Wie sind wir eigentlich von der Eingangsfrage, ob schon alle Geschenke da sind zu diesem Punkt gekommen?
Na ich denke, dass der Exkurs hier anfing:
Weihnachten fällt dieses Jahr aus.
Jesus sagt, er will das nicht mehr.
Despektierlich darüber sprechen würde ja bedeuten, dass es einen nötigen Respekt gegenüber der Religion geben muss.
Quasi als Prämisse.
Gibt es aber nicht.
Das würde ich mit einem klaren Jein beantworten wollen. Was Menschenwerk ist, darüber darf gerne gewitzelt werden, aber der Kern, Gott selber, steht drüber.
Doch gerade das macht man.
Denn der eine ist zweitausend Jahre tot und hat für Nächstenliebe und Zusammenhalt herhalten müssen, der andere legitimierte einen blutigen Eroberungsfeldzug auf einer Halbinsel und der letzte ist anscheinend der Urvater des Gedankens.
Mir ist ja der imaginäre Freund meines gegenüber relativ egal und Jesus mag mir verzeihen, aber sobald man anfängt mit ihnen Schindluder zu treiben und eine Debatte unterdrückt, da man "über religion keine Scherze macht" da hört es auf.
Dann befinden wir uns nämlich Ratz Fatz wieder im Mittelalter und sind mit unserem Stand und allem was dazu gehört so einverstanden.
Darüber sind wir doch hoffentlich weit genug hinaus.
Über das, was die Menschen draus gemacht haben, sind in meinen Augen Scherze in Ordnung, manchmal nötig, weil manche Kritik im Scherz besser zu formulieren ist. Ich muss auch in jeder Religion darauf hinweisen dürfen, wenn sie pervertiert wird und von Fanatikern missbraucht wird. Auch Fehler müssen benannt werden und aufgearbeitet werden.
Aber es gibt für mich immer eine Grenze. Wenn der Kern angegriffen wird, ist diese Grenze für mich überschritten.
Ich kann damit leben, dass viele Menschen in meiner Umgebung mit Religion nichts anfangen können, aber ich erwarte, dass respektiert wird, dass ich - und mit mir zum Glück noch sehr viele andere Menschen - versuchen diesen Glauben des Friedens zu leben. Katholische Kirche ist bunt, mit vielen Ausformungen und Eigenheiten. Und wenn ich mir die Christenheit in allen Konfessionen ansehe, dann kommen noch viel mehr Farben dazu. Aber das sind Äußerlichkeiten, bei denen ich gut sagen kann "nicht mein Weg, nicht meine Praxis", die ich aber tolerieren kann, wenn sie den anderen zum Kern, zu Gott, näherbringt.
Halten wir es mit Augustinus: "Liebe, und dann tu was du willst. "