Biologische Düngung - richtiger Umgang mit dem Boden
Immer häufiger kommen in Gärten künstliche Dünger wie Blaukorn zum Einsatz. Die Folgen der Verätzung (durch die hohe Konzentration der Salze) werden oft falsch gedeutet und es wird noch mehr auf die Beete ausgebracht. Die überschüssigen Nährstoffe im Boden werden ins Grundwasser ausgewaschen und vergiften es. Überleben die Pflanzen einer Kultur eine derartige Versorgung, haben sie häufig sehr hohe Nitritwerte und können Krankheiten verursachen. Gerade Spinat, Salat und andere Grünpflanzen die wir frisch verzehren sind besonders stark betroffen.
Es ist nicht schwer auf natürliche Weise seinen Garten zu bestellen, man kann hier sogar bares Geld sparen, denn Kunstdünger sind meist sehr teuer. Billiger hingegen ist das Ausbringen von Hornspänen, Hornmehl, Urgesteinsmehl.
Wer genügend Platz in seinem Garten hat, kann sich seinen eigenen Kompost bereiten. Wer sich keine Holzkonstruktion bauen möchte kann auch eine Kompostmiete anlegen. Alle Materialien werden hier schichtweise aufeinander gestapelt bis ein Hügel entstanden ist. Eine richtige Aufschichtung ist genauso entscheidend wie die richtige Auswahl der Materialien. Keinesfalls dürfen Plastik, Metall oder farbig bedruckte Zeitschriften auf den Kompost. Samentragende Unkräuter und kranke Pflanzenteile sollten nur in der Mitte des Haufens einen Platz finden, da diese durch die hohe Temperatur im Inneren zersetzt werden. Bestimmte Wurzelunkräuter wie Giersch oder Quecke vergräbt man besser in einem 50 cm tiefen Loch und schüttet Erde auf, da diese sehr hartnäckig sind. Es empfiehlt sich zudem eine dünne Lage Urgesteinsmehl oder Hornspäne auf jede Kompostlage zu streuen, weil die Bodenlebewesen beim Zersetzungsprozess sehr viel Stickstoff benötigen. Ein guter Kompost sollte immer so feucht sein wie ein ausgedrückter Schwamm, im Sommer muss man für Feuchtigkeit und im Winter für ein Dach sorgen. Für handwerklich nicht begabte gibt es im Handel Thermokomposter zu erwerben.
Eine weitere naturnahe Methode ist das Ansetzen von Jauchen. Für diese braucht man nur wenige Pflanzenteile, die man in einem Eimer oder einem Regenfass mit Wasser ansetzt und gären lässt. Täglich wird das Gefäß mit einem Holzstecken umgerührt, damit alle Pflanzenteile völlig verwesen und Luft zugeführt wird. Das grüne Gold ist in weniger als einer Woche fertig wenn es um 20 Grad Außentemperatur tagsüber hat. Diese Jauchen werden im Verhältnis 20:1 mit temperiertem Wasser (am besten Regenwasser) verdünnt und spät abends oder bei bedecktem Himmel vergossen. Durch das Jauchen mit verschiedenen Pflanzenarten ist eine optimale Nährstoffversorgung gewährleistet.
Ein perfekter Kalilieferant ist die Beinwellstaude, sie kann z. B. mit Ackerschachtelhalm oder Tomatenblättern gemischt werden. Da Kali in so hoher Konzentration nur in Holzasche (oft schwermetallbelastet) enthalten ist sollte sich jeder dieses Kraut in den Garten holen. Die Pflanze treibt das ganze Jahr neu aus, so ist man mit den Blättern versorgt. Im Herbst trocknet man das Kraut, damit man es zeitig im Frühjahr sofort zu einer neuen Jauche ansetzen kann.
Diese Form der Düngung hat den Vorteil, dass man gleichzeitig Schädlinge vertreiben und ungenutzte Materialien (wie Tomatengeiztriebe oder Zwiebelschalen) nicht wegwerfen muss.
Lediglich von April bis August sollte gedüngt werden, da die Kulturen sonst nicht mehr ausreifen würden und die noch weichen Triebe dem Frost erliegen.
Zur biologischen Düngung gehört vor allem der Aufbau des Humusanteils im Boden. Diesen kann man durch das Bedecken (Mulchen) der Beete mit Rasenschnitt und anderen Materialien unterstützen. Regenwürmer ziehen die Pflanzenteile in tiefere Schichten, sie lockern dabei die Erde und zersetzen den angefallenen Abfall für uns zu bestem Humus. Ohne diesen erhalten wir einen Sandboden, der weder Wasser noch Nährstoffe halten kann oder einen Tonboden der luftundurchlässig ist und sich immer weiter verdichtet. Die Bodenorganismen sollten durch das Düngen nicht geschädigt werden!
So greift ein Biogärtner nicht zum Spaten, sondern lockert seinen Boden nur leicht mit der Gabel und während der Saison mit der Handkralle. Das Hacken ist ebenfalls von großer Bedeutung, da nur so Stickstoff an die Wurzeln gelangt.
Es gibt Pflanzen, die ihren Stickstoffbedarf direkt aus der Luft beziehen und diesen mit Hilfe von Knöllchenbakterien an den Wurzeln speichern. Diese Arten nennt man Leguminosen aus der Familie der Schmetterlingsblütengewächse (botanisch: Leguminosae/Fabaceae). Zu ihnen zählen unter anderem Wicke, Erbse, Bohne, Klee.
Eine Besonderheit unter den Pflanzen, die der Naturfreund sich zu Nutze gemacht hat. Die Wurzeln dieser Kulturen verbleiben im Boden und werden für die Stickstoffversorgung der Nachfrucht verwendet, oder auch im Herbst um einer Nährstoffauswaschung entgegen zu wirken. Diese Gründüngung wird dann im Frühjahr in das Beet leicht eingearbeitet.
Gezieltes Düngen kommt nicht aus der Tüte sondern erfordert Kenntnis über Pflanzen, Tiere und Boden. Wer biologisch gärtnern möchte muss ganzheitlich arbeiten! Die Natur ist nicht auf uns angewiesen, es ist andersrum :?:
Wer sich an Literatur versuchen möchte, dem empfehle ich Frau Kreuters "Biogarten" und von John Seymour "Selbstversorgung aus dem Garten" beide sollten bei einem großen Anbieter der mit Ama... anfängt erhältlich sein ;-)
Immer häufiger kommen in Gärten künstliche Dünger wie Blaukorn zum Einsatz. Die Folgen der Verätzung (durch die hohe Konzentration der Salze) werden oft falsch gedeutet und es wird noch mehr auf die Beete ausgebracht. Die überschüssigen Nährstoffe im Boden werden ins Grundwasser ausgewaschen und vergiften es. Überleben die Pflanzen einer Kultur eine derartige Versorgung, haben sie häufig sehr hohe Nitritwerte und können Krankheiten verursachen. Gerade Spinat, Salat und andere Grünpflanzen die wir frisch verzehren sind besonders stark betroffen.
Es ist nicht schwer auf natürliche Weise seinen Garten zu bestellen, man kann hier sogar bares Geld sparen, denn Kunstdünger sind meist sehr teuer. Billiger hingegen ist das Ausbringen von Hornspänen, Hornmehl, Urgesteinsmehl.
Wer genügend Platz in seinem Garten hat, kann sich seinen eigenen Kompost bereiten. Wer sich keine Holzkonstruktion bauen möchte kann auch eine Kompostmiete anlegen. Alle Materialien werden hier schichtweise aufeinander gestapelt bis ein Hügel entstanden ist. Eine richtige Aufschichtung ist genauso entscheidend wie die richtige Auswahl der Materialien. Keinesfalls dürfen Plastik, Metall oder farbig bedruckte Zeitschriften auf den Kompost. Samentragende Unkräuter und kranke Pflanzenteile sollten nur in der Mitte des Haufens einen Platz finden, da diese durch die hohe Temperatur im Inneren zersetzt werden. Bestimmte Wurzelunkräuter wie Giersch oder Quecke vergräbt man besser in einem 50 cm tiefen Loch und schüttet Erde auf, da diese sehr hartnäckig sind. Es empfiehlt sich zudem eine dünne Lage Urgesteinsmehl oder Hornspäne auf jede Kompostlage zu streuen, weil die Bodenlebewesen beim Zersetzungsprozess sehr viel Stickstoff benötigen. Ein guter Kompost sollte immer so feucht sein wie ein ausgedrückter Schwamm, im Sommer muss man für Feuchtigkeit und im Winter für ein Dach sorgen. Für handwerklich nicht begabte gibt es im Handel Thermokomposter zu erwerben.
Eine weitere naturnahe Methode ist das Ansetzen von Jauchen. Für diese braucht man nur wenige Pflanzenteile, die man in einem Eimer oder einem Regenfass mit Wasser ansetzt und gären lässt. Täglich wird das Gefäß mit einem Holzstecken umgerührt, damit alle Pflanzenteile völlig verwesen und Luft zugeführt wird. Das grüne Gold ist in weniger als einer Woche fertig wenn es um 20 Grad Außentemperatur tagsüber hat. Diese Jauchen werden im Verhältnis 20:1 mit temperiertem Wasser (am besten Regenwasser) verdünnt und spät abends oder bei bedecktem Himmel vergossen. Durch das Jauchen mit verschiedenen Pflanzenarten ist eine optimale Nährstoffversorgung gewährleistet.
Ein perfekter Kalilieferant ist die Beinwellstaude, sie kann z. B. mit Ackerschachtelhalm oder Tomatenblättern gemischt werden. Da Kali in so hoher Konzentration nur in Holzasche (oft schwermetallbelastet) enthalten ist sollte sich jeder dieses Kraut in den Garten holen. Die Pflanze treibt das ganze Jahr neu aus, so ist man mit den Blättern versorgt. Im Herbst trocknet man das Kraut, damit man es zeitig im Frühjahr sofort zu einer neuen Jauche ansetzen kann.
Diese Form der Düngung hat den Vorteil, dass man gleichzeitig Schädlinge vertreiben und ungenutzte Materialien (wie Tomatengeiztriebe oder Zwiebelschalen) nicht wegwerfen muss.
Lediglich von April bis August sollte gedüngt werden, da die Kulturen sonst nicht mehr ausreifen würden und die noch weichen Triebe dem Frost erliegen.
Zur biologischen Düngung gehört vor allem der Aufbau des Humusanteils im Boden. Diesen kann man durch das Bedecken (Mulchen) der Beete mit Rasenschnitt und anderen Materialien unterstützen. Regenwürmer ziehen die Pflanzenteile in tiefere Schichten, sie lockern dabei die Erde und zersetzen den angefallenen Abfall für uns zu bestem Humus. Ohne diesen erhalten wir einen Sandboden, der weder Wasser noch Nährstoffe halten kann oder einen Tonboden der luftundurchlässig ist und sich immer weiter verdichtet. Die Bodenorganismen sollten durch das Düngen nicht geschädigt werden!
So greift ein Biogärtner nicht zum Spaten, sondern lockert seinen Boden nur leicht mit der Gabel und während der Saison mit der Handkralle. Das Hacken ist ebenfalls von großer Bedeutung, da nur so Stickstoff an die Wurzeln gelangt.
Es gibt Pflanzen, die ihren Stickstoffbedarf direkt aus der Luft beziehen und diesen mit Hilfe von Knöllchenbakterien an den Wurzeln speichern. Diese Arten nennt man Leguminosen aus der Familie der Schmetterlingsblütengewächse (botanisch: Leguminosae/Fabaceae). Zu ihnen zählen unter anderem Wicke, Erbse, Bohne, Klee.
Eine Besonderheit unter den Pflanzen, die der Naturfreund sich zu Nutze gemacht hat. Die Wurzeln dieser Kulturen verbleiben im Boden und werden für die Stickstoffversorgung der Nachfrucht verwendet, oder auch im Herbst um einer Nährstoffauswaschung entgegen zu wirken. Diese Gründüngung wird dann im Frühjahr in das Beet leicht eingearbeitet.
Gezieltes Düngen kommt nicht aus der Tüte sondern erfordert Kenntnis über Pflanzen, Tiere und Boden. Wer biologisch gärtnern möchte muss ganzheitlich arbeiten! Die Natur ist nicht auf uns angewiesen, es ist andersrum :?:
Wer sich an Literatur versuchen möchte, dem empfehle ich Frau Kreuters "Biogarten" und von John Seymour "Selbstversorgung aus dem Garten" beide sollten bei einem großen Anbieter der mit Ama... anfängt erhältlich sein ;-)
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