Bauerngarten Fruchtfolge

[emmafrost]

Hallo,
ich bin neu hier und habe direkt eine Frage. Seit diesem Jahr haben wir einen recht großen Garten, den wir zum Teil als Nutzgarten umgestalten möchten. Dabei schwebt mir ein Bauerngarten vor. Nachdem ich mich jetzt etwas belesen habe, scheitere ich immer wieder am gleichen Punkt. Die Fruchtfolge mit Einteilung in Stark,- Mittel- und schwachhehrer leuchtet mir ein. Allerdings haben wir nun mal überlegt, was wir gerne anbauen möchten und hier stimmt das Verhältnis irgendwie gar nicht. Anscheinend mögen wir fast ausschließlich Starkzehrer.....
Soll ich nun in den übrigen 3 Beeten einfach immer mit Zierpflanzen füllen? Der Platzbedarf für die Starkzehrer ist dadurch, dass wir so viele anbauen wollen ja ziemlich groß, könnte ich auch zwei Starkzehrerbeete mit zwei Gründüngungsbeeten im Wechsel machen?
Danke schonmal für eure Tipps.

 

[Chrisel]

Gründünger kannst du zwischendurch immer.

 

[Supernovae]

Nunja...
Klar sind Zucchini, Tomate, Paprika, Kartoffel und Aubergine total beliebt...
Aber so ein Radieschen oder nen profanen Salat, geht doch immer...

Man kan auch neben Phachelia, Senf, Klee oder Lupine als Gründunger nehmen.

Sag doch mal was zu den Bodenbeschaffenheiten

Lg,
Supernovae, die die "drei Felder Wirtschaft" anstrebt....

 

[Fluglolly]

Es schadet nicht, im Herbst großzügig reifen Kompost unter zu graben. Paar Hornspäne dazu, eine Prise Urgesteinsmehl und der Boden ist zum Frühjahr wieder fit.

Will man es perfekt machen, impft man den Boden noch mit Mistwürmern. Google hilft da weiter.

LG Lolly

 

[CoMi]

Hallo Fluglolly,

Will man es perfekt machen, impft man den Boden noch mit Mistwürmern. Google hilft da weiter.

wie hilft Google denn bei Mistwürmern weiter? Da hilft mir der Misthaufen doch eindeutig besser.

Google ist ja gut und schön, aber ein Austausch mit Erfahrung von anderen ist mir dann doch lieber, als wenn ich alles glaube, was Google ausspuckt..

Liebe Grüße
CoMi

 

[Swenny]

Keinen Senf als Gründünger. Nie wieder.

Lupine wird bei mir nix, Phacelia geht gut, allerdings keimen ausfallende Samen auch gern nochmal.

Ringelblume verbessert ebenfalls den Boden, vermindert Wurzelählchen.

Tomaten kann man mehrmals nacheinander an der gleichen Stelle anbauen, wenn man zwischendurch Mist oder Kompost eingräbt. Tomaten sollte man allerdings tunlichst nicht neben Kartoffeln setzen.

Kartoffeln dagegen nicht im Folgejahr an der gleichen Stelle.

Auberginen, Paprika und Zucchini sind nicht zwingend Starkzehrer, kommen auch als Mittelzehrer mit einer Zwischendüngung klar.

Was ist mit Bohnen, Erbsen, Spinat, Mangold, Möhren, Zwiebeln, Porree? Echt kein Interesse oder nur nicht auf dem Schirm gehabt? Einen Bohnensalat oder eine Bohnensuppe mit frischen Bohnen schlägt eine Dose Bohnen um Längen.

Süßkartoffeln sind auch inzwischen sehr beliebt, können als Folgefrucht nach Tomaten. Da sie sich nicht gut lagern und gar nicht einfrieren lassen, sind sie frisch aus dem Garten am besten. Musst Du aber - ebenso wie Tomaten, Paprika - vorziehen.

 

[Pyromella]

Und über alles Mist-Eingraben usw sollte man nicht vergessen, dass Humus nicht offen daliegen mag. Wenn also kein Gemüse oder Gründüngung wächst, dann sollte man mulchen - auch in den Lücken zwischen den Reihen wärend der Kultur. Dadurch trocknet der Boden nicht durch und die Mikroorganismen können besser arbeiten. Du bekommst damit im Laufe der Zeit einen sehr schönen, feinkrümeligen Boden.

Zum Mulchen eignet sich sehr gut Grasschnitt - möglichst, bevor zuviel Samen drin sind und im Herbst auch Laub. Man staunt, was für Schichten da bis zum Frühjahr verrotten, es sollte nur alles luftig bleiben. (Und natürlich gehört stark gerbsäurehaltiges Laub wie Eiche nicht auf die Beete.)

 

[emmafrost]

Hey, vielen Dank für die vielen Antworten,
der Boden ist eher sandig und nährstoffarm.
Erbsen und Mangold wären noch eine Möglichkeit, Bohnen weniger. An Zwiebeln hatte ich tatsächlich nicht gedacht, wäre eine Möglichkeit.
So richtig ausgewogen ist das Verhältnis aber dann ja immer noch nicht.
Die Wunschliste enthält bisher:
Tomaten (viele!)
Aubergine
Gurke
Kürbis
Süßmais
Zucchini
Spitzpaprika
Brokkoli
Erdbeeren
Mangold
Erbsen
Zuckermelone

Blattsalate jeglicher Art isst ausser mir hier leider keiner, Bohnen nur schwarze. Lassen die sich hier anbauen?

Aber summa summarum, ist der Tenor, ich kann eigentlich alles anbauen, wenn ich zwischendurch ordentlich dünge? Ist die Sache mit der Fruchtfolge also eher dazu da Schwachhehrer vor Überdüngung zu schützen?

Entschuldigt die vielen Frage, aber wir fangen tatsächlich bei null an und Google ist zwar hilfreich, liefert Abe ziemlich widersprüchliche Informationen....

 

[Chrisel]

Kürbis und Zucchini
kannst du gut auf den Komposthaufen setzen.

 

[Beates-Garten]

Wieviel Sonne brauchen Kürbis und Co. auf dem Kompost? Unser Kompost ist recht schattig, ist es da auch ratsam?

 

[Pyromella]

Aber summa summarum, ist der Tenor, ich kann eigentlich alles anbauen, wenn ich zwischendurch ordentlich dünge? Ist die Sache mit der Fruchtfolge also eher dazu da Schwachzehrer vor Überdüngung zu schützen?

Ein ganz klares Jein.

Baut man z.B. Kohlarten zu lange auf einem Stück an, dann steigt die Chance, dass man sich irgendwann doch auf Kohlarten spezialisierte Krankheiten zuzieht. Also ein bischen durchwechseln würde ich schon.

Aber ansonsten kannst du die Fruchtfolge zwischen Stark- und Schwachzehrern durchaus etwas gelassener handhaben, wenn die Nährstoffversorgung stimmt.

Sehe ich das richtig, dass ihr gar kein Wurzelgemüse anbauen wollt? Möhren, rote Beete, Rettich usw müssten sich in dem lockeren Sandboden eigendlich wohlfühlen.

 

[Supernovae]

Aber summa summarum, ist der Tenor, ich kann eigentlich alles anbauen, wenn ich zwischendurch ordentlich dünge? Ist die Sache mit der Fruchtfolge also eher dazu da Schwachhehrer vor Überdüngung zu schützen?

Es geht bei der Fruchtfolge nicht nur darum dass du dir Krankheiten aus deiner Kultur fern hältst, sondern auch darum dass du Schädlinge abmilderst.
Ich hatte letztes Jahr Kappuzinerkresse. Der Kohlweißling war ganz wild darauf. Dieses Jahr ist die Stelle ganz häufig angeflogen worden, da ist jetzt aber nichts kohlartiges mehr.
Viele Sorten stehen auch nicht gerne auf der gleichen Stelle, da sie entweder bestimmte Nährstoffe in den Boden abgeben, was der gleichen Folgekultur schaden kann, oder den Boden halt auslaugt...

Ich möchte dir gerne auch das Thema Mischkultur ans Herz legen, da kann man viele verschiedene günstige Kombinationen finden die positiv aufeinander wirken.