Gemüsebeete im Winter

L

Lady Jane

Guest
Früher habe ich die Beete im Herbst abgeräumt, durchgehackt und Gründüngung gesät.
Seit einigen Jahren lasse ich die Blumen stehen - wegen den Vögeln und Insekten- und räume sie erst im Frühling ab.
Auf Beete, die bis August/September frei geworden sind, säe ich Gründüngung.
Alles andere wird mit kleingeschnittenem Kompost abgedeckt. Das ist super und im Frühjahr ist die Erde
sehr schön krümelig und es gibt Unmengen an Regenwürmern.
In diesem Jahr habe ich dem Kompost nun auch Laub von den Obstbäumen zugefügt.

Meine Fragen an euch:
-Wie macht ihr das mit euren Gemüsebeeten ?
- Ist das mit dem Laub okay, oder wird die darin enthaltene Gerbsäure im nächsten Jahr das Wachstum der Pflanzen evtl. hemmen?

Liebe Grüße
Lady Jane
 
  • Vita

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    Spinat, Ruccola, Herbstrübchen, Feldsalat - allerdings müssten diese Gemüse schon vor längerer Zeit in die noch warme Erde gesät worden sein. Jetzt warten die Samen auf bessere Zeiten.

    Was hier noch keimt und sich durchbeißt ist z.B. Kerbel, Vergissmeinnicht, Fingerhut. Hauptsache die Erde liegt nicht blank und Nährstoffe regenen alle weg.

    Ich schmeiße den Schnitt auf die leeren Beete, so wie du. Die Komposthaufen sind schon randvoll.
    Da rottet er an und fällt zusammen. Und im Frühjahr baue ich darauf meine "Raised Beds" auf. Flache Hochbeete sozusagen.
    Laub ist gut, wenn's nicht gerade Eiche, Walnuss oder Kastanie in großen Mengen ist.

    Frohes Werkeln.

    Vita
     

    Scarlet

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    Ich bin ja jetzt erst dabei, meine Beete anzulegen für nächstes Jahr. Hab ja erst dieses Jahr mein Haus mit Garten gekauft und dann musste ich roden und so weiter. Alles nachzulesen im Link in meiner Signatur :)

    Ich habe also keinen eigenen Kompost noch. Ich habe mir Komposterde liefern lassen und die kommt jetzt dann auf die Beete aufgeteilt und bleibt da übern Winter drauf liegen. Ansonsten werde ich auch unterm Jahr dann viel mulchen, also Grasschnitt kommt auf die Beete und auch mit Stroh und wenn ich Brennessel usw. hab. Ich bin ein Fan vom Mulchen und Gründüngung kommt dann auch nächstes Jahr auf die Beete. An den Rändern stehen div. Stauden und Blumen, werden wohl sicher noch mehr werden im Laufe des nächsten Jahres. Das darf dann alles bleiben, wie es ist für die Tierwelt, sich selbst aussäen und so weiter.
     
  • heiteck

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    Moin Jane.
    Ich schmeiße das Obstbaumlaub immer auf die Hochbeete, in denen sich die Erde ja jedes Jahr etwas setzt. Im Frühjahr kommt noch Kompost dazu und ich wühle das ganze etwas unter. Kein Problem bei bei größeren Samen wie Erbsen, Bohnen, Gurken, Zucchini. Bei Saatreihen mit kleineren Samen räume ich Grobzeugs aus dem Weg.
    Gruß, heiteck.
     
  • L

    Lady Jane

    Guest
    Vielen herzlichen Dank für eure Antworten.

    Frohes Werkeln. Vita
    Danke schön :) und nächstes Jahr kommen auf jeden Fall die Herbstrübchen aufs Beet - Ab wann
    kann man sie säen?
    Bestimmt gibts leckere Rezepte dafür.

    Ich bin ja jetzt erst dabei, meine Beete anzulegen für nächstes Jahr. Hab ja erst dieses Jahr mein Haus mit Garten gekauft und dann musste ich roden und so weiter. Alles nachzulesen im Link in meiner Signatur :).
    Viel Glück für dich und deinen Knusperhäuschen-Garten. Den Link habe ich mir direkt abgespeichert :)

    Im Frühjahr kommt noch Kompost dazu und ich wühle das ganze etwas unter.
    Das ist auch eine tolle Idee, das einfach auf dem Beet liegen zu lassen und nur etwas auf die Seite zu schieben.

    Ich sehe schon, dass ich hier viele gute Ratschläge bekomme und im nächsten Jahr einiges ausprobieren kann :)

    Liebe Grüße
    Lady Jane
     

    Supernovae

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    Huhu Lady Jane,

    Meine Hochbeete sind noch nicht wirklich abgeräumt, aber der Teil der schon Pflanzenfrei ist, habe ich mit Stroh gemulcht.
    Im Vorgarten habe ich einen großen Kübel in dem Phacelia und andere "Bienenfreunde" stehen. Die bleiben auch bis mir noch was Schlaues mit dem Kübel einfällt.

    (die Blumenbeete/Vorgarten habe ich mit Rindenschnitt gemulcht)
     
  • Frau B aus C

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    Ich mulche während der Vegedation viel, aber eben nicht jetzt.
    Meine Beete habe ich nur flach umgegraben, teils Pferdemist eingegraben
     

    elis

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    Hallo !

    Meine Beete im Gemüsegarten mulche ich ganz dick mit Laub, dann gieße ich noch mit EM drüber. Später decke ich sie mit einem grünen Netz ab, damit mir die Amseln nicht die ganzen fetten Würmer fressen. Die Amseln kommen vom ganzen Dorf zusammen und scharren wie die Hühner. Ich will die Würmer für mich bzw. für den Boden haben und nicht für die Amseln:grinsend:. Mein Boden ist so locker, den brauche ich schon seit Jahren nicht mehr umgraben, seit ich das so mache. Den lockere ich im Frühling nur auf und mulche dann später mit Rasenschnitt, wenn die Blätter vom Vorjahr verbraucht sind. Durch das ständige mulchen entsteht ein ständiger Humusaufbau und durch die dicke Laubabdeckung übern Winter bleibt der Boden länger frostfrei und wärmer, das ist wieder gut für den Regenwurm, der kann länger oben bleiben und fressen und vertilgt mehr Blätter und sch..ßt den wertvollen Wurmkompost. Also man provitiert mit mulchen auf der ganzen Linie.

    lg elis
    EM-Vortrag2016 024.JPG
     
    L

    Lady Jane

    Guest
    Durch das ständige mulchen entsteht ein ständiger Humusaufbau
    Du hast mir Mut gemacht, diese Methode weiterhin anzuwenden :)
    Mit Grasschnitt mulche ich schon länger, aber mit dem Laub war ich etwas unsicher.
    Noch eine kleine Frage: Was ist EM?

    Auch an alle anderen vielen Dank für euer Feedback, das hat mich ein ganzes Stück weitergebracht :)

    Liebe Grüße
    Lady Jane
     
  • elis

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    Hallo Lady Jane !

    EM heißt effektive Mikroorganismen, das ist eine Bakterienmischung mit vielen verschiedenen Sorten, von Milchsäurebakterien, Photosynthesebakterien usw. die ein gutes Milieu machen. Da kommt das Dominanzprinzip zur Wirkung, das heißt wenn gute Bakterienstämme in der Überzahl sind, kommen die schlechten Bakterien nicht zum Zug. Damit wird Fäulnis schon im Keim erstickt. Da kann nichts mehr schimmeln und faulen. Die Bakterien sind ja lebend, die brauchen immer was zum fressen und das finden sie ja reichlich im Mulch und vermehren sich dadurch auch immer. Man ist damit immer auf der sicheren Seite und kann dadurch das Milieu im Boden schneller zum guten ändern. Ich kaufe das bei www.em-chiemgau.de, auf deren Seite gibts viel zum lesen. Ich arbeite schon seit 15 Jahren damit im Garten und Haus und an mir und habe nur gute Erfahrungen damit gemacht.

    lg. elis
     
  • S

    Swenny

    Guest
    Hab hier was dazu gefunden: Bacillus cereus – Wikipedia

    Die Sporen sind wärmeresistent und offenbar im Reis vorhanden. Das wäre dann aber nur eine Bakterien-Art, die man damit vermehren könnte.

    Allerdings scheint das Zeug nicht ohne zu sein: "Bereits 2004 wurde B. cereus als Erreger milzbrand-ähnlicher Erkrankungen beim Menschen identifiziert." Will ich das wirklich in größeren Mengen in meiner Küche züchten? Und hilft mir das SEK dann beim Garten umgraben?
     

    ostseeboy

    Mitglied
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    Die letzten Jahre hab ich meine diversen Hochbeete und Beete immer mit Rasenschnitt etc. gemulcht.
    Im Winter gab es auf ein paar Beeten Gründünger, die schon frühzeitig abgeerntet waren.
    Dieses Jahr teste ich Flächenkompostierung über den Winter.
    Aktuell kommt jeglicher Gemüseabfall auf die Beete.
     
    L

    Lady Jane

    Guest
    Will ich das wirklich in größeren Mengen in meiner Küche züchten? Und hilft mir das SEK dann beim Garten umgraben?
    Das mit dem SEK ist genial:grinsend:

    Na dann lass ich das auch lieber bleiben;)

    Auf der Seite von EM-Chiemgau.de wird auch
    leider nicht gesagt, welche Bakterienstämme das sind.
    Finde das Thema ansonsten aber hoch interessant.

    Nur ist es so, dass ich an Gemüse und Blumen normalerweise nur das ranlasse , was sowieso da ist.
    Also Regenwasser (ausgenommen diesen Sommer, da musste ich auch zum Leitungswasser greifen) , Brennesseljauche zum Düngen, Grasschnitt und gerupftes Unkraut zum Mulchen und jetzt eben
    zur winterlichen Flächenkompostierung das Laub von den Obstbäumen. Damit bin ich eigentlich immer auf
    der sicheren Seite :)

    Liebe Grüße
    Lady Jane
     
    S

    Swenny

    Guest
    Das mit dem SEK ist genial

    Der gelernte DDR-Bürger kennt das: Peter schreibt seinen Bruder Paul im Westen: "Habe das Paket mit Pistole und Munition erhalten und im Garten vergraben." Vier Wochen später schreibt er wieder: "Du kannst jetzt die Tulpenzwiebeln und den Blumensamen schicken. Die Stasi hat den Garten komplett umgegraben. Zweimal!"

    Brennesseljauche zum Düngen

    Mit Beinwelljauche hab ich dieses Jahr auch gute Erfahrungen gemacht. Tomatenjauche dagegen werde ich wohl nicht wieder machen. Das stinkt echt widerlich.

    EM-Urlösung zur eigenen Herstellung von EM gibts sogar bei Amazon. Dazu noch einen Aquarienheizstab, einen 5L-Kanister (für destilliertes Wasser oder für Scheibenreiniger, gut gespült) als Fermenter, Melasse als Nährstoff und bißchen Kleinkram. Da die Urlösung ein Jahr haltbar sein soll, dürfte man damit eine Menge EM ansetzen können.

    Erschreckend ist allerdings, wie schnell das in die esoterische Ecke abdriftet und damit schon wieder fragwürdig wird:
    - Nicht neben den Stromverteiler stellen.
    - Nach dem Mondkalender ansetzen.
    - Überteuerte "Keramik-Pipes", die "Wasser-Cluster auflösen", "wirken mit Resonanz-Schwingungen". Das sind stinknormale Keramikfilter aus der Aquaristik, die aufgrund ihrer porösen Struktur eine große Oberfläche für bestimmte Bakterienarten bieten. Die bekommt man zu einem Zehntel des Preises in jedem Baumarkt mit Aquarienabteilung.

    Bacillus cereus kann allerdings in EM nicht drin sein, wenn der Ansatz bei einem pH-Wert unter 4 landet. Da sind die alle tot.
     
    L

    Lady Jane

    Guest
    "Habe das Paket mit Pistole und Munition erhalten und im Garten vergraben." Vier Wochen später schreibt er wieder: "Du kannst jetzt die Tulpenzwiebeln und den Blumensamen schicken. Die Stasi hat den Garten komplett umgegraben. Zweimal!"
    Klasse :grinsend:Das könntest du doch in "Heute schon gelacht...?" posten

    Tomatenjauche dagegen werde ich wohl nicht wieder machen. Das stinkt echt widerlich.
    Schlimmer als Brennesseljauche? Oh je.
    Ich stell die Jauche immer in die hintere Gartenecke, also schön weit weg von der Terrasse.
    Wächst der Beinwell in deinem Garten?
    Brennessel ist für mich sehr praktisch, weil er bei uns und unseren Nachbarn großzügig wächst :)

    Liebe Grüße
    Lady Jane
     
    S

    Swenny

    Guest
    Wächst der Beinwell in deinem Garten?

    Beinwell setze ich auf Flächen, wo der Boden nicht so gut ist. Der kann da ein paar Jahre stehen, verbessert den Boden und gibt nebenher schön Blattmasse für die Jauche.

    Schlimmer als Brennesseljauche?

    Definitiv! Brennesseljauche ist eigentlich gar nicht so schlimm, wenn man sie regelmäßig belüftet, sprich umrührt. Da ich das auch immer vergesse, habe ich dieses Jahr einen Sprudelstein (Ziegelstein, Loch rein, Schlauch dicht rein) reingeworfen und mit einer solarbetriebenen Luftpumpe belüftet. Lief schon gut, muss aber nächstes Jahr die Ausbeute der Solarzelle noch verbessern, die Pumpe passt von der Spannung her nicht so gut zur Solarzelle.

    Was auch gut geht sind Pferdeäpfel von der Wiese 2 Wochen in der Tonne gären lassen. Aber das ist schon ein heftiger Dünger, den muss man vorsichtig dosieren und nur für Starkzehrer verwenden.
     

    Rumbleteazer

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    Ich stell die Jauche immer in die hintere Gartenecke, also schön weit weg von der Terrasse.

    Du wirst es mir nicht glauben, aber wir setzen jetzt auch noch Nesseljauche an... im Haus. Man riecht nichts, es sei denn, man bewegt die Behälter ;)

    Für die kalte Jahreszeit setzen wir B-Jauche in 5l PET Flaschen mit Schraubverschluss an. Das ganze kommt neben den Brenner (Heizung) und wird einmal am Tag geschüttelt (mit aufgeschraubten Deckel, *fg*). Nach 7 Tagen ist der Dünger feddich zur Verwendung.
     
    T

    Tubirubi

    Guest
    Was auch gut geht sind Pferdeäpfel von der Wiese 2 Wochen in der Tonne gären lassen. Aber das ist schon ein heftiger Dünger, den muss man vorsichtig dosieren und nur für Starkzehrer verwenden.

    Wie viel Wasser auf wie viel Pferdeäpfel gibst Du dazu?
     
    S

    Swenny

    Guest
    Wie viel Wasser auf wie viel Pferdeäpfel gibst Du dazu?

    In die 210L-Tonne kommen genau 125 Pferdeäpfel Klasse B.

    Nee, ich hol mir da eine Karre voll und kippe die rein, dann wird mit Wasser auf 2/3 aufgefüllt. Dann jeden Tag mit der Düse nachfüllen, dabei zerlegt es die aufgeweichten Apfel und es kommt Sauerstoff für die Deni rein.

    Ich halte das mit "wieviel" und soundso viele Brennesselblättchen auf einen Liter Wasser für Quatsch. Die Pflanzen haben unterschiedlichen Wachstumsstand, unterschiedliche Feuchtegehalte, nach dem trockenen Sommer waren die Brennesseln total spärlich, haben aber gefeuert wie sau, die Pferdeäpfel sind mal mehr mal weniger trocken. Ich mach das nach Gefühl.
     

    schreberin

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    Bei mir gibt es "all-inclusive" Jauche. Laut den Nonnen der Abtei Fulda verjauche ich Kohl- und Rote Beete Blätter,Ringelblumen, Löwenzahnblätter, Beinwell, Kräuter , Zwiebel und Knofischalen und als Stickstofflieferanr gerne mal Rasenschnitt,wenn keine Brennesseln zur Hand sind. Auch Spargelschalen und Erbsenhülsen,sowie Aussenblättee vom Salat. Klappt seit Jahren hervorragend. Auch meine Schachtelhalmbrühe kipp ich da mit rein,habe keinen Platz und keine Lust auf viele Müffelfässer im Garten....
    Gruß schreberin
     
    L

    Lady Jane

    Guest
    Beinwell setze ich auf Flächen, wo der Boden nicht so gut ist. Der kann da ein paar Jahre stehen, verbessert den Boden und gibt nebenher schön Blattmasse für die Jauche.
    Das ist eine gute Idee. Mal schauen , ob ich ihn hier auch anbauen kann.
    Die Brennesseljauche hatte ich täglich umgerührt- trotzdem hat sie gemüffelt.
    In diesem Sommer brauchte sie zum Gären nicht sehr lange.
    Dreimal habe ich die Jauche angesetzt und alles gedüngt- es hat gerochen wie auf den Güllefeldern :giggle:
    Das nächste mal werde ich Urgesteinsmehl unterrühren, das soll dem Geruch seine Schärfe nehmen.

    Nach 7 Tagen ist der Dünger feddich zur Verwendung.
    Na das ist doch wunderbar :)
    Aber was macht ihr mitten im Winter mit Brennesseljauche? :unsure:

    habe keinen Platz und keine Lust auf viele Müffelfässer im Garten....
    Müffelfässer ist genau der richtige Ausdruck :giggle:

    Liebe Grüße
    Lady Jane


    .
     

    Rumbleteazer

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    Wie bekommst Du die Brennesseln in die Flasche? Und vor allem, wie bekommst Du die wieder raus?

    Sorry, das hätte ich gleich mit erwähnen sollen. Ich nehme 150G getrocknete Brennnesseln und stopfe die durch einen PET Flaschenhals (PET Pulle durchschneiden und den Hals als Trichter verwenden) in eine Leere 5l. PET Pulle. Dann wird mit Leitungswasser aufgefüllt. Nach der Gärung kippe ich das ganze erst durch ein Nudelsieb, dann durch ein Teesieb.

    Aber was macht ihr mitten im Winter mit Brennesseljauche?

    Pflanzen düngen? Was auch sonst. Die Überwinterer benötigen alle 3-4 Wochen Futter, das Wintergemüse will wöchentlich gedüngt werden, die Keimlinge fürs nächste Jahr haben nach dem aufgehen auch Hunger... Jauche braucht man als Gärtner 365 Tage im Jahr ;)
     

    Rumbleteazer

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    Beinwell setze ich auf Flächen, wo der Boden nicht so gut ist. Der kann da ein paar Jahre stehen, verbessert den Boden und gibt nebenher schön Blattmasse für die Jauche.

    Beinwell ist ein ausgezeichneter Phosphor Spender. Während der Wachstumsphase zu vernachlässigen, aber für die Ausreifung von Obst und Gemüse unerlässlich. Für die Vegetative Phase muss Stickstoff her in Form von B-Jauche.
     

    schreberin

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    Ich lasse die Jauche einfach im frostfesten Fass,dann taut sie im Frühjahr wieder auf und ich habe schon Dünger für Saatbeete und Jungpflanzen
     
    S

    Swenny

    Guest
    Dreimal habe ich die Jauche angesetzt und alles gedüngt- es hat gerochen wie auf den Güllefeldern

    Ich mach die Tonne nicht ganz voll. Kurz vor dem Düngen - und auch zwischendurch - gibts richtig mit der Düse Wasser rein, so dass viel Sauerstoff dazukommt. Dann noch einen halben Tag stehenlassen und da riecht kaum noch was.

    Ich habe eine SBR - vollbiologische Kläranlage, gezwungenermaßen -, da läuft das auch so: Alle paar Stunden wird kräftig Luft eingeblasen, und dann haben die Bakterien Zeit zum Stoffwechsel.

    Umrühren reicht da nicht. Da muss richtig Luft rein. Und vor allem muss die Luft bis runter. Dabei werden auch alle Blätter zersetzt, so dass am Ende nur die Stengelgerippe übrigbleiben.

    Chemisch läuft das so ab: Die Blattmasse wird durch Bakterien in Ammonium und anderen Kram zerlegt. Das Ammonium - wenn es als Ammoniak entweicht - ist - neben diversen Schwefelverbindungen - das, was so stinkt. Mit dem Ammonium selbst können Pflanzen auch wenig anfangen, deswegen muss es in Nitrat umgewandelt werden. Wenn Du das Ammonium direkt aufs Beet kippst, ist das so wie wenn der Bauer in Niedersachsen seine Schweinegülle verteilt: Es stinkt und es muss auf den Feldern umgesetzt werden, was dauert. Und Ammonium ist ein Fischgift.

    Deswegen wird in der SBR Luft eingeblasen, so dass aerobe Bakterien tätig werden und das Ammonium zu Nitrit und dieses zu Nitrat umsetzen => Nitrifikation. Dafür wird viel Sauerstoff benötigt. Das Nitrat ist für die Pflanzen verfügbarer Stickstoff. Allerdings ist zuviel Nitrat auch nicht immer gut - und in Kläranlagen eh unerwünscht -, deswegen erfolgt danach eine Umsetzung des Nitrat zu molekularem Stickstoff durch anaerobe Bakterien unter Sauerstoffmangel => Denitrifikation. Damit kann man auch in der Brennesseljauche den Stickstoff zugunsten der anderen Düngerbestandteile reduzieren.

    Natürlich klappt das in der Tonne nicht so gut wie in einer gesteuerten SBR-Anlage. Aber so grob funktioniert das schon. Wichtig ist: Wenn Du eine Jauche willst, wo das stinkende Ammonium zu pflanzenverfügbaren Nitrat umgewandelt wird, muss da Luft rein.
     

    Maggern

    Neuling
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    Hallo zusammen!

    Ihr habt tolle Tipps - da fühle ich mich gleich (fast) wie zuhause.
    Ich habe auch die Methode des Mulchens und Kräuterjauche benutzt. Es ergab sehr lockeren Humus mit gutem Wachstum. Ein nicht bewirtschaftetes Grundstück konnte ich nach einem Jahr Mulchen leicht umgraben. Doch nun habe ich einigen Kummer:

    In Nachbargrundstücken wurde gegen Kartoffelkäfer gespritzt. Da hilft die ganze Bio-Anbauerei nicht mehr, seufz. Fast alle Pflanzen bekamen merkwürdige "Fraßlöcher", Verfärbungen, Fleckten, Fichten verloren kurzzeitig sehr viele Nadeln und aus war's mit dem Kompost. Praktisch über Nacht fiel er in sich zusammen. Die Erde wurde hart. Regenwürmer finde ich keine mehr im Garten. Ein einziger ließ sich blicken.

    Wie sehen Eure Meinungen und Erfahrungen aus?
     
    L

    Lady Jane

    Guest
    In Nachbargrundstücken wurde gegen Kartoffelkäfer gespritzt. Da hilft die ganze Bio-Anbauerei nicht mehr, seufz.
    Was ist das denn für ein Nachbar, der so viel Gift verspritzt? :eek: Das darf er doch bestimmt nicht.
    Ich würde mit ihm reden. Wenn er unbedingt spritzen will, selber Schuld, aber es kann ja nicht sein, dass dadurch deine Pflanzen eingehen und dein Kompost zusammenfällt :eek:
    Viel Glück!

    Liebe Grüße
    Lady Jane
     
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