Homöopathie für Pflanzen (gegen Schnecken)

Fjäril

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Kürzlich hat der große Pflanzen- und Gartenbedarfshändler in unserer Gegend ein Produkt angeboten, das verspricht, auf homöopathischem Wege Schnecken davon abzuhalten, diverse Pflanzen zu fressen, die sie sonst „gern haben“. Der Hersteller schreibt auf seiner Homepage, in einem verschlossenen Glashaus hätten die Schnecken zunächst die unbehandelten Salatpflanzen gefressen und erst, als keine mehr übrig waren, hatten sie sich über die behandelten hergemacht. In einem offenen Glashaus jedoch wanderten sie ab und ließen die behandelten Pflanzen stehen. Es ist also kein absoluter Schutz: wenn weit und breit nichts anderes zu fressen da ist und sie hungern, dann fressen sie halt auch das.

Früher wuchsen jedes Jahr schöne Lunaria in meinem Garten. Heute hat keine auch nur die kleinste Chance. Offenbar gibt es hier kaum noch etwas, das Schnecken mundet, und so wird alles gefressen, was auch nur annähernd genießbar ist, bzw. jeder brauchbare Happen aufgespürt. Trotzdem beschloss ich einen Versuch zu wagen. Versuchsobjekt war ein „ausgewachsener“ Mehlsalbei, der sofort von Schnecken entdeckt und angeknabbert wurde. Zum Glück nur die Blätter, und sie ließen sich Zeit, vernichteten nicht gleich die ganze Pflanze. Im Abstand von wenigen Tagen goss ich ihn 3 Mal wie in der Anleitung beschrieben. Auch nach dem dritten Mal wurde er noch angeknabbert, doch dann schien er in seine Blätter eingebaut zu haben, was auch immer dieses Mittel enthält. Seit Tagen sind keine neuen Fraßschäden mehr zu beobachten, obwohl es viel regnet.

Nächstes Jahr möchte ich es mit Sonnenblumen versuchen, von denen ich seit Jahren keine mehr in meinem Garten wachsen sah. Wenn ein Sämling gleich von Beginn an damit behandelt wird, sollte die Wirkung noch besser sein als bei einer erwachsenen Pflanze. Außerdem könnten das Mittel gegen Pilzerkrankungen und das gegen Blattläuse zum Einsatz kommen. Werde dann berichten .. ..

Liebe Grüße
Fjäril
 
  • Fjäril

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    Der Hersteller gibt an, dass Feinde der Schnecken verarbeitet und potenziert wurden. Das kommt mir seltsam vor, schmeckt dann der Salat nach Igel? Oder nach Nematoden? Sicher nicht, so funktioniert Homöopathie nicht. Es stärkt die Pflanze, steht auf der Verpackung, das passt zu Homöopathie, passt aber nicht zur Angabe, dass Feinde der Schnecken die Grundlage des Präparates sind. Warum sollte das die Pflanze stärken?

    Junge, knackige Sonnenblumen haben jedenfalls keine Chance. Eine Behandlung reicht nicht aus und zu einer zweiten kommt es nicht mehr. Falls sie aber von den Schnecken nicht gefunden wird, wird die Sonnenblume von selbst ungenießbar, wenn sie erst mal eine gewisse Größe erreicht hat, also lässt sich nicht sagen, ob die Behandlung hilft. Behandelte Digitalis scheinen geschützt zu sein, doch Neuaustrieb schmeckt manchmal doch. Bei Chrysogonum, angeblich „schneckenresistent“, habe ich beobachtet, dass die alten Blätter nicht gefressen werden, jeglicher Neuaustrieb aber doch, auch nach der homöopathischen Behandlung. Eine bereits angeknabberte Echinacea hat weitere Wachstumsversuche anscheinend eingestellt, ich kann also nicht sagen, ob die Behandlung wirkt.

    Ich bemerke heuer (und auch schon vorigen Herbst) in meinem Garten, dass die Schnecken sich offenbar daran angepasst haben, dass ich kein Schneckenfutter mehr anbaue. Ich schrieb bereits über Lunaria, heuer sind es die Balsaminen, die an- oder aufgefressen werden, das gab es früher nicht. Wenn ihnen sogar die „schmecken“, dann homöopathisch behandelte Lieblingspflanzen natürlich auch. Ringelblumen, Lavatera, die haben heuer keine Chance, vielleicht auch, weil es häufig und heftig regnet – heute Nacht waren es 18 mm, noch mehr ist für übermorgen angesagt. Und es sind nicht nur die nackten, auch Weinbergschnecken sind überall fressend zu sehen.
     
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