Buchkritik: Enzyklopädie der Alten Rosen

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Enzyklopädie der Alten Rosen

Francois Joyaux
Ulmer Verlag, Stuttgart, 2008
Verlag Ulmer Informationsdienst - Garten, Gartenbau, Landwirtschaft, Tiere, Biologie
ISBN 978-3-8001-5333-6
312 Seiten
€ 49,90

Seit Jahren erfreuen sich nun auch die „Alten“ oder auch „Historischen“ Rosen zusehends an Beliebtheit. Jahrzehntelang wegen ihrer nur einmalig pro Jahr erscheinenden Blüte verschmäht, werden diese wahren Schätze vergangener Gartenkunst wieder entdeckt und wieder öfter in den Handel gebracht.
Francois Joyaux, selbst Sammler alter Rosen und hervorragender Kenner von Gallica-Rosen, stellt in diesem Prachtband sein Wissen und seine Erfahrungen mit den klassischen Diven den Gartenliebhabern zur Verfügung.
Hervorzuheben ist hier besonders, dass es der Autor unterlässt lang und breit über das Thema „Alte Rosen“, Kultivierung, Pflege, Vermehrung, Krankheiten und so weiter zu philosphieren, sondern schon nach wenigen Seiten auf das Wesentliche zu kommen, nämliche eine umfangreiche Zusammenschau der schönsten, gartenwürdigsten und bedeutendsten Sorten vorzustellen. Mit einigen Anekdoten gewürzt, werden die Rosenarten nicht nach einer allgemein gültigen Klassifizierung sondern nach ihrer Herkunft (Europa, Asien) und danach erst nach den gebräuchlichen Gruppen wie Zentifolien, Moosrosen usw. aufgelistet.
Der Autor mach einen klaren Trennungsstrich zwischen Alten Rosen (bis zum 1. Weltkrieg entstandene Züchtungen) und Modernen Vertreterinnen. Daher findet man keine „historisierende“ Neuzüchtungen eines David Austin.
Dafür beschreibt er die einzelnen Sorten nach Verwendung und Eigenschaftung und bewertet sie auch ungestraft nach eigenen Erfahrungen.
Wenngleich nicht alle Fotos von bestechender Qualität sind, so sollte der Leser die uneingeschränkte Kompetenz und Einmaligkeit des Werkes schätzen, das sowohl für den gestandenen Rosenliebhaber als auch den ambitionierten Gartenneuling Neues und Nützliches bietet.
Es gibt nur wenige deutschsprachige Alternativen zu diesem Werk, eines davon ist „Klassische Rosen“ von Peter Beals, das leider vergriffen ist. Auch für dieses gilt: zugreifen und genießen!

Bewertung: 4,5 von 5 Stacheln
 
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