Eibe Baccata, zweiter Versuch

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Hallo liebe Mitgärtner,

ich mache mir leider (schon wieder) etwas Sorgen um unsere Eibenhecke.

Dies ist jetzt bereits der zweite Versuch an diesem Standort eine Eibenhecke anzulegen. Der erste Versuch scheiterte leider kläglich. Alle Planzen gingen nicht an.

Ich vermute, dass wir im letzten Jahr zu spät dran waren mit dem Einpflanzen. Die ca. 120cm hohe Ballenware trug bei der Anlieferung schon enorm viele Triebe. Wir dachten, das sei toll. Die Freude hielt jedoch nicht besonders lange an. Bereits im Spätfrühling war hier bei uns große Hitze und Trockenheit an der Tagesordnung. Wir haben oft gewässert, anfangs bestimmt jeden zeiten Tag und auch danach noch regelmäßig. Die schönen frisch-grünen Triebe hingen jedoch schon bald welk herunter. Mit den Trieben fing es damals an. Der Verfall der Hecke war von Woche zu Woche erkennbar. Die Pflanzen wurden von außen nach innen immer trockener, obwohl wir weiterhin fleißig gewässert haben. Ein professioneller Gärtner, der bei uns ein anderes Projekt umgesetzt hat, empfahl uns zu stutzen. Das haben wir dann auch noch gemacht, doch es war wohl zu spät. Am Ende war alles nur noch eine trocken braune Totholzhecke. Das Projekt war zunächst gescheitert.

Wir haben dann im letzten Oktober den zweiten Versuch gestartet. Als ich die Pflanzen vom ersten Versuch aus dem Pflanzgraben geholt habe, war ich erschrocken. Nur eine einzige von knapp 30 Flanzen hat überhaubt Wurzeln gebildet! Beim Rest waren keine Wurzeln aus dem Ballen gewachsen! Was ist da so dramatisch schief gelaufen? Ich hatte oft vermutet, dass wir Lufteinschlüsse haben, die Ballen also nicht genug mit Erde in Kontakt kamen, aber das konnte ich beim Ausgraben nicht bestätigen. Ich habe keine Hohlräume finden können. Schädlinge übrigens auch nicht.

Jedenfalls haben wir uns dann im Oktober bei allem noch etwas mehr Mühe geben wollen. Pflanzgraben wieder schön aufgelockert, mit Pflanzerde und etwas Bodenaktivator angereichert, und bereits vor dem Einsetzen der neuen Pflanzen stark den Graben gewässert. Die neuen Pflanzen (wieder 120cm hohe Eibe Baccata) kamen im Oktober ohne Triebe, sahen nicht so spektakulär frisch-grün aus wie beim ersten Versuch, jedoch auch nicht schlecht. Herbst und Winter schienen gut zu verlaufen. Die Hecke änderte sich optisch nicht, sah aber auch nicht schlecht aus. Seit ca. einem Monat kommen die Triebe aus den Pflanzen. Einige sind regelrecht explodiert, andere zaghafter aber Triebe haben sie alle bekommen. Da auch dieses Jahr wohl wieder trocken wird, haben wir seit den ersten warmen Tagen zudem Rindenmulch auf den Pflanzgraben gestreut und vorher noch etwas Hornspahn vorsichtig untergeharkt. Alles prima soweit. Doch jetzt zeigen sich WIEDER an mehreren Pflanzen braune trockene Nadeln. Und der Sommer hat noch gar nicht richtig begonnen. Es war zwar wieder elendig trocken, aber heiß war es bis jetzt noch nicht. Diesmal habe ich das Gefühl, der Schaden verläuft von innen nach außen. Beim letzten Mal fing die Trockenheit an den Trieben an und wanderte die Zweige runter zum Stamm. Die Triebe sehen momentan noch gesund aus, aber in Stammnähe sieht man vermehrt trockene Nadeln. Die Tendenz ist negativ. Wir wollen natürlich unter allen Umständen verhindern, dass wir erneut eine komplette Hecke verlieren. Wir wässern seit den warmen Tagen alle zwei bis drei Tage, eher zwei. Der Standort ist sonnig und der Boden recht sandig. Wie würdet ihr jetzt handeln? Helft uns bitte unserer Hecke zu helfen.
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Vielen Dank.
 
  • Rosabelverde

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    Bis zu deinem drittletzten Satz hab ich mich auch über das Benehmen deiner Hecke gewundert. Aber das "der Boden [ist] recht sandig" ist der Hauptunterschied zu meinem Boden hier. Ich hab zwar keine Eibenhecke, aber vermutlich könnte ich eine haben, denn Eiben der Taxus-baccata-Art hab ich hier viele: die wachsen von selbst, und ich muss aufpassen, dass sie mir nicht an unerwünschten Stellen zu groß werden. Einige hab ich groß werden lassen, aber weitere neue Sämlinge werden ausgerupft.

    Gewässert werden die nie. Bisher haben sie alle Trockenjahre überstanden. Ich hab hier aber auch kalkhaltigen Lehmboden, keinen Sand. Ich glaube daher, @Kleingrundbesitzer, dass deine Eiben außer Wasser viel dringender noch Futter brauchen. Wie und mit was man Eiben düngt, kann ich dir aber nicht sagen, ich brauch das hier ja nicht zu machen. Bei sandigem Boden schwemmst du aber mit dem vielen Gießen auch noch die letzten Nährstoffe aus dem Boden, also recherchier mal im Internet, was Eiben gern als Futter hätten.

    Falls hier nicht noch jemand vorbeischaut, der das weiß.
     
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    Hallo und vielen Dank.
    Ich glaube daher, @Kleingrundbesitzer, dass deine Eiben außer Wasser viel dringender noch Futter brauchen.
    Das kann schon durchaus sein. Vor einigen Jahren war hier noch Ackerbau betrieben worden. Nachbarn kämpfen ebenfalls mit ausgelaugtem Boden. Wir sehen das auch am Rasen, der viel Dünger benötigt.
    Jedoch hat die Baumschule gesagt, dass anfangs nicht gedüngt werden soll. Es könnte dazu führen, dass die Pflanze sich auf die Ausbildung von Trieben "konzentriert" und die Wurzelbildung zu kurz kommt. Ich denke trotzdem, dass wir jetzt düngen werden. Bei Pflanzung im Oktober kann man jetzt auch nicht mehr von Anfangsphase sprechen. Hoffentlich kann die negative Tendenz gestoppt werden.
     
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    Hallo,
    was die Eibe nicht mag, sind zu feuchte bzw. zu nasse Böden. Man kann mit gut gemeintem Gießverhalten eine Eibe schnell ins Jenseits beförden.
    Ansonsten ist diese Pflanze sehr anspruchslos, freut sich über ein bisschen Kalk, wächst in der Sonne, im Halbschatten, in lehmigen, auch in sandigen Böden, mag aber definitiv keine Nässe.
     
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    Habt Ihr sie nach dem pflanzen nicht kräftig zurückgeschnitten?
    Nein, das war in der Pflanzempfehlung der Baumschule definitiv nicht erwähnt worden.

    Hallo,
    was die Eibe nicht mag, sind zu feuchte bzw. zu nasse Böden.
    Hallo,
    das wurde uns auch von der Baumschule gesagt. Als wir noch keinen Rindenmulch auf dem Beet hatten, war die Oberfläche superschnell wieder trocken. Wenn man jetzt unter dem Mulch rumstochert, merkt man etwas länger die Restfeuchte. Der oben erwähnte Gärtner hat damals jedoch gesagt, eine Überfeuchtung ist bei unserem sandigen Boden eigentlich ausgeschlossen. Aber auch in diesem Gärtnerbetrieb gab es mehrere Kollegen mit teils gegensätzlichen Empfehlungen :). Was mich persönlich nicht von dieser Theorie überzeugt, ist die Tatsache, dass die Probleme JETZT auftreten. Jetzt, wo es wieder warm und trocken ist und nicht im verhältnismäßig feuchten Frühjahr, wo es ganz ordentlich Niederschlag bei uns gab. Ich kann es nicht völlig ausschließen, aber ich denke nicht, dass der Boden zu nass ist.
     
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