Doch, doch,
seinen Garten ohne Gift blattlausfrei zu bekommen, das ist schon was. Ich weiß, es schriebt sich schnell, aber es gehören doch viele Mühe und Arbeitsstunden dazu.
Ich habe in diesem Jahr auch Ewigkeiten mit Seifelnlauge etc. alles absprühen müssen. Das ganz empfindliche Gemüse habe ich sogar mit dem Wattestäbchen von den Saugern befreit.
Bei mir kam dieses Jahr auch noch eine Besonderheit zu dem Läuseproblem: eine Ameiseninvasion! Und was für eine... Die hatten sich anscheinend auch noch ausschließlich auf das "Melken" der Ausscheidungen der Läuse spezialisiert. Sie haben die Läuse von Sträuchern der Nachbarschaft auf wirklich alle meine Gemüsepflanzen getragen und sie dort auch gegen die Marienkäfer, Florfliegen, etc verteidigt. Die Nützlinge wurden angegriffen und ihre Eier doch tatsächlich von den Ameisen weggetragen. Auch hatte ich zur Ablenkung für Läuse Kapuzinerkresse gepflanzt. Da gehen sie ja gerne dran. Aber offenbar produzieren sie den Ameisen da nicht genug "Honigtau", oder die Ausscheidungen sind auf dem Gemüse süßer. Jedenfalls haben die Ameisen sie zurück getragen. Ich muss es den Ameisen schon lassen: Sie sind hervorragend organisiert, stellen es intelligent an und betreiben leider irgendwie auch Raubbau und haben dazu jeden Zentimeter Garten umgegraben. Kurzum: Sie sind dem Menschen zu ähnlich, als dass wir uns hier vertragen hätten. Und wirklich nichts schien gegen die Ameisen zu helfen. Sie dürfen ja sein, aber wenn schon, dann als Ameisenstock in meinem Garten. Meine Pflanzen und ich saßen aber irgendwie in einem riesigen Ameisenstock.
Seit einer Woche etwa scheint die Ameisenpopulation allerdings doch eingedämmt. Die Nützlinge kamen wie aufs Stichwort, die Blattläuse konzentrieren sich vielerorts auf die Kresse und einige sehr angeschlagene Pflanzen erholen sich gerade wieder.
Du hast auch Bohnen, oder? Die lieben Blattläuse auch. Aber stell dir vor: Direkt darunter habe ich Kapuzinerkresse. Und seit die Ameisen weg sind, sind die Blattläuse allesamt dort satt auf den Bohnen!
Soll mir recht sein.
Das, dass mit dem Kaffee bei dir funktioniert hat, glaube ich dir natürlich. Bei mir hat es nicht so recht gewirkt. Aber wenn ich mal so überlege, wo der Unterschied sein könnte: Ich habe den Kaffee nicht mit ins Pflanzloch gegeben, sondern gestreut und/oder leicht oberflächlich eingearbeitet. Dann ahben deine Pflanzen es vielleicht eher über ihre Wurzeln aufgenommen und das von klein an. In einem aneren Thread schrieb mir jemand, seit er seine Jungpflanze von anfang an regelmäßig mit schwarzem Tee gegossen habe, sei diese blattlausfrei gewesen. Er vermutete dort ebenfalls einen Zusammenhang.
Angeblich sollte der Kaffee ja auch Ameisen fernhalten, aber die haben einen anderen Weg gefunden, die Blattläuse da hoch zu bekommen...
Ich probiere das jedenfalls mal mit dem Kaffeepulver beim einpflanzen.
Und vielleicht hat ja noch jemand ähnliche Erfahrungen mit Neemsamen im Pflanzloch für uns. ;-)
Viele Grüße