Hallo zusammen,
gestern hab ich einen Spaziergang durch einen wunderschönen, kleinen Park gemacht, der von der Buga in Rosenheim, im vergangenen Jahr, übrig geblieben ist.
Ein sehr hübsch angelegter Kräuter- und Rosengarten mit strenger Einteilung, wie sie bei den Klostergärten zu finden ist.
Noch vor zwei Wochen war da alles kompakt relativ klein, bezaubernd.
Gestern war das anders.
Die Kräuterpflanzen im "Apothekergarten" waren in Blüte oder schon abgeblüht, die Blätter teilweise abgestorben, die Wuchshöhe nicht mehr "gefällig", es war mehr so wie bei mir zuhause.
Was aber faszinierend war, das sind die Rosen!
Eine Vielfalt und so nebeneinander - im eigenen Garten wäre das vermutlich anders.
Ich fürchte, mir fehlt der grüne Daumen.
Wirklich erfolgreich bin ich eigentlich nur bei den Wucherern.
Maiglöckchen im schattigen "Rosengärtlein" die natürlich jetzt blattgrün den Boden bedecken.
Farn im halbschattigen "Wassergärtlein" der zwar gnädig das Unkraut bedeckt, aber gnadenlos vorwärtsmarschiert.
So "gelbe Kerzen"die jetzt grad blühen und so "lila Kerzen" die im Herbst kommen - beides vermehrt sich unaufhaltsam und unterdrückt sensible Pflanzen.
Minze, die allmählich den Gemüsegarten erobert.
Und dann natürlich der Mohn, der sich - vor allem im Gemüsegarten wahllos verbreitet, aber von dem ich mich erst trenne, wenn er die grossen Kapseln gebildet hat.....
Richtig! Ich erziehe meinen Garten antiautoritär!
Was wächst, das wächst - und übertreibt,
was nicht wächst wird bedauert - und ich bin enttäuscht.
Mein Gartenproblem scheint die Vielfalt zu sein.
Ich orientiere mich an dem, was das Fernsehen in seinen grünen Sendungen zeigt.
Offenbar vergesse ich einfach, dass nicht alles zur gleichen Zeit und überall blüht. Man sieht ja nur die Prachtbeete, verblühtes wird mit seinen braun- und grüntönen nicht gezeigt.
Dieser Spaziergang gestern, hat mir irgendwie die Augen geöffnet.
Meine Nachbargärten sind alle sehr ordentlich, sehr viel Rasen, wenig bis sehr wenig Blüher.
Ein Streifen Rosen vor der Terrasse - im Frühjahr blühen dort Tulpen, dann treiben die Rosen durch, die etwa 50cm hoch sind. Eine Sorte.
Es gibt ein "Alpinum" und das wars auch schon.
Bei mir gibts alles. Alles was die Nachbarn rausschmeissen, was die Supermärkte anbieten, was auf dem Friedhofskompost zu finden ist - ich pflanze es.
Mit dem Erfolg, dass zur Zeit der Rittersporn und diese gelben wuchernden Kerzenpflanzen blühen und endlich der Phlox anfängt.
Meine Rosen - ich hab im vergangenen Jahr verschiedene dieser kleinen Bodendeckerrosen gepflanzt, sind eigentlich alle verschwunden....
Was Wunder, sie haben ja garkeinen Platz um den Boden zu bedecken....
Da hab ich nun heut früh kritisch in meine grüne Wildnis geschaut und beschlossen: Es muss sich was ändern.
Ich hab ein zu weiches Herz - das hilft nicht weiter.
Ich hab wenig Zeit für den Garten - das macht die Sache nicht besser.
Ich muss mich entscheiden - das fällt schwer.
Regnet es, bin ich nicht im Garten.
Ist es heisss, bin ich nicht im Garten.
Wäre die Temperatur richtig, hab ich anderes zu tun.
So: Im Herbst werde ich zur Grabgabel greifen und ausmisten.
Was wuchert wird dezimiert - und weggegeben, nicht irgendwohin gepflanzt, wo's weiterwuchert....
Rosen bekommen mehr Luft zum atmen!
Ich werde mir auch Gedanken machen um Rindenmulch. Den hab ich immer vermieden, weil ich um den Säuregehalt des Bodens fürchtete.
Die Rosen in dem kleinen Park wachsen durch Rindenmulch, der natürlich auch das Unkraut unterdrückt.
Und dann werde ich einen neuen Versuch in Sachen "Rosengärtlein" starten.
Beim Kauf auf Qualität achten, die erwähnten B..'s und P...'s und andere meiden, mich bei "guten Rosengärtnern" orientieren und Eure Erfahrungswerte nutzen.
Bilder - gute Idee. Sowas verpflichtet!
Genug der Seelenwäsche - eine gute Zeit!
servus
Ludovika --- hochmotiviert!