Gesiebte Humuserde / Ackererde nochmal düngen?

elbono

Mitglied
Registriert
27. Apr. 2007
Beiträge
282
Ort
Oberpfalz
Hallo, wir haben heute unser Gemüsehochbeet (6m²x1m) restbefüllt. Die ersten 70 cm ist allerlei Grüngut, dass letztes Jahr im Garten so anfiel. Die restlichen 30 cm waren nun heute dran. Dazu haben wir vom örtl. Stein- und Erdenhändler Erde geliefert bekommen. In der Preisliste stand dieser als "gesiebte Humuserde". Bei der Nachfrage, ob der Boden bereits gedüngt sei, erhielten wir als Antwort, sie (die Firma) habe den Boden nicht extra gedüngt, aber man wisse nicht, ob der Bauer, von dessen Acker sie stammt, die Erde "hochgedüngt" hat.

Die Erde ist krümlig und leicht sandig, dunkelbraun.

Rettich, Möhren, Kohlrabi, Salat, Rote Beete uA soll dort wachsen.

Sollen wir da jetzt noch etwas untermischen oder düngen?

Vielen Dank für Eure Antworten!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Dhanalein

    Mitglied
    Registriert
    27. Juni 2013
    Beiträge
    86
    Ort
    zwischen Zoiglstern und Weißwurstgrenze
    Du kannst die Erde testen lassen, Obst und Gartenbau Vereine bieten das oftmals an.

    Da du aber eigentlich nur schwach und mittelzehrer anbauen willst, würde ich einfach mal mit Radieschen testen und wenn die nix werden eventuell düngen.
    Vor allem bei Salat und Rote Beete lagert sich ein Zuviel an Dünger als Nitrat im Gemüse an.

    LG
    Dhana
     
  • elbono

    Mitglied
    Registriert
    27. Apr. 2007
    Beiträge
    282
    Ort
    Oberpfalz
    Vielen Dank Dhanalein! Ja, genau wegen dem Nitrat wollte ich keine "Sackerde" nehmen, sondern möglichst ungedüngte, damit ich das selbst steuern kann >> Milde gaben mit Neudorff Universal Gartendünger.

    Bei meiner Recherche im Internet bin ich nur auf einige Rasenbesitzer gestossen, deren Rasen nicht richtig wuchs, weil sie der gelieferten Muttererde keinen Kompost untergemischt haben. Daher meine Frage.
     
  • elbono

    Mitglied
    Registriert
    27. Apr. 2007
    Beiträge
    282
    Ort
    Oberpfalz
    Das mit den Radieschen ist eine gute Idee. Ich werd mal einen Blumenkasten befüllen und ansähen. Den kann ich zum keimen auch noch ein bisschen ins Haus stellen und dann schau ich mal, was passiert.

    Falls noch wer eine Meinung hat, immer gerne her damit :grins:
     
  • thomash

    Foren-Urgestein
    Registriert
    12. Apr. 2011
    Beiträge
    7.876
    Ort
    Hohenlohe
    Mir sind leider keine Richtlinien bekannt, wie hoch der Düngerwert sein muss, wenn man Erde als "Humus" bezeichnet. In der Regel sollte jedoch Humuserde nährstoffhaltig sein. Daher würde ich bei deiner Bepflanzung auf keinem fall zusättzlich düngen.

    Bei meiner Recherche im Internet bin ich nur auf einige Rasenbesitzer gestossen, deren Rasen nicht richtig wuchs, weil sie der gelieferten Muttererde keinen Kompost untergemischt haben. Daher meine Frage.

    Das ist auch ein schlechtes Beispiel, denn Rasen ist eine Monokultur und bekannt dafür, dass dieser aufgrund des dichten Wuchses viel Dünger braucht. Daher steht in jeder Anleitung für Rasen anlegen als erstes Düngen.
    Rettich, Möhren, Kohlrabi, Salat, Rote Beete uA soll dort wachsen.
    Ich würde den Kohlrabi nicht anbauen, da dieser ein Starkzehrer ist.
    Ich bin selbst Verfachter der bunten Mischkultur und baue daher gerne alles kunterbunt durcheinander. Allerdings achte ich sehr darauf dass bei Rote Beete und Salat kein Starkzehrer in der Nähe ist, denn ich zusätzlich düngem muss.

    Wie schon erwähnt besteht dabei die Gefahr dass Salat und R.Beete eine zu hohe Nitratbelastung haben, welches sich im Körper zu giftigem Nitrit abbaut.

    Rettich, Möhren, Salat, Rote Beete sollten problemlos wachsen ohne zusätzliche Düngergabe.
    Hallo, wir haben heute unser Gemüsehochbeet (6m²x1m) restbefüllt. Die ersten 70 cm ist allerlei Grüngut, dass letztes Jahr im Garten so anfiel. Die restlichen 30 cm waren nun heute dran.

    70 cm nur mit Grüngut als Befüllung für den unteren Teil des Hochbeetes ist - aus meiner Sicht - äußerst schlecht.

    Je nachdem wie sich dieses zusammensetzt, wird es im Laufe des Jahres bei Kompostierprozess ein drittel oder vermutlich sogar die Hälfte an Masse verlieren. Das hängt unter anderem davon ab wie dicht das Material gehäufelt ist.
    d.h. Du must tief ins Hochbbet reingreifen um dein Gemüse zu pflegen.

    Ferner besteht die Gefahr, dass anstatt des gewünschten Kompostierungsprozesses ein Fäulnisprozess einsetzt, sofern die Biomasse nicht mit ausreichendem Trockenmaterial durchsetzt wurde. Dies muss bei der geringen Menge nicht passieren - kann aber.

    Als drittes Problem sehe ich den Neustart im kommenden Jahr.
    Ich selbst bin Gegner von hochbeeten mit klassischer Beschichtung, weil viele Gärtner sich davon eine Erleichterung für den Rücken versprechen, was ein ausreichend hohes Hochbeet auch tut. Dafür muss man dann Jahr für Jahr jede Menge Erde wieder zufügen die das Hochbeet im Laufe des Jahres verloren hat.

    Bei dir ist es jedoch keine klassiche Beschichtung sondern - wie ich es verstehe - nur biomasse, d.h. du musst nächstes Jahr ca. 30 cm auffüllen. Sollte ich recht haben musst du nächstes Jahr das Hochbeet erneut mit 2 Kubikmetern neu befüllen. Das sind 50 x 40l. Säcke Erde.
     

    elbono

    Mitglied
    Registriert
    27. Apr. 2007
    Beiträge
    282
    Ort
    Oberpfalz
    Danke thomasch für die ausführliche Antwort!

    ... In der Regel sollte jedoch Humuserde nährstoffhaltig sein. Daher würde ich bei deiner Bepflanzung auf keinem fall zusättzlich düngen.

    Ja, ich werde es auch erstmal ohne versuchen.

    Ich würde den Kohlrabi nicht anbauen, da dieser ein Starkzehrer ist...Allerdings achte ich sehr darauf dass bei Rote Beete und Salat kein Starkzehrer in der Nähe ist, denn ich zusätzlich düngem muss.

    Die 6 m³ sind physisch von einander getrennt in 6x 1 m³. Ich könnte also 6 völlig unterschiedliche Bodenverhältnisse schaffen.

    70 cm nur mit Grüngut als Befüllung für den unteren Teil des Hochbeetes ist - aus meiner Sicht - äußerst schlecht.

    Je nachdem wie sich dieses zusammensetzt, wird es im Laufe des Jahres bei Kompostierprozess ein drittel oder vermutlich sogar die Hälfte an Masse verlieren. Das hängt unter anderem davon ab wie dicht das Material gehäufelt ist...

    Ganz unten liegen locker kleine dickere Baumstämme/-Äste.

    Dann hatten wir einen Kompost-/Erdhügel im Garten, den wir abgetragen haben. Der hat sich in den letzten Jahren aus Pflanzlochaushub und Schnittgut gebildet. Dieses Material haben wir im letzten Jahr mit frischen Schnittgut, Laub gehächselten Baumschnitt vermischt und oben drauf.

    So richtig nasse Biomasse wie z.B. Küchenabfälle sind eigentlich gar nicht drin, weil uns den die Vögel immer im Garten verteilt haben.

    Ich habe schon darauf gedachtet, dass z.B. der Rasenschnitt nicht Nestweise reinkommt sondern mit anderem Zeug gut vermischt wurde.

    Das Hochbeet war im letzten Jahr schon ein paar mal voll und ist immer wieder gesackt - über den Winter eben nochmal um 30 cm, die wir jetzt mit der "guten" Erde aufgefüllt haben.

    Ich selbst bin Gegner von hochbeeten mit klassischer Beschichtung, weil viele Gärtner sich davon eine Erleichterung für den Rücken versprechen...

    Lach, das stimmt schon. Das Befüllen war schon eine ganz schöne Plackerei. Was wir uns in den nächsten Jahren an Bücken und Heben sparen, hatten wir quasi im vergangen Jahr komprimiert.
     

    thomash

    Foren-Urgestein
    Registriert
    12. Apr. 2011
    Beiträge
    7.876
    Ort
    Hohenlohe
    Für mich klingt das gut so.

    In den nächsten Jahren wird dann wohl der Vorteil der aufsteigenden Wärme durch den Kompostiervorgang verfliegen, allerdings denke ich nicht, dass es sich lohnen wird dann das Hochbeet komlett neu aufzubauen, es sei denn man muss viel Baumschnitt entsorgen.
    Dann legt sich auch das Problem der sackenden Erde aber ich vermute dass weisst du selbst, denn du bist scheinbar intensiv im Thema drin.
     
  • Similar threads

    Similar threads

    Oben Unten