Bewässerungszeiten

Tomatenmann

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Hallo, wir möchten unsere Bewässerungszeiten etwas wassersparender gestalten und fragen uns, wie man das am Besten einstellt.

Wir bewässern zu 90% unser Gemüse mit 2 und 4 l/h und ein paar Kübelpflanzen mit 8 l/h.

Die erste Run beginnt um 4:30 Uhr und der zweite um 18:00 Uhr.

Nun liest man vor Allem in den offiziellen Angaben des Landkreises, dass es abends erst ab 21 Uhr am Besten sein soll, da die Erde dann weniger verdunstet.

Bringt es was, erst um 21 Uhr und nochmal um 4:30 Uhr zu bewässern oder macht es Sinn, nur zu einer Zeit zu bewässern und dafür etwas länger?

Wie macht ihr das?

Vielen Dank für Anregungen.

Der Tomatenmann
 
  • Marmande

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    Ich würde mit dem System nur am frühen Morgen ausgiebig wässern, das Ergebnis dann mal ein paar Tage beobachten und eventuell die Menge anpassen. Abends ziehst Du Schmecken an . Außerdem könnte eventuell Wasser auf den Pflanzen Pilzinfektionen begünstigen. Am Morgen trocknen die Blätter schnell ab, da ist die Gefahr geringer.


    Ich wässere wenn irgendwie möglich auch morgens, habe aber nur den Gartenschlauch und keine Anlage.

    Im letzten extrem trockenen Sommer mußte ich allerdings am späten Abend zusätzlich Notwässern, mein Sandboden speichert leider fast keine Feuchtigkeit. Durch die hohen Temperaturen verdunstete dann natürlich ziemlich viel, aber besser als völlig tote Stauden war es allemal.

    Dieses Jahr scheint es ein wenig entspannter zu laufen.
     

    Tomatenmann

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    Im letzten extrem trockenen Sommer mußte ich allerdings am späten Abend zusätzlich Notwässern, mein Sandboden speichert leider fast keine Feuchtigkeit. Durch die hohen Temperaturen verdunstete dann natürlich ziemlich viel, aber besser als völlig tote Stauden war es allemal.
    Genau das ist der Grund, dass wir am Abend nochmal nach wässern.
     
  • GerdOtto

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    Wenn du die Verdunstung verringern willst, ist es eine gute Idee zu Mulchen, auch im Gemüsegarten. Ich verwende Kakaoschalen. Ich habe den Eindruck, das sehen hier viele als etwas exotisch an, aber es ist schneckenabweisend, Dünger und riecht gut:). In der nächsten Saison ist es Humus. Ich verwende es seit 4-5 Jahren und finde es super. Auch für Rosen ist es erste Wahl.
     

    Rosabelverde

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    Ich verwende Kakaoschalen. Ich habe den Eindruck, das sehen hier viele als etwas exotisch an,

    ... aber nicht exotisch im Sinne von spinnert, sondern nur im Sinne von 'Kakaoschalen kann man hier nicht kaufen.'
    Bisher jedenfalls nicht. Ich finde deine Kakaoschalenberichte aber sehr interessant und zukunftsweisend. Hab neulich zum erstenmal in einer Zeitschrift darüber gelesen.
     
  • GerdOtto

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    Hier im Süden wird es schon seit Jahren verkauft, aber man muss schon ein wenig suchen. Manche denken ja, oh Gott dann kommen die Schalen aus Südamerika oder so, aber es gibt einige Firmen in Deutschland die beziehen die ganzen Bohnen, verarbeiten sie und der Abfall (die Schalen) fällt dann als Mulch an.

    Eins möchte ich noch dazu bemerken, viele Jahre habe ich Rindenmulch ( vor allem Pinien) in meinen verschiedenen Rosengärten verwendet. Aktuell liest man ja das Rindenmulch letztendlich den Boden nicht sauer macht, aber Kakaoschalen sind wesentlich günstiger für Rosen als Rindenmulch, das ist Erfahrung, da können die schreiben was sie wollen. Oder wer will schon im Gemüsegarten Rindenmulch?

    Und noch eins, es riecht gut.:) Wenn man Schokolade mag.
    Komisch das es immer noch nicht in Deutschland zu kaufen ist.
     

    SebDob

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    Ich lass die Tropfer um 9 Uhr laufen und zwischen 12 und 15 Uhr. Bei den Tropfern geht wenig verlohren. Abends oder gar nachts wegen Schnecken nicht wässern. Daher auch nicht 4.30. Schnecken ziehen sich mit der Sonne zurück.
     

    Tomatenmann

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    Ich lass die Tropfer um 9 Uhr laufen und zwischen 12 und 15 Uhr. Bei den Tropfern geht wenig verlohren. Abends oder gar nachts wegen Schnecken nicht wässern. Daher auch nicht 4.30. Schnecken ziehen sich mit der Sonne zurück.
    Meine Erfahrung ist, dass die Schnecken immer nachts ab einer bestimmten Zeit kommen, egal ob ich gewässert habe oder nicht. Die haben Hunger.

    Wir haben jetzt wieder mal nachgerechnet:

    Tomaten sollen am Tag um die 500ml bekommen: Bei 2 Litertropfern beispielsweise macht das 2 x tägl. 10 Minuten = 660ml, später durchschnittlich 100ml pro Frucht

    Gurken sollen am Tag 1,5 - 3 Liter Wasser bekommen

    1 qm Beet soll 3 - 5 Liter am Tag bekommen.

    große Blumenkübel und Blumenhochbeete tägl. 8 Liter

    Da der Wasserbedarf, gerade später, so unterschiedlich ist, haben wir anders konzeptionieren müssen.

    Kreis 1
    Die Tomaten und Gurken bekommen einen Wasserkreislauf, wobei die Zeit dann einfach angehoben wird. Da Gurken dann trotzdem irgendwann einen anderen Bedarf haben, wird dort ein verstellbarer Minisprenkler positioniert, der von 2-70l/h eingestellt werden "kann".

    Kreis 2
    Sämtliche Gemüsehochbeetschläuche werden als ein Kreis zusammengeschlossen und der Wasserbedarf auf 3-5 Liter/qm am Tag zeitlich eingestellt.

    Kreis 3
    Blumen. Da die Bodentropfer in den Betten mit den großen Stauden teilweise nur 8 Minuten laufen müssen (völlig ausreichend), werden wir die verstellbaren Minisprenkler dort etwas zudrehen und die großen Kübel kommen dann eben drei 8 Litertropfer, damit sich die Zeit wieder ausgleicht.

    Man könnte meinen, dass man überall verstellbare Sprenkler einsetzen könnte, doch das Problem ist, dass diese mit der Zeit oft unterschiedlich Wasser liefern, deshalb versuchen wir, diese Teile weitgehend zu vermeiden.

    Wasserverbrauch
    Meistens zuviel!!
    Interessant ist es beispielsweise, wenn man bei zwei gleichen Blumenkübelpflanzen nach Jahren plötzlich feststellt, dass der 4 Litertropfer in dem einen Kübel und der gleichen Zeit bessere oder gleiche Resultate bringt, wie der 8 Liter Tropfer im anderen Kübel. Es kann sogar sein, dass ein 2 Litertropfer bereits ausreicht.

    Fazit
    In Gärtnereien ist das alles relativ einfach, da die sehr homogen anbauen. Im Heimbereich erfordert das Ausbalancieren des Systems, gerade bei unterschiedlichen Kulturen, jedoch sehr viel Feinschliff und ich denke, dass sich viele Menschen gar nicht bewusst sind, dass sie viel zu viel Wasser durch ihre Tropfanlagen ("es tropft ja nur";))verbrauchen. Das Einsparungspotenzial kann enorm sein, schont die Umwelt und bei Leuten ohne eigenen Brunnen den Geldbeutel, zumal man durch das richtige Tropfen optimale Ergebnisse erreicht.
     

    SebDob

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    Bei 2l Tropfern sind bei mir 15min nach deiner Rechnung 500ml.

    Beet Bewässer ich ebenfalls mit Tropfern.

    Die verstellbaren habe ich alle rausgeworfen. Die verstellen sich bei jedem Start. Nehm ich nur noch um einen Punkt zu verschließen.

    Höherer Bedarf mit mit Doppelbelegung von 2l Tropfern umgesetzt. 5 Kreise Haut mit der Abnahmemenge der Pumpe schwer hin. Ich hab jetzt 1 Kreis, wo ich immerhin 1m³/h abnehme.
     
  • Tomatenmann

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    Bei 2l Tropfern sind bei mir 15min nach deiner Rechnung 500ml.

    Und bei 20 Minuten, wie beschrieben, ganz genau 666ml, da man bei 2 Litertropfern so bei 33,33ml/min liegt.

    Die verstellbaren habe ich alle rausgeworfen. Die verstellen sich bei jedem Start. Nehm ich nur noch um einen Punkt zu verschließen.

    Schrecklich die Dinger. Gehen aber im Blubembeet.

    Höherer Bedarf mit mit Doppelbelegung von 2l Tropfern umgesetzt.

    Daran dachten wir auch schon. Einfach eine zweite Versorgungsleitung daneben und diese dann bei Bedarf dazugenommen.
     
  • SebDob

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    Daran dachten wir auch schon. Einfach eine zweite Versorgungsleitung daneben und diese dann bei Bedarf dazugenommen.

    Bei 500ml Bedarf, warum dann mehr?

    Nicht zuviele Löcher in den Schlauch. Lieber so...
     

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    Tomatenmann

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    Bei 500ml Bedarf, warum dann mehr?

    Nicht zuviele Löcher in den Schlauch. Lieber so...

    Ich glaube, wir reden da etwas aneinander vorbei.

    Mit Versorgungsleitung meinte ich eine zweite 16mm die man als ganzes dazuschalten könnte, was wir wieder verworfen haben. Wir pflanzen Gemüse in sehr langen Reihen und bei deiner Methode müsste ich dann jeden zweiten einzelnen Tropfer erstmal blind machen oder mit einem Microhahn abschalten. Das wäre zu umständlich.

    Die Methode, die Zeit in der Fruchtphase zu steigern und nur bei ein paar wenigen Pflanzen (Gurke, Melone), die am selben Kreis hängen und dann noch mehr Bewässerungszeit benötigen, den Tropfer dann entsprechend innerhalb der Fruchtphase zu wechseln oder zu erweitern, finde ich am Besten. So ähnlich machen wir das gerade noch durch die verstellbaren Tropfer, die höher aufgedreht bessere konstante Resultate bringen. Nur eben im unteren Tropfbereich taugen die nichts.
     
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