Hilfe - Hallimasch !!

T

Teichmolch

Guest
Liebe Gartenfreunde,
was kann man gegen Hallimasch an einem Obstbaum tun?
Und: Ist der wirklich so schlimm?

Viele Grüße
Teichmolch, schon leicht verängstigt
 
  • tina

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    Hallo, Teichmolch,

    gönnst Du uns ein Foto von Deinem Obstbaumhallimasch? Ich kann mir jetzt so gar nichts darunter vorstellen...ich habe Hallimasch bis jetzt nur im Wald gefunden (auf Totholz). Und zwar im Herbst!

    LG, Tina.
     

    tina

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    Nochmal ich. Das untenstehende habe ich eben bei wikipedia gefunden - wenn es also tatsächlich Hallimasch sein sollte, sieht es wohl nicht so gut aus:



    Zahlreich sind die Pflanzenarten, die vom Hallimasch betroffen sein können. So gehören zum Wirtskreis fast alle Baumarten der Laub- und Nadelgehölze, darunter auch solche aus dem obstbaulichen Bereich, verschiedene strauchartige und krautige Pflanzen. Von Obstgehölzen seien als Beispiele genannt: Apfel, Birne, Aprikose, Kirsche, Pflaumenobst, Pfirsich; bekannt ist er auch von überalterten Johannisbeeren, weiterhin von Haselnüssen, sogar von Erdbeeren, Tomaten und Kartoffeln. Rosen und Rhododendron gehören ebenfalls zum Wirtskreis.
    Hallimasch als Kambiumkiller
    Wenn es einem Baum nicht gelingt, den durch Wunden oder direkt durch die Rinde in die Wurzel eindringenden Pilz aus eigener Kraft abzuwehren, vermag sich dieser im Kambialbereich zwischen Rinde und Holz nach oben hin auszubreiten. Der Befall des Kambiums führt dazu, daß der Baum abstirbt, was sich allerdings über Jahre hinziehen kann. In solchen Fällen wird der Hallimasch als "Kambiumkiller" bezeichnet.
    Gegenmaßnahmen
    Die Pflanzung von Bäumen muß wurzelschonend erfolgen mit möglichst geringer Verdichtung und Beeinträchtigung des umgebenden Bodens. Eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Hallimasch spielt die Vitalität der Pflanzen, die durch Klima, Standort, Ernährung, auch durch weitere Schaderreger beeinflußt werden kann.
    Vom Hallimasch befallene Pflanzen sind frühzeitig zu entfernen. Dabei ist darauf zu achten, daß Stubben und Wurzeln sorgfältig beseitigt werden.
    Professor Dr. Hans-Peter Plate
    Quelle: Der KleinGarten 08/99

    LG, Tina.
     
  • Rhoener55

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    Hi Tina,

    Bild von Threadersteller möchte ich auch sehen, habe noch nie Hallimasch am Obstbaum gesehen.

    SG,
    Mark
     
  • otto37

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    Hallo,
    ich habe in meinem Grundstück seit einigen Jahren einen massiven Hallimaschbefall, der mir gewaltige Probleme macht. Während des Orkans Kyrill fiel eine große Fichte um. Es stellte sich heraus, dass dieser Baum im Wurzelbereich weich und schwammig war. Bevor er dem Sturm zum Opfer gefallen ist, war davon nichts zu sehen. Etwa ein Jahr später stellte ich fest, dass der Stamm eines ca. 40 Jahre alten Apfelbaumes (ca. 15m entfernt!) seltsam hohl klang. Kurze Zeit später hackte ein Specht ein großes Loch in diesen Obstbaum. Im Inneren war der Stamm ebenfalls weich, so dass man das Holz mit dem Fingernagel herauspoolen konnte. Danach ging es ganz schnell: Im Herbst wuchsen rings um den Baumstamm Hallimaschpilze und selbst in einer Astgabelung ca. 3 m über dem Boden wuchs ein Hallimaschpilz aus dem Holz. Der Baum war zu diesem Zeitpunkt noch grün und trug wenige Äpfel. Wir haben den Baum gefällt und die Wurzel weitestgehend gerodet. Aufgrund der Größe des Baumes ist uns das nicht hundertprozentig gelungen. Das Holz war wie ein Schwamm und stank. Dort wo die letzten Wurzelreste unter der Erde liegen, wachsen auch diesen Herbst wieder Pilze aus dem Boden. Da es sich um einen wirklich großen Baum handelte, habe ich mir eine Fällgenehmigung vom Grünflächenamt geholt. Der Gutachter vom Grünflächenamt hat den Baum angeschaut und bestätigt, dass es sich um Hallimaschbefall handelt. Nun habe ich vor wenigen Tagen festgestellt, dass rings um den Stamm eines ca. 10m entfernten großen Süßkirschbaumes ebenfalls Hallimaschpilze wachsen. Das stelle ich dieses Jahr erstmalig fest und ich ahne, wie es mit diesem Kirschbaum weitergeht. Recherchen im Internet machen mich nicht sehr hoffnungsvoll, dass ich dagegen irgendwas unternehmen könnte. Macht der Pilz jetzt meinen ganzen Garten platt? Was kann ich denn noch tun?
     

    otto37

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    AW: Hilfe - Hallimasch !! - Foto

    P.S.: Hier noch ein Bild der Hallimasch-Fruchtkörper am Kirschbaum und ein Foto des gefällten Apfelbaumes.
     

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  • otto37

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    ...na prima, dann kann ich wohl alles fällen und mir einen 600qm großen Teich im Garten anlegen.
     

    blitz

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    Hallo Teichmolch.

    Ich kenne Hallimasch an Obstbäumen. Wie schon beschrieben möglichst großflächig die befallenen Gehölze entfernen - oder Du lässt ihn dran, riskierst aber dann den gesamten Baumbestand.

    Denn Hallimasch würde ich essen (Nur junge Exemplare). Allerdings erst nach dreimaligen abkochen a 20Minuten (Wasser zwischendurch jedesmal wegkippen) und dann herzhaft braten.

    Grüße Blitz.
     
  • Stoperka

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    Ich habe (hatte?) im Garten an einem Süßkirschbaum Hallimaschbefall.
    In diesem Jahr habe ich beim ersten Auftreten am Baum stark gekalkt.
    Bis jetzt ist kein neuer Hallimasch erkennbar.

    Gruß
    Stoperka
     
  • otto37

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    Hallo,
    zwei Jahre später möchte ich mich dazu nochmal melden:
    Der Tod des großen Kirschbaumes ist offenbar besiegelt. Auch dieses Jahr wieder eine große Anzahl von Pilzkörpern um den Stamm herum. Am Stamm ist so etwas wie ein verdickter Strang zu sehen, der sich leicht gewunden nach oben zieht. Ein Drittel der Krone hatte dieses Jahr bereits im Sommer dürres Laub, der Baum trug dieses Jahr nur ca. 2 handvoll Kirschen. Der Baum steht auf einem Rasen, der jährlich 1-2 mal vertikutiert und normal gepflegt wird. Kalken habe ich (da verschiedentlich empfohlen) nochmal versucht. Auch einen anderen skurilen Tipp aus einem Internetforum (mehrere kg Knoblauch im Mixer zerkleinern und als Sud gießen) habe ich mehrmals erfolglos ausprobiert. An den begossenen Stellen wächst der Pilz ebenso unbeeindruckt weiter. Baumschnitt habe ich äußerst behutsam vorgenommen, um den Baum nicht zu schwächen.
    Nun gibt es noch einen Pflaumenbaum in ca. 15 m Entfernung - um dessen Stamm herum wachsen nun auch Hallimasch-Pilzkörper. Wir entdecken im Garten über mehrere hundert Quadratmeter verbreitet Hallimasch-Pilze. Ich möchte behaupten, dass die befallenen Bäume nicht geschwächt waren, sondern dass der Pilz gesundes Holz angegriffen hat. Bisherige Bilanz also:
    Ein 70 jähriger Nadelbaum (180cm Stammumfang, ca. 25m hoch!) mit Genehmigung des Grünflächenamtes gefällt. Ein ca. 40 Jahre alter Apfelbaum mußte gefällt und Wurzel so gut es ging gerodet werden, eine Süßkirche werde ich fällen müssen und am Pflaumenbaum beginnender Befall. Danach habe ich einen baumlosen Garten haben, wo vorher 4 große Bäume standen.
    Ich werde wohl mehrere Jahre warten, bis ich überhaupt wieder ein Gehölz pflanze. Da es sich um ein über lange Zeit gewachsenes Grundstück handelt, scheue ich mich vor einem kompletten Austausch des Erdbodens, ansonsten wäre ich wohl schon dazu bereit.
     

    Mo9

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    Wolke9 !
    Hallo,
    zwei Jahre später möchte ich mich dazu nochmal melden:
    Der Tod des großen Kirschbaumes ist offenbar besiegelt. Auch dieses Jahr wieder eine große Anzahl von Pilzkörpern um den Stamm herum. .......scheue ich mich vor einem kompletten Austausch des Erdbodens, ansonsten wäre ich wohl schon dazu bereit.


    Man wie schlimm....
    Aber Otto, lieb, das Du uns noch dran teilhaben läßt und es dokumentierst,

    Ich weiß selber wie schwer es ist eine Baum zu verlieren (bei mir wars nur er Sturm) aber alle Bäume.

    .. da kannst praktisch aber wirklich nur noch den ganzen Boden austauschen, denke ich mal.... oh weia...

    Mo, die es sich grausam vorstellt! So was tut echt weh..... aber nicht aufgeben!!!! Tu das nicht!
     

    Moni1

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    Hallo Otto,

    ich hatte auch schon viele Pilze am Holz, in meinem Fall wuchsen sie allerdings an alten Eisenbahnbohlen. Die haben mich so genervt, daß ich die Pilze reichlich mit Haushalts-Salz bestreut habe und siehe da, die Pilze sind kaputt gegangen und nie mehr wieder gekommen.

    Ob Pilze einen gesunden Baum angreifen können, weiß ich nicht genau, meines Wissens gedeiht Hallimasch auch nur auf krankem Holz. Versuch es doch mal mit Haushalts-Salz (ja kein Winter-Streusalz). Entweder der Pilz geht ein (der Baum sollte das Salz locker überleben) und der Baum überlebt, oder der Baum war vielleicht eh nicht mehr zu retten.

    Ich würde über jeden erkennbaren Hallimasch-Pilzkörper reichlich Salz streuen, vielleicht kannst Du das Mycelium so schwächen, daß es insgesamt eingeht. Viel zu verlieren hast Du ja wohl nicht mehr :)

    Gruß
    Moni

    Gruß
    Moni
     

    Punica

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    Hallo !

    Mach das mit dem Salz ja nicht !
    Dann wächst nämlich gar nix mehr !

    Wenn schon dann mit purem Dünger, das ist ja auch ein Salz !

    Leider wird auch das nicht helfen.

    Hallimasche sind oft Quadratkilometer groß und haben immer den längeren Atem.

    Das Allerschlimmste ist daß sie eben auch gesunde Bäume befallen und umbringen KÖNNEN.
    Sie tun das nämlich normalerweise nicht, sondern schöpfen nur Überschüsse ab.
    Wenn sie aber ZB durch einen Kahlschlag einen Großteil ihrer Resourcen beraubt werden gehen sie so agressiv vor, daß sie Bäume töten um ihre Substanz zu erhalten.

    Das Einzige was man machen kann ist es möglichst naturnahes gärtnern denn dann sind viele andere konkurierende Pilze und Pilzfressende Tiere vorhanden die dem Hallimasch Paroli bieten.

    Dieser verdickter Strang ist eine Art Rhizom mit der der Pilz sich weiterverbreitet un in Pflanzen eindringt. Dieses zu entfernen wäre die beste Sofortmaßnahme aber es bedeutet Alles aufzugraben.
     

    shaggydog

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    Bei uns lebt auch seit Jahren ein Hallimasch an einer Metasequoia glyptostroboides (die laut Info aus dem www in "jungen Jahren" - was ist jung für einen Mammutbaum??? - anfällig sein soll gegen einen solchen Befall). In nächster Nähe stehen zwei weitere Mammutbäume, sowie eine Kiefer, zwei Apfelbäume, ein Goldregen, Forsythie und Kerrie, Holunder, eine Thuja-Hecke, mehrere Fichten und Tannen sowie eine Eibe. Alle Bäume bis auf eben die befallene Metasequoia sind (bisher) reichlich unbeeindruckt, allerdings kann sich das noch ändern. Man muß immer im Auge behalten, daß Bäume, die man in seinen Garten pflanzt an Stellen stehen, wo sie eben nicht natürlich gewachsen wären, und wo sie sich unter Umständen gegen diverse ungünstige Faktoren durchsetzen müssen. Das kann prima klappen, kann aber auch den Baum so stressen, daß er gegen Schädlinge, u.a. Pilze, anfällig wird. Sollte mein Garten mal völlig Hallimasch-verseucht sein, so muß ich mich wohl oder übel damit abfinden, tun kann man wenig (außer dem Pilz die Nahrungsgrundlage kompett entziehen und nur noch Gras und Stauden pflanzen). Hallimasch-Mycele gehören übrigens weltweit zu den größten Organismen. Ich würde mich also auch nicht auf Informationen verlassen, daß eine sonnige Wiese dem Pilzgeflecht Einhalt gebietet...

    Perlkalk habe ich dieses Jahr erstmalig eingesetzt - mit dem Erfolg, daß der Hallmasch stand wie 'ne Eins, aber das um den Baum herum wachsende Gras jetzt tot ist...

    ... ok, eine Brombeere hat's auch getötet, thanks for small blessings...

    Zusammenfassend: ein Hallimasch als Saprophyt (i.d.R.) zeigt, daß eine Pflanze bereits angegriffen ist und unter starkem Stress steht. Vernichtung des Hallimasch ist so gut wie unmöglich, man kann ihm nur die Verbreitung schwer machen, indem man z.B. den Fruchtkörper absammelt und vernichtet. Das Roden des befallenen Baums hilft leider auch nur bedingt, da ein Teil der Wurzeln immer im Boden verbleibt und dem Pilz mehr als genug Nahrung bietet.

    Das einzig Positive: Richtig zubereitet schmeckt Hallimasch gar nicht mal schlecht. - Frei nach dem Motto: Wenn das Leben Dir nur Zitronen bietet: mach Limonade draus...

    LG

    sd
     
    J

    Juma_2nd

    Guest
    Hallo zusammen.

    Das größte Lebewesen der Erde?

    Das im Jahr 2000 aufgrund eines rätselhaften Waldsterbens entdeckte Myzel einer Hallimaschart (A. ostoyae) im Malheur National Forest (Oregon, USA) wurde wegen seiner Ausdehnung von über 880 Hektar, des errechneten Alters von mindestens 2400 Jahren und seiner Masse von ca. 600 Tonnen als das größte bekannte Lebewesen der Erde bezeichnet. Es gibt aber wahrscheinlich noch ausgedehntere Bestände klonal wachsender Pflanzen wie Schilf, Heidelbeere, Bambus u. ä., die ein größeres Gesamtgewicht aufweisen.

    Der größte Hallimaschklon (auch A. ostoyae) Europas wurde 2004 in der Schweiz beim Ofenpass entdeckt. Er ist im Durchmesser 500 bis 800 Meter groß, bedeckt eine Fläche von 35 Hektar und ist etwa 1000 Jahre alt.
    Alte Hallimasche

    aus Hallimasche ? Wikipedia

    weitere Infos:

    Der größte Organismus der Welt - Nachrichten DIE WELT - WELT ONLINE

    Informative Grüße Juma
     

    blitz

    Foren-Urgestein
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    Hallo.

    Ich hänge mich auch noch mal rein. Ich würde zumindestens die Fruchtkörper entfernen und entsorgen. Da sich Pilze auch durch Sporen aus Fruchtkörpern vermehren könnte es sein, das der weitere Befall so langsamer voran schreitet.

    Ein Versuch kann ja kaum schaden.

    LG Blitz
     

    Moni1

    Mitglied
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    Hallo,

    wollte nur noch kurz anmerken: normales Haushalts-Salz schadet keinesfalls so, wie Punica vermutet (Zitat: da wächst dann gar nichts mehr). Es handelt es sich um geringe Mengen, die gezielt (und nicht pfundweise) über die Pilzkörper gestreut werden.

    Das reine Entfernen der Pilzkörper nutzt überhaupt nichts, da das Pilzgeflecht dadurch kaum tangiert wird.

    Gruß
    Moni
     

    otto37

    Neuling
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    Hi,
    zur Diskussion über Salz, Dünger, etc. gegen Pilze (also genauer gesagt gegen die oberirdisch wachsenden Fruchtkörper des Pilzes) möchte ich eine prinzipielle Frage aufwerfen:
    Bei Grünpflanzen findet ja ein reger Stoffwechsel zwischen den oberirdischen Pflanzenteilen und den Wurzeln statt, weil die Blätter per Photosynthese die Pflanze mit Nährstoffen versorgen. Bei Pilzen ist das nicht so. Der sichtbare Fruchtkörper dient nur der Fortpflanzung und ich bezweifle, ob auf den Fruchtkörper einwirkende Schadstoffe überhaupt durch den Stoffwechsel des Pilzes an das Myzel weitergeleitet werden. Wenn ja, dann wäre immerhin eine systemische Bekämpfung wie bei Unkräutern möglich, wo man die Blätter besprüht und die Pflanze die Stoffe aufnimmt, in sich verteilt und daran zugrunde geht - wie bei den Mitteln gegen Ackerwinden, Rasenunkräuter, etc. Ich befürchte aber eher, dass es dem Pilzmyzel absolut nichts ausmacht, wenn man die Pilzkörper mit Chemikalien bestreut, impft, abbrennt,... weil das Myzel den Fruchtkörper, aber nicht der Fruchtkörper die Pflanze versorgt. Eher könnte ich mir noch vorstellen, dass eine Bekämpfung des unter der Erde verborgenen Myzels mit irgendwelchen Parasiten oder Fungiziten funktioniert. Aber da scheint es wohl wirklich nichts praktisch nutzbares zu geben.
    Oder sarkastisch gesagt: Vielleicht sprühe ich die Fruchtkörper ja doch mal testweise mit einem Fußpilzmittel ein.

    Kennt sich jemand mit dem Stoffwechsel von Pilzen aus?

    Was passiert eigentlich, wenn man die sich unterirdisch ausbreitenden Stränge durchtrennt (sprich: alles tief umgräbt)? Ich nehme an, dass die einzelnen Teile des Pilzgeflechtes alle lebensfähig bleiben?

    Natürlich schneide ich die Pilzkörper regelmäßig ab, um Verbreitung über Sporen zu verringern, aber die Pfanne kommt er mir nicht, denn ich gehöre zu den Leuten, die ihn auch gut gekocht mit mehrfach gewechseltem Kochwasser NICHT vertragen. Also nicht mal als Nutzpflanze für mich brauchbar...

    Gruß Otto
     
    Zuletzt bearbeitet:

    otto37

    Neuling
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    So, nun möchte ich diesen Artikel nochmals nach oben holen.

    Wieder sind 2 Jahre ins Land gegangen, der Hallimasch hat dieses und letztes Jahr mehrere Koniferen und Sträucher geholt. Alle mit Wurzeln konsequent entfernt.

    Ich will nochmal die gleiche Frage stellen:
    Eher könnte ich mir noch vorstellen, dass eine Bekämpfung des unter der Erde verborgenen Myzels mit irgendwelchen Parasiten oder Fungiziten funktioniert. Aber da scheint es wohl wirklich nichts praktisch nutzbares zu geben.

    Denn ich glaube nicht daran, dass vom Fruchtkörper ein nennenswerter Soffewchsel ins Myzel hinein erfolgt, so dass besprühen, bestreuen der Pilzkörper mit was auch immer kaum Erfolg haben kann. In einem anderen Forum habe ich folgende Aussage gefunden:

    Bei einer Forstausstellung wurde zur Hallimaschbekämpfung eine Sporenlösung eines anderen Pilzes vorgestellt. Dieser soll angeblich den Hallimasch verdrängen. Zum sofortigen Aufsprühen auf die Baumstümpfe. Wer Lust hat, kann bei der Forstl. Versuchsanstalt in Freiburg nachfragen.

    Das wäre doch ein Hoffnungsschimmer - bevor ich doch noch den großen Teich anlegen muß...


    Gruß Otto37
     
    Zuletzt bearbeitet:

    otto37

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    Hallo, nochmal sind 2 Jahre vergangen, der Hallimasch breitet sich ungehindert weiter aus. Ich habe nochmal ein paar Fotos gemacht. auf dem einen Bild sieht man, wie die Fruchtkörper direkt dem Wurzelverlauf des Kirschbaumes folgen. Ein großer Lebensbaum ist gerade am Absterben, auch mitten aus Stauden kommen die Fruchtkörper. Gleiches Bild im Nachbargrundstück, damit sind jetzt bereits ca. 2000 m² betroffen. auch in den letzten 2 Jahren bin ich auf keine neuen Hinweise gestoßen, was man gegen den Befall wirkungsvoll tun könnte.

    Pilzkörper an Konifere
    hallimasch an konifere.jpg

    Pilzkörper an freiliegender Wurzel
    hallimasch an wurzel.jpg

    ausgegrabenes Wurzelstück (ca 10cm)
    hallimasch auf wurzel.jpg

    hier sieht man, wie die Fruchtkörper dem Verlauf der wurzeln folgen
    hallimasch entlang wurzel.jpg

    Fruchtkörper stehen inmitten mehrerer Stauden.
    hallimasch in staude.jpg
     

    Dorisdebbie18

    Neuling
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    Hallo Leute,
    Zunächst Mal Danke. Danke dass ich hier Beiträge gefunden habe von Leuten, die das Problem kennen. Ich hatte nämlich schon Sorge, ob ich bekloppt bin ( wie die Blicke mancher Mitmenschen andeuteten, denen ich von meinem Riesenhallimaschproblem erzählte) Ich habe voriges Jahr ein in der Nachbarschaft des Waldes gelegenes Grundstück gekauft. Sogar Naturschutzgebiet nennt sich das. Und was soll ich sagen: wirklich eine Fundgrube für Biologen. Hier gibt es alles. Frösche, Kröten, Salamander, Molche, Schlangen. Auch alte Bäume und einen riesigen Teich. So, und nun brauche ich wohl kaum noch hinzufügen, dass ein Großteil der Bäume irgendwie krank aussehen oder nach dem letzten Orkan schief stehen. Totholz liegt im Garten in Massen und sogar dicke Stämme. 27 Bäume habe der Vorbesitzer in den letzten 20 Jahren gefällt. Nachts waren im Sommer im Garten die "Irrlichter" unterwegs, dachte der Romantiker ( und wurde auch dafür belächelt). Inzwischen ist mir ein Licht aufgegangen....oder besser gesagt ein dunkler Hallimasch, dürfte wohl ein "Ostoya" sein oder wie diese Variante heißt. Toll. Es darf gelacht werden. Aber was mach ich nun? Der Nachbar hat eine riesige Wiese angelegt, nur ein, zwei niedrige Hecken (warum wohl?) Muss ich das jetzt auch machen? Und noch eine Frage: wir haben Hanglage. Was schätzt ihr, was macht das mit der Stabilität des Untergrundes langfristig?
    Vielen Dank, ehrlich, für alle ernstgemeinten Ratschläge!

    Dorisdebbie18
     

    otto37

    Neuling
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    ...wollte mich nur mal wieder melden, dass ich noch da bin. Und mein Hallimasch auch. Habe in den letzten Jahren keine Lösung für das Problem gefunden. Der Pilz breitet sich kontinuierlich aus und befällt auch gesunde verholzte Pflanzen - ich kann jedes Jahr weitere Stauden und Koniferen abschreiben. Es scheint immer noch keine Erkenntnisse zu geben, wie man Hallimasch effektiv bekämpft. Zu einer Impfung mit antagonistischen Pilzen, einem fungiziden Mittel, Erfahrung mit Harnstofflösung wie bei Wurzelschwamm angewendet, ist nichts konkretes zu finden. Die Anzahl der herbstlichen Fruchtkörper schwankt jährlich, je nachdem, wie feucht es ist. Das hat aber meines Erachtens keinen Einfluß auf die Verbreitung des Pilzgeflechtes. Da der schaden durch Hallimasch in der Forstwirtschaft relevant ist, hätte ich eigentlich gedacht, dass man darüber mehr findet.
    Bei www stadtentwicklung berlin de im Hallimasch-Merkblatt steht, dass sich die Rhizomorphen über Distanzen von mehr als 50 m ausbreiten und so auch gesunden Nachbarbäume befallen können.
     

    Fini

    Foren-Urgestein
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    das klingt ja schrecklich was du da hast ....

    fungizide wirken da nicht?

    oder vielleicht Milch mit Backpulver ... das hilft ja bei anderen Pilzarten auch ...
     

    haschkeo

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    Hallo Otto,

    danke zuerst, dass du den Thread laufend aktualisierst. Zum Problem: Wie du bereits bemerkt hast, ist die Art Armillaria mellea s.s. – entgegen anderer Wahrnehmungen hier im Thread – sehr wohl ein Primärpathogen, wie übrigens auch A. ostoyae. An Laubholz ist i.d.R. eher A. mellea s.s. zu finden, A. ostoyae eher am Nadelholz, weswegen Nachpflanzungen bei dir eher in Richtung Nadelholz gehen sollten.
    Fruchtkörper absammeln schadet definitiv auch nicht. Der Pilz bildet sie nicht, um manchen Leuten kulinarische Genüsse zu bereiten (dir halt nicht – der dt. Name Hallimasch leitet sich von "Heil im Arsch" [er wirkt abführend] ab), sondern um sich über die (Basidio-)Sporen zu verbreiten. Lokale Verbreitung in deinem Garten schafft er aber auch über seine dickwandigen Myzelstränge, den sogenannten Rhizomorphen.

    Prinzipielle Vorschläge gegen Hallimasch wären folgende:
    - Stöcke und Wurzeln konsequent entfernen (tust du offenbar eh schon)
    - Setzfehler vermeiden (Stressfaktor)
    - falsche Schnittführung vermeiden (Stressfaktor)
    - Schnitt zur falschen Jahreszeit vermeiden (Mai bis Juni ist normalerweise zu bevorzugen)
    - Verwendung von gesundem Pflanzmaterial
    - heimische Herkünfte (Stressfaktor)
    - Vermeidung von Schäden im Wurzel- oder Stammbereich (Rasenmäher, gibt's Wühlmäuse, ev. gibts bei dir viele wurzelknabbernde Insektenlarven,...) (Stressfaktor)
    - Bodenverdichtung vermeiden (Stressfaktor)
    - Baumartenwahl (bei A. mellea s.s. eher Nadelholz, bei A. ostoyae eher Laubholz. Resistentere Arten/Varietäten)
    - richtige Düngung (Dünger-Art, Dosierung, Zeitpunkt,...)
    - Artenvielfalt erhalten, um damit auch Mykorrhiza-Pilze zu fördern, die einen gewissen Schutz bieten
    - ev. Bodenprobe nehmen, passt der pH-Wert? Fehlt es an Mineralstoffen? Ist ein Mineralstoff gar im Übermaß eingelagert? Oder wurde der Garten vielleicht mit altem, wertlosem und oft eher lehmig-dichtem Kelleraushub begründet? An lehmigen Standorten bodenverbessernde Maßnahmen ergreifen indem man Humus, Kompost und Sand einarbeitet.

    In deinem konkreten Fall läufst du dem Pilz hinterher, als läufst du dem Feuer hinterher. Einen Flächenbrand bekämpft man wirksam mit einem Gegenfeuer, was bei dir bedeutet, dass du ev. daran denken solltest, noch nicht befallene Bäume frühzeitig zu entfernen, da es offenbar in deinem gesamten Gartenstandort prädisponierende Faktoren gibt und die Chance somit groß ist, dass auch sie befallen werden.
    Man könnte überlegen Bäume mit Gartensubstrat in großen Töpfen zu ziehen, um sie dann schon über mehrere Jahre auf die kommenden Substrat-Bedingungen frühzeitig "einzustellen". Davon wählst du dann selbst die robustesten Pflanzen aus und setzt dann diese.

    Viel Glück!

    PS: Und vergiss Backpulver, Salz und sonstige "Hausmittel". Salz z.B. bindet Wasser – und das bringt alles um (natürlich auch einen Pilz). Nur braucht es je nach Standort recht lange, bis es in Bodenschichten gewaschen wird, wo gewünschte Folgevegetation nicht mehr darunter leidet. Bei dir vermute ich eher keinen lockeren Boden, wo dann eine Auswaschung noch länger dauern wird. Unabhängig davon, stört Salz nachhaltig die Bodenfauna,-flora und nützlichen Bodenpilze (Stichwort Mykorrhiza).
     

    Rumbleteazer

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    Ich kenne diesen Burschen, seitdem ich denken kann (das dürften so an die 50 Jahre sein). Das einzige was hilft ist, absammeln und verkaufen. Es ist ja kein schlechter Speisepilz.

    Eine Bekämpfung funkt nur durch abbrennen. Und das bis in den Boden. Ob es sich lohnt und gestattet ist?... entzieht sich meiner Kenntnis. Hier in Bayern ist das abfackeln jedenfalls seit dem 01.03.2016 verboten worden, warum auch immer. Ebenso darf man seine Gartenabfälle nicht mehr verfeuern. Die Sammelstellen können schon lange nicht mehr alles aufnehmen.

    Wo landet das "Zeug"? Genau, da wo es keiner haben will. Unsere Regierung halt... und immer "weiter so".

    Glück auf! Rumble

    Viel "Erfolg", Rumble
     
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