Bitte um Hilfe bei der Anschaffung um eine Tiefbrunnenpumpe herum

Phyxx

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Liebe Gartenfreunde,

meine Familie und ich haben vor rund einem halben Jahr unser eigenes Haus bezogen und jetzt haben wir das Problem ... ähhh, die Freude rund 1000m² Acker in einen Garten verwandeln zu dürfen. Neben unseren Ersatzpflanzungen, dem Nivelieren und dem ersten Gras kommt einem schnell der Gedanke "verdammt, Wasser ist teuer" - also soll ein Brunnen her. Hier in Berlin liegt das Grundwasser auch nicht sonderlich tief. Nach Bodengutachten geht es in zwei Metern Tiefe schon los (konnte ich an der Wasserversickerungsgrube schon gut sehen). Wir haben nun eine Brunnenbohrung von rund 10m beauftragt mit einem Innendurchmesser von 115mm.

Ich dachte mir bisher, dass es mit der Auswahl der Tiefbrunnenpumpe getan wäre und eine professionelle Bewässerung ja gar nicht schwierig sein könnte. Jetzt habe ich lange vor Professor Google gesessen und bei am**on nach Zeugs gesucht, aber so richtig erschließt sich mir das nicht.

Ich wollte folgende Pumpe bei am**on erweben: Tiefbrunnenpumpe 3,5" 89 mm 6300l/h 0,8kW 6,3bar sandresistent

Diese liest sich ganz gut - irgendwie habe ich keine 4" Pumpe gefunden, die einerseits preisgünstig, sandresistent und gut bewertet ist.

Als nächstes habe ich nach einem Rohr gesucht. Da die Pumpe einen 1,5" Auslass hat, wollte ich ein DN40 PE Rohr erwerben ... gibt es nicht so einfach und wenn, dann nur zu rund 8EUR/m. Also doch ein DN32 ...?
Und dann gibt es da noch die Fittings, Druckschalter, Druckminderer, Speicher, Pegelschalter, Anschlusssäule, Pumpenschacht ...

Eigentlich bin ich gar nicht so blöde, aber ich schaffe es nicht mir all das Produktwissen anzueignen - dafür gibt es mit einem Kleinkind und einem Baby zu viel zu tun. Ich möchte euch daher um konkrete Ratschläge bitten. Mein Ziel ist zwar eine professionelle Gartenbewässerung, aber dieses Thema lasse ich mir für nächstes Jahr. Jetzt möchte ich einfach nur effizient und viel Wasser aus meinem Brunnen bekommen. Welche Teile, gerne mit Maßen (DN32 Rohr, Druckminderer 1" Anschlüssen etc.) sollte ich besorgen, um am Ende der Anschlusssäule eine gute Ausgangsbasis zu haben.
Ich nehme natürlich auch gerne den Tritt in die richtige Richtung entgegen, falls es dazu schon eine gute Zusammenfassung geben sollte - ich habe sie weder hier im Forum, noch bei Tante Google gefunden.

Vielen Dank ihr heiligen Gartenfreunde für jede Hilfe.

Beste Grüße
Björn
 
  • Moister

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    ...mit einem Innendurchmesser von 115mm.
    Ich wollte folgende Pumpe bei am**on erweben: Tiefbrunnenpumpe 3,5" 89 mm 6300l/h 0,8kW 6,3bar sandresistent

    Diese liest sich ganz gut - irgendwie habe ich keine 4" Pumpe gefunden, die einerseits preisgünstig, sandresistent und gut bewertet ist.

    Mein Ziel ist zwar eine professionelle Gartenbewässerung...

    DN115 = 4" Pumpe
    Wenn du nach einem Sandfresser suchst stimmt schon was nicht! So wie ich das herausgelesen habe wurde der Brunnen von einem Profi gebohrt. Der sollte eigentlich passend zu den Bodenverhältnissen die Rohrtour zusammenstellen und damit für sandfreies Wasser sorgen... das gehört zu seinem Job! Du kannst an der Rohrtour im Nachhinein nichts mehr ändern!
    Aber die meisten bohren lieber mal flott ein Loch für x-tausend Euro und sind dann ganz schnell weg!

    Sandhaltiges Wasser und professionelle Gartenbewässerung. Solltest du mehr als einen Hauch von Sand im Wasser haben bist du in drei, vier Jahren der nächste mit einem Problem mit der Bewässerung.
    "Zwei Jahre lief alles wunderbar... und jetzt kommen die Regner nicht hoch..."
    ...und top_gun muß es richten!
     

    Phyxx

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    Hi Moister,

    danke für deine Punkte. Zusammengefasst:
    1. Brunnenbohrer soll seinen Job richtig machen (Kontrolle ist gut, Danebenstehen ist besser)
    2. 4" Pumpe, kein Sandfresser (siehe 1.)

    Ich hoffe, dass das im berliner Urstromtal so funktioniert. Hier ist alles auf Sand gebaut. Kann ich da noch etwas tun? Zum restlichen Aufbau, gäbe es da noch Tipps?

    Danke und viele Grüße
    Björn
     
  • Celtis

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    40erPE-rohr sollte nicht mehr wie 1.5€ kosten
    DN 32 ist PE 40
     
  • Phyxx

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    Danke für den Hinweis, aber egal wo ich suche, ich finde leider kein günstiges PE Rohr mit einem Innendurchmesser von 1 1/4" oder besser 1 1/2" - ich finde lediglich günstiges PE Rohr (rund 1,2EUR/m) mit 1" Innendurchmesser. Irgendwas mache ich also falsch.
     
    T

    top_gun_de

    Guest
    Mit DN115 meinst Du das Innenmaß des verlegten blauen Brunnenrohres, korrekt? Da passen Pumpen in 3,5 oder 4" rein.

    Die Pumpe benutze ich seit 2 Jahren und bin insgesamt zufrieden, allerdings wirst Du voraussichtlich mehr Wasser benötigen als ich. Du muss erst deine Anlage planen, dann weißt Du, wieviel Wasser bei welchem Druck Du benötigst.

    Zur Pumpe: Dambat/IBO sitzt in Polen, verkauft Pumpen die sie in China fertigen lassen. Mit meiner bin ich zufrieden was Zuverlässigkeit und Verbrauch angeht. Der tatsächliche Förderdruck ist ein bisschen kleiner als die Angaben im Prospekt, das mag aber daran liegen dass der Brunnenbauer die Pumpe auch zum Klarpumpen des Brunnens genutzt hat. Was am Anfang kam, war gelinde gesagt trüb. Die Pumpe verträgt das, aber es ist zusätzlicher Verschleiß.

    Die Leitung nach oben darf ohne weiteres 32er-Rohr sein, auf der kurzen Strecke ist das kein echter Verlust. Und 32er-Rohr ist viel leichter verlegbar. Auf die Pumpe kommt eine PE-Kupplung mit 1 1/2" AG und 32er-Rohraufnahme. Daran PE-Rohr PN12,5 oder PN16, nicht das "günstige" Rohr mit 4 oder 6 Bar, das man hinter die Ventile packen kann. Das ist nicht dauerdruckbelastbar.

    Einen Brunnenkopf brauchst Du als Abschluss des Brunnenrohres nach oben, sonst verdreckt der Brunnen. Das Rohr endet oben in einem zweiten PE-Fitting mit 1"-Gewinde, das in den Brunnenkopf gedreht wird.

    Oben auf kommt ein Filter mit mindestens 8 Bar Druckfestigkeit, dann ein Druckschalter, elektronisch oder mechanisch nach Geschmack.

    Von dort aus kannst Du eine Hauptleitung zum künftigen Ventilkasten legen.

    Und noch einmal klar die Aussage: Mach erst einmal deine Bewässerungsplanung. Die Pumpe muss bedarfsgerecht ausgelegt sein.

    Leistungsfähigere Alternativen: Dambat hat von der Pumpe noch einen größeren Bruder 3,5/15, die allerdings statisch einen sehr hohen Druck hat, d.h. man muss aufpassen dass die Armaturen bis zum Ventil alle den hohen Druck vertragen. Ansonsten hatte ich von MSW letztes Jahr noch sehr effiziente Pumpen mit 4" gesehen die eine schön flache Kurve haben, die scheinen aber nicht lieferbar zu sein.

    -
     
  • Moister

    Mitglied
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    1. Brunnenbohrer soll seinen Job richtig machen (Kontrolle ist gut, Danebenstehen ist besser)

    Daneben stehen ist eigentlich die einzige Chance dass du überhaupt eine Ahnung hast was der treibt!
    Deswegen: Ja, Danebenstehen ist besser!

    Minimum ist, dass du einen Plan bekommst wie die Rohrtour aufgebaut ist
    Wo ist Vollrohr in welcher Länge, wo ist Filterrohr in welcher Länge und welche Filterweite, wie wurde das Brunnenrohr unten verschlossen, welcher Rohrtyp wurde verbaut.
    Normal solltest du auch ein Schichtenverzeichnis der Bohrung bekommen.

    Vieles sollte eigentlich schon im Angebot stehen.
    Handwerkerrechnungen zahlt man per Überweisung.

    Und wenn ein braunes Rohr als Brunnenrohr verwendet wurde... würde ich die Zahlung verweigern. Allerdings müßtest du dann schon an ein ganz schwarzes Schaf geraten sein!
     

    Phyxx

    Neuling
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    Vielen Dank für die Antworten. Besonders die sehr ausführliche von top_gun_de.
    Ich traue mich damit noch nicht in den Baumarkt, aber jetzt fühle ich mich etwas schlauer. Kurze Nachfragen:
    Bei den Pumpen von MSW meinst du nicht die, die bei Am**on verfügbar sind, oder?
    Brauche ich noch einen Druckminderer, oder wie stellt man den Druck ein? Eventuell ein Speicher?

    Bewässerungsplanung ... das ist so ein Ding. Eigentlich habe ich diese Tätigkeit auf nächstes Jahr geschoben. Dieses Jahr ist zu viel am Laufen. Weshalb ich eigentlich erstmal nur meinen kleinen Hydranten aufstellen wollte und höchstens zwei bis vier mobile Sprenger anschließe, wenn diese das elektrische Schaf nicht durcheinanderbringen. Mir kommt es im Moment nur auf günstiges Wasser an.
    Falsche Herangehensweise ... aber mehr bekomme ich nicht mehr gestemmt.
     
    T

    top_gun_de

    Guest
    Druckminderer sind nur nötig, wenn Du deutlich zu viel Druck hast - das will man über die optimale Pumpe eigentlich vermeiden. Bei geringem Mehrdruck sollte man keinen einsetzen - die funktionieren nur verlässlich wenn man mindestens 1 Bar Überdruck auf der Zulaufseite hat.

    Ein Druckbehälter macht Sinn wenn Du viel Brauchwasser per Hahn zapfen willst. Dann ist es gut wenn man mal eine Gießkanne füllen kann ohne dass extra die Pumpe anläuft. Allerdings sind Druckbehälter wartungsbedürftig und brauchen irgendwann eine neue Membran.

    MSW ja, die verkaufen über Amazon. Selbst habe ich mit denen noch nichts zu tun gehabt, ich kenne die Pumpen nur vom Datenblatt. Da habe ich letztes Jahr eine gesehen die ca. 1 Bar mehr brachte als meine jetzige und trotzdem weniger Strom verbrauchen sollte. Jetzt steht die auf "nicht lieferbar, keine Daten..." schwer zu bewerten.

    Was die Reihenfolge angeht: War bei mir auch so. Die Pumpe wurde vom Brunnenbauer im Komplettpaket mitgeliefert. Ich habe sie dann dringelassen und weil die Werte brauchbar waren (3000l mit fast 4 Bar am Brunnenkopf) einfach meine Designwassermenge nach dieser Pumpe definiert. Nicht die optimale Herangehensweise, aber im Ergebnis ok.

    Die Pumpe ist gut um einen neuen Brunnen einzufahren, denn sie verträgt einen ordentlichen Sandanteil - weit mehr als die meisten Wettbewerber.

    Dazu brauchst Du wie gesagt PE-Rohr 32mm mit 12,5 Bar oder besser, einen Brunnenkopf, einen Druckschalter, einen Filter mit Mesh 120 (130 Mikron). Für Kreisregner ist der Filter nicht nötig, aber der Druckschalter geht in sandigem Wasser kaputt. Und für die Beregnungsanlage ist es ohnehin zwingend. Und Fittinge. Vieeele Fittinge.
     

    Phyxx

    Neuling
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    Vielen Dank für die Hilfe bei der Auswahl. Bis auf die Tatsache, dass durch den statischen Druck alle meine Dichtung undicht sind, läuft es jetzt rund! Die Wassersprenger düsen gleich doppelt so hoch und im Vorfilter habe ich entdeckt, dass Gold im Grundwasser umher fließt ... oder Messingspäne.
    Besten Dank!
     
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