Granatroter Japanischer Schlitzahorn ist nicht rot

blümchenpflücker

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Hallo,
ich habe auf der Grabstelle meines Vaters im Frühjahr einen
"Granatroten Japanischen Schlitzahorn" gepflanzt, weil mein Vater diese leuchtend roten Ahornbäumchen so mochte. Nun nachdem das Bäumchen gut angewachsen ist bin ich doch ein wenig enttäuscht über die Wuchsform und die Farbe. Die Fotos sind nicht besonders deutlich, aber vielleicht kann man genug erkennen. Lange kahle Stellen an den Zweigen u. am Ende dann wieder Blätter, aber eben nicht rot, sondern allenfalls rotbraun. Ein kleines rotes Blatt zeigt sich allerdings auf dem ersten Foto. Schneiden sollte man diese Bäumchen ersteinmal nicht, aber die kahlen Stellen an den Zweigen werden wohl nicht zuwachsen, oder? Das Astende auf dem dritten Foto ist wohl tot, sollte man das auch nicht abschneiden?
Das Bäumchen wurde in einer Gärtnerei gekauft und nach Anweisung in die dazugehörige Erde gepflanzt. Braucht es vielleicht einfach nur etwas Geduld bis sich diese schöne hängende Form und evt. auch die rote Farbe einstellt?
Lieben Dank schon mal
Blümchenpflücker:)
 

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    käferli

    Guest
    Hi blümchenpflücker,

    was die Wuchsform anbelangt, hast du das mit der Geduld absolut richtig erkannt. Die Anordnung der Blätter ist für so ein Jungbäumchen völlig normal, die hängende Wuchsform wird sich nach ein paar Jahren schon einstellen. Das tote Ästchen kannst du natürlich abschneiden.

    Für die Ausprägung der Laubfarbe brauchen die rotlaubigen Schlitzahorne schon volle Sonne, was auf Friedhöfen meistens nicht der Fall ist. Bei meinen beiden roten Sorten sieht man sogar, dass nur die oberste Blattschicht völlig rot ist. Weiter innen liegende Blätter zeigen eine Mischung aus rot und grün.

    Die gute Nachricht: auf die Herbstfarbe kannst du dich schon mal freuen. Die wird - unabhängig von den Lichtverhältnissen - leuchtend rot werden.
     
  • blümchenpflücker

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    Oh danke käferli, dass klingt ja schon mal nicht soooo schlecht. Ich hatte mir schon fast gedacht, dass es teilweise mal wieder an meiner mangelden Geduld liegt. Das die Bäumchen in der Sonne roter werden als im Schatten hatte ich auch schon gehört. Das Bäumchen hat einen halben Tag Sonne und ich dachte das reicht vielleicht, aber gut, warten wir eben auf den Herbst und darauf, dass es sich weiter zurechtwächst.
    Vielleicht kommt ja auch auf jolanthas Hilferuf ein Kommentar von Rentner.
     
  • Pflanzbert

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    Die rote Farbe ist für den Ahorn im Sommer ein Sonnenschutz, den bildet er nur wenn er ihn braucht, das kostet extra Kraft.

    Die rote farbe im Herbst hat etwas mit den Schädlingen zu tun, aber den genauen Zusammenhang habe ich vergessen - hier gilt: je gesünder die pflanze, desto intensiver das Rot.

    PS: die herbstfärbung ist wohl nocht nicht abschliessend beantwortet. Schädlingsabwehr ist nur ein Punkt von vielen: http://www.orgenda.de/abo/pdf.asp?p...issen/95-1b281f3e564f57f76b6490b3c9a8bde1.pdf
     
    R

    Rentner

    Guest
    Vielleicht kommt ja auch auf jolanthas Hilferuf ein Kommentar von Rentner.


    Hallo,

    nicht alle "roten" Acer palmatum behalten die leuchtende Austriebsfarbe während des Sommers.
    Einige benötigen während der Vegetationsperiode dazu einen vollsonnigen Standort, andere vergrünen einfach, sogar in der prallen Sonne.

    Wenn du Japanische Ahorne suchst, die zuverlässig, also auch im Halbschatten, vom Austrieb bis in den Herbst ihr tiefes rotes Laub behalten, solltest du Acer p. "Bloodgood", Acer p. "Inaba shidare", Acer p. "Dissectum Garnet", Acer p. "Crimson Queen" und ähnliche var. wählen.
     
  • blümchenpflücker

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    Wow ist der schön!!!!!!! Wäre allerdings nichts für eine Grabstätte, aber ein absoluter Traum.
    Tja mit der Rotfärbung hab ich mich dann wohl zu sehr von dem Wort "granatrot" in der Beschreibung irritieren lassen. Granatrot klingt für mich nicht nach rotbraun.
    Werde mal abwarten, was sich im Herbst tut, denn ich kann ja das Bäumchen nicht wieder ausbuddeln, nur weil ich mich in der Farbe getäuscht habe und die Form wird sich ja nach käferlis Aussage noch zurechtwachsen.
    Hab mir aber die roten Sorten mal notiert, danke Rentner. Darf ich mal fragen wie alt dein Bäumchen ist? Das ist ja schon die hohe Schule der "Bonsaizucht".
    Beeindruckte Grüße
    Blümchenpflücker
    :)
     

    Pflanzbert

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    Tja mit der Rotfärbung hab ich mich dann wohl zu sehr von dem Wort "granatrot" in der Beschreibung irritieren lassen. Granatrot klingt für mich nicht nach rotbraun.

    Die Worte für Farben sind eher missverständlich, man lernt sie von den Eltern "Das da ist Rot", oder "Wie heisst diese Farbe? - Granatrot" und jeder versteht ein bischen etwas anderes darunter. Wenn Man Leute frägt wo die Grenze zwischen grün und Blau verlauft, also welcher Ton noch Grün und welche schon Blau ist, dann hast Du bald das tollste Streitgespräch.

    Ahorne gibt es in vielen Rottönen, einfach mal im Herbst die Ahorne beobachten :) Die Sorte macht sicher viel aus, aber auch innerhalb der Sorte gibt es viele Abweichungen. Das dürfte am Standort liegen, am Boden, der Feuchtigkeit, der Luft, der Sonne, auch an Schädlingem, Giften in der Erde und/oder Nähstoffen (oder einem Mangel davon). Ich glaube es wird schwer, einen Ahorn in einem bestimmten Farbton zu bekommen - und wenn Du ihn woandershin pflanzt, dann ändert sich der Farbton höchtswahrscheinlich.

    Ich denke hier ist die Kontrolle des Menschen über die Natur an der Grenze, und man muss es nehmen, wie die Pflanze sich zeigt. Auch jedes Jahr ist anders, ich beobachte die Ahorne manchmal über Jahre weil ich im Herbst gerne Bilder von gefärbten Bäumen mache, und der selbe Baum ist in jedem Jahr etwas anders, manchmal sogar dramatisch anders. Einige alte Birnbäume z.B. können in einem Herbst dunkelrot werden, im anderen sonnen-gold-gelb-orange - nicht dass der zweite Frabton schlechter wäre, ich war nur überrascht, wie sehr sich die eine Herbstfarbe von der anderen Unterscheidet.
     

    blümchenpflücker

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    Was die Beurteilung von Farben angeht hast du sicherlich recht VanEnsing
    --es ist alles relativ---und es ist gut, dass der Mensch nicht auf alles in der Natur Einfluß nehmen kann.

    Auf diese Weise hab ich aber wenigstens den wunderschönen Ahorn von Rentner "kennengelernt". Ist doch auch was wert.
     
  • R

    Rentner

    Guest
    Für dich,
    ein Deshojo im Frühjahrslaub,

    deshojonpu1vhkxr.jpg


    ein Orange Dream im Frühling,

    orangedream_21.04.14mqp7c.jpg


    derselbe im Herbst

    orangedream_2013rxsmr.jpg
     

    Pflanzbert

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    Auf diese Weise hab ich aber wenigstens den wunderschönen Ahorn von Rentner "kennengelernt". Ist doch auch was wert.

    Der Ahorn ist ein Freiland-Bonsai, also vom Prinzip her könntest Du den auf die Grabstelle stellen. Du musst ihn "nur" weiter als Bonsai pflegen. Wenn Du Dir die Mühe machst, dann hast Du einen wunderschönen Grabschmuck.

    Ich bin jetzt nicht sicher, wie frostfest die gezeigten Ahorne sind, aber viele Sorten sind sehr Winterhart - man denke nur an den Indian Summer von Kanada und die harten Winter dort.

    Ausserdem:

    Nach dem überlieferten Volksaberglauben bietet der Ahorn einen wirksamen Schutz gegen Hexen.
    Also :)
     

    blümchenpflücker

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    Da hab ich aber viel gelernt in den letzten Stunden und auch wunderschöne Fotos gesehen. Dennoch würde ich, selbst wenn ich so einen grünen Daumen hätte, nie so wunderschöne Bonsais auf eine Grabstätte stellen. Ein 45-jähriger Baum muss doch ein kleines Vermögen kosten und bei uns auf dem Friedhof gibt es tatsächlich so geschmacklose Menschen die Pflanzen von den Gräbern klauen. Mal abgesehen davon könnte ich natürlich auch nicht 3x tgl. zum gießen hinfahren.
    Trotzdem Danke für die vielen Infos und tollen Fotos
    Lieben Gruß
    Blümchenpflücker:)
     

    Pflanzbert

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    Ich bin auch erst Anfänger und übe ... aber Du kannst sicher mit einem Kübel- oder Topf-Ahorn starten, und den schön schneiden. Ich würde mir im Moment auch keinen teuren Bonsai kaufen, den würde ich nur kaputt machen.

    Ich habe viele Jahre gebraucht um Obstbaumschnitt zu lernen. Ich glaube das ist mit Bonsais ähnlich, es wird wieder jahre dauern, vielleicht sogar viele Jahre. Ich fange jetzt mal an, und schaue was daraus wird. Ich hoffe, meine Übungsobjekte überleben, ich möchte Pflanzen eigentlich nicht durch falsche Behandlung abmurksen.

    Ahorn wächst recht schnell, das müsste zum Üben auch gut sein. Du kannst Ahonr leicht aus Samen ziehen, das habe ich schon gemacht, die keimen gut und wachsen schon im ersten Jahr ganz stattlich. Wenn Du nicht schneidest, dann hast Du nach drei Jahren 5 Meter Ahorn.
     

    Pflanzbert

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    Vielleicht habe ich wieder zu sehr verallgemeinert; ich ging vom Bergahorn aus, der hier mehr oder weniger wie Unkraut wächst, und dem unbekannten Ahorn, der im Hof meiner Schule wuchs, und von dem ich meine ersten Ahorn-Sämlinge gezogen habe. Der war allerdings schon eine hübschere Sorte mit recht feinfingrigen Blättern, aber ohne die auffällige Färbung.
     
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