Diese kleinen Holzabfälle werden als guten Bodenbedecker propagiert und jedermann benutzt sie im Glauben, sie würden den Boden nicht nur bedecken und demnach unkrautfrei halten, sondern durch das langsame verfaulen auch düngen. Ich war im Spätherbst an einem Baumschneide-Kurs. Der Lehrer warnte uns, diese Holzabfälle da zu benutzen wo wir Pflanzenwachstum erwarten. "Diese Holzschnitzel entziehen dem Boden Nahrung solange die Dekomposition nicht vortgeschritten ist."
Was stimmt jetzt?
Ja.
Wie immer: die Dosis macht das Gift. Durch eine Schicht von 10 oder mehr cm kommt weder Unkraut noch geliebtes Kraut durch. Eine dünnere Schicht, gemischt mit Laub, getrocknetem Rasenschnitt o.ä. aktiviert das Bodenleben, hält Feuchtigkeit im Boden und beugt einem Verdichten z.T. vor.
Willst du in einem Bereich Unkraut unterdrücken, wählst du eine dicke Schicht und arbeitest unter die Holzhäcksel z.B. Hornspäne in die Erde ein: ein sich langsam zersetzender Stickstofflieferant um den Verlust durch die Zersetzungsprozesse des (meist ja Rinden-)mulches zu kompensieren.
Besonders im Herbst - alle Bodenlebewesen ziehen sich in tiefe Schichten zurück oder ruhen - kann das Häckselmaterial gut als Winterschutz genutzt werden, evtl. negative Folgen durch eine Zersetzung sind im Winter ja nicht zu erwarten. Im Frühjahr kann man es nach belieben weiter verteilen (ergo eine dünnere Schicht erzeugen) oder dem Kompost zuführen (verrottet auch schneller, da von Wind und Wetter schon etwas mürbe gemacht).
lg M.