feuchte Bude, horizontalsperre ISOTEC

veltins666

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Hallo,
sind gerade ganz neu hier in diesem Forum.



Ich ( Günna, 31, Tätowierer aus Leidenschaft) und meine Freundin ( Anna, 30, Dekorateurin mit Herz) haben uns soeben ein 4 Familienhaus im tiefsten Ruhrpott gekauft.
Wir haben uns sofort in das Haus mit 9 Garagen und nem wunderschönen Garten verliebt.
Leider haben wir dann erfahren, dass das Haus feucht ist. Nicht nur im Keller, wie es ja bei einem Baujahr um 1900 normal ist, sondern auch schon im Erdgeschoss, welches wir selber beziehen wollen.

Wir fragen uns nun was wir machen sollen, viele Leute haben uns zu einer Drainage geraten, andere zu einem Injektionsverfahren ( Horizontsperre ).

Bei uns war jemand von der Firma Isotec. (Schimmel, feuchte Wände - Ihr Experte gegen Feuchtigkeitsschäden: ISOTEC)
Dieser sehr nette Mann hatte uns dann zu einer sog. Horizontalsperre per Injektionsverfahren geraten, dieses Verfahren kostet uns dann 1/3 von dem was uns eine Drainage kosten würde.

Hat jemand Erfahrungen mit der Firma Isotec oder mit einer Horizontalsperre o.ä????


Es wäre super lieb wenn uns jemand bei diesem Thema helfen könnte, wir sind ja schließlich nur`n doofer Tätowierer und ne verdammt gut aussehende Dekorateurin:)))))

MfG
Günna!!!!
 
  • fredman

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    MTL
    wir haben dazumal als sogenannten Pfusch/Nebenverdienst bei einem Mehrfamilienhaus, welches im Keller und auch weiter oben (Patschnaß) war eine Horizontalsperre gemacht, (da das mit den komischen Elektrolyse oder wie das geheisen hat noch nicht geläufig war).

    Es war zwar eine Sauarbeit, aber für einige 1000 Ostmark wars wurscht und die Hütte ist immer noch vorhanden und immer noch trocken wie alle unsere nebenbei gebauten Häuser.
    Was Heutzutage noch besser und natürlich teurer (weils besser) ist weis ich leider nicht:confused:
    fredman
     
  • MarkusS

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    Ich wäre da sehr sehr vorsichtig.

    In diesem Bereich rennen eine Menge Bastler rum (was nicht besagen soll dass Isotec da dazu gehört).

    Es ist riskant, sich bei jemandem eine Diagnose zu holen der auch die vermeintllich dazu passende Kur anbietet. Wie der Amerikaner sinngemäss sagt: Wenn dein einziges Werkzeug ein Hammer ist sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

    Isotec arbeitet im Horizontalabdichtungsbereich mit Parafininjektionen - viele Löcher bohren, Trichter rein, heisses Parafin rein. Die Idee dahinter ist dass sich das Parafin im Mauerwerk verteilt und eine Sperrschicht gegen aufsteigende Feuchtigkeit bildet. Das Problem dabei ist dass keiner sicher stellen kann dass die Sperrschicht wirklich vollflächig aufgebaut wird.

    Isotec ist ein Franchise-System. Die haben zwar beeindruckende Referenzen, da ist aber immer die Frage wie gut der konkrete Betrieb vor Ort ist - was bringt eine Referenz aus Hamburg wenn der Betrieb in Buxtehude (fiktiv!) ein Murkser ist?

    Wer geht in die Gewährleistung? Der Franchise-Nehmer vor Ort oder der Systemanbieter? Was wird gewährleistet und für wie lange.

    Die Horizontalsperre löst das Problem nicht tatsächlich - die Feuchtigkeit ist immer noch da, halt im besten Fall nur bis zu Sperre. Da Wasser immer einen Weg findet ist es sehr gut möglich dass es dann an anderer Stelle drückt - ich habe schon Pfützen auf Kellerböden gesehen - und bei so was wird der Injekteur mit Sicherheit abwinken. Die Mauern nach oben sind ja jetzt trocken und das war sein Auftrag - gegen die Nässe im Boden hat er aber bestimmt auch ein Mittel ... gegen Einwurf kleiner Münzen.

    Wenn das Wasser bis ins EG aufsteigt würde ich prüfen lassen woran das liegt. Es ist gut möglich dass der Keller wegen der Feuchtigkeit mit einem Zementputz / Sanierungsputz / Dichtschlämme bearbeitet wurde - dann kann die Feuchte halt nicht mehr nach innen sondern geht eben nach oben - so ist Wasser halt.

    Möglicherweise ist es z.B. besser, den Putz innen runterzumachen und einen atmenden Putz aufzutragen (z.B. Kalkputz).

    Die sinnvollste Lösung ist immer die die die Feuchtigkeit dauerhaft von der Bausubstanz fern hält - und da sind wir in der Regel bei Aussenabdichtung und Drainage. Klar, das kostet Geld - aber was bringt Euch eine billige Lösung die zum Dauergroschengrab wird weil sie das Problem an eine andere Stelle verlagert?

    Ermittelt die Ursache - sonst doktort Ihr an Symptomen und überseht möglicherweise die Quelle des Übels - dann wird der Abdichter zum Dauergast - und davon lebt der nicht schlecht.

    Sucht Euch jemanden der Ahnung von der Materie hat - Bauingenieur, Baumeister, Statiker o.ä. Bei Bedarf kann ich einen Kollegen im Norddeutschen anrufen, der kennt in Eurer Gegend bestimmt gute Leute. So jemand kann rausfinden wo das Problem wirklich liegt - und fundierte Vorschläge zur Problembeseitigung machen - und die Ausführung überwachen.

    BTW: Das Problem ist wahrscheinlich nicht neu. Fragt mal bei den Bewohnern rum, ggf. auch bei früheren Bewohnern. Ggf. kann man den Voreigentümer ins Boot holen, da hilft ein Anwalt gerne weiter.

    Gruss
    Markus
     
  • veltins666

    Neuling
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    Ersma recht herzlichen Dank für diese ausführliche Antwort,
    war aber eigendlich genau das was ich nicht hören wollte.
    Aber ist ja richtig, man packt nicht wirklich die Wurzel des Übels.

    Wir haben das Haus gekauft mit dem Wissen, dass es nass ist, deswegen können wir den Exbesitzer nicht in die Mangel nehmen.

    Wenn es nicht viel Umstände macht, würde ich mich über ein Paar Telefonnummer von Leuten die wirklich Ahnung haben sehr freuen. auch wenn das etwas kostet, man ist dann auf jeden Fall auf der sicheren Seite....

    Auch jetzt schon mal Danke....

    MfG
    Günna!!!!
     

    MarkusS

    Mitglied
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    Das "Beschaffen" von ein paar Telefonnummern kostet noch nichts - und ein erstes Gespräch mit den Leuten in der Regel auch nichts.

    Je nach Aufwand kannst Du für ein Gutachten zwischen EUR 800,-- und EUR 1500,-- rechnen - ist aber ein Stück weit Verhandlungssache und die Frage Auftragsumfangs.

    Such jemand der das Ingenieurmässig macht - oder einen öffentlich bestellten und vereidigten Bausachverständigen - jeweils in der Fachrichtung Altbausanierung oder Gebäudeabdichtung.

    Wenn jemand mit so einem putzigen Feuchtigkeitsmessgerät (sieht aus wie ein Rasierer mit zwei Nägeln vorne raus) auftaucht solltest Du zumindest vorsichtig werden, die Dinger taugen zu kaum mehr als den Laien zu beeindrucken und besagen eigentlich nicht mehr als dass die Wand zumindest oberflächlich feucht ist - diese Erkenntnis hab Ihr ja bereits. Wenn man wirklich wissen will wie es IN der Wand aussieht braucht man einen Bohrkern.

    Ich versuche mal den Kollegen in Hamburg zu erreichen, weiss aber nicht ob der nicht im Urlaub weilt.

    Du kannst Dein Anliegen auch da bauexpertenforum.de vortragen (einfach registrieren und von hier kopieren), da gibt es ein eigenes "Kellerforum". Im Bauexpertenforum trifft man einige sehr engagierte Fachleute.

    Ein paar Bilder innen / aussen würden übrigen deutlich weiterhelfen - plus nach Möglichkeit eine Beschreibung z.B. woraus das Mauerwerk besteht, wie der Wandaufbau ist u.s.w..

    Habt Ihr irgendwelche Informationen zum Boden? Schichtung, Wasser, Bachläufe in der Nähe u.s.w.? Wenn in der Nähe in der letzten Zeit neu gebaut wurde hat der Bauherr vielleicht ein Bodengutachten machen lassen und rückt eine Kopie raus - ansonsten kann man auch mal beim Bauamt fragen, die haben im GIS normalerweise auch Infos zur Bodenbeschaffenheit.

    Weitehin kannst Du auch beim DHBV nachsehen in der Sachverständigendatenbank DHBV-Sachverständige - www.DHBV.de - muss man ggf. etwas filtern, da sind einige Holzschützer unterwegs.

    Gruss
    Markus
     
  • veltins666

    Neuling
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    Danke danke danke, du bist ja der Hammer....
    find ich wirklich sehr nett, dass du Dir diese Zeit nimmst, ich weiss garnicht was ich sagen soll....das ist wahnsinn, ich hoffe ich kann auch mal jemandem weiterhelfen...


    ...werde mich jetzt direkt bei diesem anderen Forum anmelden und mal schauen was die so sagen.
    ...und nen Sachverständigen werde ich mir auch heraussuchen....

    Der Typ von Isotec kommt überigens am Montag und macht überal am Haus Bohrungen um mir ein komplettes Angebot zu schreiben.
    Der Typ war eigentlich sehr ehrlich und hat mir auch gesagt, dass das eigendliche Problem damit nicht gelöst ist, aber ich das Erdgeschoss auf jedenfall trocken bekomme...das mit dem Putz an den Wänden hat er auch erwähnt, dass wenn dort ein "Sperrputz" angebrxht ist, die Wand nicht "atmen kann" und wasser sich immer den einfachsten Weg nimmt....

    Wenn interesse besteht, werde ich den weiteren Verlauf meiner "Baustelle" weiterhin hier posten....???!!!!!?!?!?
    ...ich kann einfach nur danke sagen....

    Rock N Roll
    Günna!!!!
     

    UTE

    Foren-Urgestein
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    3.182
    gelöscht .....
     
    Zuletzt bearbeitet:

    veltins666

    Neuling
    Registriert
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    6
    Das werde ich tun....

    Habe mih auch in einem anderen Forum angemeldet( Bauexpertenforum) und dort auch wieder andere Kenntnisse erlang.

    Ich hab einen Sachverständigen gefunden, der mir höchstwarscheinlich weiter helfen kan....

    schönes WE

    Rock n Roll

    Günna!!!!
     

    liam1905

    Neuling
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    hallo

    das verkieseln der grunmauer ist ein recht großer aufwand, den du aber selber erledigen kannst 200 l kosten dich im baumarkt ca 900 euro - 20 % bei praktiker, ich sellber habe eine gute erfahrung damit gemacht viel arbeit aber auch ein großer erfolg.


    alle 25 cm ein loch bohren auf einer höhe von ca bodenplatte bis 40 cm injektionstrichter einfügen und die wand sättigen.

    schon hast du keine aufsteigende feuchtigkeit mehr.

    liebe grüße

    liam1905
     
  • P

    pere

    Guest
    Günna ist wohl am Ausschachten und hat andere Sorgen, denn er war im August das letzte Mal hier....

    Liebe Grüße
    Petra, die nur mal informiert
     

    veltins666

    Neuling
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    Alles Tutti.....

    Wir mussten zwar ne Kernsanierung machen aber dafür haben wir jetzt alles neu.
    Auf eine Horizontalsperre oder Drainage konnten wir ( Bobby sei Dank) verzichten....

    An unseren Bobby ein grosses DANKESCHÖN......du hast uns sehr weitergeholfen...


    MfG

    Günna!!!!!
     

    polecat

    Neuling
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    09. Feb. 2009
    Beiträge
    1
    Hallo Günni,

    freut mich, dass es geklappt hat! Aber was genau habt ihr denn nun gemacht bzw. machen lassen? Ich will ja was lernen :<)

    Tschüß
    polecat
     
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