhindert (und übrigens auch weitgehend das Wachstum). Diese Blätter hängen dann cm weit weg direkt unter dem Glasdach, wo die Sonne mit voller Stärke drauf brennt und gleichzeitig die Infrarotstrahlung vom Glas noch aufs Blatt zurück geworfen wird.
    In solchen Häusern kann man auch bei 25°C im Mai seine Pflanzen verbrennen.

    Der "Trick" den viele Leute nicht kennen ist, halt keine solchen Häuser zu kaufen ;-)

    Wenn Du sagst was vom Geld her und technisch möglich ist kann ich Dir sagen, ob es Optionen gibt oder Du halt das machst, was die anderen auch machen.

    PS: Man kann Jungpflanzen im Februar auch mit wenig Licht groß ziehen, das machen hundertausende sogar hinter Fensterscheiben. Es gibt halt langstilige schwachen Pflanzen, aber das kann sich auch wieder raus wachsen und wenn man damit zufrieden ist, ist alles gut.
    Auch für Gewächshausgurken im Sommer braucht es keineswegs volle Sonne. Die Schattenlösung mag also durchaus für Dich auch funktionieren. Ich hab mein Gewächshaus in die volle Sonne gestellt, soviel Licht wie nur möglich.

    MfG
     
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