Bodenbearbeitung. Wie gehe ich es am besten an?

[mrwombat]

Hallo zusammen,
bei uns hat die Mission "Garten auf vordermann bringen" begonnen. Seitdem mein Großvater verstorben ist, hat sich niemand wirklich darum gekümmert. Wir haben lediglich die Bäume entfernen lassen und der gesamte Bewuchs wurde (oberflächlich) entfernt. Leider haben wir das für den Gartenbau angedachte Ersparte anderweitig verwenden müssen und somit ist der Garten wieder zugewuchert. Mit den finanziellen Mitteln sieht es leider immer noch mau aus, daher muss eigentlich alles in Eigenarbeit / mit gemieteten Geräten erledigt werden. Ein Bild des Schlachtfeldes lade ich auch mal hier hoch. Eine grobe Planung gibt es bereits. Rechts an der Mauer soll Gemüse angepflanzt werden. Hinten rechts (an der Stelle, an der die Mauern zusammentreffen) soll eine Sitzecke entstehen (sprich eine Fläche mit Platten auslegen und zwischen Wand und Platten werden unsere Rosen wieder eingepflanzt, die haben wir vor dem Kahlschlag durch den Gärtner gerettet. Vor der roten Wand und der Vogelvoliere soll ein kleines Blumenbeet entstehen und das was links vom Gemüsebereich ist soll Rasenfläche werden. Ersmtal vorweg: solltet ihr Vorschläge, Anregungen oder Ideen haben, zögert nicht damit sie zu nennen.
Wie man sieht habe ich schon angefangen lästige Sträucher etc. auf der rechten Seite zu beseitigen und etwas umzugraben. Ich habe auch erstmal vor den Rest des Gartens so zu bearbeiten und den Schutt + Badewanne zu beseitigen, damit man eine schöne Grundlage zum Arbeiten hat. Nun kommt meine eigentliche Frage: wenn ich alles erstmal grob von Sträuchern, Pflanzen etc befreit und umgebrgaben habe, würde ja alles was an Samen und Knollen im Boden ist jedes Jahr wieder rauswachsen. Wie bearbeite ich den Boden am einfachsten, damit dies nicht mehr oder nicht mehr in einem so großen Ausmaß passiert? Kann man da mit einer elektro Bodenharke schon etwas ausrichten?
Die oberste Schicht abtragen und neu aufschütten würden wir aus Kostengründen gerne vermeiden. Außer natürlich es geht gar nicht anders.

Das wars erstmal von meiner Seite aus. Ich hoffe ich habe es verständlich erklären können.

Viele Grüße
Marcus

 

[hofergarten]

Billig und okay ist: Die Sparefroh Methode
So tief wie möglich umgraben und wenn möglich gleich Dünger/ organischen Dünger + Gesteinsmehl einarbeiten.
Mit etwas Glück, billige Krokusse / Allium und andere Blumenzwiebeln kaufen und sofort verbauen.

 

[Linserich]

Wenn du es nicht so eilig hast, würde ich während diesem einen Jahr schauen, was so alles an Knollen und Samen aus diesem Boden spriesst. Vielleicht sind ja noch schöne Pflanzen darunter, die du dann ausgraben und an den von dir gewünschten Ort setzen kannst.

 

[Anteia]

Ist das bei der Badewanne eine Palmlilie? Die würde ich lassen, ist sehr pflegeleicht.
Bei der Sitzecke könnte ich mir gut eine Kletterrose vor der Wand vorstellen oder ein Rankgitter mit Duftwicken oder ähnlichem. Vielleicht auch selber eine Art Pergola bauen und mit schnellwachsenden Pflanzen begrünen. Wie viel Sonne habt ihr denn in dem Garten?
Wenn das Gemüsebeet vor die Mauer soll, dann könntest du an der Wand auch Bohnen hochwachsen lassen. Oder vielleicht wären auch Obst-Spalierbäume etwas?

Ich würde erstmal den ganzen Schutt und das Unkraut entfernen und dann ein paar Wochen abwarten wo überall nochmal Unkraut hochkommt. Anschließend mit einem Seil die Kanten der Beete auslegen, dann kann man sich das gleich besser vorstellen. Erst nachdem du nochmal das nachwachsende Unkraut entfernt hast Rasen aussäen. Für perfekten Rasen müsste man vermutlich Mutterboden ausschütten... Ich hab auf jeden Fall die Erfahrung gemacht, dass man am Rasensamen nicht sparen sollte. Günstige Grassamen sind bei mir immer nur sehr schlecht gekeimt.
Für ein günstige Neubepflanzung könntest du auch eine Blumenwiese anlegen oder Sommerblumen wie Ziennien oder Cosmeen aussäen. Die machen zu Beginn nicht viel Arbeit und Kosten fast nichts. Außerdem gibt's bei Aldi Süd bald wieder Sommerstauden für 49 Cent. Habe mir dort mal Sonnenhut und Schafgarbe gekauft, die sahen zwar anfangs etwas traurig aus, haben sich aber sehr schnell entwickelt. Außerdem kannst du in den nächsten Wochen Mal bei eBay Kleinanzeigen nach Stauden oder Ablegern schauen, da bekommt man oft bereits größere Pflanzen für kleines Geld oder sie werden zum selber ausgraben verschenkt.

 

[Knuffel]

Es sieht so aus, als ob da einige zartlila Krokusse und Schneeglöckchen blühen.
Da würde ich auf alle Fälle welche von behalten.
Du siehst ja jetzt, wo sie sind. Die, die du behalten willst lässt du oder setzt sie mit gut Erde dran in Kübel als eine Art Parkplatz. Und den Rest dann raus holen. Vielleicht nicht gleich weg werfen, sondern eine Kiste mit Schild vor eure Mauer stellen. Vielleicht freut sich der ein oder andere Spaziergänger darüber.
Und wenn da schon Krokusse und Schneeglöckchen sind, dann sind da vielleicht auch noch Tulpen und Narzissen?

Ich würde, wie Wasserlinse schon geschrieben hat, auch mal schauen, was es da so alles gibt.
Vielleicht kommen da wirklich noch ein paar tolle Stauden zum Vorschein.
Kannst du dich noch an den Garten von deinem Opa erinnern? Hat da immer was geblüht oder war das nach den Frühlingsboten nur eine Wiese?

Ansonsten gilt hat die fiese Arbeit umgraben und durchsieben.
Man kann Erdsiebe leihen. Da schmeisst du die relativ trockene Erde dagegen. Die Erde fällt durch und Steine und größere Wurzeln bleiben hängen. Das klappt aber nur, wenn die Erde vorher gut gelockert wurde und dann trocknen konnte. Wenn da noch viel Feuchtigkeit drin ist, dann hast du nur dicke Klumpen und kommst nicht weit.

Für den Rasen haben wir hier auch ein extra Unterforum, da sitzen die Experten ;-)

Generell habe ich festgestellt, dass Zupfen und stechen die effektivste Methode ist, um Unerwünschtes los zu werden. In den ersten beiden Jahren hat mich das zwar manchmal an den Rand des Wahnsinns getrieben, weil das Unkraut schneller kam als ich es gefühlt ausstechen konnte, aber dann wurden die Erfolge schnell und deutlich sichtbar.

 

[hofergarten]

Das Sieben war soviel arbeit, hat sich aber echt ausgezahlt! Das Erd-Wurf-Sieb lehnte an einem Holzbock.
So konnte ich tief, Gesteinsmehl und Hornspäne einarbeiten.
Das erweitere ich im Herbst noch bis zu den Grundgrenzen, im Herbst damit ich die Blumenzwiebeln gleich mit-vergraben kann, war schon etwas Aufwand die nachträglich einzuarbeiten.

 

[Rosabelverde]

Jepp, komplett umgraben wird sich nicht vermeiden lassen. Wenn erstmal die gesamte Fläche erdig braun aussieht, wird sich zeigen, dass das ein nettes Stückchen Land ist, aus dem sich was machen lässt.

Ich versteh dich so, dass es Gemüse geben soll, aber auch Zierpflanzen und Rasen, richtig? Und eine Ecke zum Faulenzen und Gartengenießen.

Damit es gemütlich wird, würde ich zuerst die strenge Zweiteilung aufgeben und die Linie zwischen Gemüse- und Rasenteil auflockern, irgendwie bogenförmig verlaufen lassen ... die Tyrannei des rechten Winkels brechen, die durch den Verlauf der Mauern vorgegeben ist. Rechte Winkel sind unorganisch und meiner Meinung nach wenig gartenfreundlich. Wenn die Gegebenheiten sie aber schon vorschreiben, sollte man sie daher mit schlauer Gestaltung und Bepflanzung aufweichen.

Und den Käfig weg am Ende, die Waschbetonplatten rausnehmen und für späteren Gebrauch stapeln, denn man weiß ja noch nicht, wo man die Wege später braucht ...

Die Badewanne würde ich übrigens nicht gleich wegwerfen, nur deren Inhalt. In so einer Badewanne lässt sich eventuell ein Gemüse- oder Blumenbeet anlegen, oder ein Moorbeet mit Pflanzen, die sauren Boden lieben, oder ein kleiner Gartenbrunnen mit Teichpflanzen ... ich weiß ja nicht, ob ihr Sinn für Verspieltes habt.

 

[Rosabelverde]

P.S. Einen kleinen Baum oder größeren Strauch irgendwo als Schattenspender für die Sitzecke fände ich auch nicht verkehrt. So ein Gewächs ist eine gute Strukturhilfe für die Fläche.