Fuchsien in Hydrokultur

Fjäril

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Liebe Garten-/Fuchsienfreundinnen und -freunde!

Es ist außergewöhnlich warm für September, doch die Fuchsien stellen sich schon auf die Winterruhe ein, bei manchen fallen bereits die letzten Blüten ab, und in einem Monat wird es nötig sein sie ins Winterquartier zu bringen, womit ein Rückschnitt verbunden ist. Angeblich ist jetzt eine besonders günstige Zeit um Stecklinge zu machen. Ich mache das meist im Frühling, weil es dann ein paar Monate lang schön warm ist und der Steckling gut wachsen kann, Herbststeckling fällt bei mir eher unter „Notfall“, aber vielleicht tritt gerade bei jemandem so ein Notfall ein? Deswegen will ich jetzt über meine Erfahrungen mit Fuchsien in Hydrokultur berichten.

Meine ersten Fuchsien hatte ich im Garten ausgepflanzt, die üblichen Beetfuchsien halt, die man im Winter erfrieren lässt. Ziemlich unbefriedigend .. .. Danach hatte ich eine hübsche Hochstamm-Fuchsie, die ich auf einer Fuchsienausstellung gekauft habe, in einem Topf, die wurde überwintert, aber so wirklich alt wurde sie auch nicht. Dann konnte ich einen Steckling bekommen und erinnerte mich an meine guten Erfahrungen mit Hydrokultur bei Zimmerpflanzen. Seither habe ich Fuchsien nur mehr in Hydrokultur. Ich konnte ein paar Pflanzen bei einem Fuchsienhändler erwerben (der mittlerweile in Pension gegangen ist), und so besitze ich ein paar Sorten, die man üblicherweise nicht bekommt, weil es Liebhaber-Sorten sind, die sich nicht eignen für das sommerliche Beet. Sie haben unterschiedliche Ansprüche und Eigenheiten, doch allen gemeinsam ist, dass sie gut gedeihen in Hydrokultur.

Zunächst einmal die Vorteile

1. Konsistenz
Es wird „Erde“ empfohlen, die luftig ist und nicht verdichtet, aber nicht zu luftig, weil sie sonst austrocknet. Blähton ist natürlich viel zu luftig, aber bei Hydrokultur steht der Topf ja immer in etwas Wasser. Die einzige Verdichtung, die mir möglich scheint, kann durch kräftiges Wachstum der Wurzeln entstehen, die praktisch alle Hohlräume ausfüllen. Kann aber nicht sagen, dass das bei mir mal der Fall gewesen wäre. Hingegen wachsen oft Wurzeln aus den seitlichen Schlitzen raus (deswegen ist es besser, Hydrotöpfe zu nehmen und nicht normale Töpfe mit Löchern, die durch die Wurzeln verstopft werden könnten). Kann man gelegentlich abschneiden, so wie man auch die Pflanzen oben immer wieder mal schneidet.

2. zu nass
kann man ganz leicht vermeiden bzw. beheben. Ich mag keine Überlauflöcher in den Übertöpfen, deshalb kommt es bei Regen schon mal vor, dass der Wasserstand zu hoch wird. Allerdings muss es schon viel regnen, denn die Gefäße, die ich draußen als Übertöpfe verwende, sind deutlich größer als die Kulturtöpfe und können einiges an Wasser aufnehmen. Dann hebe ich den Topf raus, schütte den Wasserüberschuss weg und stelle den Topf wieder rein – und schon ist es wieder optimal.
2021FuchWiChi.jpg
Das Bild zeigt die Sorte 'Windchimes White', die freiwillig so klein bleibt.

Bei den langen Pflanzgefäßen mit jeweils drei Pflanzen habe ich, wenn viel Wasser drin ist, die Möglichkeit, das Wasser mittels eines dünnen Schlauchs in eine Rinne dahinter laufen zu lassen.
2021Entwass.jpg
Dazu stecke ich die Schläuche (bereits voll Wasser, das Ablauf-Ende gut zugehalten) in die Öffnungen der Hydrotöpfe, die für Wasserstandsanzeiger vorgesehen sind, auf dem Bild durch Blätter verdeckt. In den Gemeinschaftsgefäßen genügt ein Wasserstandsanzeiger bei einer Pflanze, die anderen Löcher sind frei.

3. pH-Wert und Dünger
Da Blähton neutral ist, ist allein das Wasser entscheidend für pH-Wert und Mineral- und Düngerkonzentration. Die Fuchsien gedeihen gut in Regenwasser, und wenn keines zur Verfügung steht, nehme ich unser nicht allzu hartes Leitungswasser. Gedüngt wird, weil ich keinen speziellen Hydrodünger mehr habe, derzeit mit Dünger für Blühpflanzen, der neben Stickstoff, Phosphat und Kaliumoxid (1,2 / 1,2 / 1,8) eine ganze Reihe Spurenelemente enthält. Die Dosierung ist natürlich abhängig davon, ob es gerade heiß ist und viel Wasser verdunstet oder Regen die vorhandene Konzentration verdünnt hat. Ich bin vorsichtig und dünge lieber zu wenig als zu viel. Manche Sorten blühen auch bei wenig Dünger eifrig, andere brauchen mehr.

4. Gewicht
Blähton hat in etwa das gleiche Gewicht wie leicht feuchtes Pflanzsubstrat. Wenn letzteres allerdings mit Wasser vollgesogen ist, geht der Transport mit einer Pflanze in Hydrokultur deutlich leichter (für mich wegen Muskelschwäche wichtig). Kulturtopf rausheben, das Wasser läuft ab, schon hat das Substrat annähernd Trockengewicht.

5. Überwinterung
Unser Dach hat einen lichtdurchlässigen Bereich, die Pflanzen stehen also hell und brauchen ein wenig Feuchtigkeit. Die ist durch einen minimalen Wasserstand gegeben. Bei Erdkultur wäre es ein Rätselraten, ob die Feuchtigkeit im Inneren des Topfes richtig ist.

6. Umtopfen
Soll man angeblich jedes Jahr, und jedes Mal in einen etwas größeren Topf. In Hydrokultur ist das nicht notwendig, jedenfalls nicht jährlich. Ich setzte die Fuchsien, die zu ausladend wurden oder einen zu dicken Stamm bildeten vom Topf mit dem Durchmesser 15 cm in den mit Durchmesser 18cm. Sonst gibt es kein Umtopfen, es verbrauchen sich ja auch keine Nährstoffe, da diese mit dem Gießwasser zugeführt werden. Wird mir eine Fuchsie dennoch zu groß und / oder vergreist, ziehe ich sie neu aus einem Steckling, da ich große Fuchsien nicht unterbringen kann.

7. Schädlinge
Saugende Tierchen an den Blättern gibt es natürlich auch bei der Pflege in Hydrokultur. Habe eine befallene Pflanze im Winter schon mal abgeduscht, ist ja kein Problem, weil das Substrat das Wasser nicht hält.

Und nun die Nachteile:

1. Ein Übertopf/Pflanzgefäß bzw. ein nicht zu flacher Untersetzer ist zwingend notwendig. Es muss ja ein Wasservorrat da sein, den die Wurzeln erreichen können, und es ist dadurch auch weiter oben leicht feucht im Kulturtopf. Dazu braucht man üblicherweise einen Wasserstandsanzeiger. In meinen Einzeltöpfen ist der Spalt zwischen Kulturtopf und Übertopf so groß, dass ich von oben reinschauen und abschätzen kann, ob es zu wenig, zu viel oder richtig ist.

2. Stecklinge wachsen lassen ist einerseits ganz leicht, andererseits dauert es Monate, bis ein Topf mit der Höhe von 19 cm durchwurzelt ist und die Pflanze wie die „Erwachsenen“ gepflegt und überwintert werden kann. Leichter geht es natürlich, wenn man nicht den Anspruch hat, dass diese Höhe durchwurzelt werden muss, weil die Pflanze in ein Gemeinschaftsgefäß soll, und man sie erst mal in einem kleineren Gefäß pflegt.
Ich stelle Stecklinge zunächst in eine dunkle Flasche, bis sie Wurzeln von etwa 3 cm Länge haben. Dabei ist es wichtig, eine Spur Dünger zuzugeben, also ein verdünnter Tropfen hin und wieder, sobald Wurzeln da sind, sonst wird das Pflänzchen zur „Wasserleiche“. Dann kommen sie in einen kleinen Topf mit eher kleinen Blähtonkugeln. (Bei dem 8 – 16 mm-Produkt sortiere ich die großen Kugeln raus und verwende sie später für den Bereich außen rum und ganz unten. Habe aber auch mal feineres Material kaufen können.) Zunächst lasse ich den Wasserstand so hoch, dass die Wurzeln weiterhin im Wasser stehen, allmählich senke ich ihn, sodass sie einerseits dem Wasser nachwachsen können, andererseits die oberen Wurzeln sich daran gewöhnen, nur feuchte Luft zwischen dem Substrat zu haben. Anfangs helfen ein paar flache Steine das Substrat zu stabilisieren, damit der Steckling nicht umkippt. Bisschen Dünger nicht vergessen, damit die Pflanze auch wachsen kann. So kann der Steckling erst mal überwintern. Wenn der Topf gut durchwurzelt ist, kann in einen höheren Topf umgesetzt werden, das Substrat kann jetzt außen rum bzw. unten im Topf etwas gröber sein. Wieder ist der Wasserstand von den Wurzeln erreichbar, und wieder wird dieser allmählich abgesenkt. Bei Sorten mit schnellem Wurzelwachstum kann schon im gleichen Jahr umgesetzt werden oder ich setze den Steckling gleich in den hohen Topf, feineres Substrat oben, gröberes unten. Problematisch ist, dass ich keine Ahnung habe, wie weit das Wurzelwachstum gediehen ist, und so senke ich den Wasserstand sehr langsam.
2021FuchSteck.jpg
Den rechten Steckling habe ich zurückgeschnitten, um einen buschigeren Wuchs zu erzielen. Der linke ist von einer übereifrig blühenden Beetfuchsie, die ohne Sortennamen verkauft wurde. Wird interessant, wie sie sich weiter entwickelt.

3. Wenn man wo eine schöne Fuchsie bekommen kann, muss man meist den Umweg über eine in „Erde“ gepflanzte Pflanze nehmen. (Ganz selten bietet eine Gärtnerei Stecklinge an.) Umstellen auf Hydrokultur ist schwierig für die Pflanze, die gerade gebildeten Wurzeln eignen sich nicht dafür, und nicht alle Pflanzen haben genügend Kraft, nun noch mal neue Wurzeln zu bilden. Es ist also notwendig, sie eine Weile zu pflegen und dann neue Stecklinge zu machen. Eine Notlösung ist, den Wurzelballen auf Blähton zu stellen, sodass Wurzeln in diesen hinunter wachsen können. Natürlich muss das Substrat weiterhin gegossen werden, und damit spült man immer wieder Partikel davon zwischen die Blähtonkugeln, also ist das keine Dauerlösung.

4. Wenn man eine Pflanze schließlich „entsorgt“, kann man das Substrat nicht einfach kompostieren (lassen). Eigentlich kann es endlos wiederverwendet werden, doch müsste es dann gesäubert werden. Es zeigte sich, dass Wurzeln sehr an Blähton haften, und sich erst lösen, wenn sie zu Staub zerfallen. Also stehen bei mir Töpfe mit Blähton drin rum und warten darauf .. ..

Allgemein fasse ich zur Pflege meiner Fuchsien kurz zusammen: Wasserstand im Optimalbereich, der auf dem Wasserstandanzeiger angezeigt wird, im Winter minimal. Gelegentlich kommt es vor, dass Wasser mieft (besonders wenn Blätter und Blüten hineingefallen sind und da verfaulen), dann schütte ich es weg und ersetze es durch frisches. Flüssigdünger im Sommer abhängig von Temperatur, Sonne und Regen, nach Gefühl. Ab September wird die Düngerkonzentration reduziert, aber ich lasse die Pflanzen nicht in reinem Regenwasser stehen, das mögen sie sicher nicht. Rückschnitt abhängig von Sorte und Situation .. .. Geht nicht immer wie gewünscht, manchmal treiben sie nicht aus, wo sie sollen, außerdem stirbt oder bricht auch schon mal ein Ast ab, und dann kommen seltsame Wuchsformen zustande.
2021FuchUranus.jpg
Fuchsie 'Uranus' hat ihr Wachstum überhaupt eingestellt, blüht aber den ganzen Aufenthalt im Freien hindurch so vor sich hin, und Früchte macht sie auch gerne.

Ins Winterquartier bringen, sobald die Temperatur sich dem Gefrierpunkt nähert. Im Frühjahr wieder raus, sobald kein Frost mehr droht. (Ist dann auch meist dringend notwendig, es wird schon im April sehr warm am Dachboden, wenn die Sonne scheint.) Ich schneide sie etwas zurück, wenn sie ins Winterquartier kommen – als ich das einmal nicht gemacht habe, gab es heftigen Befall mit Weißer Fliege, es waren wohl Eier auf den jungen Blättern. Oft wird geraten, beim Einräumen ins Winterquartier alle Blätter zu entfernen. Sicher wird damit ein Schädlingsbefall vermieden, doch erscheint mir das unnatürlich. Meine Fuchsien werfen auch nicht die Blätter ab, wie da und dort zu lesen ist. Wenn sie wieder ins Freie kommen, schneide ich nochmal, denn inzwischen sind wieder Triebe nachgewachsen, meist dünn und schief.
Der optimale Standort im Sommer ist sortenabhängig, auf meiner Terrasse gibt es durch Haus und Bäume nur einen wandernden Streifen Sonne am Vormittag. Die meisten Fuchsien gedeihen da gut, doch 'Uranus' ist schon dieses bisschen Sonne zu viel, sodass sie die Blätter dunkel färbt, sobald sie aus dem Winterquartier kommt (wo ihr die etwas gedämpfte Sonne nichts ausmacht) und 'China Lantern' ist es zu wenig, sodass sie nicht blüht.
2021Fuchsien.jpg
Niedrig bleibende Heuchera, auch in Hydrokultur, sind meines Erachtens praktische Begleitpflanzen, besonders zwischen hohen Fuchsien. Sie füllen die Lücken ohne zu stören, kommen mit genau so wenig Licht aus und mit noch weniger Dünger.

Liebe Grüße
Fjäril
 
  • *Mirjam*

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    Als Fuchsienfan sage ich vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.
     

    Fjäril

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    Freut mich .. .. :)
    Es war mir im übrigen ein Bedürfnis. Eine Freundin sagte mir kürzlich, sie würde ja gerne Fuchsien haben, sie gefallen ihr, aber sie sind doch so schwierig zu pflegen. Und wenn man diverse Ratschläge liest, könnte man ja wirklich den Mut verlieren. :confused:
     
  • jola

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    Am Ende des Regenbogens
    Eine Freundin sagte mir kürzlich, sie würde ja gerne Fuchsien haben, sie gefallen ihr, aber sie sind doch so schwierig zu pflegen.
    Danke für Deinen tollen Bericht. Ich kann der " schwierigen " Pflege nicht so ganz zustimmen.
    Ich habe 6 Fuchsien, die lasse ich einfach draußen, und den letzten Winter haben sie alle überlebt.
    Nicht alle wirklich toll, aber jetzt stehen sie in voller Blüte
    20210906_124451.jpg
     
  • Fjäril

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    Letzte Nacht sank die Temperatur auf 0 °C. Für die Fuchsien am Dachboden ist es jetzt wie Frühling – wärmer als zuletzt draußen, und Sonnenschein statt Dauerschatten.
    2021Winterquartier1.jpg
     
  • Fjäril

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    Nachtrag zum Hydrosubstrat
    Der Blähton, den ich seit Jahren in Verwendung habe, und auf den sich meine Erfahrungen bezieht, sieht so aus
    Hydro1.jpg
    Und das ist, was man heutzutage zu kaufen bekommt im Lagerhaus und manchem Versandhändler.
    Hydro2.jpg
    Keine Ahnung, ob das so beabsichtigt ist, ob es von Vorteil für die Wurzeln sein soll, oder ob einfach nur gespart wurde beim Herstellungsprozess oder der Qualität des Rohmaterials. Ich verwende das Zeug nur als Drainage bzw. als Füllung der Pflanztröge außerhalb der eigentlichen Pflanztöpfe.
    Eine bekannte Pflanzen- und Tierbedarfskette bietet noch „richtige Kugeln“ an, doch in der Größe 8 – 16 mm sind die Oberflächen stark beschädigt. Sieht aus wie von Maschinen zerstört. Auch wenn es im untersten Bereich der Töpfe, wo der Wasservorrat steht, vielleicht egal ist, widerstrebt es mir, so was Kaputtes zu verwenden.
    Und so bin ich gerade damit beschäftigt, meinen Vorrat an alten Kugeln für Wiederverwendung herzurichten. Wenn ich sie in einer tiefen Schale durchschüttele, sammeln sich die trockenen Wurzelreste als Staub unten, und oben kann ich vielleicht nicht ganz saubere, aber doch brauchbare Kugeln entnehmen.
    Schon seltsam, dass es heute anscheinend nicht möglich ist, etwas so zu erzeugen wie früher. Auch die Töpfe sehen heute anders aus (zumindest die im Lagerhaus erhältlichen). Während früher der Boden so geformt war, dass ein substratfreier Raum entstand und dadurch der Wasservorrat größer wurde (und es gab auch Düngerdöschen, die man so unter den Topf legen konnte), haben die Töpfe heute einen ebenen Boden, der wohl Material einspart. Als ob der Topf nicht statt 1,90 vielleicht 1,91 Euro kosten dürfte, weil ihn dann sonst keiner kauft .. .. ?
     

    Gartentomate

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    Ich versuche auch jedes Jahr, die Fuchsien zu überwintern. Meist gehen sie ein, weil zu nass. Vielleicht versuche ich das mal mit Hydro .....
    Sollte ja auch in einem balkonkasten mit Wasserreservoir machbar sein.
     

    Fjäril

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    Hast Du ein einigermaßen helles Winterquartier? Je früher es Dir möglich ist, einen Steckling Wurzeln machen zu lassen, desto besser. Meinen oben abgebildeten kleinen habe ich im Juni geschnitten (konnte die Pflanze erst im Mai kaufen, da waren die Triebe noch nicht dazu geeignet) und er hält sich gut. Ich denke, bei optimalem Winterquartier kann man bis zum August Stecklinge gewinnen.
    Am Anfang werden sie den Balkonkasten allerdings noch nicht füllen, und Du wirst die Pflanzen darin ja sicher auch nicht zerstören wollen. Also die Stecklinge erst mal in eigenen Töpfchen ziehen. Müssen keine richtigen Hydrotöpfe sein, ich habe auch schon mit verschiedenem improvisiert. Nur der hohe Wasserstand muss möglich sein.
    2016Fuchsienkinder.jpg
    Wäre schön, wenn Du in einem Jahr Deine Pflanze (oder mehrere) hier vorstellen könntest. Wünsche Dir Erfolg,
    liebe Grüße
    Fjäril
     

    Gartentomate

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    Als Winterquartier für alle Kübelpflanzen habe ich ein frostfrei gehaltenes GWH. Mindesttemperatur um die 5°C.
    Da haben es die Fuchsien auf Deinem dachboden sicher wärmer....
     
  • Fjäril

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    Ja stimmt, ich meine, es ist sogar zu warm mit derzeit 10 - 15 °C. Haben wir wohl zu gut isoliert. Wenn es Frühling wird, treiben die Fuchsien zu früh aus, und die Triebe werden lang und dünn, aber mit einem Rückschnitt lässt sich das dann, wenn sie ins Freie kommen, korrigieren.
     
  • Fjäril

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    Hat jetzt nichts mit Hydrokultur zu tun, aber ich will das mal zeigen. Hat mich interessiert, wie es sein kann, dass bei der als Beetfuchsie verkauften Pflanze so viele Triebe aus dem Substrat kamen. Ist ja keine Staude, wirkte aber so .. ..
    2022FuchWuchs.jpg
    So kurze Internodien und so viele Äste, ob sich das mit viel Licht erreichen lässt, oder ist da Chemie im Spiel? Wie auch immer, dann hat man diese Pflanze tief in das Substrat gesteckt, sodass nur mehr die Triebspitzen herausschauten, die dann „normal“ weiterwuchsen.
    Im Winterquartier haben sie nach und nach die Blätter verloren, schließlich habe ich sie abgeschnitten, um einen Austrieb weit unten zu erreichen. Dann wollte ich die Pflanze auch noch in frisches Substrat setzen, und nun ist mir klar, warum Überwinterung solcher Pflanzen so schwierig ist, selbst wenn man gute Bedingungen bieten kann. Das Substrat hatte überhaupt keine Struktur (mehr?), war nur Matsch. Und eine Larven vom Dickmaulrüssler habe ich auch entdeckt. Seine Geschwister haben im Herbst die Heuchera vernichtet .. ..
    Zum Vergleich die Pflanze, die ich aus einem Steckling gezogen habe.
    2022FuchsieObi1.jpg
    Der Abstand zwischen den unteren und den oberen Ästen beträgt 2, 5 cm, ist also ein „ganz normaler“ Fuchsienstrauch.
     

    Fjäril

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    Da ich meine Fuchsien immer wieder verjünge, weil sie zu groß werden oder weil mir die Wuchsform wieder mal misslungen ist, habe ich schon einige Stecklinge hochgepäppelt. Dazu nehme ich Frühlings- oder Sommertriebe, so wie diesen Kandidaten:
    2022FuchSteckKandi.jpg
    Man sieht den verholzten Ast von vorigem Jahr, dann deutlich abgegrenzt den Austrieb von heuer, der schon etwas fester wird, da wo er weißlich ist. Ich würde nun genau unterhalb des ersten Blattes an diesem Neuaustrieb abschneiden, die untersten 2 oder 3 Blätter bzw. Blattpaare entfernen und den Steckling in sauberes Wasser stellen. Es kann sein, dass welche von den übrig gebliebenen Blättern gelb werden und abfallen, weil der Steckling „Baumaterial“ für die Wurzeln braucht. Erst wenn ich sehe, dass Wurzeln gebildet wurden, kommt eine Spur Dünger ins Wasser, und dann wird der Steckling bald in Blähton gesteckt, wie anfangs beschrieben.

    Nur weil ich die auf einer Homepage geäußerten Aussage „Herbststecklinge sind bereits leicht verholzt und bewurzeln besonders sicher“ überprüfen wollte, habe ich im Herbst den Rückschnitt tw. so gemacht, dass ich Stecklinge „gewonnen“ habe. Verholzt waren sie ja, nur keineswegs „leicht “, wie man auf dem Bild sieht, das Ästchen der Sorte 'China Lantern' zeigt. Und mit dem Bewurzeln klappte es nur bei einem.
    2021FuchSteck2.jpg

    Und nun habe ich Triebspitzen zugesandt bekommen, die mich ratlos machen. Verwendet man für Kultur in Erde wirklich so was und bezeichnet das als Stecklinge?
    2022FuchSendung.jpg
    Werde mir also doch wieder Pflanzen kaufen müssen und dann später im Jahr selbst Stecklinge daraus gewinnen.
     

    *Mirjam*

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    Hallo Fjäril, das sieht mehr als mickrig aus. Ich kann das in den Tüten kaum richtig beurteilen, aber das sieht bei manchen 'Teilen' (echt, das kann man nicht 'Stecklinge' schimpfen) aus, als ob noch nicht mal ein Nodium vorhanden ist. Hoffentlich hast du dafür nichts bezahlt.
    Persönlich hab ich im Frühjahr schon welche durchgebracht, wie auch beim Herbstschnitt und lasse so 3- 4 Blattpaare stehen. Ich kannte aber auch Jemanden, der hat Stecklinge mit ca. 20 cm gemacht. Da ist bei mir die Ausfallquote zu hoch. Übrigens kommen meine zum Bewurzeln in ein Gemisch aus Aussaaterde und Sand und nicht erst in Wasser.
    LG
     

    Bernd Ka.

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    Mit dem Bewurzeln (allgemein) ist es so eine Sache.
    Entweder in Wasser, dann geeignet für Hydrokultur,
    oder in Vermehrungserde, dann für die Weiterkultur
    in Erde. Verdreht man es, gibt es mind. 50% Ausfälle.
    Wichtig für ein erfolgreiches Bewurzeln ist auch die
    vorherige gute und ausgeglichene Ernähnrung
    der Mutterpflanzen.
     

    Fjäril

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    Hallo Fjäril, das sieht mehr als mickrig aus. Ich kann das in den Tüten kaum richtig beurteilen, aber das sieht bei manchen 'Teilen' (echt, das kann man nicht 'Stecklinge' schimpfen) aus, als ob noch nicht mal ein Nodium vorhanden ist. Hoffentlich hast du dafür nichts bezahlt.

    Hej Mirjam!
    Doch, leider. Es kam von einem Fuchsienhändler (dem einzigen, der versendet?), und ich werde mich nicht mit ihm streiten (aber nun auch keine Werbung für ihn machen), und ja, EIN Nodium ist vorhanden, ist ja bei jedem Blattpaar eines. Bei manchen Triebspitzen sind es sogar zwei. (Und ein mehr oder weniger kurzes Stück Stengel unterhalb.) Die Frage ist halt, wie ausgereift die Nodien sind. Ist alles viel zu weich, finde ich.
    Ich hatte die Größe vorher nicht abgeklärt, kam gar nicht auf die Idee, weil für mich ein Steckling mehrere Nodien hat, und an dem untersten entfernt man die Blätter, so sieht man es ja auch in diversen Ratgebern. Ich schneide meine Stecklinge noch länger, weil sie so nicht aus dem Wassergefäß rauskippen und dann auch möglicherweise an mehreren Nodien Wurzeln treiben.
    Der Händler meint nun, das sei die optimale Größe für Stecklinge, vielleicht macht er es selbst ja so. Natürlich in Erde .. .. und so funktioniert es vielleicht auch. Aber ich habe meine Fuchsien in Hydrokultur (und das schrieb ich ihm auch), und da ist Wasser die einzige Möglichkeit. Wenn man die Pflanzen in Erde pflegt, kann ich mir gut vorstellen, dass es besser geht, wenn man sie gleich in Aussaat- oder Anzuchterde steckt. Die habe ich nun allerdings nicht vorrätig.
    Was ich habe, ist ganz winziger Blähton, den hüte ich seit Jahren wie einen Schatz, weil es das schon lange nicht mehr zu kaufen gibt. Da habe ich jetzt von jeder Sorte die kräftigste Triebspitze reingesteckt (reicht nicht für alle), mit viel Wasser und Haube drüber. Die Blätter musste ich trotzdem einkürzen, denn die wurden welk, der Stengel kann nicht genug Wasser aufnehmen, trotzdem ich ihn neu und schräg angeschnitten habe. Und sie liegen nun auf dem nassen Material auf, weil es kein weiteres Nodium weiter unten gibt.
    Ich habe da wenig Hoffnung .. ..
    Liebe Grüße
    Fjäril
     

    Fjäril

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    Wichtig für ein erfolgreiches Bewurzeln ist auch die
    vorherige gute und ausgeglichene Ernähnrung
    der Mutterpflanzen.

    Sehe ich genau so. Bei einem Händler weiß man das halt nicht, und Fuchsienliebhaber kenne ich leider keine persönlich. Wollte Kontakt mit dem Verein in Österreich aufnehmen, wäre dafür Mitglied geworden, doch der scheint nicht mehr zu existieren. Und Deutschland ist inzwischen unerreichbar für mich.
     

    *Mirjam*

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    Hallo Fjäril, bitte unten das Zitat öffnen, hab bisschen was dazwischen geschrieben

    Hej Mirjam!
    Doch, leider. Es kam von einem Fuchsienhändler (dem einzigen, der versendet?), und ich werde mich nicht mit ihm streiten (aber nun auch keine Werbung für ihn machen), und ja, EIN Nodium ist vorhanden, ist ja bei jedem Blattpaar eines. Bei manchen Triebspitzen sind es sogar zwei. (Und ein mehr oder weniger kurzes Stück Stengel unterhalb.) Die Frage ist halt, wie ausgereift die Nodien sind. Ist alles viel zu weich, finde ich.

    Genau das meinte ich, nicht so weich und das Nodium schon etwas ausgereift, weil direkt darunter abgeschnitten wird. Ein Stengelrest, selbst wenn er 20 cm lang wäre, nützt nichts zu Wurzelbildung.

    Ich hatte die Größe vorher nicht abgeklärt, kam gar nicht auf die Idee, weil für mich ein Steckling mehrere Nodien hat, und an dem untersten entfernt man die Blätter, so sieht man es ja auch in diversen Ratgebern. Ich schneide meine Stecklinge noch länger, weil sie so nicht aus dem Wassergefäß rauskippen und dann auch möglicherweise an mehreren Nodien Wurzeln treiben.
    Der Händler meint nun, das sei die optimale Größe für Stecklinge, vielleicht macht er es selbst ja so.

    Hmmmm???
    .....
    Was ich habe, ist ganz winziger Blähton, den hüte ich seit Jahren wie einen Schatz, weil es das schon lange nicht mehr zu kaufen gibt. Da habe ich jetzt von jeder Sorte die kräftigste Triebspitze reingesteckt (reicht nicht für alle), mit viel Wasser und Haube drüber. Die Blätter musste ich trotzdem einkürzen, denn die wurden welk, der Stengel kann nicht genug Wasser aufnehmen, trotzdem ich ihn neu und schräg angeschnitten habe. Und sie liegen nun auf dem nassen Material auf, weil es kein weiteres Nodium weiter unten gibt.
    Ich habe da wenig Hoffnung ..

    ..Jou, zugegebermaßen ich leider auch nicht 😭
    Haube ist jedoch gut, aber aufpassen wegen Schimmel....

    Liebe Grüße
    Fjäril

    Liebe Grüße zurück
     

    Fjäril

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    In Ermangelung ausreichender Menge an Winzig-Blähton habe ich von jeder Sorte je eine Triebspitze in Kokosfaser gesteckt, und es sieht danach aus, dass sie darin gedeihen, ich traue mich sogar schon ein wenig zu lüften. Jetzt verstehe ich, warum das ausreichende Stecklinge für den Fuchsien-Gärtner sind. Mein Problem dabei ist, dass ich kein Gefühl habe dafür, wieviel Wasser Fuchsien in so einem Substrat brauchen, wieviel im Sommer, wieviel im Winter, und auch keine Ahnung, wie lange Kokosfaser die richtige Konsistenz behält. Deswegen habe ich ja meine Pflanzen in Hydrokultur .. ..
    2022FuchsNeuKokos.jpg 2022FuchWurzel.jpg
    Kräftige Frühlings-Stecklinge der Sorten, die sich bei mir bewährt haben, brauchen nichts weiter als ein helles Plätzchen ohne Sonne und ein „Glas Wasser“ (ich nehme kleine Flaschen aus dunklem Glas) und ich kann ihnen im Optimalfall bereits nach 14 Tagen beim Wurzelwachstum zusehen. So weiß ich, dass sie jetzt eine Spur Dünger bekommen dürfen. Wenn es so rasch geht, verlieren sie nicht mal ein einziges Blatt. Die Triebspitzen hingegen welken prompt dahin, biete ich ihnen nicht auch noch feuchte Luft. Und auch in dieser und Winzig-Blähton ist die Erfolgsquote gering, trotz eingekürzter Blätter und ein bisschen Blattdüngung.
    2022FuchsNeu1.jpg 2022FuchNeu2.jpg
    In den ersten drei Tagen verfaulten 3 der zartesten Triebspitzen ganz, später fielen da und dort Blätter oder die Spitze ab, in einem Fall hatte ich plötzlich einen Stengel mit einer Wurzel und sonst nichts. Dabei entdeckte ich, dass die Wurzeln nicht aus dem Nodium kommen, sondern dort, wo abgeschnitten wurde. Das wusste ich bislang nicht, dass es so geht. Also was gelernt, und dass es wohl nicht notwendig gewesen wäre, die Stecklinge bis über den Knoten zu bedecken und damit Fäulnis zu fördern .. ..
     

    *Mirjam*

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    Dabei entdeckte ich, dass die Wurzeln nicht aus dem Nodium kommen, sondern dort, wo abgeschnitten wurde. Das wusste ich bislang nicht, dass es so geht. Also was gelernt, und dass es wohl nicht notwendig gewesen wäre, die Stecklinge bis über den Knoten zu bedecken und damit Fäulnis zu fördern .. ..
    Wow, welche Erkenntnis! Ich danke dir, das wusste ich auch nicht.
     

    Fjäril

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    Hat oft und viel geregnet in der letzten Zeit, und die Fuchsienspitzen in Kokosfaser wurden beim ersten Mal sehr nass, danach habe ich sie jedes Mal reingetragen bei Regen(gefahr) .. .. diese Art der Kultur ist echt nicht „meins“. Immerhin 4 Spitzen haben es geschafft in Mini-Blähton, und ich finde das interessant. Was lässt Stecklinge in „Erde“ Wurzeln treiben, und im quasi sterilen Material können es nur ein paar?
    2022FuchsNeuWurz.jpg
    Ein Hinweis zu dem Bild, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Es handelt sich bei diesen Kugeln um die ganz kleinen, in denen die Fuchsienspitzen Wurzeln gebildet haben, die meisten messen 2 - 3 mm

    Mittlerweile sitzen sie schon im Blähton in der „richtigen“ Größe und gedeihen, und das keineswegs schlechter als ihre „Geschwister“ in Kokosfaser
    2022FuchsNeu7.jpg 2022FuchsNeu8.jpg

    Demnächst werde ich also mehr Blähton brauchen. Und so ging ich wieder mal auf die Suche.
    Ich möchte noch mal betonen, dass meine Erfahrungen für die schönen, rötlichen Blähtonkugeln gelten, die man früher kaufen konnte und die man auch noch auf so manchem Foto auf Ratgeberseiten für Hydrokultur sehen kann. Im Optimalfall war die Oberfläche unbeschädigt und Wasser drang nicht in die Kugeln ein. Heute ist es anscheinend nicht mehr möglich so etwas herzustellen. Eine Kostenfrage?
    Ich habe nun versuchsweise 2 Produkte gekauft, von denen im Internet nur die undurchsichtige Verpackung zu sehen ist, mit schöner Abbildung drauf .. .. Flo*** nennt sein Produkt „Drainagekugeln“, und inmitten zu groß / zu klein / zu kaputt gibt es vereinzelt Kugeln bzw. Brocken in richtiger Größe, die für Hydrokultur geeignet wären, hätte man Zeit und Geduld, sie herauszusuchen. Der graue Farbton lässt allerdings darauf schließen, dass es ein etwas anderes Material ist, von dem ich nicht weiß, ob die Eigenschaften dem des rötlichen Blähtons entsprechen. Wes*** gibt für sein Tongranulat an, es sei für Hydrokultur und Drainage. Wenn ich nicht doch noch was Besseres finde, werden wir uns wohl damit arrangieren müssen - ich und die Fuchsien.
    DrainFlo.jpg DrainWes.jpg
     

    Fjäril

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    Vor einigen Jahren habe ich von dem Fuchsiengärtner in Bisamberg (der inzwischen in Pension ist) Anfang Mai Fuchsien erhalten, die so groß waren wie meine aus den Triebspitzen hochgepäppelten Pflänzchen vielleicht im Herbst sein werden. Oder auch nicht, denn die eine (nur in Kokosfaser) wächst bislang noch gar nicht, eine zweite sehr langsam.

    Am besten gedeiht 'Bland´s New Striped' aus dem Jahr 1872. Kein Wunder, dass sich diese alte Sorte hält, wenn sie so wüchsig und blühfreudig ist. Dass sie in Blähton größer ist als in Kokosfaser, kann daran liegen, dass ich die größten Spitzen für den Blähton ausgewählt habe, und die Versorgung mit Dünger ist wohl auch nicht gleich. In beiden Substraten musste ich die Spitzen dieser Sorte bald abschneiden, weil sie im Mini-Gewächshaus oben anstanden, sie trieben flott neu aus, die in Blähton mit deutlich schräg stehenden 2 Ästen .. .. ich schätze, ich muss bald dafür sorgen, dass sie nicht zu breit wird.
    2022FuchsiBNS.jpg
     

    Fjäril

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    2022FuchsiG.jpg
    Das ist mein 'Galadriel'-Steckling vom 11. April, 20 cm hoch. Der Vergleich mit den Pflänzchen aus den zarten Triebspitzen ist natürlich etwas unfair, weil diese Fuchsie zumindest bei mir recht kräftig ist, dabei lautete die Beschreibung, die mich zum Kauf animierte: „Mit 'Galadriel' hat Herman de Graaff uns eine außergewöhnlich zierliche, elfenzarte Fuchsie geschenkt. Mit feinem Sprachgefühl hat er sie treffend nach der Elfenkönigin aus Tolkins "Herr der Ringe" benannt. .. ..“
     

    Fjäril

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    Kürzlich hat es drei Tage lang geregnet. Das war angekündigt worden, und so nahm ich die Hydrotöpfe aus den wasserdichten Gefäßen raus, Austrocknungsgefahr besteht bei Dauerregen ja nicht. Danach wieder den optimalen Wasserstand hergestellt, bisschen Dünger ins Wasser, und schon ist alles so wie es sein soll.
    2022FuchsiRegen.jpg
     

    Fjäril

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    Nach einem milden Oktober war es Anfang November Zeit die Fuchsien ins Winterquartier zu bringen und nun wird es da zu warm, wenn die Sonne scheint, es sind keine Frostnächte mehr angekündigt, sie dürfen wieder raus. Es gab ein paar Weiße Fliegen, ich habe die gekauften Gelbtafeln aber nicht gebraucht, denn solange es kalt war, flogen die Weißen Fliegen nicht und ich konnte sie an den Blättern zerdrücken. Und nun sind kaum noch welche übrig.

    Meine „alten“ Fuchsien haben den Winter (wie nicht anders zu erwarten) gut überstanden, aber auch die aus den winzigen Stecklingen gezogenen sehen gut aus, es bilden sich bereits erste Knospen. Die gezeigten Fotos sind vom Herbst.

    2022FuchsiBNS2.jpg
    'Bland´s New Striped' wächst ziemlich in die Breite, auch weil die dünnen Äste sich unter der Last der Blüten nach unten biegen.

    2022FuchsiFP.jpg
    Von 'Fleur de Picardie' habe ich zwei, eine habe ich probeweise in „Drainagekugeln“ von Flo*** gesetzt, die ich aus zu groß und zu klein raussuchte, sie wachsen beide gleich gut und sind auch blühwillig. (Übrigens habe ich einen zweiten Sack Drainagekugeln gekauft, diesmal wirklich für Drainage, und da waren fast nur große Kugeln drin.)

    2022FuchsiRS1.jpg 2022FuchsiRS2.jpg
    Bei 'Roter Sand' ist mir schleierhaft, wieso der Züchter die Fuchsie so nannte. Ich hätte irgendwas mit „Samt“ genommen, denn die Blätter sehen etwas samtig aus, deutlich anders als die der anderen Fuchsien. Wurzeln haben sich in „Erde“ gut gebildet, im Hydrosubstrat jedoch erst, als ich mit Weidenwasser nachhalf. Im Winter drehten sich die Blätter etwas ein, die neu getriebenen sehen aber wieder normal aus.

    2022FuchsiCD.jpg
    'Claudia Denter' hat zwar ohne Hilfe Wurzeln gebildet, doch wenige, sie ist insgesamt offenbar schwachwüchsig. (Ich möchte zu dem Bild anmerken, dass sich im Wurzelbereich kleinerer Blähton befindet als an der Oberfläche.)
     

    Fjäril

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    Im Herbst wuchs an 'Galadriel' eine Frucht, die ich aufschnitt, als sie schon etwas verschrumpelt war. Darin fand ich 8 Samen.

    2022FuchSam1.jpg

    Über die Fuchsien-Aufzucht aus Samen habe ich gefunden:

    Samen sind nicht lange keimfähig.

    Die Sämlinge sind extrem anfällig gegen Pilzinfektionen, daher muss das Substrat, wenn es wichtig ist, dass die Sämlinge nicht kaputt gehen, durch eine Hitzebehandlung keimfrei gemacht werden. Natürlich muss auch das Pflanzgefäß, das Werkzeug und das Gießwasser absolut sauber sein. Und später soll auch noch Fungizid verwendet werden.

    Die Keimdauer ist sehr unterschiedlich. Manche Samen (aus der selben Frucht) brauchen 3 Wochen, andere Monate. Deswegen müssen Sämlinge mit 2 Blattpaaren pikiert werden, damit die anderen sich noch in der gespannten Luft weiter entwickeln können. Sie brauchen dann eine Fungizid-Behandlung, damit sie nicht an einer Pilzinfektion zugrundegehen.

    Die Samen müssen dünn mit Erde bedeckt werden .. .. nein, bloß nicht, sie sind Lichtkeimer. Hier gibt es offenbar unterschiedliche Erfahrungen. Kann es sein, dass den Fuchsiensamen Licht oder nicht Licht schlicht egal ist?

    Leider sind 8 Samen ein bisschen wenig um das herauszufinden. Und außerdem wollte ich es natürlich mit Hydrokultur von Anfang an probieren. Jeder Same bekam sein eigenes Töpfchen mit ganz besonders feinem Material, damit die Samen nicht einfach zwischen den „Kugeln“ in die Tiefe verschwinden, und die Wurzeln müssen ja auch Halt finden. Ein Kandidat bekam einen lichtdichten Deckel, die anderen durchsichtige.

    Drei Samen habe ich auf Kokosfaser + Sand + Erde gelegt. Einer keimte bei 19 °C bereits nach 10 Tagen. Zuerst war es mehr zu erahnen als zu sehen, dass sich das Samenkorn wenige Millimeter oberhalb der Erde befand, am oberen Ende eines dünnen Stiels. Am nächsten Tag quoll ein grüner Punkt aus dem Körnchen und am folgenden waren die Keimblätter entfaltet, die allmählich etwas größer wurden.

    2022FuchSam2.jpg

    Durch die überraschend rasche Keimung erschien das Pflänzchen in der dunkelsten Jahreszeit, die Tage waren nicht nur kurz, es herrschte anfangs auch Dauergrau. Ich konnte es nur neben meine Zimmerpflanzen stellen, wo es von deren Licht etwas abbekam. Sicher nicht optimal, dennoch vergeilte es nicht. Weiterentwicklung konnte ich erst nach fast 2 ½ Monaten feststellen. Zu dem Zeitpunkt war das Pflänzchen durch immer häufigeres und längeres Lüften an Raumluft gewöhnt, für eine gewisse Umgebungsfeuchtigkeit sorgte etwas Wasser in einer Mini-Schale neben der Pflanze. Es hatte schon einige sonnige Tage gegeben (wobei ich direktes Sonnenlicht auf das Pflänzchen vermied, nur für das Foto habe ich es in die Sonne gestellt) und ich hatte in den Tagen zuvor ein wenig Dünger gegeben .. .. ganz wenig! Ich finde es sehr schwierig abzuschätzen, wieviel so ein Winzling braucht und wieviel schon zu viel ist.

    Vor kurzem (im Alter von ca. 5 Monaten) wurde das Wachstum geradezu sensationell. Schon während das zweite normale Blattpaar noch wuchs, kam schon das dritte zum Vorschein. Die Blätter werden breit und weisen damit auf die Mutter hin, die ebenfalls breite Blätter hat. Die Farbe war kräftiger geworden und Wasser brauchte das Pflänzchen auch immer mehr. (Gern würde ich es umsetzen, da ich mir mit der richtigen Menge schwer tue und das winzige Töpfchen schnell austrocknet, doch traue ich mich das noch nicht.) Es steht immer noch im Wohnzimmer, meist am Fenster, bei trübem Wetter und abends unter der Pflanzenlampe, und ich habe nicht den Eindruck, dass es sonderlich empfindlich wäre .. .. vielleicht weil es nicht in feuchter Luft leben muss?

    2023FuchSam1.jpg

    Nur ein paar Tage später als beim „Blitzstarter“ begann der Keimvorgang eines Samens auf besonders feinem Blähton. Sehr, sehr langsam ging der, und der Stengel richtete sich erst auf, nachdem das Keimblatt aus dem Samenkorn gezogen war. Ja, nur ein Keimblatt! Es wurde größer und schön grün, aber es fehlte der Vegetationspunkt für weitere Blätter, und so wurde nichts weiter draus.

    2023FuchSamH.jpg

    Die restlichen Samen haben bis heute nicht gekeimt, egal ob hell oder dunkel.
     

    Fjäril

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    Fuchsie 'Bland´s New Striped' wurde als aufrecht stehende Sorte verkauft. Zumindest wäre „breitbuschig“ angebracht, denn die neuen Triebe nach Rückschnitt wachsen sehr schräg (und wer lässt schon eine Fuchsie ohne jeglichen Schnitt einfach in die Höhe wachsen). Die Triebe sind dünn, dann kommt noch das Gewicht der Blüten dazu .. .. und dort, wo ich es wollte, nämlich in der Mitte, hat sie nicht ausgetrieben.
    2023FuchsiBNS2.jpg 2023FuchsiBNS3.jpg
     

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    Drei der schlappen Triebspitzen – siehe weiter oben – gehörten zur Sorte 'Crosby Soroptimist'. Nur eine trieb Wurzeln in Kokosfaser, gleichzeitig faulte die Triebspitze ab. Es gab einen Austrieb weiter unten, der zu einem winzigen Pflänzchen wurde. Es wurde betüdelt im Winterquartier und nachher in einem Nordfenster, da ist es hell und im Hochsommer gibt es etwas Sonne am Morgen und am Abend. Anfang September gab es eine Blüte, danach hatte ich den Eindruck, dass die Triebspitze nicht weiter wachsen will und entschied mich zu einem Rückschnitt. Das abgeschnittene Stück ist sehr kurz - ich schneide üblicherweise längere Stücke, wenn ich eine neue Pflanze ziehen will - trotzdem steckte ich es in einen Becher mit Wasser. Und nun, einen knappen Monat später, kann ich es mit kräftigen Wurzeln in Hydrokultur setzen. Diese Sorte kann das also doch so, wie ich es gewohnt bin von meinen Stecklingen, und das sogar schneller als manche andere. Nur Triebspitze gibt es wieder keine, ist aber egal, ich hätte sie ohnehin früher oder später abgeschnitten um zwei oder mehr Triebe zu erhalten.
    2023FuchsiCS.jpg
     
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