Gründüngung bei verdichtetem Boden

judith

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Hallo liebe Gartenmenschen,
seit Jahren haben wir nun versucht, auf unserem verdichteten Boden, etwas Grünes hinzubekommen.
Gerne haben wir immer wieder versucht Rasen zu "züchten", was ergebnislos blieb.
Nun, da kein Rasen mehr vorhanden war, haben wir uns entschlossen zu fräsen. Gesagt getan. Boden also über knöcheltief gefräst und geglättet. Nach drei Tagen Dauerregen ergebnislos versucht zu harken, denn Boden schon wieder dicht!
Wir haben uns nun entschlossen es mit Gründüngung zu versuchen, um dem Boden erst mal wieder Leben einzuhauchen.

Nun meine eigentlichr Frage:
Wir haben mitte April Gelbsenf ausgesät.
Dieser wird vor der Blüte geschnitten und verbleibt noch eine Weile als Mulchschicht auf dem Boden liegen.
Kann ich zum Herbst gleich noch Lupine nachsäen, diese im Winter abfrieren lassen um dann im Frühjahr nochmals alles zu fräsen?
Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit Gründüngung und möchte sich mal zu meiner Laienidee äußern?
Viele liebe Grüße aus Berlin
Judith:pa:
 
  • Stupsi

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    Hi, wenn ihr den Boden gefräst habt und nach einem Regenguss wieder alles dicht war würde ich Sand unter mischen, dazu Kompost also ein Sand-Erde-Kompostgemisch mal einarbeiten um alles lockerer zu bekommen.

    Dann kannst du dir die Gründüngung auch sparen da genug Nährstoffe im Boden sind.

    Lieber Kompost anlegen und immer im Herbst wieder etwas davon untermischen.

    Pflanzt dann mal jetzt als erstes Kartoffeln, die lockern super den Boden und danach mal Erbsen ,Wicken oder Lupinen, die Wurzeln läßt man auch im Boden bzw. gräbt sie im Herbst mit um.

    Dann sollte es nächste Jahr schon besser sein.
     
  • thomash

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    So ein Garten kann einem zur Verzweiflung treiben, dass wies ich nur zu gut, denn unseren früheren Gartenboden würde ich mit Betonlehm beschreiben.
    Wenn man sich mit seinem ganzen Gewicht auf den spaten stellt kommt man kein Milimeter in den Boden.

    Heute haben wir einen Boden bei dem man bei feuchtem Wetter Löwenzahn ohne Werkzeug (nicht immer aber immer öfter) mit der Wurzel aus dem Boden ziehen kann.

    Die Bilder zeigen was nach 10 Jahren Gartenarbeit aus dem Betonlehm geworden ist.

    Bau_Hochbeet_Humusschicht.JPG Bau_Hochbeet_Erde.jpg Bau_Hochbeet_Senke.jpg
    nichts mehr zu sehen vom Betonlehm von einst.

    Was kann man tun?

    1. Substrat untermischen
    Sand - wie oben beschrieben hat den Vorteil, dass es eine lange Lebensdauer hat, während du bei gleicher Menge Humus davon kaum etwas merkst.
    Selbst nur 1:9 Sand / Lehm bringt erstaunliche Resultate.

    2. Häcksel (Meine Lieblingsmethode)
    Häcksel hatte bei uns eine "Wunderwirkung". Im Herbst hatten ist 2011 den ganzen Boden mit 10cm Häcksel bedeckt. Diesen haben wir per Tieflader anliefern lassen (für gerademal 20 € inkl Anfahrt).
    Im Frühjahr haben wir den ganzen verbleibenen Häcksel einfach untergepflügt und extrem viel Stickstoff (Hornspäne) zugefügt. Häcksel frisst Unmengen an Stickstoff und hat somit eine wachstumsunterdrückende Wirkung, weswegen es auch gerne gegen Unkraut eingesetzt wird. Durch die Hornspäne wurde dem Boden wieder Stickstoff zugeführt.
    Das eingearbeite Häcksel hat den Boden belüftet und das Bodenleben reaktiviert und wir hatten in der Folge Unmengen an Regenwürmern im Boden.
    Natürlich hatten wir die vielen Jahre zuvor auch schon Unmengen an eigenem Kompost dem Boden zugeführt aber im verhältnis zum Häcksel hatte der Kompost nur wenig bis keinen nennenswerten Erfolg.

    3. Umgraben im Herbst
    Heutostage, wird vom Umgraben abgeraten hin zum Lockern von Böden. Dies gilt aber nur für lockere Gartenböden nicht für Lehmböden.
    Bei Lehm ist Umgraben im Herbst immer noch die beste Methode. Die groben Klumpen bleiben dann über den Winter liegen und werden durch Frost gelockert. Leider ist auch diese Wirkung eher zeitlich begrenzt und man erreicht mehr oder minder nur, dass man überhaupt eine Möglichkeit hat überhaupt etwas anzupflanzen.

    4. Kartoffeln anbauen
    Wurde oben auch schon erwähnt und wird von mir eher belächelt. Sicherlich eine alte traditionelle und wirksame Methode aber zumindest bei uns nur mit begrenzter zeitlichen Wirkung und obendrein in dem schweren Boden ein Knüppelarbeit.
    In Kombination mit der Häckselmethode aber sehr zu empfehlen.

    5. Alle Pflanzen vorziehen
    Dies hat zwar keine Verbesserung des Bodens zur Folge ist aber eine sichere Methode, dass man überhaupt etwas pflanzen kann. bringt man nur Samen in den gut zerkleinerten Boden ein, ist die Erde noch immer so grob, dass die feinen Wurzeln kaum Kontakt mit der Erde haben.
    Setzt man dann die vorgezogenen Pflanzen in die Erde mit etwas feiner Billigerde, dann haben diese einen guten Start un können sich im späteren Alter auch gut durch den harten Gartenboden durcharbeiten.

    6. Grabgabel statt Spaten
    Grabgabeln ziehe ich auch heute noch dem Spaten vor, der eher ein Schuppendasein fristet.

    Hier ein Bild aus 2012 im Folgejahr nach dem Häcksel ausbringen
    Aussicht.JPG
     
  • Rasendoktor

    Mitglied
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    01. Mai 2012
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    Sorry, dein Senf wird bei den kürzlichen Frostnächten in den Pflanzenhimmel umgezogen sein.
    Sand löst keine Probleme . Berlin hat Sandboden genug , nur die Flussauen haben Tonanteile.
    Das Zauberwort heißt Humus.
    Gründung hilft , aber nur langsam . Die Mengen sind viel zu gering.
    Zur Sanierung muß massiv Kompost,Blumenerde oder torfähnliches bei trockenem Boden eingefräst werden.
    Frag einfach mal einen Gärtner was deinem Boden fehlt. Angebote sind kostenlos. Du entscheidest dann wer was macht.
     
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