Fjäril
Foren-Urgestein
In meinem Garten steht ein Viburnum burkwoodii, der sehr reich blüht und dabei wunderbar duftet – bei schönem, warmem Wetter gerade mal 2 Tage irgendwann im Frühling (heuer waren es sagenhafte 5 Tage Mitte April). Die Angabe im Katalog (damals wie heute) lautet „Blütezeit März bis April“. Von wegen „bis“ .. ..
Wir können heute die aberwitzigsten Informationen finden, doch nur sehr selten ist wo zu lesen, ob eine Pflanze kurz oder lang blüht. Gerade bei Zwiebelblumen, die nur eine Blüte (bzw. einen Blütenstängel) treiben, erleichtert das die Gartenplanung nicht gerade. Bei manchen Angeboten gewinne ich zudem den Eindruck, dass die Größe der Blüten geheim ist - Nahaufnahmen suggerieren große Blüten, die den Kunden zum Kauf animieren sollen. Die ganze Pflanze ist selten wo zu sehen.
Deshalb möchte ich hier meine Erfahrungen festhalten und auch dazu einladen.
Zunächst etwas über Herbst / Winter 2021 / 2022, weil ich glaube, dass dieser manche Pflanzen früher, manche später wachsen / blühen ließ als sonst. Noch Anfang November hatte es bis zu 15 °C und fast bis zum Ende bis zu 10 °C, erst dann gab es den ersten Nachtfrost. Nach Weihnachten war es einige Tage lang überaus warm, bis 12 °C, in der restlichen Zeit schwankte die Temperatur stark zwischen etwa -5 °C und +7 °C. Im Feber wurden – bei kalten Nächten – tagsüber bis 15 °C erreicht, im März wurden die Nächte noch kälter, bis –7 °C, tagsüber schien oft die Sonne bei einigen Plusgraden. (Erst im letzten März-Drittel steigt die Sonne so hoch, dass sie meinen Garten bescheint, davor sind es – nach und nach ab Anfang März – ein paar Stellen, nur das Wohnzimmer-Fensterbrett auf der Südseite bekommt auch mitten im Winter nachmittags Sonne ab.) In der letzten Märzwoche war es bis 20 °C warm ohne Nachtfröste. Dann wurde es nochmal kalt Anfang April, und auch weiterhin immer wieder mal in der Nacht.
Corydalis solida (ein Mix aus verschiedenen Sorten) in Töpfen standen zunächst den ganzen Winter mit einer Abdeckung versehen, aber nicht vor Kälte geschützt draußen, im März waren einige Pflanzen schon grün und begannen zu blühen. Ich wollte ihnen die heftigen Nachtfröste nicht mehr zumuten und trug die Töpfe am Abend in einen Vorraum mit 10 °C, und sobald es Plusgrade hatte, wieder hinaus. Die ersten Blüten öffneten sich am 5. März, diese Pflanze blühte bis zum 25. März, andere waren bis 14 Tage später dran. Die Blüten sind ca. 2 cm lang, allgemeine Größe und Wuchsform siehe Bild, es handelt sich dabei um Pflanzen, die ich erst letzten Herbst als Knollen erworben habe.
3 Stück der Tulpe 'Striped Sail' aus dem Jahr 1960 habe ich als 40 – 50 cm hohe, im Mai blühende Tulpe gekauft. Auf der Seite des Hortus bulborum ist allerdings zu lesen: „Bloeit vroeg in april. ca 30 cm hoog“, und dort sind sie auch her. Ich musste sie schon Mitte Feber aus der Frostfrei-Überwinter-Box rausnehmen, weil sie austrieben und sonst am Deckel angestanden wären. Dann trug ich sie wochenlang herum, sie übernachteten in dem 10 °C warmen Raum und standen tagsüber in der Sonne, sobald diese einen brauchbaren Platz im Garten erreichte, anfangs nur kurz, später fast den ganzen Tag, und so öffneten sich die Blüten bereits am 27. März. Bemerkenswert finde ich, dass jede Pflanze nur 2 Blätter hat, die lange eng zusammengerollt blieben. Während der Blüte wuchs der Stengel weiter, und zuletzt maß die größte Pflanze 40 cm. Gerne hätte ich berichtet, dass die gesunde Tulpe 4 Wochen lang blühte, doch ging es dabei offenbar nicht mit rechten Dingen zu. Was kann eine Spinne tun, damit ihre Kinderstube nicht zerfällt?
Ich möchte darauf hinweisen, dass 'Striped Sail' keine „echte Rembrandt-Tulpe“ ist, das Preisniveau liegt bei dem anderer virusfreier Tulpen-Raritäten. Natürlich kann es passieren, dass sie mit dem Tulpenmosaikvirus infiziert wird, und bei Tulpen aus dem Hortus bulborum, wo auch „echte Rembrandt-Tulpen“ gepflegt werden, muss man nach meiner Erfahrung damit rechnen. Im Fall meiner Tulpen ist die größte in Ordnung, die rote Zeichnung ist flächig ausgebildet, die Blütenblätter dort durchgefärbt. Die anderen jedoch weisen unzusammenhängende Striche auf, teilweise unterschiedlich auf der Innen- und der Außenseite der Blütenblätter, was eine Unterbrechung der Farbe durch das Virus anzeigt, und die Pflanzen sind auch deutlich kleiner bei gleicher Zwiebelgröße, auch ein verkrüppeltes Blatt bei der kleinsten weist auf Virusbefall hin.
Wir können heute die aberwitzigsten Informationen finden, doch nur sehr selten ist wo zu lesen, ob eine Pflanze kurz oder lang blüht. Gerade bei Zwiebelblumen, die nur eine Blüte (bzw. einen Blütenstängel) treiben, erleichtert das die Gartenplanung nicht gerade. Bei manchen Angeboten gewinne ich zudem den Eindruck, dass die Größe der Blüten geheim ist - Nahaufnahmen suggerieren große Blüten, die den Kunden zum Kauf animieren sollen. Die ganze Pflanze ist selten wo zu sehen.
Deshalb möchte ich hier meine Erfahrungen festhalten und auch dazu einladen.
Zunächst etwas über Herbst / Winter 2021 / 2022, weil ich glaube, dass dieser manche Pflanzen früher, manche später wachsen / blühen ließ als sonst. Noch Anfang November hatte es bis zu 15 °C und fast bis zum Ende bis zu 10 °C, erst dann gab es den ersten Nachtfrost. Nach Weihnachten war es einige Tage lang überaus warm, bis 12 °C, in der restlichen Zeit schwankte die Temperatur stark zwischen etwa -5 °C und +7 °C. Im Feber wurden – bei kalten Nächten – tagsüber bis 15 °C erreicht, im März wurden die Nächte noch kälter, bis –7 °C, tagsüber schien oft die Sonne bei einigen Plusgraden. (Erst im letzten März-Drittel steigt die Sonne so hoch, dass sie meinen Garten bescheint, davor sind es – nach und nach ab Anfang März – ein paar Stellen, nur das Wohnzimmer-Fensterbrett auf der Südseite bekommt auch mitten im Winter nachmittags Sonne ab.) In der letzten Märzwoche war es bis 20 °C warm ohne Nachtfröste. Dann wurde es nochmal kalt Anfang April, und auch weiterhin immer wieder mal in der Nacht.
Corydalis solida (ein Mix aus verschiedenen Sorten) in Töpfen standen zunächst den ganzen Winter mit einer Abdeckung versehen, aber nicht vor Kälte geschützt draußen, im März waren einige Pflanzen schon grün und begannen zu blühen. Ich wollte ihnen die heftigen Nachtfröste nicht mehr zumuten und trug die Töpfe am Abend in einen Vorraum mit 10 °C, und sobald es Plusgrade hatte, wieder hinaus. Die ersten Blüten öffneten sich am 5. März, diese Pflanze blühte bis zum 25. März, andere waren bis 14 Tage später dran. Die Blüten sind ca. 2 cm lang, allgemeine Größe und Wuchsform siehe Bild, es handelt sich dabei um Pflanzen, die ich erst letzten Herbst als Knollen erworben habe.
3 Stück der Tulpe 'Striped Sail' aus dem Jahr 1960 habe ich als 40 – 50 cm hohe, im Mai blühende Tulpe gekauft. Auf der Seite des Hortus bulborum ist allerdings zu lesen: „Bloeit vroeg in april. ca 30 cm hoog“, und dort sind sie auch her. Ich musste sie schon Mitte Feber aus der Frostfrei-Überwinter-Box rausnehmen, weil sie austrieben und sonst am Deckel angestanden wären. Dann trug ich sie wochenlang herum, sie übernachteten in dem 10 °C warmen Raum und standen tagsüber in der Sonne, sobald diese einen brauchbaren Platz im Garten erreichte, anfangs nur kurz, später fast den ganzen Tag, und so öffneten sich die Blüten bereits am 27. März. Bemerkenswert finde ich, dass jede Pflanze nur 2 Blätter hat, die lange eng zusammengerollt blieben. Während der Blüte wuchs der Stengel weiter, und zuletzt maß die größte Pflanze 40 cm. Gerne hätte ich berichtet, dass die gesunde Tulpe 4 Wochen lang blühte, doch ging es dabei offenbar nicht mit rechten Dingen zu. Was kann eine Spinne tun, damit ihre Kinderstube nicht zerfällt?
Ich möchte darauf hinweisen, dass 'Striped Sail' keine „echte Rembrandt-Tulpe“ ist, das Preisniveau liegt bei dem anderer virusfreier Tulpen-Raritäten. Natürlich kann es passieren, dass sie mit dem Tulpenmosaikvirus infiziert wird, und bei Tulpen aus dem Hortus bulborum, wo auch „echte Rembrandt-Tulpen“ gepflegt werden, muss man nach meiner Erfahrung damit rechnen. Im Fall meiner Tulpen ist die größte in Ordnung, die rote Zeichnung ist flächig ausgebildet, die Blütenblätter dort durchgefärbt. Die anderen jedoch weisen unzusammenhängende Striche auf, teilweise unterschiedlich auf der Innen- und der Außenseite der Blütenblätter, was eine Unterbrechung der Farbe durch das Virus anzeigt, und die Pflanzen sind auch deutlich kleiner bei gleicher Zwiebelgröße, auch ein verkrüppeltes Blatt bei der kleinsten weist auf Virusbefall hin.