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- 06. Mai 2020
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Moin liebe Garten-Community,
wir sitzen gerade in unserer WG und haben Monokultur gegoogelt. Meine Mitbewohnerin ist Biologie-Studentin, ich bin Agrarstudent im Master und wir sind auf die Defintion hier auf der Seite gestolpert. Die Definition ist komplett falsch und beschreibt so nicht die Landwirtschaft in Meckpom oder ganz Deutschland. Da wir gegen so eine komplett sinnfrei und dumme Darstellung vorgehen hier ein paar Punkte :
Ihr:
Ihr:
Des Weiteren bedeutet die Konzentration auf wenige, Erfolg versprechende Feldfrüchte auch eine Reduktion - nämlich zuungunsten anderer Nutzpflanzen, die so von den Feldern verdrängt werden. In sehr guten Erntejahren wird der Markt zudem mit den Produkten aus den Monokulturen förmlich überschwemmt, so dass die Preise drastisch fallen und ganze Volkswirtschaften in eine ökonomische Schieflage geraten können. Länder, die in erster Linie von dem Export bestimmter Produkte wie beispielsweise Kaffee, Tee, Kakao oder Palmöl leben, bekommen bei Ernteausfällen gravierende Probleme: Die fehlenden Einnahmen aus dem Export lassen sich im Falle von Monokulturen nämlich nicht durch andere, weniger Krisen anfällige Exportgüter ausgleichen.
-Hattet hier irgendwer von euch Volkswirtschaftslehre mal im Unterricht oder die Handelsströme des Weltmarktes. Das ist ein bisschen sehr einfach erklärt. Moin BILD.-
Ihr:
Soo, ich find ja cool, dass Ihr der Community hier Tipps zu pflanzen gebt oder so, aber ich kann euch nur anbieten, dass ich euch einmal die Landwirtschaft erkläre. Ich stehe selber vor der Entscheidung unseren Hof auf Bio umzustellen oder weiterhin Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Ich werde es wohl bei Pflanzenschutz belassen, dass das die nachhaltigere Lösung ist. Warum? Das müsste ich Euch mal etwas länger erklären. Und hört bitte auf, von der Agrarindustrie oder Ackergiften zu sprechen.Es heißt Bauernhöfe und Pflanzenschutzmittel (bei richtiger Verwendung auch Pestizide). Agrarindustrie ist ab 10.000 Mastschweinen und 20.000 ha Sojaanbau in Südamerika. Oder 200 ha Spargel in Ostdeutschland. Aber den finden ja die meisten toll.
Also zu der Kernfrage: Was sind Monokulturen?
Monokulturen sind Anbauverfahren, bei denen die selbe Kultur auf dem gleichem Feld über mehrere Jahre angebaut werden. Das gibt es hier in Deutschland nicht. Das was ihr meint ist wie auch beschrieben der Reisanbau oder der Plantagenanbau in Südamerika. Bei uns ist in konventionellen Betrieben inzwischen eine 4 bis 5 gliedrige Fruchtfolge üblich und in Biobetrieben eine 6 bis 8 gliedrige Fruchtfolge. Nach deiner Definition würden Biobetriebe auch Monokulturen anbauen. Ist das richtig?
Ach und was wir Studenten ins Leben gerufen haben ist eine Seite für den Dialog. Genau diesen brauchen wir, um mit Fundamentalisten oder gut & günstig Einkäufern ins Gespräch zu kommen. Für Fragen steh ich gerne hier zur Verfügung...
Grüße
wir sitzen gerade in unserer WG und haben Monokultur gegoogelt. Meine Mitbewohnerin ist Biologie-Studentin, ich bin Agrarstudent im Master und wir sind auf die Defintion hier auf der Seite gestolpert. Die Definition ist komplett falsch und beschreibt so nicht die Landwirtschaft in Meckpom oder ganz Deutschland. Da wir gegen so eine komplett sinnfrei und dumme Darstellung vorgehen hier ein paar Punkte :
Ihr:
- die maximale Auslastung spezieller (landwirtschaftlicher) Maschinen
- die Optimierung der Investitionen für Maschinen und deren Zubehör
- die Konzentration von Know How auf einem bestimmten Spezialgebiet
- die Konzentration auf wenige Nutzpflanzen und damit einer Spezialisierung
- weniger Aufwand in puncto Organisation
- sowie das produktivere Einsetzen der Mitarbeiter.
Ihr:
Des Weiteren bedeutet die Konzentration auf wenige, Erfolg versprechende Feldfrüchte auch eine Reduktion - nämlich zuungunsten anderer Nutzpflanzen, die so von den Feldern verdrängt werden. In sehr guten Erntejahren wird der Markt zudem mit den Produkten aus den Monokulturen förmlich überschwemmt, so dass die Preise drastisch fallen und ganze Volkswirtschaften in eine ökonomische Schieflage geraten können. Länder, die in erster Linie von dem Export bestimmter Produkte wie beispielsweise Kaffee, Tee, Kakao oder Palmöl leben, bekommen bei Ernteausfällen gravierende Probleme: Die fehlenden Einnahmen aus dem Export lassen sich im Falle von Monokulturen nämlich nicht durch andere, weniger Krisen anfällige Exportgüter ausgleichen.
-Hattet hier irgendwer von euch Volkswirtschaftslehre mal im Unterricht oder die Handelsströme des Weltmarktes. Das ist ein bisschen sehr einfach erklärt. Moin BILD.-
Ihr:
- ein sinkender Humusgehalt des Bodens
- eine Veränderung der Bodenzusammensetzung
- ein einseitiges Auslaugen des Bodens hinsichtlich bestimmter Nährstoffe
- überhaupt eine Verschlechterung der Verfügbarkeit von Nährstoffen
- eine Verschlechterung der Bodenfruchtbarkeit
- eine starke Vermehrung bestimmter Unkräuter / ein erhöhter Unkrautbesatz
- das verstärkte Auftreten bestimmter, spezialisierter Schädlinge
- das verstärkte Auftreten bestimmter, spezialisierter Krankheitserreger
- sowie eine schnellere Ausbreitung derselben
- damit verbunden schlechtere Möglichkeiten der Bekämpfung
- und schlechtere Pflanzengesundheit
- die dann mit Hilfe von Pestiziden und Kunstdünger wiederhergestellt werden müssen
Soo, ich find ja cool, dass Ihr der Community hier Tipps zu pflanzen gebt oder so, aber ich kann euch nur anbieten, dass ich euch einmal die Landwirtschaft erkläre. Ich stehe selber vor der Entscheidung unseren Hof auf Bio umzustellen oder weiterhin Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Ich werde es wohl bei Pflanzenschutz belassen, dass das die nachhaltigere Lösung ist. Warum? Das müsste ich Euch mal etwas länger erklären. Und hört bitte auf, von der Agrarindustrie oder Ackergiften zu sprechen.Es heißt Bauernhöfe und Pflanzenschutzmittel (bei richtiger Verwendung auch Pestizide). Agrarindustrie ist ab 10.000 Mastschweinen und 20.000 ha Sojaanbau in Südamerika. Oder 200 ha Spargel in Ostdeutschland. Aber den finden ja die meisten toll.
Also zu der Kernfrage: Was sind Monokulturen?
Monokulturen sind Anbauverfahren, bei denen die selbe Kultur auf dem gleichem Feld über mehrere Jahre angebaut werden. Das gibt es hier in Deutschland nicht. Das was ihr meint ist wie auch beschrieben der Reisanbau oder der Plantagenanbau in Südamerika. Bei uns ist in konventionellen Betrieben inzwischen eine 4 bis 5 gliedrige Fruchtfolge üblich und in Biobetrieben eine 6 bis 8 gliedrige Fruchtfolge. Nach deiner Definition würden Biobetriebe auch Monokulturen anbauen. Ist das richtig?
Ach und was wir Studenten ins Leben gerufen haben ist eine Seite für den Dialog. Genau diesen brauchen wir, um mit Fundamentalisten oder gut & günstig Einkäufern ins Gespräch zu kommen. Für Fragen steh ich gerne hier zur Verfügung...
Grüße