Chili und Paprika drinnen säen

guarded

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hallo leute,
habe mit begeisterung die vielen tipps in diesem forum gelesen und mich nun mal selbst angemeldet. da ich mir im april ein paar tomatensamen gekauft habe und diese trotz absoluter ahnungslosigkeit prima gewachsen sind, bin ich jetzt auf den geschmack gekommen und möchte mir einen ganzen kleinen kübelgarten anlegen. ich habe nämlich weder einen garten noch einen balkon. dafür aber eine große fensterfront, wo ich die pflänzchen deponieren möchte. da es nun aber mitten im sommer ist und ich überall nur etwas zur aussat verschiedener gemüsesorten draußen finde hier meine frage: kann man chili, paprika, bohnen und möhren auch im august säen solange man sie drinnen behält? muss man auch im haus mit schädlingen rechnen? und wenn etwas wachsen sollte, kann man dann im winter noch ernten?
 
  • Zwiebelchen

    Mitglied
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    Zu den Chili und Paprika kann ich sagen:

    Aussaat drinnen ist kein Problem, vobei ich das erst ab Februar machen würde. Warum? Weil es im Winter ganz einfach zu dunkel ist, die Pflanzen würden geilwüchsig werden.
    Außerdem haben Chilis und Paprika im Haus oft große Probleme mit weißer Fliege und Blattläusen. Hab schon mehrfach versucht eine Pflanze zu überwintern im Wohnzimmer, aber es hat noch keine geschafft.
     

    guarded

    Neuling
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    vielen dank erstmal für die schnelle antwort. das mit der geilwüchsigkeit überzeugt mich jetzt noch nicht so ganz. der sommer dauert ja noch gut 2,5 monate und in der zeit müsste die pflanze doch ausgewachsen sein. auch wenn sie dann nicht mehr genug sonne für die früchte hat, dürfte die pflanze an sich ja eigentlich viel größer und stärker sein als ihre kollegen, die im früjahr gepflanzt wurden, weil sie ja jetzt mehr sonne und nicht weniger hat. ich frage mich ja schon die ganze zeit wo solche schädlinge her kommen sollen, wenn man eine pflanze im haus aufzieht. sind die dann in der erde? das würde ja aber bedeuten, dass es auch erde gibt, in der keine schädlinge für zb. speziell paprika drin wären. oder täusche ich mich da?
    wie oft hast du das mit dem überwintern denn versucht?
     
  • S

    Schmid, Anneliese

    Guest
    Hallo,
    ich würde es mit den Paprika und Chilies einfach mal versuchen. Um die Geilwüchsigkeit der Pflanzen zu verhindern, drehst die täglich um 180 Grad.
    Gut gehn auch die Minitomaten.
    LG Anneliese
     
  • Sunfreak

    Unreife Tomate
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    Das könnte durchaus lohnenswert sein, insbesondere bei Sorten und Arten mit langer Entwicklungszeit wie C. chinense, C. baccatum, C. frutescens, C. pubescens und Exoten (Wildformen).

    Viele gehen ja auch her und überwintern ihre "ausgewachsenen Pflanzen" um im Folgejahr eine frühere, längere und dadurch auch höhere Ernte zu erzielen. Insbesondere bei spät reifenden Sorten ist das wirklich sehr empfehlenswert.

    Praktiziere selbst die Überwinterung meiner Pflänzchen und bin wirklich froh darüber dass dies so gut klappt. Denn ich wohne leider nicht in der Rheingegend oder einem anderen Weinanbaugebiet. Habe nur Freiland. Muss mit Spätfrösten und Frühfrösten rechnen. Und na-ja, die Sommer sind auch nicht immer Chili-freundlich (so wie dieses und letztes Jahr).



    Es gibt zwei Möglichkeiten eine Pflanze durch den Winter zu bekommen: Entwder warm oder kalt - logisch, gell!? ^^
    • Warm bedeutet du lässt sie einfach den Winter hindurch an Fensterbank bei Zimmertemperatur (oder etwas darunter) wachsen. Dann tragen, wenn man die Blüten bestäubt, die Pflanzen auch gerne im Winter Früchte (die auch abreifen). Gegossen wird ganz normal, also bei Bedarf. Auch gedüngt wird, aber bedeutend weniger, da wegen der schlechten Lichtbedingungen auch die Photosynthese schlechter abläuft und der Nährstoffbedarf somit geringer ist. Das berücksichtigen, sonst droht Überdüngung. Übermäßige Düngergaben fördert auch Geilwuchs (insbesondere bei stickstoffbetontem Dünger). Nährstoffmangel dagegen bringt Chlorosen, Nekrosen und das Absterben von Blättern - das wäre als auch nicht unbedingt dienlich im Winter. Um so mehr Blattmasse, um so besser die Überwinterung. Das ist die Fausregel. Daher sollten Blätter nicht durch Nährstoffmangel drauf gehen. Meiner Erfahrung nach tolerieren Paprika & Chili Pflanzen widrige Bedingungen im Winter (zu warme Fensterbank, zu wenig Licht) recht gut. Die Gefahr von Geilwuchs kann bei warmer Überwinterung doch recht groß sein, daher die Pflanzen immer gut überwachen und bei Bedarf auf kühle Überwinterung umsteigen.
    • Kalt bedeutet die Pflanze wird so etwa bei 10 °C überwintert. Natürlich auch hier möglichst hell. Austrocknen darf die Erde nicht, sonst geht die Pflanze Ex. Also auch hier das Gießen nicht vergessen, aber nur spärlich. Staunässe vermeiden! Gedüngt wird im Allgemeinen überhaupt nicht, nur in Notfällen (akuter Nährstoffmangel) und dann auch nur spärlich. Die 10 °C drücken die Photosynthese runter, der Lichtbedarf der Pflanze sinkt. Diese Methode ist daher auf jeden Fall sicherer als die obrige. Du könntest Deine Pflanzen jetzt anziehen und im August, September, Oktober warm anziehen, damit sich stattliche Pflanzen entwickeln. Dann November bis Februar kalt, um sie sicher durch die lichtarme Jahreszeit zu bringen. Dann ab Februar wieder warm. Sie wären auf jeden Fall den Pflanzen, die im neuen Jahr gesät werden, zeitlich deutlich überlegen.
    Tierchen (Läuse, Weiße Fliege, Spinnmilben) an den Pflanzen sind im Winter häufig ein Problem. Im Haus gibt es keine natürlichen Feinde, keinen Regen, keinen Wind. Dafür gibt es gleichmäßige Temperaturen und trockene Luft. All diese Faktoren lässt die Viecher freudig florieren. Angenommen du ziehst die Pflanzen im Haus auf, und die bleiben auch im Haus und das Fenster bleibt zu (auch nicht gekippt), dann hat man eigentlich im Winter Ruhe vor Schädlingen. Aber hat man häufig das Fenster offen und hat man vor dem Fenster Vegetation (z.B. Blumen auf der äußeren Fensterbank) verirren sich gerne irgendwelche ungebetene Gäste im Haus. Das größte Potenzial geht aber von den Pflanzen aus, die den Sommer über draußen im Garten gestanden haben und dann im Herbst ins Haus reingeholt werden. Eine Laus hockt dann gewiss immer an der Pflanze, die man dann mit rein ins Haus trägt. Tja, und eine trächtige Laus kann dann später Ursache für eine große Lausplage sein.

    Vor dem Reinholen am Besten Pflanzen durchschütteln und mit den Händen durch das Blattwerk fahren, das schreckt Weiße Fliegen auf, die da dann wegfliegen. Steht die Pflanze einmal im Haus am Besten regelmäßig unter den Blättern absuchen. Reagiert man zeitig bei Befall, genügt das Zerquetschen der wenigen Tiere (Läuse, Weiße Fliegen) mit den Fingern völlig aus. Ein Problem ist auch gerne die Spinnmilbe, denn sie liebt die trockene Zimmerluft. Daher die Pflanzen, als Prävention, immer wieder einmal mit Wasser einsprühen und dann ist auch die Spinnmilbe kein Problem mehr.

    Grüßle, Michi :cool:
     

    guarded

    Neuling
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    danke das war mal ausführlich! leider habe ich in meiner wohnung nicht die möglichkeit die pflanze "kalt" zu überwintern. unter uns ist ein büro, in dem sie im winter ständig die heizung an haben. deswegen brauchen wir selbst nicht zu heizen und haben trotzdem konstant mollige 20°C in der ganzen wohnung! aber ich denke mit den tipps werde ich die guten schon durchbringen und kann ja danach mal berichten was in so einem fall die beste methode ist.
    vielen dank für die guten ratschläge
     
  • Highländer1

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    Datteln
    Guten Morgen

    Ne alternative wäre auch ne "kleine" Pflanzenlampe oder ne weiße Fläche sollten die Pflanzen vergeilen. Und gegen die Sauger Hexenbräu in der Dusche. Grade Spinnmilben sind manchmal nen bißerl hartnäckig. Sollten die zu arg vergeilen kann man die Pflanzen auch zurückschneiden wenn die Lichtverhältnisse wieder passen.
     
    K

    Kapha

    Guest
    Aussaat drinnen ist kein Problem, vobei ich das erst ab Februar machen würde. Warum? Weil es im Winter ganz einfach zu dunkel ist, die Pflanzen würden geilwüchsig werden.

    Nun kann besonders dieses Jahr sagen das es sehr stark auf die Sorten ankommt.

    Habe dieses Jahr Chili Sorten welche ich besser schon im Dezember ausgesät hätte.
     
    L

    Lauren_

    Guest
    Hallo :)
    Ne alternative wäre auch ne "kleine" Pflanzenlampe
    Da kann ich nur zustimmen - ich habe mit Temperaturen um die 22-23°C + Pflanzenlampe sehr gute Erfahrungen gemacht... Da ist nix vergeilt! :)

    Meine erste Wintersaison-Paprika streckt gerade ihr Köpfchen aus der Erde.. :)
    Hoffe dann auf reiche Ernte in der kommenden Garten-Saison... Kann mich zwar nicht direkt beklagen: Pepperoni + Jalepeno-Ernte war ein Traum! Die haben getragen (und tragen immer noch!) wie blöd.
    Aber Paprika war nicht so super... Will mal sehen wie es läuft, wenn die Pflanze bis zum kommenden Frühjahr schon deutlich älter + größer ist.
    Nur - die draußen-Pflanzen überwintern kommt nicht in Frage... wir hatten dieses Jahr ALLE Plagen im Garten, die es geben kann - von Schädlingen bis Pilzen... Das mag ich mir nicht in die Wohnung holen.
    Deswegen gibt's jetzt neue Pflanzen...

    Liebe Grüße :)
    Lauren
     
    H

    *Hope*

    Guest
    Hallo zusammen,

    ich reih mich mal schnell hierein, da ich ein Winterprojekt mit Jalapeño-Paprika „Jalastar,F1„
    starten möchte. Samen liegen schon bereit.

    Klappt das mit „Jalastar“ oder soll ich doch besser eine andere Sorte nehmen. Dachte
    an „Aji Calatenango“ von Semillas. Oder hat evtl. von Euch jemand etwas ähnliches übrig.
    Vorauskasse wird garaniert!!!

    Hilfe, Hilfe - bevor ich noch paar weitere Stunden im i-net verbringe, zwecks Bildung in Sachen Chili, Paprika etc.. Hab ja sonst nix zu tun ;):grins:

    Liebe Grüße

    Hope
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • L

    Lauren_

    Guest
    Huhu :)

    Bei mir wächst gerade schon ein Paprika Paradiso *freu*
    und eine Mini-Tomate, ein gelber Mikro-Tom. :)
    Und ein Samen "Miniature Chocolate" weicht im Keimbecher ein.

    Ob Jalapenos sich für die Winteranzucht empfehlen, vermag ich leider nicht zu sagen - aber: warum nicht :confused:
    Man kann aus Chilies (und damit sicher auch Jalapenos) Bonsais machen... da ist wahrscheinlich eine Sorte so gut wie die andere? :confused:
    Vorteilhaft ist natürlich grundsätzlich etwas, das etwas schwächer wächst... Eine Pflanze, die von hausaus nur 40-60cm hoch wird, ist vermutlich leichter klein zu halten als eine, die über einen Meter groß wird.

    Meine Jalapeno Jalastar ist mir draußen, in einem nicht so großen Topf, tatsächlich nur 50cm hoch geworden... ich denk die hätte man wahrscheinlich sogar noch kleiner halten können. :)

    Was ich evtl. noch versuchen werde, sind Greek Pepperoni - die haben jetzt im Sommer wirklich super getragen, und bringen äußerst(!) aromatische Schoten!.... sehr dankbare Sorte! :)

    Liebe Grüße
    Lauren
     
  • H

    *Hope*

    Guest
    Hallo Laureen,

    lieben Dank. Ich mach das jetzt einfach mit den Jalapeño's. Schließlich müssen die in die Erde. Versuch macht kluch.


    Liebe Grüße

    Hope


    O.T. Tochter meinte zu meinem Winterprojekt heute morgen "Mudda, wenn du mir jedesmal 1€, seit deiner "Züchterei" mit den Tomaten, Blumen und Zucchini für das Wort "Versuch" gegeben hättest, wär ich reich :grins::grins:"
     
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